Im Moment liegt der vorgeschriebene Abstand zwischen Photovoltaik-Anlage und Brandschutzwand bei Reihenhäusern zwischen 0,5 und 1,25 Meter je nach Bundesland und Bauordnung. Sofern unter gewissen Voraussetzungen bereits ein halber Meter Abstand erlaubt ist, gilt dies in fast allen Fällen nur für Photovoltaik-Anlagen mit nicht-brennbaren Modulen, also Glas-Glas-Modulen. Einige wenige Bundesländer ermöglichen auch jetzt schon einen noch kleineren Abstand.
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In unserer am 1. Dezember erschienenen Ausgabe des pv magazine Deutschland finden Sie einen ausführlichen Artikel dazu, was die einzelnen Bundesländer planen.
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Der Beschluss, den die Teilnehmer der Bauministerkonferenz im Herbst in Stuttgart auf Antrag des Landes Schleswig-Holstein einstimmig fassten, soll dazu beitragen, dass auf Reihenhäusern mehr Photovoltaik-Anlagen installiert werden. Sie entschieden, § 32 Absatz 5 in der Musterbauordnung so zu ändern, dass die Abstandsregelung auf Dächern erleichtert wird (siehe Grafik unten). Der Passus regelt, wie Dachüberstände, Dachgesimse und Dachaufbauten, lichtdurchlässige Bedachungen, Dachflächenfenster, Lichtkuppeln, Oberlichter und Solaranlagen anzuordnen und herzustellen sind, so dass Feuer nicht auf andere Gebäudeteile und Nachbargrundstücke übertragen werden kann. Konkret werden die Abstände beschrieben, welche diese Auf- und Einbauten von Brandschutzwänden und von Wänden, die anstelle von Brandwänden zulässig sind, eingehalten werden müssen.
Die Mustervorschriften und -erlasse, die von der Bauministerkonferenz verabschiedet werden, dienen als Grundlage für die Umsetzung in Landesrecht. Eine unmittelbare Rechtswirkung haben sie nicht. Jedes Bundesland kann entscheiden, in welchem Umfang es dem Muster folgt. pv magazine hat bei den einzelnen Ministerien, die in den Bundesländern zuständig sind, nachgefragt, wie und wann die Mustervorschrift umgesetzt werden soll. Dabei zeigt sich, jedes Land kocht sein eigenes Süppchen: In Summe werden die Vorgaben gelockert, doch nicht überall gleich.
Im kommenden Jahr könnte das Thema übrigens erneut auf der Tagesordnung der Bauministerkonferenz landen. Der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau- und Wohnungswesen ist aktuell mit der Aufgabe betraut zu prüfen, ob die Mindestabstände noch weiter verringert werden können, so wie es aus der Solarwirtschaft vorgeschlagen wurde. Über das Ergebnis soll auf der nächsten regulären Sitzung der Bauministerkonferenz berichtet werden. Vielleicht beginnt dann alles wieder von vorn und führt letztlich doch noch zu einer bundesweit einheitlichen Abstandsregelung. (Ina Röpcke)
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Dabei kann das Leben so einfach sein: Indach-Systeme:
– brauchen keine Abstände,
– nutzen die vorhandene Fläche besser
– erfüllen die strengen Brandschutznormen für Harte Bedachungen
– können sogar bei Denkmalschutz eingesetzt werden
– und sehen viel besser aus
https://www.pv-magazine.de/unternehmensmeldungen/fortschritt-im-funktionalen-dachdesign-photovoltaik-indach-systemkombination-erfuellt-strenge-brandschutznorm-fuer-harte-bedachung/
Und: https://www.pv-magazine.de/2022/09/20/pv-magazine-spotlight-fuer-photovoltaik-ganzdachloesung-von-ennogie/
…und sind auf Flachdächern nicht zu gebrauchen
…und Indach ist unwirtschaftlich teurer
– auf Dauer sicher nicht dicht
– leistungsschwächer als Aufdach
– im Defektfall häufig nicht ersetzbar weil nicht mehr lieferbar
Also wirtschaftlich häufig unsinnig.
Ein typischer Fall, wie „Noise“ (siehe das gleichnamige Buch des Wirtschaftsnobelpreisträgers Daniel Kahneman“) Entscheidungen schlecht macht. Fachleute zeigen anhand von 20 Jahren Statistik, das das Brandrisiko durch eine PV Anlage minimal ist (https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/aktuelle-fakten-zur-photovoltaik-in-deutschland.pdf) und weshalb soll eine PV Anlage in Niedersachen gefährlicher sein als in Baden-Württemberg ?
Übrigens auch PKW können brennen und es gibt viele nachweisliche Fälle in denen ein Gebäudebrand folgte (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/117677/5356993, https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/krailling-pkw-in-flammen-loest-gebaeudebrand-aus-1.4527860).
Den Aufschrei möchte ich hören, wenn man 5 m Abstand für jedes Kfz zu jeder Hauswand fordern würde.
Die Brandschutz-Debatte ist imho eine klassische Ablenkungsdiskussion, mit dem Ziel sich selbst zu belügen und seine eigene heile-Welt-Vorstellung und das eigene hygienische Weltmodell nicht in Frage zu stellen. (Wärmepumpe? das lohnt sich alles nicht. Indach-PV? Unfug, viel zu teuer, alles quatsch, E-Auto? unausgereifter Blödsinn – ich warte auf das Wasserstoffauto, usw. usf.
Googlen Sie mal aus Spaß nach „PKW Brände 2021“. Nur die Titel der Suchtreffer überfliegen: Merken Sie etwas? Scheinbar objektive Information wird in ihr Gegenteil verkehrt => wird zur Des-Information. Und diese wird letztlich zur Manipulation. So geht das mit vielen Themen.
Die Mechanismen sind seit über einem halben Jahrhundert bestens erforscht, und dennoch sind und bleiben wir als Spezies eben relativ dumme Affen.