Im Bundeswirtschaftsministerium wird derzeit händeringend nach einem Modell gesucht, wie die Zufallsgewinne der Kraftwerksbetreiber am Strommarkt abgeschöpft werden könnten. Auf Twitter tauchte nun eine vierseitige Präsentation aus dem Ministerium auf, was Rückschlüsse auf die Pläne zulässt. Danach ist eine „stufenweise Einführung“ denkbar. Die „Terminmarktabschöpfung ist komplex und Neuland“, heißt es dort. Daher sei eine mögliche Option, zunächst eine rückwirkende Abschöpfung der Zufallsgewinne zwischen 1. März und 30. November für den Spotmarkt vorzunehmen. Ab dem 1. Dezember soll neben dem Spot- auch der Terminmarkt in das „Zielmodell“ zur Abschöpfung einbezogen werden.
„Auf der Einnahmenseite der Strompreisbremse ist eine technologiespezifische Abschöpfung von Zufallsgewinnen geplant. Diese Abschöpfung am Strommarkt ist komplex, weil auch Einnahmen und Verluste am Terminmarkt berücksichtigt werden müssen. Hier wird derzeit ein gestuftes Vorgehen diskutiert“, bestätigte eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums auf Anfrage von pv magazine.
In der Präsentation ist ein „Treppenansatz“ vorgeschlagen, wonach die Abschöpfung der Zufallsgewinne anhand spezifischer Erlösobergrenzen erfolgen soll. Die EU-Notfall-Verordnung erlaube technologiespezifische Caps. In den Erlösobergrenzen für die verschiedenen Technologien würden die unterschiedlichen Betriebs- und Kapitalkosten berücksichtigt. Wie die Grafik oben zeigt, ist sie für die Erneuerbaren am niedrigsten angesetzt, wobei es keine Unterscheidung zwischen Photovoltaik, Windkraft, Biomasse oder Wasserkraft zu geben scheint. Die Abschöpfung wäre bei den Betreibern dieser Anlagen am höchsten, gefolgt von AKW- und Braunkohlebetreibern. Ziel des Bundeswirtschaftsministeriums ist die Abschöpfung von 90 Prozent der Zufallsgewinne, womit es glaubt, Anreize für systemdienliches Marktverhalten zu erhalten. Auch würde auf diesem Weg nicht in das bestehende Merit-Order-Prinzip eingegriffen.
Die Einnahmen sollen dann zur Entlastung der Haushalte und Industrie bei den Energiekosten sowie der Stabilisierung der Netzentgelten eingesetzt werden. „Die Mitgliedstaaten der Europäischen Union haben am 10. Oktober eine EU-Verordnung über Notfallmaßnahmen als Reaktion auf die hohen Energiepreise formal verabschiedet“, erklärte die Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums weiter. „Die EU-Verordnung sieht eine Abschöpfung übermäßiger Zufallsgewinne am Strommarkt und deren Verwendung für die Entlastung der Verbraucherinnen und Verbraucher sowie Unternehmen vor. Zusätzlich soll eine Solidarity Contribution Zufallsgewinne bei den Energieerzeugern anderer Energieformen abschöpfen.“ Die Umsetzung des sogenannten Solidaritätsbeitrags befinde sich für die Jahre 2022 und 2023 in Prüfung.
In der ausführlichen Version des Konzepts aus dem Ministerium, die pv magazine ebenfalls vorliegt, sind noch weitere Details zu finden, so sollen Erneuerbaren-Anlagen mit und ohne EEG-Förderzusage inbegriffen sein. In der Diskussion ist demnach, die Zufallsgewinne bei Speicher, Steinkohle, Erdgas und Biomethan nicht abzuschöpfen. Die Abrechnung der Zufallsgewinne für die anderen Anlagen soll auf Basis eingespeister Erzeugung erfolgen. Für Erneuerbaren-Anlagen soll zur Ermittlung der variablen Kosten der anzulegende Wert oder gesetzliche Fördersatz herangezogen werden. Bei Erneuerbaren-Anlagen ohne anzulegenden Wert sei eine Abschöpfung oberhalb von 10 Cent pro Kilowattstunde geplant, was dem erhöhten Preisniveau von 2021 und mehr als Doppelte des langjährigen Durchschnitts entspreche, heißt es in dem Konzept.
Zur Abrechnung wird ein vereinfachtes Modell nach Proxygrößen wie Einspeisung, Kapazität und Referenzpreise vorgeschlagen. Der eingespeiste Strom soll zum Day-ahead-Preis abgerechnet werden. Ungenauigkeiten könnten durch die einkalkulierte Sicherheitsmarge aufgefangen werden. Um eine „Flucht“ in die Terminmärkte zu vermeiden, sei deren Einbeziehung ebenfalls wichtig. Bislang scheint die Bundesregierung damit Vorreiter, denn es sei das erste Konzept, was auch den Terminmarkt adressiere.
Gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt und dem Bundesfinanzministerium werde „derzeit mit Hochdruck an der nationalen Umsetzung der europäischen Verordnung, der Strompreisbremse“ gearbeitet. Dabei sollen die Verbraucher im Zuge der Strompreisbremse ein vergünstigtes Basiskontingent bekommen und nur für darüber hinausgehende Strommengen einen höheren Preis zahlen. „Die Preissetzung am Großhandelsmarkt auf Basis der Merit Order soll nicht verändert werden, das Ziel ist, die problematischen Effekte der Merit-Order für Stromkunden zu ändern. Die Entlastung, die bei den Haushalten und Unternehmen ankommt, soll konsistent mit der Umsetzung der Gaspreisbremse erfolgen“, erklärte die Sprecherin zu den Plänen weiter. Auch ein Mehrverbrauch von Gas soll durch die Umsetzung möglichst vermieden werden. Voraussichtlich am 18. November soll das Kabinett über die Vorschläge beraten.
Da das Bundeswirtschaftsministerium davon ausgeht, dass die Ausgaben schneller anfallen, als die Einnahmen aus der Abschöpfung der Zufallsgewinne generiert werden können, soll es eine Zwischenfinanzierung über den Wirtschaftsstabilisierungsfonds geben.
BEE hält Überlegungen in Teilen für verfassungswidrig
Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) reagierte direkt nach Bekanntwerden der Überlegungen aus dem Bundeswirtschaftsministerium. Die Vorschläge seien ein „schwerer Vertrauensbruch“ und in Teilen „verfassungswidrig“. „Eine Rückwirkung massiver Markteingriffe auf den 1.3.2022 ist nach unserer Einschätzung zudem verfassungswidrig. Wir lehnen diese ab“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. Es sei ein klarer Bruch mit dem Prinzip der Investitions- und Planungssicherheit und könne angesichts der aktuellen Energiekrise existenzbedrohliche Auswirkungen haben. „Dieser massive Markteingriff kommt zu einer Unzeit, in der Ausschreibungen aufgrund der jahrelangen Ausbaubremse noch unterzeichnet sind,“ so Peter weiter. Die Branche sei gerade dabei, angesichts der Ausbauambitionen der Bundesregierung wieder Marktvertrauen zu schöpfen. Gleichzeitig gebe es noch viele Hemmnisse wie langsame Genehmigungen, fehlende Flächen und zu viel Bürokratie. Zusätzlich erschwerten steigende Zinsen und Lieferengpässe die Situation. „Dieser umfassende Markteingriff ist daher ein fatales Signal an die Branche und Investoren. Die Bundesregierung gefährdet dadurch die gerade jetzt dringend notwendigen Neuinvestitionen in die Sicherheit der deutschen Energieversorgung“, erklärte Peter.
