In dieser Woche hat der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) seine Stellungnahme zur Strommarktreform bei der EU-Kommission eingereicht. Präsidentin Simone Peter warnt vor „Fehlsteuerungen“ wie bei der Erlösabschöpfung der Strompreisbremse. Zudem sei wichtig, dass die Mitgliedstaaten genügend Handlungsspielraum bei der Umsetzung haben.
„Es ist richtig, dass wir den europäischen Strommarkt zügig auf 100 Prozent erneuerbare Energien ausrichten müssen“, so Peter. „Trotz der gebotenen Eile gilt es aber, einen kühlen Kopf zu bewahren und aus vergangenen Fehlsteuerungen für erneuerbare Energien, wie beispielsweise bei der Erlösabschöpfung der Strompreisbremse zu lernen.“ Besonders eine falsche Ausgestaltung von zweiseitigen Differenzverträgen, den Contracts for Difference (CfD), könne den schnellen Ausbau der Erneuerbaren Energien entgegenwirken. CfD bezeichnet ein Vergütungsmodell, bei dem der Energieerzeuger einen garantieren Fixpreis erhält, der unabhängig vom aktuellen Marktpreis ist.
Besser als starre CfD seien flexible Lösungen für die erneuerbaren Energien. Deswegen fordert die BEE-Chefin genügend Handlungsspielräume für die Mitgliedstaaten. „In den 28 Ländern gibt es 28 unterschiedliche Systeme, das schließt eine ‚One size fits all‘-Lösung aus. Es ist sehr zu begrüßen, dass einige Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland, das erkannt und sich klar gegen eine verpflichtende Einführung von CfD ausgesprochen haben.“
Peter spricht sich für die Förderung von grünen Stromabnahmeverträgen (PPAs) und Anreize für Investitionen in die die Netzinfrastruktur und Flexibilitäten aus. Entlastungen bei Steuern, Umlagen und Abgaben vergrößerten unternehmerische Spielräume und regten flexible Fahrweisen an. „Öffentliche Garantiesysteme als Versicherung gegen Ausfallrisiken sichern den Fortbestand kleiner und mittelständischer Energieproduzenten, wie beispielsweise Energiegenossenschaften. Der Mittelstand ist fester Bestandteil des deutschen Energiesystems. Das muss auch in einem neuen Strommarktsystem Berücksichtigung finden“, so die Präsidentin des BEE.
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Zitat aus dem Artikel.
Peter spricht sich für die Förderung von grünen Stromabnahmeverträgen (PPAs) und Anreize für Investitionen in die die Netzinfrastruktur und Flexibilitäten aus. Zitat Ende.
Das würde ja den PPA finanzierten Anlagen, die Schlagzeilen nehmen, wo die doch immer demonstrativ lauten
Schon wieder X.. MW „ohne“ Förderung ans Netz gegangen.
Dass der „EEG geförderte“ Grünstrom dagegen, an der Börse „Virtuell“ zu Graustrom degradiert wird, scheint die Frau Peter weniger zu interessieren.
Bin ganz der Meinung von H. Diehl. Der Strombörsenmarkt hat versagt, nicht die Erzeuger von EEn . Grünstrom muss immer Vorfahrt haben. Da hilft nur eines: Vergesellschaftung der Netze, natürlich mit nur loser Anbindung an Staat, Länder und Gemeinden: siehe TENNET Niederlande, wo das Geschäftsmodell bisher prächtig und sehr erfolgreich geklappt hat . Die Last Order Bestimmungen sind m.E. völliger Blödsinn und nur dazu da, Grünen Strom in der Statistik möglichst einzuschränken: da können dann statistisch gefälschte Zahlen (Abschalten von Windkraft, Biogas etc.) für bestimmte Politiker (warum denke ich dabei an die FDP?) belegen, dass die Energiewende doch nicht berauschend ist!