Photovoltaik deckte 2022 rund ein Zehntel des Stromverbrauchs in Deutschland

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Das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) haben aktuelle Zahlen zum Anteil von erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung in diesem Jahr vorgelegt. Nach vorläufigen Berechnungen wurden 2022 insgesamt rund 574 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. Davon lieferten Photovoltaik-Anlagen lieferten gut 62 Milliarden Kilowattstunden.

Aus erneuerbaren Energien wurden 256 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt. 2021 waren es 237,1 Milliarden Kilowattstunden. Windkraftanlagen an Land machten mit 99 Milliarden Kilowattstunden den größten Anteil der regenerativen Stromerzeugung aus. Photovoltaik-Anlagen lieferten gut 62 Milliarden Kilowattstunden, im Vorjahr waren es 51,4 Milliarden Kilowattstunden. Für die Photovoltaik ist er nicht Abstand der höchste, jemals erreichte Wert. Auf Biomasse entfielen knapp 47 Milliarden, auf Windenergieanlagen auf See 24,4 Milliarden und auf Wasserkraftanlagen knapp 18 Milliarden Kilowattstunden.

Der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch ist damit um 5 Prozentpunkte auf 47 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Für den Zuwachs verantwortlich seien vor allem der windreiche Jahresbeginn mit Rekordwerten in der Stromerzeugung aus Windenergie an Land und die sonnigen Sommermonate gewesen. Auch bei der Windenergie auf See und Biomasse habe es leichte Zuwächse gegeben. Gemessen an der Bruttostromerzeugung stieg der Anteil der erneuerbaren Energien in diesem Jahr auf knapp 45 Prozent, nach einem Anteil von 40,5 Prozent im vergangenen Jahr. In dieser Rechnung werden auch die exportierten Strommengen einbezogen.

„Für eine sichere, unabhängige Energieversorgung der Zukunft sind Investitionen in Erneuerbare, aber auch in Speicher, Netze und wasserstofffähige Gaskraftwerke unabdingbar. Jede zusätzliche Kilowattstunde erhöht die verfügbare Menge Strom und kann künftig beitragen, die Versorgung zu sichern“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Der Ausbau der Erneuerbaren muss daher nicht trotz, sondern wegen der aktuellen Krise weiter vorangetrieben werden. Das bedeutet vor allem: mehr Flächen für Windenergieanlagen und Photovoltaik-Anlagen, schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie bei der Photovoltaik eine deutliche Verbesserung der Regeln für Prosuming, Mieterstrom und Energy sharing. Gleichzeitig müssen die Netze für einen steigenden Anteil erneuerbarer Energien fit gemacht werden. Wir können uns aus dieser Krise nur herausinvestieren!“

Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW, ergänzt: „In der aktuellen Situation sind es vor allem produzierende Unternehmen auf der Nachfrageseite, die mit erheblichen Investitionen in erneuerbare Energien vorangehen. Dies geschieht nicht nur, um kurzfristig die Auswirkungen der Energiepreiskrise auf das eigene Geschäft zu reduzieren, sondern auch, um sich langfristig gegen steigende Preise abzusichern und Lieferabhängigkeiten zu vermeiden. Zusammen mit den vielfältigen Aktivitäten zum Erreichen einer klimaneutralen Produktion macht dies aktuell die Unternehmen zu einer treibenden Kraft für den Klimaschutz.“

Er mahnt weiter: „Es ist jetzt an der Politik, mit der Festlegung des rechtlichen Rahmens das Marktumfeld schnellstens so zu gestalten, dass eine hohe Ausbaudynamik ermöglicht wird. Das betrifft die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien, aber auch den Aufbau der Produktionskapazitäten für Elektrolyseanlagen für grünen Wasserstoff sowie die Infrastrukturen für Strom- und Wasserstoffnetze oder Betankungs- und Schnelllademöglichkeiten für Fahrzeuge mit alternativen Antrieben.“

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