Klar ist: Es bleibt beim #Atomausstieg. Am 15. April 2023 ist Schluss mit der Atomkraft in Deutschland. Bis dahin wird jetzt nicht mehr geprüft, sondern so viel produziert, wie die drei letzten Atomkraftwerke hergeben – direkt und ohne Umwege.
— Bundeskanzler Olaf Scholz (@Bundeskanzler) October 18, 2022
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat im koalitionsinternen Streit über den Weiterbetrieb der drei letzten AKW in Deutschland ein Machtwort gesprochen. Per Richtlinienkompetenz hat er entschieden, dass alle drei Kraftwerke über den Jahreswechsel bis zum 15. April 2023 am Netz bleiben sollen. Während beim Koalitionspartner FDP die Entscheidung auf Wohlwollen traf, zeigten sich die Grünen enttäuscht. „. Es ist bedauerlich, dass Olaf Scholz und die SPD offenbar bereit sind, das AKW Emsland in den Reservebetrieb zu nehmen, obwohl es sachlich und fachlich dafür keinen Grund gibt“, erklärten die Fraktionsvorsitzenden Katharina Dröge und Britta Haßelmann. Gleichwohl will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck von den Grünen die Entscheidung von Scholz akzeptieren.
„Ich kann damit leben“, sagt @BMWK Wirtschaftsminister #Habeck zu dem #Machtwort des Bundeskanzlers, gibt aber im Interview mit den #tagesthemen zu, dass die Koalition zuletzt „keinen guten Eindruck“ gemacht habe. pic.twitter.com/33hzpxRT1B
— tagesthemen (@tagesthemen) October 17, 2022
Die Analysten von Enervis begrüßten die Laufzeitverlängerung für die AKW Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bis Mitte April 2023. „Aus energiewirtschaftlicher Sicht ist dies in Anbetracht der hohen Unsicherheit im Markt eine überfällige und notwendige Entscheidung.“ Nach Berechnungen der Analysten wird sich der Gasverbrauch in der Stromerzeugung dadurch um sechs Terawattstunden reduzieren bei einem Anstieg der Stromproduktion in den übrigen Kraftwerken um sieben Terawattstunden. Neben einem sinkenden Gasverbrauch nimmt die Abhängigkeit von Stromlieferungen aus dem Ausland ab und die Wahrscheinlichkeit von Knappheitssituationen ist deutlich geringer“, erklärte Mirko Schlossarczyk, Partner und Strommarktexperte der Enervis.
Weiterhin gehen die Analysten davon aus, dass durch den Weiterbetrieb der AKW nicht nur weniger Gas, sondern auch weniger Steinkohle verstromt wird. Damit würden im nächsten Jahr etwa drei Millionen Tonnen CO2 eingespart. Die Auswirkungen auf den Strompreis seien dagegen „relativ überschaubar“. Im Jahresmittel erwartet Enervis einen Rückgang des Großhandelspreisniveaus um lediglich 6 Euro pro Megawattstunde und damit von 2,5 Prozent.
BEE warnt vor Verdrängung der Erneuerbaren durch längere AKW-Laufzeiten
Beim Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) hat man Zweifel, ob die Entscheidung von Scholz so sinnvoll ist. „Der kurzfristig festgelegte Weiterbetrieb wird weder die Preis- noch die Versorgungskrise lösen. Er kann aber gerade in Norddeutschland dazu führen, Erneuerbare vom Markt zu drängen, sodass diese ihre preissenkende Wirkung nicht ausspielen können“, erklärte BEE-Präsidentin Simone Peter. Immerhin begrüßte sie, dass es ein klares Enddatum mit dem 15. April gebe und die Atomenergie somit in Deutschland „definitiv keine Zukunft mehr“ habe. Zugleich kritisierte sie, dass sich durch die Entscheidung die Marktsituation für die Erneuerbaren zumindest noch bis zum nächsten Frühjahr verschlechtere. AKW seien die am wenigsten flexiblen Anlagen zur Stromerzeugung. Ihr Hoch- und Runterfahren koste viel Zeit und Geld, so der BEE. Ein Überangebot an Strom führe deshalb dazu, dass nicht fossile oder atomare Kraftwerke, sondern die Erneuerbaren abgeregelt werden. „Alleine im Jahr 2021 wurden 5,8 Terawattstunden wertvoller Ökostrom aus Erneuerbare-Energien-Anlagen abgeregelt, verbunden mit einem Millionenschaden. Diesen Zustand zu verlängern und damit gleichzeitig zur Senkung der Strompreise zu verschenken, macht in Zeiten der Kostenkrise in der Energieversorgung wenig Sinn“, so Peter weiter.
Photovoltaik und Windkraft hätten in den vergangenen Monaten gezeigt, dass Erneuerbare zuverlässig den Preis an der Strombörse senken. „Künftigen Krisen kann daher nur durch umfangreiche Investitionen in heimische Erneuerbare Energien für die Sektoren Strom, Wärme, Mobilität und Industrie vorgebaut werden“, so Peters Appell. „Für den weiteren und vor allem beschleunigten Ausbau ist es von zentraler Bedeutung, Genehmigungen zu beschleunigen, Flächen bereitzustellen, bürokratische Hindernisse zu beseitigen und Investitionen in die Zukunft zu sichern. Dabei sind gestiegene Zinsen und Lieferengpässe zu berücksichtigen.“
Anmerkung der Redaktion: Der Tweet von Bundeskanzler Olaf Scholz sowie das Statement des BEE sind nachträglich in den Artikel eingebaut worden.
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Wie können die Grünen behaupten, es gäbe „sachlich und fachlich keinen Grund“ für den Weiterbetrieb?? Was ist deren Argumentation?
Es gibt keinen Grund.
https://www.heise.de/tp/features/Weiter-Aerger-mit-Atomkraft-7305829.html
Korrigierter link:
https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Atomkraftwerke-fuer-die-Energieversorgung-unnoetig-7309503.html
Der Stresstest hat als Ergebnis gebracht, dass es in ungünstigen Konstellationen im Winter (starker Frost für längere Zeit in Frankreich und in Deutschland gleichzeitig, französische Kernkraftwerke weiterhin in Reparatur, geringe Erträge aus Erneuerbaren) zu längerdauernden Engpässen in Süddeutschland kommen kann. Kürzerdauernde Engpässe können durch Abhängen bestimmter Stromverbraucher in der Industrie überbrückt werden, wenn die aber länger dauern, wird es sehr teuer. Das Ergebnis so eines Stresstests ist natürlich schwerer zu lesen, als bis auf drei zu zählen. Die Scholzsche Entscheidung ist also ein Zugeständnis an diejenigen, die bis auf drei zählen können, aber statt ein kompliziertes Gutachten zu lesen lieber „ihrer Überzeugung Ausdruck geben, dass die Kernkraftwerke noch gebraucht werden“.
Einige von denen wird man im Ausland vermuten dürfen. Wenn Deutschland von Frankreich Zugeständnisse beim Pipeline-Bau aus Spanien über französisches Territorium haben möchte (heute für LNG, in Zukunft für H2), dann ist es gut beraten, seinerseits auch denen, die bis drei zählen können, ein Zugeständnis zu machen. In guter europäischer Solidarität (Vorsicht: Ironie!) hat Frankreich dieses Zugeständnis bisher nicht gemacht, weil es hofft, zumindest das Geschäft der LNG-Anlandung selber machen zu können, wenn es zu wenig Pipeline-Kapazität aus Spanien nach Deutschland gibt. Das Ziel von Netzredundanz, u.a. gegen Sabotageakte, muss da hinter dem Geschäft zurücktreten.
Spannend wird jetzt, ob die Betreiber der KKW überhaupt Gebrauch machen von der verlängerten Laufzeit. Gibt es noch genug Personal, wer zahlt das, und wer kommt für die Betriebshaftpflicht auf? Man wird mit Spielchen rechnen dürfen a la „Emsland schaffen wir, Isar 2 wird schwierig, was zahlt der Staat, damit wir Isar 2 auch am Laufen halten?“.
UK legt AKW still, Belgien auch und was weiß ich welches Land noch. Unsere drei gefährlichen Schrottmeiler sollen weiterlaufen. Was ist an dieser Entscheidung rational?
https://www.ausgestrahlt.de/media/filer_public/8e/84/8e844c0d-9401-4368-b959-43284bce1b48/majer_dieter_gutachterliche_stellungnahme_neckarwestheim_190221.pdf
Ich hoffe, es wird gegen den Weiterbetrieb geklagt.
