Der Februar 2023 scheint bei den Wetterbedingungen in die Fußstapfen des Februars 2022 zu treten: Es gibt viel Sonne und Wind. 2022 haben die Photovoltaik-Anlagen in Deutschland im gesamten Monat nach Zahlen von Energy-Charts 2,32 Terawattstunden Strom produziert. In diesem Jahr sind es den gesammelten Daten zufolge nach neun Tagen bereits gut 706 Gigawattstunden. Davon entfielen 443,6 Gigawattstunden allein auf die drei sonnigen Tage vom 7. bis zum 9. Februar – die deutschen Kernkraftwerke lieferten an diesen Tagen lediglich 212 Gigawattstunden. Und gemeinsam haben Photovoltaik und Wind in diesem Jahr bisher auch mehr zur öffentlichen Nettostromerzeugung beigetragen als Braunkohle und Steinkohle.
Um den eigenen Stromverbrauch an die Erzeugung erneuerbarer Energien anpassen zu können, gibt es seit diesem Monat bei den Energy Charts übrigens ein neues Feature: die Stromampel. Bei dem Diagramm zeigt die senkrechte Linie die aktuelle Uhrzeit an, so Bruno Burger von Energy-Charts bei der Vorstellung der Funktion. Links davon sind die historischen Daten, rechts davon die Prognose für den Rest des Tages. Auf der Zeitachse markiert Grün einen überdurschnittlichen Anteil erneuerbarer Energien, gelb einen durchschnittlichen und rot einen unterdurchschnittlichen Anteil. Jeden Abend will Energy-Charts gegen 19 Uhr die Prognose für den nächsten Tag veröffentlichen.
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Es ist ein riesiger Unterschied, ob Energie kontinuierlich (AKW) oder nur zu bestimmten Zeiten (EE) erzeugt wird! Da Deutschland viel zu wenige nutzbare Speicher hat, fällt dieser Unterschied sehr ins Gewicht.
Der Unterschied ist zum Beispiel, dass der Nachtstrom aus Kernkraft billiger verkauft werden muss, weil man die Kraftwerke nicht abschalten kann. Bei der Flexibilität sind Kernkraftwerke also ähnlich schlecht wie die Erneuerbaren. Ihre Produktion lässt sich genausowenig an den Bedarf anpassen, wie die der Erneuerbaren.
Aber es gibt nicht nur das Kriterium der Flexibilität, sondern auch noch das der Vorhersagbarkeit. Bei dieser haben Kernkraftwerke (wie alle Wärmekraftwerke, also außerdem noch vor allem Kohle und Gas) einen echten Vorteil. Man weiß mit hoher Sicherheit Monate im Voraus, was sie liefern werden. Bei den Erneuerbaren kann man das nur im Durchschnitt sagen, aber nicht genau wann. Hinreichend zuverlässige Prognosen sind für die Erneuerbaren nur 24h im Voraus möglich.
Das bedeutet, dass man für die Erneuerbaren einen neuen Strommarkt braucht. Sie können ihre Produktion nicht Monate oder Jahre im Voraus an große Verbraucher oder Stadtwerke verkaufen, sondern brauchen eine Abnahmegarantie des Netzes. Die Netzbetreiber müssen in die Pflicht genommen werden, Überschüsse sinnvoll an Speicherbetreiber weiterzugeben, und Lücken mit Strom von diesen aufzufüllen.
Eine andere Lösung wäre, die Erneuerbaren-Erzeuger zu verpflichten, selber für ein sicheres, vorhersagbares Erzeugungsprofil zu sorgen, indem sie Speicher unter Vertrag nehmen oder selber betreiben. Das würde aber bedeuten, dass nur noch größere, komplexere Unternehmen als Erneuerbaren-Erzeuger auftreten könnten. Das wäre gegenüber der derzeitigen Struktur mit vielen kleinen Erzeugern ein Rückschritt.