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Die Pläne kommen einem staatlichen Preisdiktat gleich.
Anreize für Investoren zum Bau von neuen Anlagen werden so nicht geschaffen, im Gegenteil. In Kombination mit den steigenden Finanzierungszinsen dürfte die Bereitschaft zu Investition in Neuprojekte somit stark nachlassen.
Eine rückwirkende Anpassung der Erlöse dürfte zudem verfassungsrechtliche Fragen aufwerfen.
Aha
Zufallsgewinne ….?
Was ist das.
Die Gewinne durch Impfstoffe der Pandemie?
Oder
Die Gewinne der Ölindustrie?
Oder
Die Gewinne der Onlinedienste und Lieferdienste im Zuge der Pandemie?
Oder
Die Gewinne der Nahrungsmittelindustrie?
Oder
nur die Gewinne der Erneuerbaren Energien ?
Wenn das Geld investiert wird durch Ausgaben ist der Gewinn weg!
Wenn Gewinne nicht in der EU versteuert werden ist der Gewinn weg.
Wer erklärt mir dies bitte sodas der Gleichheitsansatz nicht gebrochen wird ?
Dieses Problem ist sprachlich teilweise lösbar:
Nicht Übergewinne, sondern Übererlöse wären dann Gegenstand einer möglichen Abschöpfung.
Im Moment würde ich allerdings drauf wetten, dass die Idee ähnlich der Gasumlage wieder einkassiert wird…. und das wäre gut so. Nicht unbedingt weil es nicht der Situation angemessen wäre, sondern weil es tatsächlich marktwirtschaftliche Grundsätze erschüttern würde. Diese sind codifiziert und mithin wäre das Verfassungsgericht die entscheidende Instanz. Diesen Prozess wird man vorhersagen können und somit den Versuch stoppen.
Hier sei auch drauf hingewiesen, dass die Grundlage der vermeintlichen Erkenntnis ein Twitter-Post ist. M.E. nach kann man sowas ignorieren. Nur weil Infos schneller und flächiger verbreitet werden können, heißt das nicht, dass sie belastbarer oder richtiger sind…
Am ende des Tages gilt aber: Wir haben Krieg! Da wird die ein oder andere Kröte (vorrübergehend) zu schlucken sein…
Kein Investor in EE wird durch den vorgesehenen Plan so schlecht gestellt, dass ein getätigtes Investment unter den Buisiness-Plan zurück fällt. Neuinvestitionen werden abwägen. Dies wird im Zubau sichtbar werden und die Regierung wird nachsteuern.
Es fing mit einem Twitter-Post an, der ein Auszug aus einem 18-seitigen Konzept zur Strompreisbremse ist. Dieses liegt uns auch vor. Es ist sicher nicht die finale Version, aber doch mehr als nur ein Post ohne Bedeutung.
Das Dokument liegt mir ebenfalls vor. Es trägt keinen Autor und keinen sonstigen Herkunftsnachweis. Es ist ein klassisches Non-Paper. Das kann, in bestimmten Fällen, der Beginn einer großen Idee sein. Meistens ist es das Mittel um eine schlechte Idee beerdigungsreif zu diskutieren….
Auf in den Kommunismus, unfassbar was sich die Grünen hier leisten.
Eine deutliche Warnung für alle, die hierzulande über Investitionen nachdenken und ein Tritt in den Hintern für Alle, die es taten.
Bekomme ich denn bei einem nicht-versicherten zufälligen Anlagenschaden auch 90% meiner Verluste erstattet?
Einmal mehr wird der Lobbyeinfluss bei den verantwortlichen Gremien deutlich.
Jahrelang ist die EEG Umlage nur deswegen gestiegen weil die Börsenpreise gesunken sind. Alleine von 2011 bis 2016 hat sich der Börsenpreis für Strom fast halbiert, und deswegen ist die Umlage von 3,530 auf 6.354 Cent/kWh gestiegen. Mit anderen Worten weil die Versorger sich Strom um die Hälfte billiger beschaffen konnten, mussten ihre Kunden die doppelte Umlage bezahlen. Nach diesem faulen Trick hat bis heute noch kein Hahn gekräht.
Das soll nicht heißen, dass ich das mit den Übergewinnen gut finde. Wundere mich nur, dass das so schnell ein Thema wird, zu mal die Profiteure im EEG Bereich eigentlich zu ihrem Glück politisch gezwungen wurden.
Wieso geht es Ihnen immer um die EEG-Umlage?
Es geht doch nur um die aktuelle Situation an der Börse und wie man zukünftig weitere Erneuerbare Energien wirtschaftlich errichten und betreiben kann. Die EEG-Umlage und der Ausgleichsmechanismus sind nur indirekte Themen..
Ich bin ab jetzt für einen Weiterbetrieb aller Atomraftwerke bis 2099. Und das Ausmotten aller stillgelegten AKWs. Denn mit den Erneuerbaren wird es leider schwierig.
Oder wie soll man bei den deutlich gestiegenen Anlagenpreisen (+50%) mit EEG Sätzen plus etwas Sicherheitsabstand noch irgendeine neue Anlage vernünftig finanzieren. Wobei finanzieren ja ohnehin schwierig wird: Die Zinssätze haben sich ja dummerweise auch verdreifacht…
Genau so ist es.
Wenn die Politik den Ausbau der Erneuerbaren Energien wünscht, muss sie auch danach handeln und das Umfeld für Investitionen herstellen.
Es herrscht offenbar absolute Unkenntnis vor, wie Investitionsentscheidungen getroffen werden. Vor allem die Kombination aus Tarifeingriff und steigenden Zinsen macht jede Wirtschaftlichkeitsberechnung uninteressant. Vielleicht können die Banken dies auch mal im Ministerium erklären.
Ich hatte immer gedacht, nach Peter Altmaier kann es nur aufwärts gehen. Ich bin eines Besseren belehrt worden. Das wird nix ….
Was ist eigentlich so heilig an den Strommarkt und seine Regeln. Warum will man an den nicht ran? Herr Lindner wollte das doch noch vor kurzem? Dass das teuerste Kraftwerk den Markträumungspreis bildet ist doch bei anderen Märkten auch nicht die Regel. Der Wasserpreis in Deutschland wird ja auch nicht nach dem teuersten Erzeuger einheitlich festgelegt.
Müssten nicht schleunigst Anreize geschaffen werden dass wer immer im Lande kann, Kapital in die Hand nimmt um das Stromnetz für Erneuerbare umzubauen, um Erzeugungskapazitäten aufzubauen? Wo ist das Investitionsprogramm? Wo ist die Notfallgesetzgebung zur Beschleunigung der Genehmigungen?
Auch ein Ausmotten von AKWs wird nicht helfen, denn das wird teurer werden als das Invest in mehr Erneuerbare und in Energiesparen.
Es wird nur an Symptomen rumgedoktert.
