In diesem Jahr wollen wir den Blick zurück und nach vorn etwas anders gestalten als in den Vorjahren. Wir haben uns verschiedene Themenfelder herausgesucht und dazu Experten gefragt. Beginnen wollen wir mit der Analysten Jenny Chase von BNEF, die wir zur Entwicklung des Photovoltaik-Weltmarktes 2022 und ihren Erwartungen für 2023 befragt haben. In den kommenden Tagen werden wir sukzessive weitere Interviews veröffentlichen, die vor allem die Entwicklungen in Deutschland analysieren und bewerten, darunter zum Wiederaufbau einer Photovoltaik-Wertschöpfungskette, bezüglich Lieferengpässen, Preisen für Module oder PPAs, aber auch dem Zubau in Deutschland bei Photovoltaik und Speichern sowie der Lage am Arbeitsmarkt.
pv magazine: Wie wird sich der Markt für Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2022 weltweit entwickeln?
Jenny Chase: Der starke Zubau in China hat uns überrascht, vor allem im Wohn- und Gewerbebereich. Wir hatten ursprünglich mit einem Zubau von 99 Gigawatt in China in diesem Jahr gerechnet und haben diesen Wert auf 126 Gigawatt (DC) angehoben. Unsere aktuelle Schätzung für den diesjährigen Zubau liegt bei 268 Gigawatt (DC). Europa hat viele Module gekauft – weit über 72 Gigawatt – obwohl wir davon ausgehen, dass es nur etwa 42 Gigawatt installiert hat, es gibt also einen beträchtlichen Bestand.
Was waren für Sie die größten Überraschungen in diesem Jahr?
Wie hoch die Polysilizium- und Modulpreise bis zum Jahresende geblieben sind, was auf eine starke Kaufaktivität hindeutet, die den Auswirkungen des gestiegenen Angebots entgegenwirkt. Wir waren auch überrascht, dass die Inflation Reduction Act (IRA) in den USA verabschiedet wurde. Die Anreize im Gesetz sind sehr großzügig.
Sehen Sie derzeit einen Mangel an Komponenten, der die weitere Entwicklung der weltweiten Photovoltaik-Märkte beeinträchtigen wird?
Es ist immer noch nicht so einfach, Transformatoren und Wechselrichter zu bekommen, und die Modulpreise müssen weiter fallen. Aber das sind keine großen Engpässe.
Welche Preisentwicklung erwarten Sie für das kommende Jahr?
Wir gehen davon aus, dass der Polysiliziumpreis von derzeit 35 US-Dollar pro Kilogramm auf 10 bis 15 US-Dollar pro Kilogramm im nächsten Jahr und die Modulpreise bei Hafen-zu-Tür-Lieferungen (FOB) auf 22 US-Dollarcent pro Watt in Märkten ohne größere Handelsbarrieren fallen werden.
Wie werden sich die Ausbauzahlen im Jahr 2023 weltweit und insbesondere in Europa entwickeln?
Wir erwarten im nächsten Jahr einen weltweiten Zubau von 316 Gigawatt, davon 48 Gigawatt in Europa.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Schade, dass in Europa PV Module auf Halde liegen.
Nach Klopapier jetzt PV Module?
…. Also schätzen Sie das ein 410 Watt-Modul durchaus bei 90 bis 100 Euro EK für den Großhändler legen wird. Also ca. 250 Euro, je nach Menge beim Endkunden.
Da ja der Elektriker der die Dinger auf das Dach montiert auch noch was verdienen möchte.
Und dann wären da noch die Wechselrichter. Wir haben in 2021 für einen Fronius SG 24 10+ 2500 Euro bezahlt. Jetzt kosten die Dinger locker das Doppelte wenn überhaupt lieferbar.
Wer soll sich denn da von den 48 Gigawatt eine Anlage zulegen. Klar möchte ich nochmal 19 kWp zubauen. Aber nicht für die Preise zur Zeit.
Frohe Weihnachten.
Meine stehen auch herum, der WR fehlt und vor allem der Elektriker
90% der Bürger welche jetzt über viel zu hohe Preise meckern hätten ihre Anlage auch vor zwei oder drei Jahren auf das Dach bringen können. Aber zu dieser Zeit haben die meisten über Photovoltaik und Wärmepumpe nur gelächelt. Jetzt, wo es bei vielen im Geldbeutel brennt wollen auf einmal alle diese Technik haben. Die letzten haben schon immer die Hunde gebissen. Aber selbst bei diesen Preissteigerungen und natürlich auch Wartezeiten rechnet sich die Anlage immer da die Strompreise sich verdoppelt und die Gaspreise sich verdreifacht haben. Auch das Dach voll machen rechnet sich wieder, da in der Übergangszeit gerne mal 1000 kWh mehr Strom erzeugt wird. Umso größer die Anlage umso billiger wird die Leistung pro Kilowatt . In 10 Jahren oder etwas später wird es sicherlich wieder einen Schnäppchenmarkt geben wenn die große Nachfrage befriedigt ist. Die Chinesen verdreifachen ihre Modulproduktion in den nächsten beiden Jahren. Auch die USA möchte ihren Bedarf in 10 Jahren selbst decken. In Deutschland wird das weiterhin verhindert werden, da die Lobby einfach zu stark ist. Wenn wir in 10 Jahren 10 Gigawatt Modulleistung produzieren können dann haben wir für unsere Verhältnisse viel erreicht. Bei Wechselrichter sieht es in Europa mit der Produktion wesentlich besser aus. Neue Produktionsstätten von SMA und Fronius lassen die Stückzahlen schon 2023 massiv steigen. Ein weiterer Ausbau ist bereits geplant. Durch extrem viel Forschung und massiven Zubau der Akkus werden Batterien und dann auch die hausspeicher in zwei bis drei Jahren wieder wesentlich billiger sein als jetzt. Beim letzten Solarboom hat fast jeder welcher keinen Job hatte und schwindelfrei war Solaranlagen montiert. Dieses Qualitätsproblem wird auch wieder kommen. Zum Beispiel habe ich drei Videos von einem Küchenstudio gesehen welche Solaranlagen mit Speicher anbieten. Deswegen machen Komplettlösungen aus einer Hand, auch wegen der Garantie, in nächster Zeit mehr Sinn. Wer jetzt aber noch wartet, der hat bei diesen hohen Strompreisen natürlich auch keinen Ertrag.