Unser Gasverbrauch für die Stromproduktion im Winter hängt von Frankreich ab. Da die ihre maroden Meiler aus Sicherheitsgründen stillgelegt haben, werden wir Frankreich mit unseren Gaskraftwerken schon versorgen.
Belgien legt diesen Winter gleich zwei Reaktoren still und verspricht Frankreich auch diesen Winter wieder Strom zu liefern.
Es geht um Geld, nicht um Versorgungssicherheit.
Ich finde, es gibt schlimmere Missstände, gegen die sich eine Klage lohnen würde, als diese 3,5 Monate längerer Betrieb. Ist es politisch unkorrekt, wenn ich diese Prinzipienreiterei als „typisch deutsch“ klassifiziere? Ich gebe zu, es ist manchmal eine Gratwanderung, ob etwas pragmatisch ist oder Willkür. Das Beharren auf dem Buchstaben des Gesetzes ist natürlich keines davon – dem Vorwurf, dass es Willkür sein könnte, setzt man sich damit nicht aus. Mangelnder Pragmatismus ist aber auch übel, besonders in einer prekären Situation, die so nicht zu erwarten gewesen war. Wer hätte Putin schließlich für so dämlich gehalten, wie er sich durch seine Invasion in der Urkraine erwiesen hat? Dass er ein Terrorist ist, war klar, wenn man die von ihm veranlassten Morde ernst genommen hat, aber man hätte ihn für intelligenter gehalten.
… es wurde eigentlich immer behauptet, dass erstens die Brennstäbe für Emsland gar nicht mehr so lange halten und zweitens im Norden überhaupt kein Engpass vorliegt und jetzt sogar häufiger die Windräder für die starre Grundlast aus dem AKW still stehen müssen. Aber wirklich wissen tut es offenbar niemand, habe ich das Gefühl…
Es gibt den Stresstest den die Bundesregierung in Auftrag gab.Und der kommt auch dem Schluss das AKWs nicht noetig sind:
https://www.heise.de/tp/features/Deutsche-Atomkraftwerke-fuer-die-Energieversorgung-unnoetig-7309503.html
Und hat weder die neue Leitung auf dem Schirm noch den stark zurueckgehenden Energieverbrauch.
Der Stresstest hat das eigentliche Thema “ Preissteigerung fuehrt zu Minderevrbrauch“ wohl bewusst weggelassen.Eine Lobbyauftragsarbeit ?
Ein Energieexperte hat auch von diesem KKW berichtet. Er sieht auch da Entlastungspotenzial für Süddeutschland. Ich vermute über die Rheinschiene. Die südlich von den Kraftwerken gelegenen Gebiete können dann einfach besser unterstützt werden und in NRW wird es durch dichte Besiedelung auch einige Trassen nach Süden geben.
Auch dieses Problem wäre kleiner und ist den Vorgängerregierungen anzulasten wenn nicht jeder Hinz und Kunz gegen Stromtrassen protestieren könnte und die Verfahren um Jahre verzögern und Mrd.€ verteuern könnte.
Moin
grüsse von Youtuber Weissnichs Welt wieder mal… Ich habe gestern lange gelesen und studiert.. der Strommarkt eine fazinierend seltsame Einrichtung..
im Stresstest Scenario war ja der schlimmste anzunehmende Fall viel Strom in NDS wenig Strom in Bayern.. weil dann der notwendige redispatch am grössten ist.
Also sollte die Entscheidung Emsland weiterzubetreiben den Fall deutlich verschlimmern und genauso ist das – wird uns ordentlich Geld kosten, bringt uns aber garnichts. die Betreiber freuen sich eventuell über zusätzlichen Gewinn.
würde es den Strompreis senken müsste es ja jetzt schon so sein.. die Akws laufen ja noch..
es wäre so schön wenn Politker mal nachdenken würden bevor sie Entscheidungen treffen und wenn Sie auch Ihre bisher bereits erlassenen Gesetze im Hinterkopf hätten.
Es steht also durchaus zu befürchten das für den Redispatch mehr Gas in Bayern zu Strom werden muss, weil AKW Emsland produziert.. Hurra Olaf
Der Stresstest ist von den 4 Übertragungsnetzbetreibern geschrieben worden, mit dabei Amprion (25,1% RWE, Eigentümerin des AKW Emsland) und TransnetBW, deren Muttergesellschaft Eigentümerin von Neckarwestheim ist. Und ja, es ist reichlich dumm die marktverfügbare Erzeugungskapaität vor einem Netzengpass zu erhöhen. Zahlen werden das die Stromkunden.
Zitat aus dem Artikel.
Die Analysten von Enervis begrüßten die Laufzeitverlängerung für die AKW Isar 2, Neckarwestheim 2 und Emsland bis Mitte April 2023. „Aus energiewirtschaftlicher Sicht ist dies in Anbetracht der hohen Unsicherheit im Markt eine überfällige und notwendige Entscheidung.“ Nach Berechnungen der Analysten wird sich der Gasverbrauch in der Stromerzeugung dadurch um sechs Terawattstunden reduzieren bei einem Anstieg der Stromproduktion in den übrigen Kraftwerken um sieben Terawattstunden. Neben einem sinkenden Gasverbrauch nimmt die Abhängigkeit von Stromlieferungen aus dem Ausland ab und die Wahrscheinlichkeit von Knappheitssituationen ist deutlich Zitat Ende.
Auch diese Betrachtung basiert auf dem „FaulenEi“, das 2010 der Energieende ins Nest gelegt wurde: Solange nahezu 40% Erneuerbaren in unserem Stromsystem gar nicht berücksichtigt werden, und als Überschuss gehandelt werden, sind die AKW Diskussionen reine Scheindebatten.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Wenn die Erneuerbaren – wie bis 2010 der Fall – noch physisch gewälzt würden, das heißt den Versorgern zwingend zugeteilt würden, dann hätten die schon mal 40% in ihrem Vertriebsporfolio, die sie beider Preis und Bedarfsermittlung an der Börse nicht nachfragen müssten.
Wie sich das auswirken würde dazu siehe hier das vierte Bild von oben, wo nach Angebot und Nachfrage, die Daten entstehen auf deren Grundlage gegenwärtig „Schein“ diskutiert wird. .https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn die EE noch im System wären, das heißt den Bilanzkreisen der Versorger zwingend zugeteilt würden, müssten die Versorger 40% an der Börse weniger nachfragen, mit der Folge, dass . N1 auf der Grafik auf N2 fallen würde, und entsprechend P1 auf P2. sinken. Die teuren Gaskraftwerke wären ganz alleine durch den Merit Order Effekt der Erneuerbaren verdrängt, Da braucht man kein AKW dazu. Darauf basieren aber die paar Prozente, um die die AKW den Preis senken würden.
Physikalisch sind nicht die Erneuerbaren der Überschuss, sondern die Konventionellen, die seit 2010 nicht mehr den EE angepasst werden müssen.
Siehe hier
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/153533/umfrage/stromimportsaldo-von-deutschland-seit-1990/
Physikalisch erscheinen die AKW doch heute schon, unter der „Null Linie“ und werden Exportiert. Die 40% Erneuerbaren, die vorrangig im Netz sind, können es „Physikalisch“ jedenfalls nicht sein.,
Von mir aus können die drei Kraftwerke einige Monate weiterlaufen, mich stört nur die unrealistische Begründung.
Nach dem Merit Order Prinzip, ist ein abgeschriebenes AKW nach wie vor eine Gelddruckmaschine, wie es im Volksmund heißt, weil, das letzte noch benötigte Kraftwerk nach dem teuersten bezahlt wird. Und AKW haben nun mal die niedrigsten Gestehungskosten, die leider nicht bei den Verbrauchern ankommen..
Siehe hierhttps://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wo da außer für die Aktionäre, was für die Stromverbraucher übrig bleiben soll, muss mir mal einer erklären.
Siehe auch hier
https://www.pv-magazine.de/2022/09/27/strommarkt-preise-noch-bis-ende-des-jahrzehnts-bei-deutlich-ueber-100-euro-pro-megawattstunde/
Da hätte der Analyst von Enervis Herr Schlossarczyk meinen Thesen widersprechen können. Ich vermute hier wird er es auch nicht tun.