Dass Schwarz/Gelb 2011 den AKW Ausstieg beschlossen hat bis 2022 und dann die Regierungen danach sehenden Auges nicht die dafür notwendige Anpassung der Stromnetze vorangetrieben hat ist schon schwer verständlich. Das Problem wäre so oder so gekommen auch ohne den Gasmangel. Unser Problem bei Strom ist, dass wir ihn zwar ausreichend produziert bekommen im Winter aber an der falschen Stelle nämlich bei viel Wind im Norden. Und in den Süden kriegen wir ihn dann nicht runter durch unsere „dünnen“ Überlandleitungen. Und Batteriespeicher für die Pufferung solcher Verteilungsprobleme bauen wir auch nicht ausreichend.
Es ist scheinbar für die Politik unter anderem in Bayern aber auch in anderen Bundesländern zu schwer zu verstehen gewesen, wie die Energieerzeugung und Verteilung umgebaut werden muss bei Umstieg auf Erneuerbare Stromerzeugung.
Ich finde es nicht witzig, rückwirkend Regeln zu ändern. Das wird hoffentlich nicht gelingen, sondern spätestens vor Gericht scheitern.
Für einen stetig sich entwickelnden Markt für EE-Energie, der in den nächsten Jahren rasant wachsen soll, fände ich folgendes zielführender:
Jede neue EE-Anlage kann ab Installation/Inbetriebnahme für 20 Jahre einen fixen Einspeisetarif von X Cent / Kilowattstunde bekommen. Dieses X wird für jedes Jahr um 0,1 Cent geringer, so dass z. B. eine Anlage, welche in 10 Jahren in Betrieb geht, den Einspeisetarif von X-1 Cent / Kilowattstunde hätte. Nach 20 Jahren können Altanlagen den Tarif bekommen, der dann für Neu-Anlagen gewährt wird. In diesem Fall X-2 Cent / Kilowattstunde, usw.
Wer sich dafür entscheidet, muss immer für 20 Jahre dabei bleiben und seinen gesamten Strom so vermarkten. Stromkäufer könnten die lokal vor Ort agierenden Stadtwerke/Kommunalwerke und ersatzweise die Netzbetreiber auf der Spannungs-Ebene sein, auf der der Strom eingespeist wird.
Für Biodiv-Solarparks gibt es 1 Cent mehr, um den Minderertrag auszugleichen, der aufgrund größerer Abstände der Modultischreihen und den Mehraufwendungen für das Biodiversitäts-Management entsteht.
Für das Jahr 2023 schlage ich 4,5 Cent für den Wert von X vor. Das ist mein Vorschlag für ein Einheitstarifmodell ab 2023 für alle „neuen“ EE-Anlagen und alle Alt-Anlagen, die z.B. aus der alten EEG-Förderung kommen.
in welchem Szenario lässt sich denn aktuell eine Anlage mit 4,5 ct/kWh betreiben? Bekommt man die PV-Module oder Flügel der WEA dann geschenkt?
Die 90iger haben angerufen, sie wollen den Entwurf für das erste EEG zurück…
Kurz zu ihrer Information über den Vorschlag, den sie gemacht haben:
Wir haben eine Dachanlage im April 2021 in Betrieb genommen.
Erzeugungspreis pro kWh liegt bei ca. 9,8 Cent.
Einspeisevergütung lt. EEG liegt bei 7,76 Cent.
Daraus ergibt sich über die geplante Laufzeit von 20 Jahren + x Monaten ein gesamtverlust.
Mit Ihrer Rechnung KANN leider nicht Wirtschaftlich gearbeitet werden.
Eine Option wäre der Wechsel in die Direktvermarktung.
Aktuell ein „Lukratives Geschäft“ – wenn die Pläne allerdings so umgesetzt werden, wie es derzeit aussieht, ist auch die Direktvermarktung ein Verlustgeschäft… denn der Erlös würde gerade einmal die Gestehungskosten decken – notwendige Ausgaben, welche für die Direktvermarktung notwendig sind, sind hier allerdings noch nicht inbegriffen.
Ebenso nicht die Abgaben an den Direktvermarkter.
In der Theorie ist es klar, warum gerade die EE am stärksten abgeschöpft werden, denn diese haben die geringsten Produktionskosten – wenn wir von entsprechend großen Anlagen ausgehen.
Wenn wir aber einen wechsel zu den Erneuerbaren wollen, dann sollten wir hier etwas mehr „Luft“ lassen – und dafür andere Erzeuger stärker zur Kasse bitten.
Ich war dabei auf einem Fabrikdach die Leistung der Neuanlage von 50kW in diesem Jahr noch auf etwa 90 mit einer Ost-West anlage aufzustocken, wir hatten mit den Marktpreisen vom letzten Jahr gerechnet, das war es im Dezember bei etwa 17 Cent. Jetzt lege ich die Hände in den Schoß.
Das ist schön, denn andere freuen sich, wenn Handwerker Kapazitäten frei werden.
Ja schicken Sie diese bitte direkt zu Uns in die Schweiz wo nicht über solche markt zerstörenden Anti Erneuerbare Energie Gesetzte diskutiert wird, zum glück, bitte geben Sie unseren rechten Politikern keine Ideen.
Umgekehrt wird ein Schuh daraus….. ich möchte für den Netzbezug dann auch nicht mehr als 10ct plus gerechtfertigte( nicht überhöhte Netzentgelte) bezahlen ….und schon ist der Strompreis des Verbrauchers bei max 20ct ….der Rest sind Übergewinne der Versorger
Es ist schon abenteuerlich was hier für egoistische Meinungen in den Kommentaren auftauchen. Berichte haben eine Amortisationszeit bei diesen Preisen von einem bis zwei Jahren für neue Anlagen vorausgesagt. Vergleichbar wäre das, wenn ich 100 Millionen Euro auf die Bank bringe und möchte nach einem Jahr mindestens 50 Millionen Euro Zinsen haben. Vom Staat kann man nicht nur fordern. Diese übergewinne abzuschöpfen, auch von der Ölindustrie, ist mehr als legitim. Die Bürger und Firmen haben diese übergewinne hier auch bezahlt. Die betroffenen Anlagen sind alle mit einer wesentlich niedrigeren Rendite geplant worden und diese wurde für auskömmlich empfunden. Warum will man jetzt so abkassieren? Ein Bonus für die Wiederanlage über dem gedeckelten Preis würde sicherlich Sinn machen. Die Angst der Anlagenbau würde zurückgehen kann ich auch nicht nachvollziehen. Die Solar Firmen im privaten Bereich haben auch mit günstigen Preisen die Kapazitätsgrenze überschritten. Auch beim Bau von Solar und Windparks ist die Rendite noch hoch genug. Der Bürokratieabbau kommt zwar viel zu langsam, aber er kommt. Die Schwarzmaler können sich wieder hinsetzen.
Das hat nix mit Egoismus zu tun. Es ist nur die Erfahrung, dass das Zarenreich in Russland schlimm war, aber die Enteignung unter den Bolchewisten krasse Hungersnöte ausgelöst hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Hungersnot_in_Sowjetrussland_1921%E2%80%931922
Zurück zu festen Einspeisevergütungen für zukünftige Anlagen ist auch völlig legitim. Nur was nicht geht ist rückwirkende Enteignung von Investoren, die auf Marktwerte unter ihren Vollkosten geboten hatten, um im Falle von steigenden Preisen an diesen zu partizipieren – und dann bei erster Partizipation diese rückwirkend konfiszieren zu wollen. Das ist schlicht verfassungswidrig.
das ist das Geschäftsmodell aus der Sicht der (politischen) Gegenseite []
Natürlich wird der Zubau der Erneuerbaren zurückgehen (und erst recht nicht die Fahrt aufnehmen, die notwendig wäre).
