Enpal sichert sich weitere 855 Millionen Euro

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Enpal hat sich 855 Millionen Euro an frischem Refinanzierungskapital gesichert. Das Berliner Unternehmen kann damit nach eigenen Aussagen mehr als 30.000 neue Photovoltaik-Dachanlagen, Heimspeicher und Wallboxen refinanzieren. Insgesamt belaufen sich die Zusagen der Geldgeber in diesem Bereich auf rund 1,4 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag erklärte.

Die Mittel werden von einem Konsortium aus Banken und internationalen Investoren, darunter Blackrock Alternatives, ING, Pricoa Private Capital (das Privatkapitalgeschäft von PGIM) und Unicredit, zur Verfügung gestellt. Sie haben Enpal zufolge Finanzierungszusagen in Höhe von 585 Millionen Euro gemacht. Zusätzlich stelle ING zwei weitere soganannte RCF & VAT-Fazilitäten zur Verfügung, die sich auf insgesamt 150 Millionen Euro belaufen. Infranity, eine Tochtergesellschaft von Generali werde zudem ein Holdco-Darlehen über bis zu 120 Millionen Euro bereitstellen.

„Aufgrund des stark zunehmenden Interesses nach Energieunabhängigkeit steigt auch bei uns kontinuierlich die Nachfrage nach Energielösungen“, erklärte Enpal-CEO Mario Kohle. „Wir sind auf ein stabiles Netzwerk von Finanzierungspartnern angewiesen, das es uns ermöglicht, schneller als jeder andere auf dem Markt zu wachsen und tausende neue Solaranlagen pro Monat zu installieren.“

Enpal bietet Photovoltaik-Anlagen, Heimspeicher und Ladelösungen in einem Mietmodell an. „Nicht alle Kunden haben das nötige Kapital, um eine Solaranlage im Voraus zu kaufen. Unser Traum ist es, dass jeder eine Solaranlage auf dem Dach, ein Elektroauto vor dem Haus und einen Stromspeicher im Haus hat und wir all diese Menschen zu einer großen erneuerbaren Community zusammenbringen“, ergänzte Enpal-Mitgründer und Chief Investment Officer Viktor Wingert.

Bezüglich der geplanten Senkung der Mehrwertsteuer auf 0 Prozent für Photovoltaik-Anlagen bis 30 Kilowatt im nächsten Jahr will Enpal auch seine Kunden profitieren lassen. Im Jahressteuergesetz, das am Freitag noch abschließend vom Bundesrat beraten wird, sind Photovoltaik-Mietanlagen bislang nicht direkt erwähnt. In einem separaten Schreiben des Bundesfinanzministeriums soll dies jedoch noch klargestellt werden. Allerdings wird es wohl erst im nächsten Jahr veröffentlicht. Dennoch erklärte Stephan Rink, Chief Sales Officer und Co-Geschäftsführer von Enpal auf Nachfrage von pv magazine: „Auch Enpal wird mit Inkrafttreten des Jahressteuergesetzes die Vorteile dann an seine Neukunden weitergeben. Außerdem eine frohe Botschaft: Bereits bestehende Enpal-Mietkunden haben den großen Vorteil, dass sie ihre Anlage ohne Mehrwertsteuer aus dem Mietvertrag herauskaufen können.“ Dies werde ab dem kommenden Jahr umgesetzt, gelte jedoch nur für die Photovoltaik-Anlagen und Speicher, nicht jedoch für die Wallboxen, die in dem Gesetz nicht erfasst sind.

Das Berliner Unternehmen setzt angesichts des herrschenden Fachkräftemangels auf die Ausbildung von Installateuren an einer eigenen Akademie. Das Schulungszentrum hat mittlerweile mehr als 1000 fest angestellte Handwerker. Auch bei den bestehenden Lieferengpässen sieht sich Enpal gut aufgestellt. Nach eigenen Angaben beträgt die durchschnittliche Lieferzeit für eine Photovoltaik-Anlage etwa sechs Wochen nach Unterzeichnung eines Vertrages.

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