Im zukünftigen Strommarkt erhalten die Verbraucher und Wiederverkäufer ihre Belieferungsgarantie von den Netzbetreibern, die nicht mehr nur wie heute für die Bereitstellung der Regelenergie zuständig sind, sondern für den gesamten Ausgleich von Angebot und Nachfrage. Das ist schon deshalb sinnvoll, weil beispielsweise Batterien nicht nur Regelenergie bereitstellen können, sondern ihre Einsatzmöglichkeit reicht bis hinein in den untertägigen Ausgleich.
Nur noch zur Klarstellung: Den Begriff „Grundlast“ sollte man in diesem Zusammenhang aus seinem Wortschatz streichen. Wenn es keine Grundlastkraftwerke mehr gibt, gibt es auch keine Grundlast mehr. Statt einer horizontalen Aufteilung des Lastprofils mit Grund-, Mittel- und Spitzenlast und entsprechenden dazu passenden Wärmekraftwerken, wird das Lastprofil vertikal unterteilt in Phasen des Erneuerbaren-Überschusses mit Speicherung und des Erneuerbaren-Defizits mit Ausspeicherung. „Grundlastfähig“, ein derzeit noch gerne gebrauchter Ausdruck, sind dann nur noch Laufwasserkraftwerke, aber die haben (leider) nur noch einen geringen Anteil an der Stromproduktion. Bis in die 60erJahre des vergangenen Jahrhunderts war Wasserkraft beispielsweise in Bayern noch die Haupt-Stromquelle. Inzwischen ist unser Stromhunger aber weit darüber hinausgewachsen.
Warum sollte das Wort Grundlast gestrichen werden,wenn sich der Grundbedarf an Strom nicht ändert?
Die Erzeugungsseite ändert sich, nicht jedoch die lastseite.
Aus der Praxis mit PV Besitzern offenbart sich erschreckendes Grundwissen in der Physik und im Transfer auf die eigene Anlage also den angepassten Stromverbrauch an die Tageszeit.
JCW schreibt
Bei der Flexibilität sind Kernkraftwerke also ähnlich schlecht wie die Erneuerbaren. Ihre Produktion lässt sich genausowenig an den Bedarf anpassen, wie die der Erneuerbaren.
@ JCW.
Das sieht man aber in der Praxis ganz anders.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
ZITAT: Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa.. „ZWEI PROZENTPUNKTE“..von der Realeinspeisung ab.
JCW schreibt.
Das bedeutet, dass man für die Erneuerbaren einen neuen Strommarkt braucht.
@ JCW
Den haben wir doch seit 2010 der bekannten Ermächtigungsverordnung, die ich hier ständig kritisiere.
Für neu hinzugekommene Leser siehe im Folgenden unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Als die Erneuerbaren noch im System integriert waren, hatten wir all die Probleme nicht.
Siehe hier.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Die haben sie doch auch nicht.
Für die Nacht und gelegentliche Flauten gibt es Akkus. Als Langfristspeicher im großen Stil kommt eigentlich nur H2 in Frage, auch wenn H2-Erzeugung sehr verlustbehaftet ist.
Unsere ganzen Gasspeicher könnten dann wunderbar mit H2 gefüllt werden, das mit dem Überschuss der Solarenergie im Sommer und des Windes im Norden erzeugt wurde.
Damit muss nur mal jemand anfangen.
Haben Sie mal ausgerechnet wieviel mehr man an Erzeugung aus wind und solar bräuchte um eine Wasserstoffindustrie dieser Maßstäbe zu betreiben?
Alleine die Menge an Erdgas durch NS1 benötigt eine verdreifachung der aktuellen stromerzeugung aus wind+pv.