Und zwar schon aus ganz banalen Gründen:
a) Neue Anlagen sind deutlich teurer geworden
b) Kredit sind teuer (höhere Zinsen) und schwieriger geworden (Banken verlangen mehr Eigenkapital).
= Mit dem selben Eigenkapital bekommt man jetzt deutlich weniger Projekte gestemmt.
= Der Zubau der Erneuerbaren geht zurück
Bislang wurde das teilweise dadurch kompensiert, dass man in 2022 höhere Erträge hatte. Das hat den Ausbau in Schwung gebracht. Wenn diese wegfallen wird das Investieren schlicht schwieriger. Und wenn man die 2022 Erträge schon investiert hat, jetzt aber rückwirkend wegbesteuert bekommt… dann wird es ganz schwer 2023 auch nur irgendwas zu machen, außer bei den Banken zu Betteln und zu Bluten.
Kurzfristig kann der Ausbau durch den Zubau von kleinen, privaten PV-Eigenverbrauchsanlagen noch etwas kompensiert werden (bis vielleicht jemand auf die Idee kommt, dass Eigenverbrauch ja eigentlich auch nur ein ungerechtes egoistisches Steuerschlupfloch für Übergewinne ist), aber das bringt auf Dauer nicht genug Masse, die Handwerker sind knapp und eine starke Solarlastigkeit hilft der Energiesicherheit auch nicht weiter. Dafür braucht man auch Wind und Großprojekte.
Und jetzt erst fangen wir an über Themen wie Vertrauen, Investitionssicherheit und Rechtsstaatlichkeit zu sprechen. Es geht ja nicht mehr um das berechtigte Abgeben übermäßiger Gewinne (das wäre die EU Regelung gewesen), sondern jetzt geht um einen deutschen Alleingang mit einem Bürokratiemonster, das rückwirkend übermässig eingreift, jedes Vertrauen in den Standort Deutschland gefährdet und die Kohle deutlich besser stellt als erneurbare Energien.
Es geht nicht um die Rendite von heute oder morgen.
Es geht um Planungssicherheit.
Wenn die Bundesregierung damit anfängt und Blut leckt, wann hört Sie wider damit auf?
Soll das Alles nun ein Philipp Rösler 2.0 werden oder doch noch viel schlimmer?
Wie weit geht die geplante Enteignung? Müssen wir am besten alles veräußern und Deutschland verlassen? Oder wird dafür auch gesorgt, die Erträge aus dem Verkauf von EE-Anlagen beim Verlassen der EU zu konfiszieren? Kommt auch die „Reichsfluchtsteuer“?
Gehen wir jetzt 89 Jahre zurück?
https://www.mdr.de/geschichte/ns-zeit/holocaust/die-versteigerer-juedisches-eigentum-juden-im-dritten-reich-100.html
Ich kann den Unmut verstehen, Vergleiche mit dem Holocaust und der Judenverfolgung im Dritten Reich sind aber unpassend und geschmacklos.
Letztes Jahr habe ich den Investoren und der Bank lang und breit erklären müssen, wie der Marktwert Solar funktioniert, warum es keine fixe Einspeisevergütung für unsere Freiflächenanlage geben kann, dass aber die Chance besteht, dass der Marktwert Solar über unseren Gebotspreis steigt. Die Chance war investitionsentscheidend. Der Projektentwicklungsprozess war gegenüber einer fixen Einspeisevergütung aufwändiger, hat den Bau unsere Anlage verzögert, aber jetzt steht die Anlage.
Und jetzt kommen die Bolchewisten aus Berlin, und wollen uns enteignen? Wir sehen uns vor dem Verfassungsgericht.
Wer fixe Einspeisevergütungen will, der kann ja den Unsinn der Direktvermarktung zurückdrehen, dann gibt es wieder eien fixe Einspeisevergütung, ist die Projektentwicklung ist einfacher, technisch wäre es auch einfacher auf die Direktvermarktungsschnittstelle zu verzichtun und die Netzbetreiber wieder zu verpflichten, auch große Leisungen fix zu vergüten.
Übrigens: bis dieser Vorschlag in der Tonne ist, planen wir nix mehr.
Ich frage mich warum sich hier so viele mit dem Bolschewismus, der Reichsfluchtsteuer sowie dem Zarenreich auskennen.
@Ernst Gruber
Könnten Sie mir bitte den Preis für die kWh aus einer PV-Anlage nennen, den Sie auskömmlich empfinden? Ich gebe ein paar Parameter vor: Inflation 10%, Kreditzinsen 4%, Gestehungspreis irgendwo zwischen 1100 EUR/kWp und 1400 EUR/kWp. Vielleicht könnten Sie sogar die mögliche Rendite bei verschiedenen Strompreisen darstellen? Und bitte einen Sicherheitszuschlag miteinberechnen, falls die Regierung den Investor rückwirkend – je nach politischen Lage, abschöpft.
Bitte bei der Berechnung nicht von einer 100 Mio. PV-Anlage ausgehen, diese plane ich erst für den Sommer 2023. Ich fange jetzt etwas kleiner an – mit 300 kWp, sagen wir mal.
Besten Dank im Voraus
Bis 100 Kilowatt Peak bekommen sie 10,9 Cent Einspeisevergütung. Damit erzeugen sie 100.000 kWh Strom. Das sind 11.000 € Ertrag im Jahr. Eine Finanzierung gibt es auch weit unter 4%. Auch die kWp Preise von 1100 bis 1400 € sind keine Preise für Anlagen mit 300 kW Peak. Herr Schnitzler hat in seinem oberen Kommentar eine Festvergütung von 4,5 Cent vorgeschlagen. Er plant Solarparks für Kommunen. Wenn ihm viereinhalb Cent reichen, dann müsste doch der Deckel für 10 Cent immer noch sehr ausreichend sein. Wenn sich ihre 300 kWp Anlage in 10 Jahren amortisiert, dann haben sie auch eine Rendite von 10% erzielt. Das sollte doch reichen. Ich glaube aber nicht, dass sie eine 300 kWp Anlage bauen geschweige denn eine für 100 Millionen Euro.
Im Übrigen, die Strompreise haben im Sommer angezogen, weil die Regierung(en) panikartik Gas zum jeden Preis gekauft haben, um die Speicher zu fühlen. Die Regierung hat den Strompreis dadurch in die Höhe getrieben, nicht der PV-Betreiber. Dieser bekommt das, was ihm das EVU auszahlt und nicht das, was er „gierigerweise“ will.
Die Preissteigerungen kamen auch, weil die Grünen dafür gesorgt hatten, dass die Preise der CO2-Zertifikate enorm gestiegen sind.
Die Erhöhung der CO2 Bepreisung wurde jetzt ausgesetzt. Vorher hatten die Grünen nichts mit der Regierung zu tun.
Jetzt wird´s dunkel.
