EUPD Research erwartet Installation von 220.000 neuen Photovoltaik-Heimspeichern 2022 – BYD verdrängt Sonnen an der Spitze

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Die Analysten von EUPD Research erwarten für das laufende Jahr die Installation von etwa 220.000 neuen Photovoltaik-Heimspeichern in Deutschland. Innerhalb von zwei Jahren könnte sich der Markt damit verdoppeln. Einer der Hauptgründe dafür ist die weiter steigende Nachfrage nach privaten Photovoltaik-Dachanlagen, die oftmals dann auch direkt mit einem Batteriespeicher kombiniert werden. So sei die installierte Photovoltaik-Leistung im Kleinanlagen-Segment im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 47 Prozent gestiegen. Gerade im Bereich der Photovoltaik-Anlagen zwischen 10 und 20 Kilowatt sei eine Verdopplung zu verzeichnen. Im Segment bis 10 Kilowatt sei die Nachfrage um 26 Prozent gestiegen. In Summe führt das dazu, dass die Photovoltaik-Anlagen auch eine höhere durchschnittliche Leistung aufweisen: EUPD Research zufolge stieg diese im Jahresvergleich von 8,3 auf 8,7 Kilowatt.

Im Sog dieser Entwicklung habe auch die Größe der installierten Photovoltaik-Heimspeicher zugenommen, da sie zumeist für die Optimierung des solaren Eigenverbrauchs genutzt werden. Die Bonner Analysten haben ermittelt, dass die knapp 130.000 neuen Photovoltaik-Anlagen im Segment bis 20 Kilowatt in 105.000 Fällen mit einem Batteriespeicher kombiniert wurden. Dies bedeutet einen Zuwachs der Speicher-Installationen um 44 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2021. Aufgrund des Krieges in der Ukraine und den gestiegenen Strompreisen geht EUPD Research davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Halbjahr noch zulegen werden. Daher gegen die Analysten von etwa 220.000 neuen Photovoltaik-Heimspeichern für das Gesamtjahr aus, was gegenüber dem Vorjahr mehr als eine Verdopplung darstellen würde.

Unter den Herstellern dominieren weiterhin vier Unternehmen den Markt, die im ersten Halbjahr für etwa drei Viertel der neu installierten Photovoltaik-Speicher verantwortlich zeichneten. So überholte das chinesische Unternehmen BYD den deutschen Hersteller Sonnen – der seit Jahren an der Spitze thronte. Gerechnet nach Stückzahlen kam BYD nach den Erhebungen auf einen Marktanteil von 23 Prozent. Dicht dahinter folgten Sonnen und Senec mit 21 und 20 Prozent der neu installierten Photovoltaik-Heimspeicher. E3/DC folgt mit zehn Prozent auf dem vierten Platz. Diese Reihenfolge bleibt auch bestehen, wenn man den Zubau nach neu installierter Kapazität anschaut. Dann liegen BYD und Sonnen an der Spitze eng zusammen und kommen auf 24 und 23 Prozent. E3/DC rückt Senec auf die Pelle – doch von der Reihenfolge ändert sich nichts. Sie kommen auf 15 respektive 14 Prozent der neu installierten Heimspeicher-Kapazität.

Zur Ermittlung der Zahlen nutzt EUPD Research umfangreiche Befragungen von Anbietern, Installateuren und Endkunden sowie ergänzende eigene Recherchen. Dabei besteht die Grundannahme, dass die Anbieter vornehmlich auf einen dreistufigen Vertrieb setzen und sich rund 15 Prozent der Speicher noch im Verkaufsprozess oder Lager befinden und somit nicht bereits installiert sind.

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