Hallo Herr Diehl,
sorry, aber das stimmt so leider nicht, schön wäre es. Aber der Fehler ist, dass natürlich nicht nur die Nachfrage sinkt, sondern im gleichen Masse auch das Angebot. Das heisst, in der Konsequenz haben Sie eine Parallelverschiebung der Angebotskurve entlang der gestrichelten Linie P1. Der Preis bleibt also komplett der Gleiche, da der gesamte Energiemarkt aus Angebot und Nachfrage, Inelastizität vorausgesetzt, gleich bleibt. Die Frage wäre dann nur nach der Bepreisung der herausgenommenen Erneuerbaren.
Sie können das genauso in Österreich sehen. Da bekommen wir von der Ömag day-ahead die produzierten Ökostrommengen physisch ins Portfolio gelegt, d.h. wir reduzieren unsere Verbrauchsprognose day ahead um genau den Stundenwert, den die Ömag vorgibt, die Nachfrage geht also aus der Merit Order raus. Sprich, wir nehmen die Nachfrage vom Spotmarkt, bekommen dafür das Angebot der Erneuerbaren. Linke Tasche, rechte Tasche, Gesamtmarkt aus Angebot und Nachfrage bleibt gleich. Die Preise in Österreich sehen Sie sogar höher als unsere, das liegt aber keineswegs am Ökostrom, sondern an der Preiszonentrennung.
Ich fände eine physische Zuteilung des Ökostroms wie in 2010 trotzdem besser, weil durch die anonyme Vermarktung an der EPEX das Merkmal „GRÜN“ verloren geht. In der Stromkennzeichnung haben wir dann einen Ökostromanteil von weit über 50 %, die wir aber an Herkunftsnachweisen für Ökostromprodukte trotzdem wieder zukaufen müssen, weil die Zertifikate für Grünstrom durch das Doppelvermarktungsverbot nicht mitgeliefert werden, wir „grünen“ hier also doppelt, was die Kosten für Ökostromprodukte für die Endkunden verteuert. Wobei man den Handel mit HKN zur Grünung aus heutiger Sicht tatsächlich auch hinterfragen kann.
Ähnlich lief es übrigens bis 2010 auch in Deutschland, mit dem Unterschied, dass die ÜNB uns die EEG-Menge physisch aber „veredelt“ als Base ins Portfolio gelegt haben.
Freue mich auf eine Debattenbeitrag Liebe Grüsse
Jan Heidrich
Herr Heidrich,
erst sagen Sie, dass Sie das System vor 2010 besser finden, weiter unten machen Sie dann doch wieder das Zugeständnis, dass man den Handel mit Herkunftsnachweisen auch kritisch hinterfragen könnte. Bleiben Sie doch einfach bei dem letzten, und lassen das erste gleich ganz weg. Dann ist es weniger verwirrend, was Sie denn jetzt richtig finden.
Im Netz gibt es nur „Strom“, und wenn sich irgendjemand einen größeren Anteil Grünstrom herauspicken will, zur Gewissensberuhigung oder als Marketingargument, dann hat das nur zur Folge, dass sich der Erzeugungsmix bei den restlichen Verbrauchern Richtung Fossil-Nuklear verschiebt. Mehr Grünstrom bekommen wir nur, wenn die Anlagen zu seiner Erzeugung gebaut werden. Und die werden gebaut, wenn es a) einen Einspeisevorrang gibt, b) die Einspeisevergütungen auskömmlich sind und am wichtigsten im Augenblick c) die bürokratischen Hemmnisse zu ihrer Errichtung abgebaut werden.
Diese Vermarktungsfrage ist sekundär. Die taugt vielleicht für ein paar Polemiken (entweder, im Augenblick „Der Strompreis ist zu hoch“ oder, früher „Der Strompreis ist zu niedrig“), aber mehr kommt dabei nicht rum. Wo die Vermarktungsfrage wichtig wird, sind die Speicher. Die können erst ein vernünftiges Geschäftsmodell fahren, wenn ein Marktmodell arbeitet, in dem auch bei Überschusserzeugung eine Preiskonkurrenz der Einspeicherer stattfindet. Bisher werden in diesem Fall die Direktvermarkter einfach auf Einspeisevergütung Null gesetzt, aber das ist natürlich keine Lösung für die Zukunft.
Jan-Oliver Heidrich schreibt .
Hallo Herr Diehl,
sorry, aber das stimmt so leider nicht, schön wäre es. Aber der Fehler ist, dass natürlich nicht nur die Nachfrage sinkt, sondern im gleichen Masse auch das Angebot.
@ Jan-Oliver Heidrich.
Solch eine Reaktion auf meine diesbezügliche Kommentare habe ich hier schon lange erwartet . Schön, dass Sie es ansprechen. Bei oberflächlichen Betrachtung haben Sie Recht. Aber man muss tiefer einsteigen um den Trick zu erkennen. Das Angebot steigt eben nicht im „Gleichen“ Maßen, sondern das Angebot wird doppelt.
Schauen Sie mal was das IWR dazu schreibt.
Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Zitat Ende.
Strom kommt zusätzlich auf den Markt. Das Angebot ist nun doppelt, und man kann wählen was einem gerade passt. Das kann man nur ausschließen, wenn die Erneuerbaren wieder „Zwingend“ den Versorgern zugeteilt, sprich „physisch“ gewälzt werden. Denn nur dann ist gewährleistet, dass die 40% Erneuerbare im Vertriebsportfolio der Versorger vorrangig zur Anwendung kommen, und somit deren preismindernder Merit Order Effekt wirksam wird.
Und wie das doppelte Angebot genutzt wird hat eine Hochschulrecherche ergeben.
Siehe hier.
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Womit wir wieder bei den zwei Varianten wären, „Virtuell und Physikalisch“
Virtuell entstehen höhere Preise und Preise und Strombedarf, weil die Erneuerbaren ihren Merit Order Effekt nicht einbringen können, und physikalisch werden damit die Erträge optimiert, wenn die EE an der Börse zu Ramschware werden..
Und mal wieder dieser sinnlose Satz: „Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. “
Durch die Wiederholung wird er nicht besser. Was sind denn Eon, RWE und Stadtwerke anderes als Versorgungsunternehmen? Wo Sie einen Gegensatz postulieren, schreiben Sie doch das gleiche hin. Bloß, weil das jemand anders mal geschrieben hat (hoffentlich ist es ihm peinlich, dass sein Unsinn so oft von Ihnen reproduziert wird), wird es ja nicht richtiger. Hören Sie doch mal auf, hier immer wieder das gleiche zu posten, ob es passt oder nicht, und dann noch etwas so sinnloses. Glauben Sie, das liest noch einer? Sie leben noch in der Welt der fossilen Kraftwerke, wir gehen aber mit Riesenschritten in eine Welt aus Erneuerbaren mit PV, Wind und Speichern. Da werden völlig neue Gesetze gelten.
Die alte Energiewelt war vor der Derugulierung der 80er und 90er etwas behäbig mit ihren Gebietsmonopolisten, die keine Konkurrenz fürchten mussten. Die Deregulierung schoss dann etwas über das Ziel hinaus, wie wir daran sehen, wie Verbraucher erhebliche Verluste erleiden, wenn sie an einen betrügerischen Stromverkäufer geraten.
Jetzt haben wir die Chance, einen Markt aufzubauen, der für Konkurrenz im freien Wettbewerb an den richtigen Stellen und staatliche Regulierung, wo es um die Daseinsvorsorge geht, sorgt. Dieser Markt wird völlig anders aussehen als jeder bisherige, weil auch noch ein gutes Modell für den Betrieb von Speichern gefunden werden muss, das beispielsweise dafür sorgt, dass Speicher nicht gegeneinander arbeiten (der eine speichert ein, während ein anderer ausspeichert), und die für den Speicherzeithorizont effizienteste Speichervariante zum Zuge kommt. Das ist eine sehr herausfordernde Aufgabe, da man ein Marktmodell entwickeln muss, das für den Übergang bei uns funktioniert, aber auch die Versorgungsstruktur im europäischen Stromsystem, wo ein sehr unterschiedlicher Kraftwerkspark existiert und auch die zukünftige Kraftwerks- und Speicherstruktur unbekannt ist, berücksichtigt.
@ Jan-Oliver Heidrich
Korrektur zu meinem Kommentar.
Muss natürlich heißen das Angebot „sinkt“ nicht im gleichen Maße
@ JCW schreibt.