Und wenn die Pläne eines rückwirkenden Eingriffs in den Markt, dessen Regeln die Politik selbst zuvor festgelegt hat – falls sie denn als Gesetz oder Verordnung tatsächlich so kommen sollten – auch noch von den Gerichten bestätigt werden sollten …..
Dann sag ich tatsächlich „Gute Nacht Deutschland“ – dann haben wir wirklich den Status einer „Bananenrepublik“.
Aber der Reihe nach:
Selbstvertändlich darf der Staat für die Zukunft geltende Regeln und Rahmenbedingungen für den Energiemarkt festlegen, so wie er das auch schon immer getan hat.
Möglicherweise nimmt er dabei in Kauf, dass durch falsche Regeln und Anreize oder durch Nichtstun des Staates oder durch Hören auf Lobbyisten der Ausbau der Erneuerbaren gebremst wird, so wie das seit 2012 erfolgreich praktiziert wurde, oder der Netzausbau, die Entwicklung von Speicher- und Wasserstofftechnologien, die Schaffung eines europäischen Hochleistungsnetzverbundes mit Skandinavien und der Ausbau der dortigen Pumpspeicherwerke …. seit Jahren nicht vorangetrieben wird.
Wie auch immer – die Gesellschaft hat es offenbar nicht genug gefordert, sonst hätte die Politik sich das nicht leisten können.
Wenn jetzt aber ein „grüner Wirtschaftsminister“ – offenbar in völliger Unkenntnis der technischen und ökonomischen Regeln des Energiemarktes – rückwirkend die auf der Grundlage geltender gesetzlicher Regelungen entstandenen Marktpreise und Vergütungen wieder zurückfordern will, dann dürfte die vielbeschworene Energie- und Zeitenwende jetzt endgültig begraben werden….
Nicht die „Erneuerbaren“ haben die hohen Marktpreise verursacht. Im Gegenteil – sie haben dafür gesorgt, dass die Erzeugerpreise für Strom immer weiter gefallen sind und Wind und PV seit mehreren Jahren die günstigste Erzeugungsform sind.
Die jetzigen Marktpreise sind das Ergebnis des Ausbremsens der Energiewende seit 10 Jahren, die versäumten – oder sollte man sagen verweigerten – Investitionen in Netzausbau, Wassestoff- und Speichertechnologien und die Reduzierung der Abhängigkeiten von fossilem Gas, das jetzt als politische Waffe missbraucht werden konnte.
Die USA haben weiterhin niedrige Energiepreise – sie haben diese Abhängigkeit nicht.
Ebenso ist das jetzt viel kritisierte Merrit-Order-Prinzip nicht Schuld an den hohen Marktpreisen, es hat vielmehr in der Vergangenheit dazu geführt, dass die Erzeuger und Netzbetreiber ein großes Interesse daran hatten, möglichst viel billig erzeugten Strom in die deutschen und europäischen Netze zu „pumpen“, was insgesamt zu extrem gefallenen Börsenpreisen (2017 und 2018 häufig zwischen 2-5 ct/kWh) geführt hat.
Dass davon bisher nichts bei den Verbrauchern ankam, ist wiederum einer falschen Energiepolitik anzulasten (z.B. einer sich mit fallenden Marktpreisen erhöhenden EEG Umlage, falsch umgelegten Netzentgelten usw.).
Das Merrit-Order-Prinzip zeigt als funktionierender Marktmechanismus nur schonungslos die Auswirkungen einer jahrelangen falschen Energiepolitik.
Der in den letzten Jahren zurückgegangene Ausbau größerer PV-Anlagen und die fast zum Erliegen gekommene Wind-Branche zeigen, wie eng und schwierig die Investitionsentscheidungen bereits waren.
Wenn jetzt ein „grüner Wirtschaftsminister“ die kurzzeitig durch falsche Energiepolitik entstanden höheren Vergütungen im Strommarkt nachträglich zurückfordern will, dokumentiert er damit nur, dass er die chaotische Energiepolitik der letzten Jahre durch politische Willkür noch „toppen“ will und bricht mit allen Prinzipien des Investitions- und Vertrauensschutzes.
Auch diese „Gewinne“ werden so wie alle anderen Gewinne z.B. der Corona-Impfstoffhersteller versteuert und wahrscheinlich reinvestiert.
Woher sollen denn die Investitionen in den Energiewende- „Wums“ kommen ?
… was für ein fatales Signal an Investoren ! (Und es soll keiner sagen: nur die Großen – es kann jeder mitmachen.)
Und deshalb „Gute Nacht Deutschland“
PS.: Noch eine sakastische Bemerkung zum Schluss:
Da der Wert der „Erneuerbaren“ bei der Politik offenbar nicht bekannt ist.
Vielleicht sollten alle Betrieber größerer Anlagen mal am gleichen Tag für Wartungszwecke abschalten ….
„Vielleicht sollten alle Betrieber größerer Anlagen mal am gleichen Tag für Wartungszwecke abschalten ….“
Sehr interessanter Ansatz. Gibt es hierzu schon Terminvorschläge? Stuffenweise oder NOT-AUS?
„Vielleicht sollten alle Betrieber größerer Anlagen mal am gleichen Tag für Wartungszwecke abschalten ….“
„Sehr interessanter Ansatz. Gibt es hierzu schon Terminvorschläge? Stuffenweise oder NOT-AUS?“
Da die Politik und die Medien nur noch radikale Aktionen wahrnehmen, z.B. wenn sich Menschen an Verkehrsampeln und Kunstwerken festkleben oder irgendwas angezündet wird, und leider kaum noch fachlich substantielle Diskussionen geführt werden, tendiere ich zu NOT-AUS ….
Den verabschiedeten Oberdeckel von 18 Cent kann ich voll und ganz verstehen, die Auswüchse in diesem Jahr waren teilweise wirklich extrem.
Jetzt aber eine rückwirkende Änderung herbeizuführen, die dann auch runter auf 12 Cent geht, würde auch mich dazu veranlassen an einer solchen Aktion teilzunehmen, ebenso mit den Kundenanlagen in der Wartung.
Eine solche Änderungen würde für die geplanten Neuerrichtungen im nächsten Jahr in einigen Fällen ein Umdenken bei den Investoren bedeuten.
Gibt es in diesem Bereich schon Initiatoren einer solchen Bewegung?
@Ernst Gruber
Finanzierung: weit unter 4 % ist für Sie 3,78 % – Lassen wir gelten.
Sie wollen mir vorschreiben, womit ich mich zufriedengeben muss – was soll man dazu sagen?
Die 4,5 Cent als VK-Preis – weit überholt und definitiv nicht rentabel. Es sei denn, die Kommune hat auch den Energieversorger, der dann 56 Cent pro kWh vom Endkunden nimmt. Theoretisch kann die PV-Anlage auch mit 0,01 Cent/kWh auskommen. Nicht wahr?
Aber machen wir es doch konkret: Sie verkaufen mir eine 300 kWp Anlage – für 1000 EUR pro kWh und einem Jahresertrag von garantierten 1000 kWh/kWp im Jahr. Keine weiteren Kosten, wie Pacht usw. Wenn Sie das können, dann bin ich gerne bereit.
Die Frage nach der Inflationsrate von 10 % haben Sie unbeantwortet gelassen. Mir sollten also 10 % Rendite bei 10 % Inflation reichen. Korrekt?