H2 wird heute omnipräsent als Lösung für alles gepriesen, das ist es aber noch lange nicht. Nämlich so lange wie wir gar nicht die Erneuerbaren dafür haben. An H2 für Langzeitspeicher können wir im größeren Stil aus meiner Sicht frühestens in den späten Dreißigern rechnen. Das Gute ist aber, bis dahin schaffen wir über die effizienten Methoden wie Digitalisierung, Sektorenkopplung und Kurzzeitspeicherung bereits den Löwenanteil… und so muss es auch sein, wenn wir am Ende sehr sparsam mit Wasserstoff umgehen wollen und müssen.
Ein absurder Vergleich! AKW wurden abgeschaltet bzw. laufen im Resevebetrieb! Was soll diese nichtssagende Überberschrift?
Es gibt nicht nur auf der Seite der alten Stromriesen Ewiggestrige, sondern auch auf der Seite ihrer Gegner, der Anti-AKW-Bewegung. Da werden immer noch die Kämpfe der Vergangenheit aufgewärmt. Nicht ärgern – nur schmunzeln. Nicht mehr lange, dann sind die alle ausgestorben, und wir sind die Alten, über die die Jungen lächeln.
Auch Merz oder Kubiki mit ihrem ständigen Aufwärmen, ob man nicht doch nochmal neue Kernkraftwerke bauen sollte, stehen kurz vor dem Ende ihrer politischen Laufbahn. Weltweit ist die Situation allerdings nicht so klar: Da werden immer noch neue KKW geplant und gebaut, auch wenn ihr Strom unverhältnismäßig teuer ist, inbesondere wenn man ihre Unflexibilität berücksichtigt.
Akkus für den ganzen Weltkonsum herzustellen ist industriell irrealistisch und verschmutzt die Umwelt aufs extreme. Von H2 spricht man seit 25 Jahren (ich hatte damals die Maturaarbeit darüber geschrieben) die Probleme wurden immer noch nicht gelöst, nebenbei kann H2 nicht in die Methaninfrastruktur geleitet werden da H2 flüchtig ist und von jeder Pore entweicht. Die Deutschen leben in einer Lüge und ihr steigender Kohlekonsum beweist es. Ich wohne 25 km vom ältesten AKW der Welt (Beznau) hatte nie Probleme, werde nie Probleme haben, ich bin grottenfroh ist Beznau nicht ein Kohlekraftwerk.
Das mit dem „industriell irrealistisch“ und „extremer Umweltbelastung“ ist aber allenfalls eine gefühlte Wahrheit. Irgendwie durch Fakten unterlegt ist das nicht. Gesichert ist hingegen, dass Kohlekraftwerke eine hohe Umweltbelastung durch Quecksilber, Schwefel und CO2 darstellen. Der Betrieb der Kernkraftwerke hingegen hat uns ein Müllproblem ganz besonderer Art gebracht, dessen Kosten in keiner Weise abschätzbar sind. Man vergegenwärtige sich: 60 Jahre Kernkraftnutzung erfordern 100.000 Jahre Betreuung von hochradioaktivem Müll. Das steht doch in keinem vernünftigen Verhältnis!
Gönnen Sie sich doch mal einen maskenfreien Urlaub in Tschernobyl oder in Japan. Radioaktiver Abfall ist eine der größten Sünden der Energiepolitik. Erneuerbare Energien sind umweltfreundlich und für die Menschheit geht keine Gefahr aus. Wir haben es leider nicht geschafft die doppelte Menge an erneuerbare Energie als bisher aufzubauen, sonst würden wir über Kohle und AKW als Energieform nicht mehr nachdenken. Das Schlimme ist nur, dass die Betreiber von AKW und Gas- und Kohlekraftwerken für den langsamen Ausbau verantwortlich sind. Ich hätte schon ein bisschen Bedenken neben einem Atomkraftwerk gesund alt zu werden.
Die Bilanz des Artikels ist:
The renewables are back – oder Die Erneuerbaren sind wieder auf dem Vormarsch!
