Seit 1. Januar ist die Förderrichtlinie für den Einbau umweltschonender Heizungssysteme in Kraft. Somit können jetzt auch Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln wie Propan den Fünf-Prozent-Förderbonus erhalten, den zuvor nur Wärmepumpen mit Erdwärme, Abwasser oder Grundwasser als Wärmequelle erhalten haben.
Bereits im Oktober legte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz entsprechende Richtlinienentwürfe vor. Zum 30. Dezember 2022 wurden die neuen Richtlinien verabschiedet und traten zum Jahreswechsel in Kraft.
Bis zu 40 Prozent
Die neuen Förderregeln erlauben eine Förderung von Wärmepumpen von bis zu 40 Prozent. Der Grundfördersatz für Wärmepumpen sind 25 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Hinzu kommen je nach Bauart der Wärmepumpe ein Fünf-Prozent-Förderbonus sowie eine Zehn-Prozent-Prämie für den Tausch eines alten ineffizienten Heizungssystems.
Ab dem Jahr 2028 werden nur noch Wärmepumpen gefördert, die ein natürliches Kältemittel verwenden. Allerdings verweist das Bundesministerium auch auf offene Verhandlungen um eine F-Gase-Verordnung, die auch teilfluorierte Kohlenwasserstoffe umfasst. Je nach Ausgang könnte es noch zu Änderungen bei der Förderung von Wärmepumpen mit Propan kommen.
Eine weitere Förderbedingung ist eine Mindestjahresarbeitszahl von 2,7. Ab 2024 müssen es dann sogar 3,0 sein. Der Bundesverband Wärmepumpe beklagt hierbei, dass es Projekte gebe, bei denen ohne weitere Maßnahmen wie dem Tausch eines Heizverteilungssystems oder der Gebäudedämmung solche Jahresarbeitszahlen nicht zu erreichen wären.
Bundesverband sieht gute Nachrichten
“Die gute Nachricht ist, dass das Förderumfeld für Wärmepumpen auch im Jahr 2023 weitgehend stabil bleibt“, sagt Martin Sabel, Geschäftsführer Bundesverband Wärmepumpe. „Bis zu 40 Prozent der Investitionen nicht nur in die Wärmepumpe selbst, sondern auch in nötige Umfeldmaßnahmen wie Heizkörpertausch oder die Erschließung von Erdwärmequellen werden bezuschusst.”
Neben Wärmepumpen werden auch noch Solarthermie mit bis zu 35 Prozent gefördert. Biomasseöfen können mit bis zu 20 Prozent gefördert werden, sofern sie einen Raumheizungsnutzungsgrad von mindestens 81 Prozent vorweisen und dabei maximal 2,5 Milligramm Feinstaub pro Kubikmeter ausstoßen.
Brennstoffzellheizungen können auch mit bis zu 35 Prozent gefördert werden, sofern es sich um stationäre und mit grünem Wasserstoff betriebene Systeme handelt. Häuslebauer können auch einen Anschluss an ein bestehendes Wärmenetz mit 40 Prozent fördern lassen.
Erst im November trafen sich verschiedene Akteure unter anderem aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Wohnungswirtschaft, Strom und Netze virtuell mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) zum zweiten Wärmepumpengipfel in diesem Jahr. Dabei haben sich die Beteiligten auf Eckpunkte zur Beschleunigung des Wärmepumpenhochlaufs verständigt und das Ziel bekräftigt, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen in Deutschland zu installieren.
Die neuen Förderregeln lassen sich auf der BAFA-Seite nachlesen.
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Hinweis für die Redaktion.
R290 ist Propan.
Schöne Grüße
Danke für diesen sachdienlichen Hinweis.
Wir haben die Textstellen angepasst.
Schöne Grüße zurück.
Ja und schon werden sie wieder fimschig.
Dann muss nur noch die erreichte Jahreszahl zur Förderung passen.
Immer höhere Hürden werden eingebaut.
Ich habe mir letzten Sommer eine Wärmepumpe selbst eingebaut das heißt das Ding steht, es läuft und heizt, in einem Fachwerkhaus…
Wäre mit energiesparberater, fachfirma, förderantrag, und so weiter nie was geworden vielleicht übernächstes Jahr.
Und letzten Endes ist die Wärmepumpe, die ich da eingebaut habe in den letzten Monaten ca 20% teurer geworden. Das heißt die ganze Förderung hätte die Inflation die fachfirma der energiesparberater aufgefressen!
Abgesehen davon, dass ich bis dahin immer noch das teure Öl hätte verheizen müssen.
Diese Regierung ist eine Schande! Nichts wird richtig gemacht, wenn nicht endlich die bürokratischen Hürden abgebaut werden.
Welche bürokratischen Hürden denn? Der Zweck der Förderung ist der Klimaschutz. Dieser Zweck wird nur erreicht, wenn die Wärmepumpen halbwegs effizient sind, also muss die Förderung sinnvollerweise daran gebunden sein dass das der Fall ist.
Dass Preise steigen, wenn die Nachfrage explodiert, ist leider auch unvermeidlich. Aber das schöne an der Marktwirtschaft ist, ja, dass sich Angebot und Nachfrage sehr schnell einpendeln. Die Industrie investiert ja bereits massiv, und auch die Heizungsbauer werden jetzt schnell umstellen, da dank der neuen Regierung endlich eine klare Strategie vorliegt, die eine verlässliche Planung erlaubt.
Ein Problem ist, dass die Förderungen von den Anbietern eingestrichen werden und die Zeiträume der Umsetzung durch Anträge, Genehmigung etc. im Zweifel eher verlängern als verkürzen.
Z.B. wenn die Regierung über Monate über eine Förderung der Zukunft diskutiert, dann investieren weniger eben davor, in der Sorge, Förderung zu verpassen. Auch das ist eine Hürde. Für eine Wärmepumpe für ein EFH 25 bis 30 tsd € und mehr auf der Rechnung stehen zu haben ist gelinde gesagt: Ein Witz.
Man sollte vielleicht mehr indirekt fördern, indem man das „Falsche“ spürbar stärker ent-subventioniert (ich schreibe bewusst nicht verteuern). Aber das Gegenteil geschieht derzeit durch die „Deckel“. Kein Wunder, dass in DE die CO2 Ziele für 2022 wieder krachend nicht erreicht werden, sondern deutlich gerissen werden, trotz Grünen in der Regierung, oder vllt sogar wegen.
Wenn eine (technisch ziemlich einfache) Luft-Wasser Wärmepumpe mittlerweile preislich in den Bereich der WP mit Erdwärme + Tiefenbohrung kommt, dann läuft im Markt imho etwas ziemlich schief. Und diese Schieflage wird durch „Förderungen“ staatlich verursacht.
Wir werden dieses Jahr auf wundersame Weise sehen, wie sich PV-Module im Privatsektor auf einmal um ~20% verteuern (ich meine nicht die Großhandelspreise). Na sowas, wie kommt das nur? Achja, die super Förderung.
HD schrieb:
„Wir werden dieses Jahr auf wundersame Weise sehen, wie sich PV-Module im Privatsektor auf einmal um ~20% verteuern“
Da kommst du ein wenig spät. Solarmodule hatten sich letztes Jahr teilweise auf 200% und mehr verteuert und fallen im Moment wieder in die Ursprungsregion zurück. Ab Frühjahr werden diese wohl aber tatsächlich wieder teurer werden.