NWR: 2030 bis zu 90 Terawattstunden an grünem Wasserstoff benötigt

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In Folge der geopolitischen Verwerfungen durch den russischen Krieg gegen die Ukraine hat der Nationale Wasserstoffrat (NWR) seine Prognosen zum Bedarf an klimaneutralem oder weitgehend klimaneutralem Wasserstoff erhöht. In einem Grundlagenpapier geht er nun von 53 bis 90 Terawattstunden aus. Dies entspricht einer Elektrolyseleistung von bis zu 37 Gigawatt.

Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hatte der NWR mit einem Bedarf an grünen Wasserstoff von circa 44 Terawattstunden im Jahr 2030 gerechnet, ohne Wärmemarkt, Rückverstromung und den Ersatz von konventionellem, also grauem Wasserstoff. Dies hätte einer Elektrolyseleistung von mehr als 18 Gigawatt entsprochen. Mittlerweile geht er als Ergebnis der geopolitischen Verwerfungen durch den Ukraine-Krieg und der Einbeziehung des Wärmemarktes von einer Gesamtmenge von 53 bis 90 Terawattstunden aus, was einer Elektrolyseleistung von 22 bis 37 Gigawatt gleichkommt. Allein die Stahlindustrie komme auf einen Bedarf von 20 bis 28 Terawattstunden.

Bedarf an Wasserstoff 2030 und 2040 bis 2050 nach Berechnungen des NWR. Mit den Werten für die Jahre 2040 bis 2050 sei eine große Unsicherheit verbunden, so der NWR, die Zahlen für 2030 hingegegen plausibel. Die Summe bezieht sich auf grünen Wasserstoff, der Gesamtbedarf enthält die Menge an grauem Wasserstoff, die voraussichtlich nach 2030 sukzessive durch klimaneutralen beziehungsweise weitgehend klimaneutralen Wasserstoff ersetzt wird.

Quelle: NWR

Im Energiesektor könnte der Wasserstoffeinsatz zur Produktion von elektrischer Energie zunehmend bedeutend werden. Denn die EU-Vorgaben zur CO2-Reduktion ließen sich für die in den 2020er Jahren zugebaute Kraftwerke teils nur mit signifikanter Beifeuerung von Wasserstoff erfüllen, so der NWR. Er erwartet eine Nachfrage von bis zu 20 Terawattstunden für das Jahr 2030.

Die Analyse bestätigt auch die Bedeutung von klimaneutralem Wasserstoff für das Erreichen der Klimaziele. So könne in der Stahlindustrie pro Tonne grünem Wasserstoff 25 Tonnen CO2 vermieden werden. Für die untersuchten Sektoren (ohne Wärme) errechnet der NWR, dass im Jahr 2050 der Einsatz von klimaneutralem oder weitgehend klimaneutralem Wasserstoff 170 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr verhindert.

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