Sollte eine Abschöpfung, noch dazu rückwirkend kommen, sollten Anlagenbetreiber darüber nachdenken ihre Anlage auszuschalten, sozusagen für einen Tag in den Streik treten.
Ah, noch einer von Putins Gehilfen! Ein Blackout in Deutschland wäre richtig schön oder?
Wiekönnte man erfahren, wann genau „der Tag“ ist?
So wie sie das Schreiben bin ich mir sicher, dass sie keine Solaranlage bauen. Die Inflationsrate greift doch jetzt und nicht mehr wenn Sie gekauft haben. Wenn die Inflation auf 10% bleiben sollte machen Sie noch mehr Gewinn, wenn Sie Ihre Anlage finanziert haben. Vielleicht haben Sie schon mal gehört das bei Schulden eine hohe Inflation die Schuldenlast drückt. Bei 10% Inflation wird ihre Sachanlage in einen PV Solarpark jedes Jahr 10% wertvoller. Ich würde sie hier doch eher als Troll bezeichnen.
„Bei 10% Inflation wird ihre Sachanlage in einen PV Solarpark jedes Jahr 10% wertvoller.“
Dann wäre ich für 100 % Inflation! Ich weiß nicht, warum überhaupt die EZB die Inflation bekämpft!!
Langsam wird es peinlich…
„So wie sie das Schreiben bin ich mir sicher, dass sie keine Solaranlage bauen. “
Was macht Sie so sicher? Senden Sie mir Ihr Angebot zu, dann sehen wir weiter.
@Ernst Gruber
An Banken, die im aktuellen Marktumfeld deutlich unter 4% mit 10 jähriger Zinsbindung solche Projektfinanzierungen anbieten, bin ich interessiert. Welche sind das und welche Konditionen werden da gehandelt? 2,5%? Ich bin gespannt.
Besorgen Sie sich einen Kredit über die KfW!
@Ernst Gruber
Bin eben mal spaßeshalber Ihrem Tipp gefolgt und hab mal bei der KfW vorbeigeschaut. Gibt tatsächlich ein Programm 220 für PV. Zinssätze gibt’s ab 3,95%. Sie haben mir deutlich unter 4% versprochen. Was übersehe ich?
@Herr Ernst Gruber: Man sieht an Ihren Kommentaren das Sie zwar die verschiedenen Zusammenhänge der Photovoltaik kennen aber von der Praxis wenig Ahnung haben. Da auch ich als Solarteuer in meinem täglichen Leben mit den Endkundenpreisen vertraut bin, kann ich Ihnen sagen das mir keine KW-Preis unter € 1.100,- für 100kWp bekannt sind, zum Teil sogar deutlich drüber. Das liegt nicht nur daran dass die Materialien um ca. 10% teurer geworden sind, sondern weil wir Solarteuer unsere Montagekosten auch deutlich erhöht haben, nachdem wir jahrlang für einen Hungerlohn montiert haben (Die Endkunden sind ja froh, wenn Sie überhaupt eine PV-Anlage bekommen. Da ist der Preis schon fast egal).
Wir haben gerade mal mit unseren Tools ausgerechnet was bei einer PV-Anlage mit folgenden Randparametern raus kommt:
100kWp, 1.100€/KWp, Finanzierung über 10 Jahre mit 3,5%, jährliche Wartungskosten von €300,-, Standort Köln, Dachpacht für 20 Jahre €20.000,- als Volleinspeiser.
Ergebniss: 15,3 Jahre Amortisation
Solche Dachpachtanlagen als Volleinspeiser wird keiner mehr bauen. Dann kommt noch hinzu das es die höhere Vergütung nur für den Volleinspeiser bekommen. Wenn Sie dort eine kleine Ladesäule aufstellen wollen machen Sie sich wieder die „gute“ Einspeisevergütung kaputt.
Auch bei PV-Anlagen über 135KW sieht es nicht besser aus: Dort brauchen Sie nach neuesten VDE-Vorschriften soviel zusätzliche Anlagenüberwachungstechnik und Zertifikate, das die KW-Preise auch nicht besser werden.
Gerade dieses Segment der Dachanlagen – wo sich ein Projektierer um alles kümmert, samt Finanzierung und Risiko – könnte in den nächsten Jahren einen riesen Wumms machen.
Das Sie hier in dem Chat verbreiten das PV-Anlagen bei der aktuellen Vergüten eine Amortisation von 1 bis 2 Jahren haben finde ich wirklich eine Frechheit sondergleichen…
Wir sind glaub ich alle aus der Branche dafür das der Marktwert Solar gedeckelt wird. Aber bitte nicht rückwirkend. Dabei werden auch ich mich dem Streik und Streit vor Gericht anschließen!
@ Guido
Danke für die detaillierten und fachlich versierten Ausführungen!
Sie könnten für uns Anlagenplaner ebenso wie für die Kunden gleich als „Lehrbrief“ veröffentlicht werden.
Leider scheint im Team der „Energiewende – Wums – Verkünder“ niemand mehr zu sein, der dort ähnlich fundiert berät.
Man hatte mal das Konzept das die großen EE an die Strombörse müssen denn „der Markt regelt alles“. Jetzt wo sich die Beteiligung am Börsenhandel lohnt macht man eine Rolle rückwärts und will den Mehrertrag „abschöpfen“ (anderes Wort für Raub) und das auch noch Rückwirkend. Ein „gutes Signal“ für alle die in den Markt investieren. Nicht nur die das sich die Spielregeln wärend ich gerade dabei bin meine Investition umzusetzen auf einmal vor ganz anderen bedingenen stehe, jetzt kommt auch noch dazu das hier Rückwirkend Änderungen stattfinden sollen. Die kleineren triffts, die größeren werden das lange rechtliche Gefecht durchstehen können und sich wieder alles vergolden lassen … wie beim Atomausstieg, Ausstieg vom Ausstieg, Kohleausstieg.
Die Börsenpreise sind zu hoch aber anstatt Bedingungen zu schaffen dass diese sich wieder normalisieren geht man in eine Richtung die den Industriestandort Deutschland und große teile Europas unmöglich machen.
ganz einfache Rechnung: EEG Einspeisung 8ct…Netzbezug 60ct. Wo sind die Profiteure? Ich speise 150% meines Bezuges auf das Jahr gerechnet ein und zahle ohne Grenzen; Netzkosten mögen 10% sein, Speicherkosten in Form von Wasser erlaubt Effizienz von 80%…Aufschlag von 30% ist daher gerechtfertigt bei der Relation Einspeisung zu Bezug; alles andere sind Übergewinne der Versorger.
entweder DV bei adäquaten Preisen oder massive Preissenkung je kWh
Sollte jemand den Gerichtsweg gegen die geplante „Besteuerung“ einschlagen wollen bzw. müssen, dann bitte ich um eine Kontaktaufnahme. Ich wäre dabei.
@ Ernst Gruber:
In der aktuellen Ausgabe der Zeit auf S. 21 finden Sie ein Artikel, in dem Katja Winschel als verantwortliche bei RWE für den Ausbau von Wind- und Solarparks erklärt, warum sich das Geschäft bei 5,88 Cent/kWh nicht lohnt und dass Krefdithäuser zugesagte Kreditfinanzierungen verweigern!