Und mal wieder dieser sinnlose Satz: „Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. “
@ JCW
Sie haben leider mal wieder die Zusammenhänge nicht verstanden, die ich mit diesem Satz deutlich machen will. und reiten da auf Nebensächlichkeiten herum die bei dem was ich zum Ausdruck bringen will, überhaupt keine Rolle spielen. Es geht mir doch nicht darum .. „wer“.. dort den billigen Strom kauft, sondern,.. „dass“.. man dort billigen Strom kaufen kann. Billigen Strom, der dadurch entsteht, weil seit 2010 die EE nicht mehr den Versorgern zwingend zugeteilt werden, sprich physisch gewälzt werden, sondern separat an der Börse verkauft werden müssen, und deshalb als Überschuss anfallen . Deren preismindernden Merit Order Effekt seit dem nicht mehr den normal sterblichen Verbrauchern zugute kommt, sondern denen, die dort auf die „Schnäppchen“ zugreifen können, um ihre Erträge zu optimieren.
Das macht nicht nur diese Hochschulrecherche deutlich, sondern auch noch weitere Untersuchungen, zum Beispiel im Folgenden ab Seite 4 „Ertragsoptimierung“
https://green-planet-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Es geht mir lediglich um Ertragsoptimierung und dieser Tatsache werden Sie ja wohl nicht widersprechen können, oder ????
Ich würde ihnen raten, bevor Sie von Unsinn und Peinlichkeiten, schreiben sich zunächst mal mit der Materie zu beschäftigen, damit Sie überhaupt erkennen um was es mir geht.
Hallo Hans Diehl,
nicht als Kritik aber als Ergänzung:
„Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre.“ , der vergleichsweise niedrige Preis der Erneuerbaren führt auch dazu, dass sich die EE-Generatoren als Erste einreihen, wenn es darum geht, für Nicht-Generation entlohnt zu werden. Sie können es sich leisten und vor allem ist die Chance hoch, bessere finanzielle Erträge zu erzielen durch die Abschaltung.
Genau dadurch explodieren die Kosten für Abschaltung ja derzeit, wir schalten falsch ab.
@Juri Hertel:
Anmerkung zum verlinkten Artikel:
„Für eine mögliche kritische Lage in Bayern blieb zum Beispiel im Test die „wichtige Stromleitung Redwitz–Mechlenreuth“ komplett unberücksichtigt, die aktuell ausgebaut wird. Der Betreiber Tennet erhöht ihre Kapazität gerade von 220 kV auf 380 kV und hat schriftlich bestätigt, dass sie noch diesen Herbst in Betrieb geht.“
Der Abschnitt Redwitz-Mechlenreuth ist Teil des Projektes „Ostbayernring“ über 185 km von Redwitz nach Schwandorf, welches als Ersatzneubau in bestehender Trasse erfolgt. Die beiden vorhandenen 380 kV/220 kV-Freileitungen werden einheitlich auf jeweils 380 kV erhöht. Die Fertigstellung des letzten der vier Teilabschnitte soll in 2025 erfolgen.
Aus der Tennet-Projektbeschreibung:
„Schon heute wird in Oberfranken und der Oberpfalz an vielen Tagen im Jahr mehr Energie produziert, als dort verbraucht werden kann. In den großen Industriestandorten Bayerns fehlt diese Energie hingegen. Diese Lücke soll der neue Ostbayernring schließen.“
https://www.tennet.eu/de/projekte/ostbayernring#8075
ja, wie so oft im Drehstromnetz: im Oktober wird der genannte Abschnitt in Betrieb genommen ( https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-stromtrassen-energieluecke-akw-1.5666853?reduced=true ), aber es gibt auch noch Abschnitte, die erst später fertig werden. Der Netzengpass der letzten 10 Jahre hieß aber Redwitz (siehe Monitoring-Berichte der BNetzA, diverse Jahre).
@Alex:
Was Sie meinen ist die Thüringer Strombrücke (2 x 380 kV) zwischen Lauchstädt und Redwitz (Fertigstellung 2015 bzw. 2017).
In der Grafik zum geplanten Stromtrassenausbau in Bayern erkennt man gut die Bedeutung des ersten Abschnitts des Ostbayernrings (Redwitz – Mechlenreuth) für den Stresstest:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/stromtrassen-ausbau-in-bayern-hinkt-jahre-hinterher,TA4Io3M
Hallo ihr Mitdiskutanten, führt Euch den folgenden Link zu Gemüte. Besonders das, was ich zitiert, und groß geschrieben habe..
https://www.eon.de/de/gk/energiewissen/stromboerse.html
Zitat: Der mit etwa 75 Prozent größte Teil des Stromhandels findet immer noch außerhalb der Strombörse statt, und zwar als Handel „Over-the-Counter“ („über die Ladentheke“), abgekürzt OTC. Hier schließen Stromverkäufer und Stromeinkäufer direkt miteinander einen Kaufvertrag ab – „AUCH WENN IM STROMHANDEL NATÜRLICH KEINE PHYSISCH EXISTENTE WARE übergeben wird“. Diese bilateralen Geschäfte werden individuell verhandelt, sind nicht öffentlich einsehbar und erfolgen ohne zwischengeschaltete Instanzen oder Clearingstellen. Zitat Ende.
Einmal mehr eine Bestätigung meiner Thesen, dass die gegenwärtigen Energiediskussionen, reine „Scheindebatten“ sind, weil sie „Virtuell“ geführt werden. Wenn die physikalisch geführt würden, sprich, unter Berücksichtigung der 40% Erneuerbaren, die vorrangig im Netz sind, hätten wir 40% mehr Strom in den Diskussionen zur Verfügung. Die AKW wären kein Thema, und auch der kommende Winter würde weniger als Horrorszenario eine Rolle spielen.
Fazit: Am Spotmarkt entstehen „Virtuelle“ Richtpreise, ohne den preismindernden Merit Order Effekt der Erneuerbaren, und in der Realität wird es dann „Physikalisch“, in dem die Erneuerbaren zur Ertragsoptimierung genutzt werden, wie eine Hochschulrecherche ergab.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Lest meinen obigen Kommentar, da kann man alles nachvollziehen, was ich geschrieben habe.
Wer hat eigentlich diesen unglaublichen Quauda-weltsch zur Ermittlung der Stromkosten im Energiesektor zu verantworten?
Auf der einen Seite wird etwas vom <merit-<order-<effekt erzählt; das letzte benötigte Kraftwerk bestimme den Strompreis.
Leute, das ist immer so, daß das letzt lendliche Kraftwerk ein schnell eingreifendes Gaskraftwerk als Regelgröße eingesetzt wird.
Dessen Energieeinsatz, mit eventuell nur mal 5% wird den Lieferpreis des Strompreises der BRD zu Buchesschlagen aber letztendlich den Bezugspreis bestimmen.
Doch für welche Liefermenge? Alle Direktverträge sind hierbei ausgenommen!
Strompreisbörse…wer braucht dieses Instrument?
Auf der anderen Seite wird über direct-contracts einer Stromlieferung abgebildet.
Was für eine unehrliche Erzählung der realen Abbildung der Strompreisfindung…..
Erneuerbaren Energieen werden in Ihrer Verfügbarkeit weder bBerücksichtigt noch vergütet.
Und der Kunde kann nicht anders, als Verifox oder Anderen zu vertrauen.
Mit 7 TWh zusätzlichem AKW-Strom sollen lt. Enervis also 6TWh Gas eingespart werden. Wie soll das funktionieren? Bekanntlich wird ein großer Teil der Gaskraftwerke entweder als kombinierter Wärmeerzeuger oder zur Ausbalancierung kurzfristiger Angebot/Nachfragedifferenzen eingesetzt. Für beide Anwendungsfälle sind AKWs komplett nutzlos.
Les2005, danke für das Statement!
Auch mir fehlt der Überblick, welche Kaazitäten an Gas-Kraftwerken frei von anderweitigen Zwängen wirklich frei einsetzbar oder besser abschaltbar wären.
Nach dem „Stresstest“ AKW´s weiter zu betreiben hat in meinen Augen keinerlei technische Rechfertigung! Es ist ein Schlichtungsspruch zw. rivalisierenden Koalitionspartnern, in der Hoffnung……die hitzigen Kontrahenden abkühlen zu können.
Zur Absicherung der Versorgung der BRD wären ja doch im Falle eines Versorgungsengpasses auch noch die NICHT-Lieferung von Energie an das unterversorgte Frankreich oder die Abschaltung von nahmhaften Industriebetrieben in Süddeutschlandzu diskutieren; Jan – Feb Fertigungsstopp-Betriebspause für BMW, Audi…….oha!
