Drittes Quartal 2022: 13,3 Prozent mehr Kohlestrom als im Vorjahreszeitraum

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Der von Juli bis September dieses Jahres in Deutschland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom stammte zu 36,3 Prozent aus Kohlekraftwerken. Im Vorjahreszeitraum waren es 31,9 Prozent. Auch die Erzeugung aus Erdgas nahm in dem Zeitraum trotz hoher Preis zu: 9,2 Prozent im Vergleich zu 8,8 Prozent im Vorjahr. Da jedoch der Anteil von Atomstrom sank, ging die aus konventionellen Energieträgern insgesamt erzeugte Strommenge zurück. Sie lag bei 55,6 Prozent der eingespeisten Strommenge (drittes Quartal 2021: 57,0 Prozent).

Die Stromerzeugung aus Kernenergie im dritten Quartal 2022 reduzierte sich gegenüber dem dritten Quartal 2021 um 47,8 Prozent auf einen Anteil von 7,4 Prozent an der eingespeisten Strommenge (drittes Quartal 2021: 14,1 Prozent). Das lag an der Abschaltung von drei der sechs bis dahin noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke.

Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien nahm im erfassten Zeitraum um 2,9 Prozent zu, denn die Photovoltaik profitierte von einer ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden. Die Einspeisung von Sonnenstrom stieg um 20,3 Prozent auf einen Anteil von 16,0 Prozent (drittes Quartal 2021: 13,3 Prozent). Zusammengenommen stieg der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung von 43 Prozent auf 44,4 Prozent.

Insgesamt wurden im dritten Quartal 2022 in Deutschland 118,1 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist. Das waren 0,5 Prozent weniger als im dritten Quartal 2021.

Grafik: Statistisches Bundesamt

Insgesamt wurden im dritten Quartal 2022 in Deutschland 118,1 Milliarden Kilowattstunden Strom ins Netz eingespeist, 0,5 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die nach Deutschland importierte Strommenge sank um 8,8 Prozent. Besonders deutlich war der Rückgang mit 87,9 Prozent bei den Stromimporten aus Frankreich. Diese Entwicklung lässt sich vor allem auf technische Probleme in den französischen Kernkraftwerken zurückführen. Damit überstiegen die Stromexporte aus Deutschland nach Frankreich wie bereits im ersten Halbjahr 2022 die Stromimporte von dort.

In der Statistik erfasst werden alle Kraftwerke und Erzeugungsanlagen in Deutschland, die Strom in das Netz für die allgemeine Versorgung einspeisen. Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird. Die im Inland erzeugte und ins Netz eingespeiste Strommenge ist auch deshalb nicht gleichzusetzen mit dem Stromverbrauch, da auf dem Weg zu den Verbrauchsstellen sogenannte Netzverluste auftreten sowie der Saldo aus Stromimporten und -exporten berücksichtigt werden muss.

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