Whitepaper zu Elektromobilität: Bis 2050 sind jährlich 1,8 Prozent mehr Strom aus erneuerbaren Energien nötig

Teilen

Damit spätestens 2050 alle in Deutschland zugelassenen Autos vollelektrisch angetrieben werden können, müsse die Stromproduktion aus regenerativen Quellen jährlich um rund 1,8 Prozent steigen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Heidelberger Druckmaschinen AG, deren Tochterfirma Amperfied Ladelösungen für die Elektromobilität herstellt.

Der Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland benötigt von Jahr zu Jahr nur eine überschaubare Steigerung der erneuerbar erzeugten Energien, so die Heidelberger Druckmaschinen AG in ihrem Whitepaper „Elektromobilität für eine erfolgreiche Energiewende“.

Amperfied in der pv magazine Marktübersicht Wallboxen und Ladelösungen

Amperfield ist mit drei Produkten in der aktuellen pv magazine Marktübersicht Wallboxen und Ladelösungen vertreten. Die connect.home (Foto) richtet sich an diejenigen, die eine Produkt für Ein- und Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeparkplätze suchen. Nächstes Jahr folgt die Chargespot connect.public für öffentliches Laden. Mehr Informationen zu den drei Produkten und die  Produktdatenbank mit 200 Wallboxen und Ladesäulen.

„Wenn der deutsche Pkw-Bestand über einen Zeitraum von 30 Jahren vollständig auf Elektromobilität umgestellt wird, steigt die Zahl der Elektrofahrzeuge hierzulande jährlich um rund 1,6 Millionen Pkw“, erklärte Ludwin Monz, Vorstandschef von Heidelberger Druckmaschinen. Der Modellrechnung zufolge nehme der Strombedarf um etwa 4,12 Terawattstunden pro Jahr zu. Um diese Strommenge vollständig aus erneuerbaren Quellen zu decken, müsste die regenerative Stromerzeugung jährlich rund 1,8 Prozent steigen. „Der Umstieg auf Elektromobilität in Deutschland benötigt damit bis 2050 nur einen überschaubaren, aber stetigen Zuwachs bei der Erzeugung erneuerbarer Energien“, kommentiert Monz.

Dem Bundesverband der Deutschen Industrie zufolge werde sich der Nettostromverbrauch bis 2045 nahezu verdoppeln – von 507 Terawattstunden im Jahr 2019 auf 993 Terawattstunden im Jahr 2045. Treiber dieser Entwicklung werden unter anderem batterieelektrische Fahrzeuge, Wärmepumpen, Batterieproduktion oder die inländische Herstellung von grünem Wasserstoff sein. Der Anteil des Bedarfes der Elektromobilität von 125 Terawattstunden im Jahr 2050 beruht auf Berechnungen der Heidelberger Druckmaschinen AG.

Grafik: Heidelberger Druckmaschinen

Das Whitepaper geht dabei von 626,4 Milliarden Kilometer jährlicher Fahrleistung aus, wie sie das Kraftfahrt-Bundesamt für die 48,5 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw ermittelt hat. Der durchschnittliche Stromverbrauch eines Elektroautos betrage 20 Kilowattstunden pro 100 Kilometer. Multipliziert mit der gesamten Jahresfahrleistung, ergebe sich eine Steigerung des Strombedarfes um 125 Terawattstunden. Wolle man den Mehrbedarf komplett durch Energie aus erneuerbaren Quellen decken,  müsse die regenerative Stromerzeugung um jährlich circa 1,8 Prozent zulegen. Die Berechnung fußt auf Zahlen des Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE zur Nettostromerzeugung durch erneuerbaren Energiequellen in Deutschland im Jahr 2021. Diese habe circa 225 Terawattstunden betragen. Die zusätzlich benötigten 125 Terawattstunden bis 2050 entsprechen circa 4,12 Terawattstunden pro Jahr. Die Eigenerzeugung aus privaten Photovolatik-Anlagen ist dabei nicht berücksichtigt.

Um den steigenden Bedarf an erneuerbaren Energien meistern zu können, benötige das Stromnetz ein dezentrales und lokales Energiemanagement. Damit könnten in Zukunft Millionen weiterer Elektroautos und Wallboxen versorgt werden. „In den Gebäuden muss künftig die intelligente Nutzung von Energie anfangen – zum Beispiel mit Energiemanagementsystemen, die staatlich gefördert werden sollten“, so Monz. „Wenn im Haus der Zukunft Photovoltaik-Anlage, Batteriespeicher, Wärmepumpe und Wallbox über Energiemanagementsysteme intelligent mit dem Stromnetz zusammenspielen, können Gebäude einen Beitrag zur Netzstabilität und damit zur Versorgungssicherheit leisten.“

Auch müsse die Politik den Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur forcieren, damit die Erreichung der Klimaziele in Deutschland bis 2050 gelingt. Monz verwies dabei auf das Förderprogramm für mehr Ladestationen, wie sie das Land Baden-Württemberg jüngst angekündigt hat, und fordert abgestimmte Initiativen aller Bundesländer mit einer zügigen Umsetzung.

Elektroauto-Ladelösungen in pv magazine November 2022

Schwerpunkt zu Elektroauto-Ladelösungen – Wallboxen und Ladesäulen in der pv magazine Ausgabe November 2022 (Premium Content, zum Shop):

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Bayern will 0,3 Cent/kWh Abgabe für große Solarparks verbindlich machen
19 Dezember 2024 Photovoltaik-Freiflächenanlagen ab fünf Megawatt sowie Windkraftanlagen sollen unter die heute vom bayrischen Kabinett verabschiedete Regelung fallen...