Ich bin mir unsicher, ob die beteiligten Politiker oder auch hier einige Diskutanten den Strom der Zeit verpasst haben sollten.
Wir werden zukünftig nicht mehr mit Kraftwerksbetreibern wie ENBW, RWE oder … zu tun haben.
Es wird eine Fülle an Kraftwerken unterschiedlicher Größe, Wind und PV, geben, die halt alle einspeisen und ihren Preis erhalten wollen..Recht volantil und schwer berechnbar.
Nicht auf der gut monitorten Höchstspannugsebene sondern durch eine Viehlzahl an Einspeisunen auf der Verbraucherebenen 230-400v.
zZ.läuft die Meldung über den Ticker, dass sich die Netzkosten in 2023 exorbitant erhöhen würden. Umbau- Ausbau der Versorgungen?
Ist die Netzargentur mit Ihrem bisherigem Rechenschieber für diese Aufgabe wirklich gerüstet?
Ebenso sollte die Frage erlaubt sein, für wen die Strombörse denn zukünftig ihre Leistung erbringen sollte. Für die ausreichende Verfügbarkeit des allgm. Stromnetz oder den wirtschaftlichen Erfolg des preisorientierten Energieeinkäufer eines jeweiligen Unternehmens.
Preis vs Versorgungssicherheit!
Eines ist für mich Gewiss: Eine Rückkehr zum Verrechnungsmodus der Erneuerbaren zum Verfahren vor 2010 wird nicht stattfinden. Vielmehr sollten die Erneuerbaren mit ausreichendem Selbstverständniss aus der bisherigen Niesche selbstbewußt herraustreten.
Hallo Thomas.I
„Nicht auf der gut monitorten Höchstspannugsebene sondern durch eine Viehlzahl an Einspeisunen auf der Verbraucherebenen 230-400v.“
Hier möchte ich darauf hinweisen, dass die Hochspannungsnetze und Höchstspannungsnetze keineswegs gut überwacht sind sonder eher Pi mal Daumen betrieben werden, nach dem Motto, es ist zehn/zwanzig/dreissig Jahre nichts passiert, wenn wir X gemacht haben, dann machen wir weiter X.
Genaugenommen ist eine bessere Statusüberwachung erst bei HVDC Leitungen eingeführt worden. Ich halte es auch nicht für wahrscheinlich, dass wir irgendwann eine präzise Überwachung der Hoch- und Höchstspannungsleitungen sehen werden, da dies aufzeigen würde, welche enormen Energiemengen verbraten (im Wortsinn) werden, um direkt gekoppelte Generatoren zu synchronisieren. Diese Energiemengen werden nicht in HVDC Leitungen übertragen.
Zu dem Thema würde ich auch die Lektüre von „Überdimensionierter Netzausbau behindert die Energiewende: Erforderliche Änderungen beim Netzentwicklungsplan Strom“ von Wolfgang Baumann und Lorenz J. Jarass empfehlen.
Bekanntlich stimmt die Aussage von Gaskraftwerken, die vor allem in KWK laufen, nicht immer. Kommt ganz darauf an, wie sich Gas- und Kohlepreise in Verbindung mit dem CO2-Preis verhalten. Schauen Sie mal zurück, beispielsweise bei Energiecharts: Da werden Sie sehen, dass der Einsatz von Gas für die Stromerzeugung sehr stark schwankt, und zwar nicht mit dem Wetter (was bei KWK zu erwarten wäre), sondern mit eben jenen Preisverhältnissen. Im kommenden Winter wird zu erwarten sein, dass der französische Strombedarf zu einem starken Einsatz der Gaskraftwerke bei uns führen würde. Nicht weil Gas so billig wäre, sondern weil nichts anderes zur Verfügung steht. Die Franzosen zahlen den hohen Preis, und wir dann mit. Ist doch eigentlich nicht so schwierig zu verstehen?
Kurzfristig kann man da gar nichts machen. Langfristig sollte man natürlich dafür sorgen, dass die deutschen Stromverbraucher nicht unter französischen Fehlentscheidungen leiden sollten. Das ginge beispielsweise, indem nicht nur Erneuerbare Kraftwerke ihren Strom über das EEG-Konto verkaufen müssen, sondern alle, auch fossile oder Speicher. Mehrerlöse kämen dann diesem Konto zu gute und nicht als Übergewinne den Kraftwerksbetreibern. Aus dem Konto gibt es dann womöglich Rückerstattungen an die deutschen Stromverbraucher, oder zumindest eine starke Absenkung der EEG-Zulage (die man dann mal umbenennen könnte), was den Anstieg der Börsenpreise für die deutschen Stromverbraucher kompensieren würde. Klingt ein bißchen stark nach Planwirtschaft, aber für ein Element der Daseinsvorsorge, bei dem der Staat eine Fürsorgepflicht hat, dass jeder Zugang zu angemessenen Preisen dazu hat, wäre es schon vertretbar, wenn gleichzeitig die Anreize zu wirtschaftlicher Produktion und effizientem Einsatz bestehen bleiben.
Während vorherige Generationen aller gemäßigten Parteien, heutige SPD und Grünen Wähler*innen sich von Kern[]kraftwerken befreien wollen (dafür demonstriert und Ersatzleistung aufgebaut haben), fand eine Gruppe junger Wähler*innen politische Themen und Inhalte der FDP, zur Bundestagswahl, geeigneter für sich?
Was daran ist demokratische Mehrheitsentscheidung (im Durchschnitt der Jahrzehnte)?
( Markenzeichen unserer Politik ist Völkerverständigung )
JCW schreibt.
Sie leben noch in der Welt der fossilen Kraftwerke, wir gehen aber mit Riesenschritten in eine Welt aus Erneuerbaren mit PV, Wind und Speichern. Da werden völlig neue Gesetze gelten.
@ JCW
Sie gehen mit Riesenschritten in eine Welt der Erneuerbaren, und merken gar nicht, dass die Erneuerbaren nach der gegenwärtigen Gesetzeslage gar keine Rolle spielen, sondern nur als Mittel zum Zweck benutzt werden. Die neuen Gesetze oder Korrektur der Alten sind doch mein Thema und Sie merken es gar nicht.
Da Sie es immer noch nicht kapiert haben, muss ich mich leider ein weiteres mal wiederholen.
Seit 2010 spielen die EE bei ihren Riesenschritte überhaupt keine Rolle mehr. Sie sind aus dem Versorgungssystem raus und werden am Spotmarkt der Börse verramscht.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung.
Wenn sie noch physisch gewälzt würden, hätten wir die Folgende Situation.
Dazu siehe im folgenden Link das vierte Bild von oben
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn die Versorger die etwa 40% EE, die physisch im Netzt sind, in ihrem Vertriebsportfolio hätten, müssten sie bei der Preis und Bedarfsermittlung an der Börse 40% weniger nachfragen, infolge dessen würde auf der Grafik N 1 auf N2 fallen, und P1 auf P2 sinken. Dazu lesen Sie bitte auch, was ich um 14.49 Uhr dem
Jan-Oliver Heidrich geschrieben habe.
Und bitte meine Kommentare lesen… lesen…und darüber nachdenken, und im Detail widerlegen bevor Sie polemisieren und mit Formulierungen wie Unsinn und Peinlichkeiten um sich werfen.
„Sie gehen mit Riesenschritten in eine Welt der Erneuerbaren, und merken gar nicht, dass die Erneuerbaren nach der gegenwärtigen Gesetzeslage gar keine Rolle spielen, sondern nur als Mittel zum Zweck benutzt werden.“
Antwort: Die Erneuerbaren spielen eine sehr große Rolle, und zwar an die 50% des Stromverbrauchs. Und dass sie nur Mittel zum Zweck seien, ist eine dämliche Polemik. Stromerzeugung, -verteilung und -verbrauch ist alles nur Mittel zum Zweck eines guten Lebens.
„Die neuen Gesetze oder Korrektur der Alten sind doch mein Thema und Sie merken es gar nicht.“ Ich habe halt noch keinen guten Vorschlag von Ihnen gehört außer „Früher war alles besser“.
„Da Sie es immer noch nicht kapiert haben, muss ich mich leider ein weiteres mal wiederholen.“ Müssen Sie nicht. Fehler werden durch Wiederholung nicht richtiger.