Die Bilanz der bisherigen Kommentare läßt sich eher als verzweifelnde Reaktion eines Ertrinkenden lesen, der zwar einen Rettingsring in sichtweise zugeworfen bekommt, ihn aber wg des hohen Wellenganges nicht erreichen kann.
Wäre es nicht Aufgabe der Bundesregierung, die Energieversorgung des Staatsgebietes an sich zu reißen und dessen Betrieb sicher zu stellen, aber gleichzeitig für die erforderliche Reduktion der begleitenden Emissionen zu sorgen?
Die bisherigen vier großen Versorger als Energieproduzenten werden mehr und mehr an Einfluß verlieren und in den Hintergrund verschwinden!
Warum wird die Energieerzeugung durch PV und Wind nicht endlich bedingungsloser Vorrang in die „Kupferplatte“ eingeräumt?
Es wäre Aufgabe des Staates diese „Kupferplatte“ ausreichend zu schützen und zu bewirtschaften, durch
– angefangen beim örtlichem Versorger, in dessen 400V-Netz ausreichend die vorh. Infrastruktur bis an die offensichtlichen Belastungsgrenzen wirklich aktiv zu bewirtschaften.
– Monitoring des ges. Stromnetzes öffentlich einsehbar für mittel/ Hoch und auch Höchstspannungen
– Zu und Abschaltungen von Lieferungen aus Verbundbereichen der angrenzenden Versorgungsgebiete und Staaten als staatliche Hoheitsaufgabe mit Kostentransparenz.
– Schaffung und Bewirtschaftung von ausreichenden inländischen, ortsnahen Speicherkapazitäten
– event. Abfahren von Überschüssen durch gesteuerten Verbauch in Wärme oder H2O Produktion
– Beeinflussung von zeitl. steuerbarem Stromkonsum…z.B. bei E-KFZ und WP
– event. Vergrößerung des bish. Toleranzbandes von 50 Hz +- als tolerierbare Regelabweichung
Wahrlich eine umfassende Aufgabe; aber eigentlich lösbar. Es wird jedoch langsam Zeit!
„-angefangen beim örtlichem Versorger, in dessen 400V-Netz ausreichend die vorh. Infrastruktur bis an die offensichtlichen Belastungsgrenzen wirklich aktiv zu bewirtschaften.
– event. Vergrößerung des bish. Toleranzbandes von 50 Hz +- als tolerierbare Regelabweichung“
Sie wollen wohl regelmäßige Stromausfälle provozieren? Die n-1 Sicherheit gibt es nicht ohne Grund und die Abweichungen von den 50hz sind schon ziemlich weit geregelt. Auch hier provozieren sie schaden an der Infrastruktur und Stromausfälle.
„Zu und Abschaltungen von Lieferungen aus Verbundbereichen der angrenzenden Versorgungsgebiete und Staaten als staatliche Hoheitsaufgabe mit Kostentransparenz.“
Netztransparenz.de finden Sie diese Kosten bereits.
„– Schaffung und Bewirtschaftung von ausreichenden inländischen, ortsnahen Speicherkapazitäten“
Es gibt nur leider nicht überall die geografischen Möglichkeiten für pumpspeicher. Mit aktueller Technik können Sie vlt Dörfer oder kleinstädte für Stunden mit vor Ort gespeicherten Energie versorgen, aber keine Großstadt
„Beeinflussung von zeitl. steuerbarem Stromkonsum…z.B. bei E-KFZ und WP“
E kfz sind in keiner nennenswerten Menge vorhanden und deren Speicher ist und bleibt die achillesverse. Je häufiger sie den Speicher laden und entladen ,desto schneller verliert dieser an Wirksamkeit und Lebensdauer.
Wärmepumpen zu steuern bedeutet entweder das sie auf ziemlich nutzlose Weise entweder Wärme nicht zur Verfügung stellen oder entziehen. Hier gibt es sinnvollere nutzungsmöglichkeiten für überschussstrom.