Sehr lesenswer.
RWE hat 50 Milliarden Euro für den Ausbau von EE bis 2030 versprochen. Davon gehen 95% ins Ausland. Den deutschen Strommarkt hebt man sich bis zum Schluss auf, da man sich die jetzigen Gewinne mit fossiler Energie nicht kaputt machen lassen will.
Ich habe mir dieses unsägliche Papier jetzt mal angeschaut. Dort steht unter der Spot Abrechnung ein Punkt „De-Minimis: kleine Anlagen (EU-VO „may“ bis 1 MW)“
=> Ergo: alle Anlagen unterhalb von 1MW wären nicht betroffen, oder verstehe ich das falsch?
Hallo, das Papier interessiert mich auch brennend. Wo finde ich das? Danke und sonnige Grüße Florian
@ MS und @ Florian
Die 18-seitige Konzeptpräsentation aus dem Wirtschaftsministerium wurde z.B. auf der Seite der „klimareporter.de“ verlinkt: ( danke dafür! )
https://www.klimareporter.de/images/dokumente/2022/10/221018-konzept-strompreisbremse-v2-pptx.pdf
Die Möglichkeit, eventuell Anlagen bis 1 MW aus der Kappung und ggf. nachträglichen Rückforderung von Vergütungen herauszunehmen (im Konzeptpapier als „De-Minimis: kleine Anlagen (EU-VO „may“ bis 1 MW“ bezeichnet) ergibt sich aus dem Beschluss der EU Energieminister bei ihrem Treffen am 29.09.2022 :
https://www.consilium.europa.eu/media/59318/st12999-en22.pdf
Konkret heißt es da:
————————————————————————————————
3. Member States may, in particular in cases where the application of the cap on market revenues provided for in Article 6(1) leads to a significant administrative burden, decide that the cap on market revenues does not apply to producers generating electricity with
power-generating facilities with an installed capacity of up to 1 MW.
. . . .
————————————————————————-
Das heiß, die EU-Mitgliedsstaaten können entscheiden, dass sie bei den Kürzungen die kleinen Anlagen bis 1 MW herausnehmen – aber alles eine „Kann-Enscheidung“ ……….
Schon ein Tollhaus, hätte ich einem Land zugetraut das ihre Bürgen einmauert.
Piloten dürfen in der Ferienzeit ihren wirtschaftlichen Willen auf Kosten Anderer durchzusetzen
Bauern dürfen mit Traktoren die Bundesstrasse mit einer Demo dicht machen um ihren wirtschaftlichen Willen durchzusetzen.
Alles legitim.
Und frei nach Habecks Insolventzitat: Die Anlage wird während der Wartung nicht abgeschaltet, sie hört -wie der Bäcker- nur vorübergehend auf zu produzieren.
….
@ Ernst Gruber, bitte erkennen Sie, dass die größte Gefahr für D und seine Energielandschaft (Sicherheit und Energiekosten) die Ideologen und Lobbyisten in Berlin sind. Früher mit Altmeier hab ich Schwarz gesehen, heute eher Rot -nein korrigiere- Grün.
https://www.klimareporter.de/images/dokumente/2022/10/221018-konzept-strompreisbremse-v2-pptx.pdf
Das kann ja nur in einer Vollkatastrophe in der Umsetzung enden. Das Layout der Präsi ist aber auch schon dilettantisch. Die Großkanzleien ringen schon jetzt um die Mandate der Erzeuger, völlig zurecht.
Ich drucke in den letzten Jahren Trillionen an Geld und wundere mich dann wenn die Inflation kommt. Ach nee die resultiert ja nur durch den Ukraine Krieg…. Und die Erzeuger sollen sich jetzt mit dem langjährigen Durchschnitt der Vergangenheit + 3 Cent Gnadenbrot zufrieden geben. Die 3 Cent steckt sich leider schon der Direktvermarkter durch seine höheren Kosten und der Volatilität des Marktes ein.
… und wer dankt, daß Sie das Risiko der zurückliegenden Jahre übernommen haben, ausserhalb des Nieder(-Mittel)spannungsnahbereichs?
Wenn das rückwirkend kommt hat der Staat zig Insolvenzen vollbracht.
Warum sollte ich ,wenn ich gut getilgt und Steuern gezahlt habe nun plötzlich pleite sein nur weil ein idiot rückwirkend sein Gesetz ändert??,???¿?¿????
Die Regierung weiß ganz genau, dass rückwirkend nichts gehen wird. Sie baut einfach eine starke Drohkulisse auf damit die Stromerzeuger später mit dem kleinsten „Entgegenkommen/Kompromiss“ in ihrem Sinne artig zahlen und sich dafür bedanken.
Wie froh wir 2012 waren, als es die Vergütung NUR um 12% gesenkt wurde! Immerhin nicht rückwirkend.
Der Unterschied zu damals: heute sind bei der Stromerzeugung aus EE auch die großen Jungs mit dabei. Die lassen sich nicht alles gefallen. Gott sei Dank.
Hallo Guido vom 21 um 9:22 Uhr. Ich teile Ihre Meinung bei Dachanlagen. Man braucht die zehnfache Manpower im Vergleich zu Freilandanlagen. Deswegen müssen diese Freilandanlagen auch bevorzugt gebaut werden um unsere Ausbauziele einigermaßen zu erreichen. In pv-parks hatten wir Preise zwischen 5 00 und 700 € pro kWp. Was ihre Wirtschaftlichkeitsrechnung kaputt macht sind die 20 000 € im Jahr an der Pacht für die Dachfläche. Ich würde für 400 Quadratmeter Dachfläche keine 20.000 € im Jahr bezahlen. Ein pv-park vor der Stadt mit Grünstreifen ist sehr viel preiswerter zu erstellen und wird mit Maschinen und wenig Facharbeitern in sehr kurzer Zeit in Masse errichtet. Wenn die gemeinde-mitglieder sich an diesem Park wie mit einer eigenen Solaranlage beteiligen können, dann ist auch der Strom wesentlich billiger als vom Dach. Sie müssen schon genau lesen was ich schreibe. Es gibt Berichte welche von ein bis zwei Jahren Amortisationszeit bei diesen übertriebenen Preisen ausgehen. Ich kommentiere das hier nur und stelle es zur Diskussion, aber mir eine Frechheit zu unterstellen weil ich hier die Meinung anderer Autoren wieder gebe spricht für sich.
Heute bei n-tv.de:
„Die heftige Kritik der Energiebranche an dem Plan, die Gewinne auch rückwirkend abzuschöpfen, hält Habeck nicht für gerechtfertigt. „Grundsätzlich geht es um Gewinne, von denen die Energieproduzenten niemals zu träumen gewagt hätten“, sagte der Vizekanzler. Es sei eine Frage der Solidarität, dass davon ein Teil dem Gemeinwohl diene. Habeck betonte aber, kritische Stimmen ernst nehmen zu wollen.“
Ich bin dafür, dass Habeck bei den Vermittlern und Händlern von Covid-Masken anklopfen sollte. EK-Preis 0,05 EUR, VK um 4,50 EUR. Marge: 8900 %. Wenn das kein Krisen-, Zufalls-, und Übergewinn ist… Natürlich sollten auch die Millionenprovisionen rückwirkend „abgeschöpft“ werden.
Ivanov schreibt.