„Seit 2010 spielen die EE bei ihren Riesenschritte überhaupt keine Rolle mehr.“ Siehe oben, 50%.
„Sie sind aus dem Versorgungssystem raus und werden am Spotmarkt der Börse verramscht.“ Der Vermarktungsweg spielt für die Bedeutung eines Wirtschaftsgutes eine untergeordnete Rolle. „Verramschen“ ist eine sinnlose Polemik.
„Wenn die Versorger die etwa 40% EE, die physisch im Netzt sind, in ihrem Vertriebsportfolio hätten …“ Es sind inzwischen an die 50%. Updaten Sie neben Ihrem Hirn doch auch mal Ihre Textbausteine.
„Und bitte meine Kommentare lesen… lesen…und darüber nachdenken, und im Detail widerlegen bevor Sie polemisieren und mit Formulierungen wie Unsinn und Peinlichkeiten um sich werfen.“. Habe ich jetzt mal getan, auch wenn es wegen der Langeweile, die Ihre Kommentare verbreiten, schwerfällt. Eigentlich habe ich besseres zu tun. Denken Sie halt mal ein bißchen weiter, dann wird es vielleicht sogar wieder interessant, was Sie zu sagen haben.
JCW schreibt.
Antwort: Die Erneuerbaren spielen eine sehr große Rolle, und zwar an die 50% des Stromverbrauchs. Und dass sie nur Mittel zum Zweck seien, ist eine dämliche Polemik. Stromerzeugung, -verteilung und -verbrauch ist alles nur Mittel zum Zweck eines guten Lebens.
@ JCW
Jetzt haben Sie viel geschrieben, lassen Sie mich mit einer einzigen Frage an Sie deutlich machen, wo Sie neben der Spur argumentieren.
Frage: „Wo werden die 50% Ökostrom Verbraucht“ ???
Sie müssen jetzt nur diese Frage mit Daten und Fakten fundiert beantworten.
Hier eine kleine Hilfe.
https://www.bz-berlin.de/deutschland/deutschland-verschenkt-strom-ins-ausland-trotz-rekordpreisen-fuer-verbraucher
Zitat: Energie-Irrsinn in Deutschland! Unfassbar: Während Verbraucher den höchsten Strompreis (32 Cent/Kilowattstunde) aller Zeiten zahlen müssen, wird immer wieder Strom ins Ausland verschenkt, weil hier die Netze überlastet sind.
Bis zu einer halbe Milliarde Euro kosteten die Verbraucher die Strom-Geschenke der Regierung an EU-Staaten wie Österreich, Polen oder die Niederlande.
Oder hier:
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/energiegewinnung/irrsinn-deutschland-verschenkt-strom-ins-ausland-20356654.bild.html
Zitat: ABER: Wenn niemand den teuer erzeugten Strom haben will, wird er zur Not an Abnehmer ins Ausland verschenkt!
Das war vor 2010 nicht möglich, weil da die Erneuerbaren noch eine Energiewende produktive „Rolle“ gespielt haben, in dem sie physisch gewälzt, den Versorgern zwingend zugeteilt wurden, und konventionelle Kraftwerke an gepasst werden mussten. Gegenwärtig spielen sie eine kontraproduktive Rolle.
Selbst in den allabendlichen Nachrichten und Talkshows kommt man allmählich drauf, dass unser gegenwärtiges Strommarktdesign nicht zur Energiewende passt, es hat bis jetzt nur noch keiner erkannt wo der Hund begraben liegt.
So jetzt hoffe ich, dass Sie mit Daten und Fakten belegt erklären können, „Wo werden die Erneuerbaren gegenwärtig verbraucht“
Und bitte nicht wieder einfach abtauchen, um an anderer Stelle mit den selben falschen Argumenten wieder auftauchen. Ich warte auf Ihre Antwort.
Hallo Herr Diehl,
vielen Dank für ihre beharrlichen Beiträge. Ich möchte jedoch kurz auch JCW zur Seite springen: Was nicht nur er meint, sondern auch an anderen Stellen immer wieder an uns als Redaktion herangetragen wird, ist der WUnsch, dass Sie nicht immer nur „rückwärtsgewandt“ argumentieren. Sie schreiben immer wieder über die problematische Änderung in der Vergangenheit und verlinken diesselben Quellen und Videos. Dass das gegenwärtige Strommarktdesign nicht zur Energiewende passt, werden die wenigstens Leser dieser Seite bestreiten. Es geht jetzt aber doch vielmehr darum, Ideen zu entwickeln, wie es für die Zukunft ausgestaltet und fit gemacht werden kann. In diesem Sinne wäre auch von ihrer Seite einfach ein „vorwärtsgewandtes“ Denken wünschenswert. Skizzieren Sie doch einfach mal positiv, wie das Strommarktdesign in ihrem Sinne ausgestaltet sein sollte, damit es zur Energiewende passt und wir vorwärts kommen, und nicht immer was das Problem der Vergangenheit war und ist.
Beste Grüße,
Sandra Enkhardt
@Sandra Enkhardt:
Ich verstehe Hr. Diehl und bin von seinen Argumenten überzeugt. Wir sollten das „Rückwärtsgewandte“ evtl. als Rückschau ansehen. Wer die Vergangenheit kennt und ihre Fehler kann auch die Zukunft gestalten. Und genau den allergrößten Fehler die EEG nur noch virtuell zu handeln gilt es in der Politik gegen alle Lobbyistischen Einflüsse einzugestehen und zu beheben. Erkennen Sie das Visionäre im „Rückwärtsgewandten“!? Es braucht keine weitere Verordnungen auf das faule Gerüst oben drauf, sondern ein Zurück in die Vergangenheit vor 2010.
Sandra Enkhardt schreibt..
Dass das gegenwärtige Strommarktdesign nicht zur Energiewende passt, werden die wenigstens Leser dieser Seite bestreiten. Es geht jetzt aber doch vielmehr darum, Ideen zu entwickeln, wie es für die Zukunft ausgestaltet und fit gemacht werden kann. In diesem Sinne wäre auch von ihrer Seite einfach ein „vorwärtsgewandtes“ Denken wünschenswert. Skizzieren Sie doch einfach mal positiv, wie das Strommarktdesign in ihrem Sinne ausgestaltet sein sollte, damit es zur Energiewende passt und wir vorwärts kommen, und nicht immer was das Problem der Vergangenheit war und ist.
@ Hallo Frau Enkhardt.
Wenn Sie meine Kommentare hier gelesen haben, dann sind Sie bestimmt mehrmals auf die „vorwärts gewandte“ Aussage von mir gestoßen die da lautet „Solange die Erneuerbaren nicht wieder „vorrangig“ im Lande verbraucht werden müssen, wie es bis 2010 der Fall war, das heißt den Versorgern zwingend mit Ökobändern zugeteilt werden, kann die Energiewende nicht gelingen. Wenn das wieder der Fall ist, ergibt sich auf dieser Grundlage vieles andere im Strommarkt Design – Energiewende relevant – von ganz alleine.
Ich denke aus dieser meiner gebetsmühlenartig wiederholten Aussage, kann man durchaus einen „vorwärtsgewandten“ Vorschlag entnehmen.
Lesen Sie dazu, was ich in meinem Kommentar um 10..46 Uhr dem JCW geschrieben habe
Solche Schlagzeilen wie ich da verlinkt habe, hätten wir nicht, mit der physischen Wälzung die bis 2010 galt, und auf die ich zurück möchte.
Hallo Herr Diehl,
genau dieses „gebetsmühlenartige“ ist das Problem, warum ihre konkreten Aussagen dann eher untergehen….
Wenn Sie auf konkrete Aussagen wie diese treffen, ist das in der Tat „vorwärts gewandt“: „Solange die Erneuerbaren nicht wieder „vorrangig“ im Lande verbraucht werden müssen, wie es bis 2010 der Fall war, das heißt den Versorgern zwingend mit Ökobändern zugeteilt werden, kann die Energiewende nicht gelingen. Wenn das wieder der Fall ist, ergibt sich auf dieser Grundlage vieles andere im Strommarkt Design – Energiewende relevant – von ganz alleine.“
Legen Sie doch mit dieser Aussage bei den nächsten Kommentaren los und spinnen den Faden konsequenten weiter. Das würde mich mehr freuen, als x-ten Mal den Hinweis auf die Vergangenheit zu lesen.
