RWE hat sich mit dem südkoreanischen Chemiekonzern Lotte Chemicals und Mitsubishi aus Japan zusammengeschlossen, um weltweit Lieferketten für Ammoniak aufzubauen. Dabei haben die Partner sowohl grünes als auch blaues im Visier. Ersteres wird mit Wasserstoff hergestellt, der per Elektrolyse aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Blaues Ammoniak hat fossiles Erdgas zum Ausgang, aus dem Wasserstoff erzeugt wird. Das dabei anfallende Kohlendioxid wird abgeschieden und in ein Endlager überführt. In den Augen von RWE ist damit auch blaues Ammoniak nachhaltig.
Im Zuge ihrer Kooperation prüfen die drei Unternehmen nun, im Hafen der texanischen Stadt Corpus Christi eine Großanlage für grünes und blaues Ammoniak zu bauen. RWE, Mitsubishi und Lotte Chemical streben ab, bis 2030 mit der Produktion zu beginnen. Die Anlage soll dann fortlaufend ausgebaut werden. Im Endausbau könnte sie eine Kapazität von bis zu zehn Millionen Tonnen Ammoniak haben. Auch eine Infrastruktur für Exporte Richtung Asien und Europa ist vorgesehen. Mit der Hafenbehörde von Corpus Christi laufen Gespräche über die dafür benötigen Flächen.
Auch Uniper hat kürzlich mitgeteilt, grünes Ammoniak importieren zu wollen. Dazu hat das Unternehmen mit einer Tochter des indischen Energiekonzerns Greenko eine Absichtserklärung über die Abnahme von jährlich 250.000 Tonnen grünem Ammoniak geschlossen. Der klimaneutrale Energieträger soll aus einem geplanten Werk in der ostindischen Hafenstadt Kakinada kommen.
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RWE investiert nur da wo der größte Gewinn zu holen ist. Wir brauchen ein Gesetz, welches die Einfuhr auf grünen Wasserstoff beschränkt. In Texas stammen dann sicherlich 9 Millionen Tonnen aus Erdgas und vielleicht eine Million Tonnen aus Elektrolyse mit grünem Strom. Ich hatte auch mal einen Stromvertrag von RWE und ich würde das nie mehr tun, da RWE nichts für seinen Heimatmarkt tut. Hierzulande nutzen Sie die fossile Goldquelle konsequent bis zum Schluss.
Herkunftsnachweis-Register für Wasserstoff einführen. Grün, Blau, Rot, Grau. Das sollte erstmal reichen. Nicht überfrachten.
Aber ob der Grüne Wasserstoff nun aus Windkraftanlagen in den USA oder Photovoltaikanlagen in Namibia kommt, sollte egal sein. Hier zählt volkswirtschaftliche Effizienz.
Wenn in Deutschland und Europa die Chance für eine dezentrale, gemeinwohlorientierte Energieversorgung verpennt wird, dann müssen uns die RWE´s dieser Welt doch retten, oder?