„event. Abfahren von Überschüssen durch gesteuerten Verbauch in Wärme oder H2O Produktion“
Tatsächlich möglich nur als geschäftsmodell nicht sicher genug und in der Gesamtmenge an gasbedarf nur ein Tropfen. Nur mit der 2-3fachen Menge an Überschuss der bisherigen nominalen Erzeugung aus wind und pv würden wir ns1 ersetzen. Der Vorschlag reicht also auch hier nicht über kleinanwendungen hinaus.
Zusammen mit ihrem Vorschlag die ganze Verwaltung in die Hände des Staates zu geben sorgt also erstmal für höhere stromkosten, weniger Zuverlässigkeit mit nur wenig Aussicht auf Besserung. Strom würde also noch teurer werden, was den breiteren Einsatz unsinnig macht anstelle diesen voranzutreiben. Bitte beachten Sie hierbei das führende ministerinnen noch vor ein paar Jahren Ihre massive Unwissenheit zu dem Thema öffentlich zur Schau stellen. Auch wurde der strommarkt vor zwei Jahrzehnten nicht ohne Grund privatisiert.
https://www.energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&week=04
Da sie von Speichern so überzeugt sind können sie ja auch bestimmt ausrechnen, wieviel Kapazität wir benötigt hätten in Deutschland,in einer Lage wie in kw4 2023, um selbst mit den zielzahlen von 2030 an pv und wind die Erzeugung von Gas und Kohle durch Speicher zu stemmen und was das platztechnisch bedeutet
@PG, ich danke Ihnen für Ihre ehrliche Reflektion meines Beitrages; wirklich.
Für den provokativen Vorschlag die Toleranz im 50 Hz zu erweitern dachte ich wirklich an eine Vergrößerung eines Toleranzbandes. Für all die zukünftigen Regeleingriffe wäre das mit Sicherheit sinnvoll. Mal ehrlich: welche techn. Anwendung braucht noch eine zuverlässige Netzfrequenz? Elektronische Netzgeräte mit Sicherheit nicht! Im Übrigen denke ich an einen längeren Umsetzungsprozess von ca. 10 Jahren.
Bei der „Beeinflussung von zeitl. steuerbarem Stromkonsum…z.B. bei E-KFZ und WP“ denke ich nicht an netzdienlicher Funktion einer gesteuerten Einspeisung aus den Batteriesystemen. Das sehe ich genauso, wie von Ihnen ausgeführt, würde zu einer rasanten unkontrollierten Alterung der eingesetzten Speichermedien führen.
Nein! Versetzen Sie sich bitte in die Lage der Stadtwerke, die mit steigender Intensität Antrage für den Anschluß von zus. Verbrauchern konfrontiert werden. jeder Hausanschluß wurde bislng errichtet mit einer nominalen Anschlußleistung von 5 oder 7,5 kW. Jetzt kommen in einer Strasse oder Versorgungsgebiet gleich drei oder 7 Kunden mit der Anrage um die Ecke, soundsoviel weitere Verbraucher beteiben zu wollen….. Hier gehört meines Erachtens schnellstmöglich ein aktives Management herbei, das dem Verbraucher in Abhängigkeit der aktuellen Belastung einen Time-Slot zuteilen wird.
Ob ein E-KFZ 20 min später beladen sein wird, oder die WP ein wenig länger zur Erreichung der soll Temp. brauchen wird, scheint mir tolerabel. Grenzen gehören ausgetestet.
Ihre Anmerkungen zum Vorschlag die ganze Verwaltung in die Hände des Staates zu geben, stimme ich nur teilweise zu; obwohl ich Ihre Bedenken nachvollziehen kann.
Eine vollkommen von der Kette freigelassene Privatisierung wird es m.E. auch nicht richten.
In Sachen Speicher stimme ich Ihnen zu, da ist noch nicht der letzte Deckel drauf.