Beste Grüße,
Sandra Enkhardt
„Dass das gegenwärtige Strommarktdesign nicht zur Energiewende passt, werden die wenigstens Leser dieser Seite bestreiten. Es geht jetzt aber doch vielmehr darum, Ideen zu entwickeln, wie es für die Zukunft ausgestaltet und fit gemacht werden kann. In diesem Sinne wäre auch von ihrer Seite einfach ein „vorwärtsgewandtes“ Denken wünschenswert.“
Für wen? Der Vertrauensmißbrauch durch große Regler/Blockierer/Profiteure des Strommarktes wird nur aus der Rückschau erkennbar (dies wiederum eingeschränkt dadurch, daß durch weltweite Aktionär*innen der Stromerzeugungs-/Stromvermarktungsstrukturen damit auch ein Teil der, fachlich dazu beratenen, Bevölkerung/kommunalen Versorgungstrukturen beteiligt wird).
Der kompetente Anteil der Rückmeldungen durch Leser*innen wird diesen Unterschied einordnen können. Die „vorwärtsgewandte“ Verantwortung wird zwischen globaler und nationaler Planungsreichweite differenzieren.
„Es braucht keine weitere Verordnungen auf das faule Gerüst oben drauf, sondern ein Zurück in die Vergangenheit vor 2010.“
Europarechtliche Vorgaben haben dazu (im Recht zur Energieversorgung) meistens verbessernde Wirkung auf deutsche Gesetzgebung (im Sinne des theoretischen Verbraucherschutzes bei Normalstromkund*innen) veranlaßt (jedoch nicht immer zum Vorteil des Wachstums an Wohlstand in D. ohne Rücksicht auf die Angleichung der Lebenstandards in allen europäischen Staaten), deshalbe sollte man dazu europäisches Recht wertschätzen (weniger die Gegenaktionen der hochspezialisierten, beratungselitären Konzernsparten, mit entsprechenden multifaktoriellen Einschränkungen).
Plakativ: wenig sinnvoll, wie ein Vergleich zwischen der Regulierung von 1Mio. 10kWp und 1000 10MWp Photovoltaikanlagen (u. a. Netzentgelte)
Christian schreibt
Ich verstehe Hr. Diehl und bin von seinen Argumenten überzeugt.
Wir sollten das „Rückwärtsgewandte“ evtl. als Rückschau ansehen. Wer die Vergangenheit kennt und ihre Fehler kann auch die Zukunft gestalten.
@ Christian.
Sie haben meine Überlegungen auf den Punkt gebracht. Ich war mit meinen wiederholten Kommentaren seither bemüht weit auszuholen, um anhand der Fehler, genauer gesagt den „Bremsklötzen“, aus der Vergangenheit deutlich zu machen, wie die Zukunft gestaltet werden muss. Wer das, als zur Energiewende rückwärtsgewandt betrachtet, bei dem ist ist der Kernpunkt meiner Bemühungen, leider nicht richtig rübergekommen.
Sandra Enkhardt schreibt.
Hallo Herr Diehl,
genau dieses „gebetsmühlenartige“ ist das Problem, warum ihre konkreten Aussagen dann eher untergehen…
@ Hallo Frau Enkhardt.
Und genau mit diesem Gebetsmühlenmodus hoffe ich dass mir der Durchbruch gelingt. Ist mir doch schon einige mal gelungen.
Ich denke da an den Thomas I der mir anfangs auch oft kritisch begegnet ist, und nun den vollen Durchblick hat.
Der „JCW“ wird auch noch dahinter kommen was ich zum Ausdruck bringen will, besonders jetzt, wo er das folgende geschrieben hat,
Zitat:: Die Erneuerbaren spielen eine sehr große Rolle, und zwar an die 50% des Stromverbrauchs. Zitat Ende.
und ich ihn gebeten habe er soll doch mal Daten und Fakten fundiert „konkret“ erklären, wo die 50% ihre sehr große Rolle spielen, mit anderen Worten wo sie verbraucht werden.
Ich kann nur Daten und Fakten fundiert erklären wo sie seit 2010 „ nicht“ mehr verbraucht werden, nämlich in unserem Strommix. Da wurden sie aus den Bilanzkreisen der Versorger „physisch“ raus genommen, und als „Virtuellen“ …Überschuss an die Börse verbannt.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Ich bin mal gespannt ob dem „JCW“ dazu was einfällt.
Das wäre doch gelacht, wenn mir dazu nichts einfiele!. Die bz und BILD kommen aus dem gleichen Haus, nämlich dem Axel-Springer-Verlag, und es ist allgemein bekannt, dass dieser 1. kein Problem hat, Lügen zu verbreiten und 2. speziell ein Faibel für die Putinschen Lügen hat, der die Energiewende ablehnt, weil er dann nicht mehr weiß, womit er sein Geld verdienen soll. Am widerlichsten fällt mir das in der WELT auf, Boulevardblätter lese ich nicht, schon gar nicht, wenn sie aus diesem Verlag kommen. Beim Axel-Springer-Verlag (bitte nicht einfach Springerverlag sagen: Das ist ein renommierter Wissenschaftsverlag, gegründet von Julius Springer, der mit Axel Springer außer des Nachnamens rein gar nichts gemeinsam hat) hat das einerseits ideologische Gründe, weil die Befürworter der Energiewende aus dem links-grün-versifften Lager kommen, andererseits darf man annehmen, dass er sich gut dafür bezahlen lässt.
Was ist falsch, an den von Ihnen als „Beweis“ herangezogenen Artikeln? Mehr als die Überschrift habe ich mir nicht zugemutet, aber schon die sind ja falsch. Der deutsche Erneuerbaren-Strom wird sicher manchmal billig ins Ausland verkauft, meistens aber zu sehr guten Preisen. Er verdrängt dort Gaskraftwerke, die die früher so genannte Spitzenlast erbracht haben. Und damit wird dieser Strom fast so gut bezahlt, wie sein Ersatz durch Gaskraftwerke kosten würde. Im Ausland (z.B. Niederlande) wurden schon vor 10 Jahren Gaskraftwerke stillgelegt, ohne dabei irgendwelche politische Vorgaben zu befolgen, sondern weil sie sich nicht mehr rechneten, dank des Imports von deutschem Ökostrom. Ob der jetzt deutsche oder ausländische fossile Kraftwerke verdrängt, ist mir egal. Hauptsache weniger CO2.
Dieses deutsche Geschäftsmodell des Exports bei Überschuss und Imports bei Mangel funktioniert natürlich nicht ewig, wenn wir immer mehr Erneuerbare aufbauen und gleichzeitig auch das Ausland mit dem Aufbau von eigenen erneuerbaren Kapazitäten nachkommt. Dann werden wir plötzlich (das kommt wie Weihnachten: Damit konnte auch keiner rechnen) riesige Mengen brauchen, und die einschlägige Industrie ist noch völlig unterentwickelt.
Eine wichtige Hürde, die noch zu nehmen ist, um Speicher zu etablieren, ist ein adäquates Geschäftsmodell für Speicherbetreiber. Dieses Geschäftsmodell muss etwas komplexer sein, als das für Erneuerbaren-Erzeuger. Aber prinzipiell sollte man, um deren Risiko klein zu halten, ein dem System mit garantierter Einspeisevergütung äquivalentes Modell entwickeln, ergänzt mit Ausschreibungen.
Wie schwierig das sein kann, sieht man an dem Desaster, das die Bundesnetzagentur vor ein paar Jahren anrichtete, als sie die Ausschreibungsrichtlinien für die verschiedenen Reservekraftwerke reformieren wollte. Weil dabei marktwidrige Preisrelationen zustandekamen, Primärreserve hatte einen niedrigeren Arbeitspreis als die Sekundärreserve, wurden deshalb von sich besonders schlau vorkommenden Händlern Ungleichgewichte bei Angebot und Nachfrage nicht länger vorausschauend ausgeglichen, sondern erst im letzten Augenblick. Die Kapazitäten für diese Kurzfristreserve waren aber zu gering, um das schon länger bekannte große Defizit auszugleichen, und so musste kurzfristig Last abgeworfen werden – teuer und unnötig, und zum Blackout fehlte auch nicht mehr viel.
Die Entwicklung eines neuen Marktdesigns mit Speichern wird man nicht mit den Rezepten der Vergangenheit lösen können. Aus den Fehlern der Vergangenheit sollte man freilich lernen. Schließlich wird die Welt immer schlauer, wenn uns nicht Putin in Grund und Boden bombt. Rückschläge hat es schließlich auch schon gegeben, manchmal dauern die 1000 Jahre und länger, wenn man nur betrachtet, welchen Lebensstandard die Römer in unseren Breiten schon etabliert hatten, und wie lange es dauerte, bis der wieder erreicht war.
