Das Baywa-re-Tocherunternehmen Ecowind hat gemeinsam mit dem österreichischen Energieversorger EVN eine Floating-Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 24,5 Megawatt in Betrieb genommen. Sie sei die viertgrößte Floating-Photovoltaik-Anlage in Europa nach drei Projekten in den Niederlanden, die ebenfalls von Baywa re errichtet wurden.
Die rund 45.000 Solarmodule wurden innerhalb zehn Wochen installiert. Dabei wurden sie zunächst auf die schwimmenden Unterkonstruktionen montiert und anschließend auf das Wasser gebracht. Der Höhenunterschied zwischen Wasser und Montagefläche beträgt sieben Meter. „Floating-Photovoltaik ist nicht nur schnell installiert und einfach zu warten, sondern hat auch den Vorteil eines höheren Stromertrages durch den Kühleffekt des Wassers – das macht die Technologie für Grundstückseigentümer von ungenutzten Gewässern sehr attraktiv“, so Johann Janker, Geschäftsführer von Ecowind.
Schwimmende Photovoltaik schaffe eine neue Funktion für sonst ungenutzte Wasserflächen, sagt Benedikt Ortmann, Global Director für Solarprojekte bei Baywa re. „Biodiversität und Nachhaltigkeit sind für uns bei allen Floating-Photovoltaik-Projekten von großer Bedeutung.“ Um das umliegende Ökosystem nicht zu gefährden, werden über mehrere Jahre hinweg regelmäßig Untersuchungen des Fischbestandes und der lokalen Libellenfauna untersucht.
Baywa re hat weltweit insgesamt 15 Floating-Photovoltaik-Projekte mit mehr als 230 Megawatt installiert. In Deutschland hat das Unternehmen 2022 einen schwimmenden Solarpark in Haltern in Betrieb genommen.
Gesetzliche Restriktionen jedoch gefährden in Deutschland nicht nur die Wirtschaftlichkeit von schwimmender Photovoltaik-Anlagen, sie machen diese in vielen Fällen sogar gänzlich unmöglich, so Christian Kirschning von Solarants. Sein Unternehmen entwickelt unter anderem Photovoltaik-Anlagen auf Wasserflächen. In einem Interview mit pv magazine verweist er auf eine Ergänzung des Wasserhaushaltgesetzes anlässlich des EEG-Osterpaket 2022. Demnach müssen alle schwimmenden Photovoltaik-Anlagen in Deutschland einen 50 Meter Abstand zum Ufer haben und dürfen maximal 15 Prozent der Wasserfläche bedecken.
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Das ist ja mal eine schlechte idee.
Gibt es keine anderen Flächen als einen Schotterteich oder andere Gewässer? Was ist mit Parkplätzen, Industriedächern, Bahnhöfen und Autobahnen?
Was tun, wenn der See austrocknet?
Irgendwer wird sich schon was dabei gedacht haben.
Was ist an der Idee schlecht? Baggerseen sind nicht gerade wertvolle Habitate.
Die für die Überdachung von Parkplätzen erforderlichen Tragekonstruktionen wären wesentlich aufwändiger, die von Autobahnen (4m+ Höhe!) vermutlich utopisch.
Und Industriedächer sind i.d.R. für die berechnete Last konstruiert, nicht für das zusätzliche Gewicht einer PV-anlage. Dazu kommen versicherungsrechtliche Bedenken. Die mögen realistisch sein oder nicht, aber ich kenne persönlich Fälle, wo die Versicherung Einwände hatte. Und welches Unternehmen will sich ein existenzbedrohendes Brandrisiko für seine Produktion einhandeln, wenn dieses nicht ausgeschlossen werden kann?