Aurora: Erneuerbare Energien trotz geplanter Gewinnabschöpfung weiterhin profitabel

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Durch die geplante Abschöpfung der Zufallsgewinne im Strommarkt rechnet der Bund mit Einnahmen in Höhe von zweistelligen Milliarden-Beträgen. Einer Studie von Aurora Energy Research zufolge bleibt die Profitabilität von Erneuerbare-Energien-Anlagen trotzdem erhalten. Auf den ersten Blick bedeute die Gewinnabschöpfung einen erheblichen Einschnitt in die Einnahmen der Anlagen-Betreiber. „Auf die langfristige Wirtschaftlichkeit der Anlagen, ob subventioniert oder nicht, hat dies allerdings kaum Auswirkungen“, so Studienautor Lars Jerrentrup. „Zum einen ist der Zeitraum, in dem die Abschöpfung wirksam wird, überschaubar kurz, zum anderen sind die Obergrenzen so angesetzt und mit Sicherheitsmargen versehen, dass die Anlagen weiterhin profitabel bleiben.“

Aurora Energy Research hat berechnet, dass die Einbußen für die Anlagenbetreiber zwischen 32 und 55 Prozent liegen. Per Marktprämie subventionierte Anlagen sind demnach wegen schärferer Obergrenzen deutlich stärker betroffen als nicht subventionierte, und Photovoltaik-Anlagen stärker als Windkraftanlagen. Die Analysten beziffern bei subventionierten Photovoltaik-Anlagen die Einbußen mit -55 Prozent und bei nicht subventionierten mit -36 Prozent. Bei Windenergie an Land würden die Einnahmeeinbußen -45 beziehungsweise -32 Prozent betragen.

Aurora zufolge sorgen die hohen Strompreise dafür, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland erstmals im großen Stil ohne Subventionen rentabel ist. „Selbst mit der Abschöpfung von Gewinnen in den kommenden sieben Monaten erzielen die Anlagen auf die gesamte Lebenszeit gesehen so hohe Renditen wie noch nie und wären auch ohne Förderung profitabel“, so die Analysten. Angesichts der Größenordnung der Übergewinne halten die Studienautoren es für wirtschaftlich zumutbar, wenn die Kraftwerksbetreiber einen Teil davon abgeben müssen, auch als Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung. Zudem berge das Thema eine Chance für die erneuerbaren Energien. „Bisher wurden sie häufig als Preistreiber geschmäht“, so Projektleiterin Kornelia Stycz. „Jetzt dagegen sehen die Verbraucher, dass sie von den günstigen Erneuerbaren profitieren. Damit könnte in Zukunft auch die Akzeptanz von Projekten steigen.“

Kritischer als der unmittelbare Einfluss auf die Renditen sind laut Aurora Energy Research der Vertrauensverlust und die Unsicherheit, die der Eingriff in den Strommarkt verursache. Eine Umfrage des BSW-Solar hat bereits ergeben, dass die Solarbranche Investitionen bei Erlösabschöpfung reduzieren oder verschieben will, vor allem beim Bau förderfreier Solarparks. Auf EU- und nationaler Ebene muss laut Aurora die Politik daher möglichst schnell Klarheit über das zukünftige Strommarktdesign schaffen.

 

 

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