Zum zweiten Wärmepumpengipfel in diesem Jahr haben sich am Mittwoch verschiedene Akteure unter anderem aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Wohnungswirtschaft, Strom und Netze virtuell mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) getroffen. Dabei haben sich die Beteiligten auf Eckpunkte zur Beschleunigung des Wärmepumpenhochlaufs verständigt und das Ziel bekräftigt, ab 2024 jährlich 500.000 Wärmepumpen in Deutschland zu installieren. Das vorgelegte Eckpunktepapier konzentriert sich auf drei Bereiche: Produktionsentwicklung, Fachkräfte und Wohnungswirtschaft. Es soll als Grundlage dienen, um bis Ende Januar 2023 möglichst konkrete Arbeitsprozesse, Maßnahmen und Impulse zu entwickeln.
Mit Blick auf den Produktionshochlauf sieht das Eckpunktepapier unter anderem vor, die Lieferketten mit optimierten Lieferantenportfolios und langfristigen Verträgen abzusichern. Zudem stehen eine Automatisierung der Produktion, Optimierungspotenziale für Einbau, Inbetriebnahme, Wartung und Betrieb sowie Lösungen mit natürlichen Kältemitteln auf der Agenda.
Im Bereich Fachkräfte sollen Schulungs- und Lernkonzepte für Handwerker, Planer und Berater zum Thema Wärmepumpe 2023 bedarfsorientiert weiterentwickelt und aufgestockt werden. Die Qualifizierungsoffensive des Handwerks soll durch den Start des Aufbauprogramms Wärmepumpe zur Förderung der Fachkräftequalifizierung flankiert werden, zudem soll es neue Qualifikationen und Berufsbilder im Bereich Wärmepumpe und erneuerbare Energien geben. Die Kommunikation soll ebenfalls eine große Rolle spielen, etwa in Form von Image- und Nachwuchskampagnen, Leitfäden, Best-practice-Beispielen und aktuelle Forschungsergebnissen.
Für die Wohnungswirtschaft sollen dem Eckpunktepapier zufolge speziell Lösungen für Mehrfamilienhäuser im Bestand thematisiert werden. Es soll einen Leitfaden geben, neue Finanzierungsmodelle und einen Bonus für die serielle Sanierung im Rahmen der BEG-Förderung.
„Die Wärmepumpe wird die Gasheizung als Standardheizung in wenigen Jahren abgelöst haben – wir sind auf einem guten Weg, brauchen jedoch den uneingeschränkten Rückhalt der Politik“, so Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe. Wärmepumpenhersteller hätten bereits damit begonnen, durch Milliarden-Investitionen in den Ausbau ihrer Produktions- und Schulungskapazitäten ihren Beitrag zu leisten. Um den Hochlauf bis 2024 umzusetzen, müsse die Industrie deshalb auf verlässliche und stabile Rahmenbedingungen vertrauen können. Beispielsweise müsse die ordnungsrechtliche Festlegung darauf, dass neu eingebaute Heizungssysteme ab 2024 einen Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 65 Prozent enthalten sollen, schnellstmöglich gesetzlich verankert werden, damit die Akteure der Wärmepumpenwertschöpfungskette – ob Hersteller, Zulieferer, Planer oder Fachhandwerker – klare Planungssicherheit hätten. Entscheidend sei auch, die Produktion von Schlüsselkomponenten der Wärmepumpe in der EU voranzutreiben, um heimische Produktionsstandorte zu sichern und die Abhängigkeiten von außereuropäischen Lieferanten zu reduzieren.
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Hoffentlich gibt es dann auch eine Entwicklung zu „Plug and Play“ Wärmepumpen , die in Millionen geeigneten Häusern preiswert eingebaut werden könnten. Zumal der Klimawandel die Anforderung auch zunehmend vereinfacht. Eine Wärmepumpe von 5 – 9 KW lässt sich unter 10T€ realisieren!
Ich habe ein Angebot zum Austausch unserer bestehenden Gas-Brennwerttherme gegen eine 8 kW Luft-Wasser Wärmepumpe für 49.155 Euro. Da tausche ich doch lieber die Gastherme für 6.000 Euro aus. Die WP wird sich nie amortisieren.
@Frank Bleichinger: ich denke, in der Branche (wie auch in der PV-Branche) herrscht gerade Goldgräberstimmung, da hilft nur Abwarten. Auf Sicht von ein, zwei Jahren, wenn die Baubranche infolge der Zinswende ganz anders dasteht, wird es hoffentlich wieder reale Angebote geben.
nur mal so als Vergleich… ich habe eine qualitativ gute japanische Wärmepumpe mit allem drum und dran vor 2 Jahren für unter 4000 Euro selber eingebaut. So lässt sich vielleicht erahnen, wie hoch die Margen insbesondere bei deutschen „Premium-Produkten“ bei der eigentlich recht einfachen und etablierten Technik sind… und der Markt erlaubt es gerade jetzt zu Krisenzeiten, weil plötzlich alle gleichzeitig eine Pumpe haben wollen.
Sehr geehrter Herr Bleichinger, weder der Preis für die Wärmepumpe noch für das Gas-Brennwertgerät sind seriös. Suchen Sie besser nach einem Installateur der Willens ist eine Wärmepumpe zu verbauen. Dann erhalten Sie auch die richtigen Preise.
@Musicman: Vielen Dank für den Hinweis.
Das eine Problem ist, überhaupt einen Installateur zu finden, der sich mit Wärmepumpen hinreichend auskennt.
Das nächste Problem ist ein seriöses und faires Angebot zu erhalten und das dritte Problem ist eine Lieferfähigeit der Komponenten und Installateure mit freien Terminen zu finden.
Die letzten beißen die Hunde! Die Solaranlage rechnet sich nicht und eine Wärmepumpe sowieso nicht und ich warte lieber auf das Wasserstoffauto. So haben acht von zehn Leuten auf dem Bau meiner Solaranlage reagiert. Jetzt tun sie das nicht mehr und jammern weil alles so teuer geworden ist und sie aber handeln müssen. Die Industrie verzehnfacht gerade die Produktmenge von Wärmepumpen so dass hier die Preise auch wieder zurückkommen. Wer hier noch etwas warten kann liegt bestimmt nicht falsch.
Ich sage zu derlei Argumenten von lieben Mitbürgern mittlerweile nichts mehr. Wie Sie sagen: Die letzten beißen die Hunde. Es hat sie niemand gezwungen, es war ihr freier Wille. Muss man dann durch.
Es gibt in der Frage welches Heizsystem in Zukunft das richtige ist folgendes zu bedenken:
1. Bei Sanierung der Energiestandard z.B. EE55 oder bleibt der Altbau unsaniert
2. Die Umwelt
3. Die Technik/ Technologie
4. Die Kosten der Hardware
5. Die Kosten der Installation
6. Der Kosten des laufenden Betriebs im Vergleich Öl/Gas/Strom/PV-Strom
7. Die Kosten der Wartung
8. Die Förderung
Wer damit alle Fakten zusammengestellt hat, ist der Frage welches Heizsystem in Zukunft das richtige ist, auf die Spur gekommen. Ich habe mir die Mühe gemacht, was sich gelohnt hat. Das war ein monatelanger geduldiger Prozess und viel eigenem Gehirnschmalz und einigen Beratungsgesprächen mit Handwerkern deren Kostenvoranschlägen für den Einbau. Das Auswahl der geeigneten Heizung kann daher bei jedem etwas anders ausfallen. Für mich war es eine Solewärmepumpe.