Wir werden zukünftig wegkommen, von dem Anspruch eines überall und immer verfügbaren Netzes.
Vor 30 Jahren waren abschaltbare Verbraucher durchaus üblich in industriellen Stromverträgen; würde das heute zu unüberwindbaren Problemen führen?
Ich bin sicher, wir werden nur ein wenig mehr Fantasie für die Ausgestaltung der Energielandschaft aufbringen miüssen.
Thomas I schreibt
Warum wird die Energieerzeugung durch PV und Wind nicht endlich bedingungsloser Vorrang in die „Kupferplatte“ eingeräumt?
@Thomas.
Sie schreiben mir aus der Seele.
Das ist das „Faule Ei“ das der Energiewende so geschickt ins Nest gelegt wurde, so dass es auch hier bei den Kommentaren nicht gefunden und berücksichtigt wird.
Ganz besonders deutlich im Folgenden.
PG schreibt. Am 11. Feb. um 17.22 Uhr
Warum sollte das Wort Grundlast gestrichen werden, wenn sich der Grundbedarf an Strom nicht ändert?
@ PG
Weil der „Grundbedarf“ infolge der Energiewende anders bedient wird, wie mehrere Untersuchungen ergeben haben, z.B die folgende Hochschulrecherche.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Immer wenn am Spotmarkt der Preis stimmt, wird gedrosselt und zugekauft, um Langzeitverträge am Terminmarkt zu bedienen. Langzeitverträge für den Grundbedarf.
Und genau auf dieser Tatsache, dass die Erneuerbaren nur noch „Mittel zum Zweck“ sind, zum Zweck der Ertragsoptimierung wohl gemerkt, basieren alle gegenwärtigen Überlegungen.
Auch der JCW hat in seinem Kommentar leider mal wieder nicht erwähnt, dass die Erneuerbaren missbraucht werden, seit dem sie separat am Spotmarkt der Börse als Überschuss verramscht werden müssen, und somit diese „Schnäppchen“ erst ermöglichen.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zum besseren Verständnis meiner Ausführungen, siehe die folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Das kann man auch so betrachten. Niemand ist gehindert aus Wind und Sonne mittels Speicher grundlastfähigen Strom zu machen. Das ist ja auch das Ziel der H2 Initiative.
Zeitlich, räumlicher Transfer von Stromerzeugung zum Bedarf. Das bedeutet aber auch dass man sich dem Kostenmärchen stellen muss dass EE Strom billig ist wie jeder PV Betreiber im Eigenheim schnell merkt.
Die Kette EE-Strom + Einspeicherung + Bereitstellung zum Bedarfszeitpunkt am Nutzungsort ist eben nicht für Nichts zu haben wie viele EE Jünger träumen.
Die zweite Tatsache die gerne verschwiegen wird ist dass heute ca. 50% Stromerzeugung aus EE bestehen aber die Stromerzeugung weniger als 20% des Primärenergieverbrauch ausmachen.
https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/384/bilder/de_indikator_ener-04_erneuerbare-energien_2022-12-16.png
Das bedeutet dass wir auf den aktuellen Energieverbrauch ca. 10 mal mehr Stromerzeugung aus mehr Wind und Sonnen brauchen.
H. Meier schreibt.
Zeitlich, räumlicher Transfer von Stromerzeugung zum Bedarf. Das bedeutet aber auch dass man sich dem Kostenmärchen stellen muss dass EE Strom billig ist wie jeder PV Betreiber im Eigenheim schnell merkt.
@ H. Meier.
Wir sind PV Betreiber im Eigenverbrauchsmodus, ich merke absolut nichts von einem „Kostenmärchen“ Es sei denn, Sie können mir näher erklären, was Sie damit meinen
Thomas I schreibt.
Warum wird die Energieerzeugung durch PV und Wind nicht endlich bedingungsloser Vorrang in die „Kupferplatte“ eingeräumt?