„Die heftige Kritik der Energiebranche an dem Plan, die Gewinne auch rückwirkend abzuschöpfen, hält Habeck nicht für gerechtfertigt. „Grundsätzlich geht es um Gewinne, von denen die Energieproduzenten niemals zu träumen gewagt hätten“, sagte der Vizekanzler. Es sei eine Frage der Solidarität, dass davon ein Teil dem Gemeinwohl diene. Habeck betonte aber, kritische Stimmen ernst nehmen zu wollen.“
@ An Alle die hier lesen.
Mir wird hier gelegentlich vorgeworfen, dass meine Kommentare eher „Rückwärtsgewandt“ wären, weil ich bei der Realitäts Betrachtung daran erinnere, was früher anders war.
Genau das fehlt dem Habeck gegenwärtig. Denn wäre er etwas „Rückwärtsgewandt“ wüsste er, dass die Übergewinne aus einer Gesetzgebung hervorgehen, die ursprünglich als Schikane gegen die Investoren gedacht war , würde er heute etwas vorsichtiger agieren. Dass etwas korrigiert werden muss finde ich in Ordnung. Aber rückwirkend jemand zu bestrafen, weil er die Umstände der Selbstvermarktungspflicht nicht gescheut hat, und trotzdem im Sinne der Energiewende investiert hat, halte ich für unmöglich. Wenn ein Schuß nach hinten los geht, wie in diesem Fall, kann man doch die Zielscheibe nicht dafür bestrafen.
Ich frage mich immer öfter, für was hat der denn den ehemaligen Chef der Agora Denkfabrik als Staatssekretär, der das eigentlich wissen müsste.
Zitat: “ Ivanov
20. Oktober 2022 um 11:51 Uhr
Im Übrigen, die Strompreise haben im Sommer angezogen, weil die Regierung(en) panikartik Gas zum jeden Preis gekauft haben, um die Speicher zu fühlen. Die Regierung hat den Strompreis dadurch in die Höhe getrieben, nicht der PV-Betreiber. Dieser bekommt das, was ihm das EVU auszahlt und nicht das, was er „gierigerweise“ will….“
Heute, 09.12.2022 bei n-tv:
„Wie ein Energiemarkt-Anfänger“ Deutschland drohen wegen Gaskäufen hohe Verluste
09.12.2022, 04:04 Uhr
„THE hat sich angestellt wie ein Energiemarkt-Anfänger, der nichts von Risikomanagement versteht“, sagt Energiepolitik-Experte Lion Hirth.
Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine versucht Berlin, die heimischen Gasspeicher zügig zu füllen. Doch die staatliche Einkaufspolitik könnte nun zu Milliardenverlusten führen. Branchenexperten kritisieren das Vorgehen des verantwortlichen Unternehmens scharf.
Die riskanten Gaskäufe im Auftrag der Bundesregierung zur Befüllung der Speicher haben einem Medienbericht zufolge zu bilanziellen Milliardenverlusten geführt. Demnach werden diese Verluste diesen Winter beim Ausspeichern aller Voraussicht nach festgeschrieben. Für das drohende Minus müssen höchstwahrscheinlich die deutschen Gaskunden aufkommen.
Nach Informationen des Fachdienstes „Tagesspiegel Background“ aus Parlamentskreisen kaufte die von der Regierung beauftragte Trading Hub Europe (THE) bis Anfang November dieses Jahres knapp 50 Terawattstunden Erdgas. Sie wurden in den deutschen Gasspeichern eingelagert. Das beschaffte Volumen entspricht rund einem Fünftel der gesamten Speicherkapazitäten in Deutschland. Der Durchschnittspreis beim Einkauf ist den Informanten zufolge, die sich auf Regierungsunterlagen berufen, mit rund 175 Euro pro Megawattstunde deutlich höher als der derzeitige Marktpreis von Gas. Insgesamt wurden knapp 8,7 Milliarden Euro ausgegeben.
Diese Handelsposition befindet sich nun deutlich im Minus, da die Preise im Großhandel für Erdgas gefallen sind. Gas zur Lieferung in den kommenden Monaten wird im zentraleuropäischen Markt fast durchgängig für rund 145 Euro gehandelt. Derzeit wäre also bei einem Verkauf mit einem Verlust in der Größenordnung von rund 1,5 Milliarden Euro zu rechnen, auch wenn die Summe ohne Einblick in die Handelsbücher nicht genau beziffert werden kann. Fällt der jüngst gestiegene Gaspreis wieder, könnten die Verluste stark ansteigen.
Berlin schweigt zu Geschäftsdetails
Die Bundesregierung schweigt zu den Details der Geschäfte. Das Wirtschaftsministerium hält die entsprechenden Informationen unter Verschluss, sie werden als geheim eingestuft. Das BMWK „kann die von Ihnen erbetenen Informationen zu Einkaufspreisen der Trading Hub Europe GmbH nicht öffentlich zur Verfügung stellen“, hieß es auf Anfrage von „Tagesspiegel Background“ offiziell.
Es sei „nicht zwangsläufig gesetzt, dass es überhaupt zu wirtschaftlichen Verlusten kommen muss“, teilte ein Sprecher mit. „Zum Zeitpunkt des Beginns der Umsetzung der Tätigkeit nach den Gasspeicherregelungen des Energiewirtschaftsgesetzes ging es vornehmlich darum, umgehend und zügig die Befüllung der Speicher durchzuführen.“ Damit sei man „erfolgreich“ gewesen. Seit Anfang Oktober – damals waren die Speicher allerdings schon nahezu voll – sei THE zudem in den Terminmarkt eingestiegen.
„De facto als Spekulant betätigt“
Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller sagte im „Tagesspiegel Background“-Interview, man habe die Sache nun „im Blick“. Es habe außer THE „keinen anderen Akteur, der das hätte tun können“ gegeben, die Erfahrung mit Gaseinkauf in großen Mengen sei nicht ausgeprägt gewesen. „Wir haben aber so schnell wie möglich nachgesteuert“, betonte er.
Bundeskartellamt in der Pflicht Preisbremsen-Entwurf steht – Verbraucher wollen Klarheit
Branchenexperten kritisieren das Vorgehen dennoch scharf. THE habe „noch Monate nach Start der Gasbeschaffung ausschließlich am Spotmarkt agiert und die Positionen weiterhin nicht abgesichert“, sagte Hanns Koenig vom Analysehaus Aurora Energy Research. „Das lässt sich nur mit mangelnden technischen und ökonomischen Fähigkeiten erklären und das hätte in einem so langen Zeitraum behoben werden müssen.“
Lion Hirth, Energiepolitik-Professor an der Hertie School, sagte: „THE hat sich angestellt wie ein Energiemarkt-Anfänger, der nichts von Risikomanagement versteht.“ Im Ergebnis habe sich der deutsche Staat „de facto als Spekulant betätigt“. In der Branche macht zudem die Runde, dass THE zeitlich sehr voraussehbar und zu jedem Preis Gas beschaffte – andere Händler hätten sich gegen diese starre Einkaufsstrategie schnell optimiert, also daraus für sie profitablere Handelsstrategien abgeleitet.
Quelle: ntv.de, jpe/DJ
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Deutschland-drohen-wegen-Gaskaeufen-hohe-Verluste-article23772690.html