@ Thomas I
Sie wissen doch, das wir Ähnliches bis 2010 schon mal hatten, als die Erneuerbaren den Bilanzkreisen der Versorger noch „physisch“ zugeteilt wurden.
Was ist auf drängen der Lobbyisten daraus geworden,
Siehe hier unter Gründe für die Reform.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
ZITAT…Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Zitat Ende.
Der Ökostrom muss seit 2010 separat am Spotmarkt der Börse verkauft werden .
Zum Verkaufen gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen den Day Ahead Handel. Da wird am Vortag, nach Angebot und Nachfrage, der Preis bestimmt. Das heißt wenn die Erneuerbaren dort angeboten werden, verdrängen sie nach dem Merit Order Prinzip die teuren Gaskraftwerke und der Börsenpreis bleibt niedrig, und gleichzeitig sparen wir Gas. Werden die Erneuerbaren allerdings Intra Day angeboten, mit anderen Worten nach dem Prinzip alles muss raus, dann bleiben die Börsenpreise hoch, und lediglich die Schnäppchenjäger freuen sich über das was raus muss.
Was glauben Sie denn warum die Börsenpreis für Strom auf einmal so hoch waren und plötzlich wieder so nach unten gegangen sind. Nach Gesetzeslage liegt das nicht am Putin, sondern, daran wo der Ökostrom gerade angeboten wird.. Und das bestimmen die Netzbetreiber . Dabei stand 2009 im Referentenentwurf für die obige Ermächtigungsverordnung, dass spätestens nach zwei Jahren ein Unternehmen gefunden sein muss, das den Ökostrom unabhängig und diskriminierungsfrei vermarktet. Ich habe den Referentenentwurf damals gelesen. Was ist passiert? Nicht’s der Bock ist nach wie vor der Gärtner, und kann den Ökostrom ernten, wenn er gerade in sein Futtertrog passt..
Was ist der Sinn des Vergleichs?
Wenn Deutschland nicht die meisten seiner funktionierenden Kernkraftwerke abgeschaltet hätte, würde die Kernkraft doppelt so viel Strom liefern wie die Solarenergie?
Am 25. Januar um 18:00 Uhr lagen die Großhandelspreise für Strom bei 267 €/MWh. Wie viel Solarstrom wurde zu diesem Zeitpunkt produziert?
Alex T schreibt.
Was ist der Sinn des Vergleichs?
@ Alex T.
Es geht darum, dass die Netzbetreiber Einfluss auf niedrige oder hohe Börsenpreise nehmen können. Wenn sie die Erneuerbaren beim Vortageshandel Day Ahead anbieten, wird der Preis
über Merit Order nach Angebot und Nachfrage bestimmt.
Siehe hier
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/intraday-handel.
Das letzte noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk bestimmt den Preis. Wenn die Erneuerbaren da links auf der Kurve angeboten werden, können sie rechts die teuren Gaskraftwerke verdrängen, und die billigeren Kohlekraftwerke bestimmen den Preis.
https://www.next-kraftwerke.de/wissen/day-ahead-handel
Wenn sie aber Intra Day anbieten
Siehe hier https://www.next-kraftwerke.de/wissen/intraday-handel
hat das keinen Einfluß mehr auf den Börsenpreis weil das bis 5 Minuten vor Lieferbeginn geschehen kann. Da bildet sich so zusagen ein Schnäppchenmarkt. Der Börsenpreis bleibt hoch. Die Schnäppchen kann man aber kaufen, um die eigenen Erträge zu optimieren, wie die Hochschulrecherche, die ich zitiert habe, deutlich macht.
Korrektur:
Wo es heißt
Wenn sie die Erneuerbaren beim Vortageshandel Day Ahead anbieten, wird der Preis über Merit Order nach Angebot und Nachfrage bestimmt, ist der Link der Falsche.
Hier der Richtige
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order