JCW schreibt
Das wäre doch gelacht, wenn mir dazu nichts einfiele!. Die bz und BILD kommen aus dem gleichen Haus, nämlich dem Axel-Springer-Verlag, und es ist allgemein bekannt, dass dieser 1. kein Problem hat, Lügen zu verbreiten
@ JCW
Lenken Sie bitte nicht ab, dass das physikalisch gar nicht möglich ist weiß ich auch.
Das war auch nicht meine Frage auf die ich eine Antwort erwarte, sondern nur ein Hinweis, was man verhindern könnte, wenn die EE korrekt behandelt würden.
Hier noch einmal.
JCW schreibt.
Antwort: Die Erneuerbaren spielen eine sehr große Rolle, und zwar an die 50% des Stromverbrauchs.
Meine Frage lautet bitte erklären Sie mal Daten und Fakten fundiert wo die 50% eine Rolle spielen , mit anderen Worten wo sie verbraucht werden.
Ich kann nur Daten und Fakten fundiert erklären wo sie seit 2010 „ nicht“ mehr verbraucht werden, nämlich in unserem Strommix. Da wurden sie aus den Bilanzkreisen der Versorger „physisch“ raus genommen, und als „Virtuellen“ …Überschuss an die Börse verbannt.
Ich bin gespannt, was Ihnen dazu einfällt..
Sie bewerten sinngemäß dazu “ „der Westen“ (als Wertegemeinschaft) habe alles richtig gemacht “, deshalb muß man die Frage anschließen „warum sich die präsidiale Vertretung der Russischen Föderation dann in politischen Prämissen verändert habe? Die Zeit der Intrigen zwischen europäischen Adelsfamilien (auf den Rücken der Zivilbevölkerungen ausgetragen) habe man mit (repräsentativen) Demokratien, direkten Bürger*innenbeteiligungen und populär-empirischem Wissenschaftszentrismus nun doch hinter sich gelassen“
im Kontext vorgeprägter Kommentare dazu
„Wir lebten in einer kommoden Diktatur“ ?
und auf Kosten des Kapitals (erdgeschichtlich) fossiler Energiespeicher zwischen dem 18. und 21. Jahrhundert
Die Diskussion um die Kernkraftwerke finde ich ziemlich albern. Wir haben zurzeit eine Energiekriese, wo ist das Problem wenn die Kraftwerke ein paar Jahren länger laufen?
Wer sich die Stromproduktion in windstillen Nächten anschaut wird feststellen das wir auch noch die konventionellen Kraftwerke brauchen.
Solange es keine Speicher gibt haben wir die Wahl: Kohle Gas oder Atomkraft?
Hallo Tobias,
das Problem ist hier schon mehrfach angesprochen worden, Atomkraft lässt sich nicht sinnvoll drosseln in Zeiträumen die nur Stunden betragen, man kann dann entweder das thermische Extra in Gewässer einleiten oder via Kühltürmen in die Luft blasen, dadurch lässt sich die elektrische Ausgangsleistung entsprechend anpassen, um im Tagesverlauf variieren zu können.
Das geht aber nur sehr eingeschränkt und im Sommer oft ganz schlecht. Dadurch lassen sich AKWs nicht an die Bedarfssituation anpassen und es werden dann kostenpflichtig andere Generatoren abgeschaltet. Das sind derzeit fast ausschließlich Windkraftwerke. Den abgeschalteten Strom erzeugen wir dann später in Gas- und Kohlekraftwerken erneut. Und die Verbraucher bezahlen den ungelieferten und den gelieferten Strom und Alle sind glücklich.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann schalten sie noch heute Erneuerbare ab. 😉
Ja das stimme ich dir zu! Atomkraftwerke kann man nur schwer bis überhaupt nicht regeln.
Aber was ist die Alternative 100% Gas für das Backup der Erneuerbaren?
Durch die (aus meiner Sicht richtigen) zunehmenden Verbreitung von Wärmepumpen und Elektromobilität wird der Stromverbrauch in Zukunft steigen…
Zur Zeit haben wir nachts meist zu viel Strom, weshalb in dieser Zeit normalerweise das Saldo mit dem Ausland negativ (d.h. es wird mehr exportiert) ist. Außerdem wird um den Konsum anzuregen der Nachtstrom aus Kern und Braunkohle billiger verkauft, und muss damit mit den höheren Tagpreisen quersubventioniert werden. Wenn die Kernkraftwerke weg sind, wird es womöglich keinen billigen Nachtstrom zum Verschleudern in Nachtspeicherheizungen mehr geben! Aber: Schnappatmung einstellen: Wenn die Windräder sich im Winter fleißig drehen, dann sollte man diesen Strom auch billiger für seine Nachtspeicherheizung bekommen können. Per Rundsteuerung (ein 60-70 Jahre alte Technik) geht das heute schon!
Tobias schreibt.
Ja das stimme ich dir zu! Atomkraftwerke kann man nur schwer bis überhaupt nicht regeln.
Aber was ist die Alternative
@ Tobias.
Schauen Sie mal hier, was einer sagt, der tagtäglich damit zu tun hat.
https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem-6619315.html
Zitat: Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen. Wir entwickeln mit den Partnern im elektrischen System neue Verfahren und Technologien für die sichere Integration von Solar- und Windstrom. Es fängt bei den Prognosen an. Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab.
Zitat Ende.
Die 2% kann man verkraften, da werden wahrscheinlich keine Windräder abgeschaltet.
Es kommt immer darauf an, wie man auf der konventionellen Seite zur Energiewende steht. Wenn die 49% EE Strom im Netz unterbringen, ist da für AKW Strom kein Platz mehr. Der kann sich dann auf dem Exportweg, mit dem französischen vereinen.
Physisch, oder Virtuell. das ist die Kernfrage im gegenwärtigen Strommarktdesign.
Eure Argumente mögen ja alle stimmen aber auch wenn wir im Mittel 80% erneuerbare haben benötigen wir 100% Backup. Solange wir keine Speicher haben kann bleiben Gas Kohle oder Atomkraft.
Billige Nachtstrom gibt es schon seit Jahren nicht mehr.
Unterm Strich brauchen wir sehr viel und große Stromseicher…
Hallo Ihr Mitdiskutanten, sowie ihr Verantwortlichen in der Redaktion.
Lasst mich den Begriff „Rückwärtsgewandt“ der mir hier unterstellt wird, im Bezug zu meinen Kommentaren erklären.
Ich hoffe es wird mir nicht als Wiederholung angekreidet, wenn ich einmal mehr erwähne, dass ich mich seit 1992 als unsere erste PV Anlage ans Netz ging, hobbymäßig, aber akribisch mit der Entwicklung der Energiewende beschäftige.
Vor diesem Hintergrund, das heißt den Erfahrungen, bezüglich der Bremsklötze die dem Wendeprozeß, von Seiten der Lobbyisten der „Altgedienten“ in den Weg gelegt wurden, muss man meine Beiträge hier betrachten.
Einer der gravierendsten Bremsklötze wurde 2010 mit der Ermächtigungsverordnung verlegt, die ich hier ständig verlinke, und das „Faule Ei“ nenne, das der Energiewende ins Nest gelegt wurde. Dieser Bremsklotz zieht sich wie ein roter Faden, negativ durch alle Bereiche des Wendeprozeßes, und jedes mal wenn der Faden in einem Bereich ankommt, und hier im Forum ein Thema wird, weise ich mit Daten und Fakten belegt auf die Ursache hin. Und genau das wird mir offenbar als Rückwärtsgewandt vorgehalten. Dabei wird mein Blick in die Zukunft total ignoriert, es wird übersehen, dass ich gebetsmühlenartig schreibe, dass die Erneuerbaren wieder vorrangig im Lande verbraucht werden müssen, das heißt den Versorgern wieder zwingend ( physisch ) zugeteilt werden müssen, wie das bis 2010 der Fall war. Schaut Euch doch mal meine Kommentare an, mit diesen Wiederholungen gehe ich doch hier schon einigen auf die Nerven. Wenn die Hauptdarsteller der Wende, nämlich die EE selbst, außen vor gelassen werden, kann die Wende nicht funktionieren. Dabei weise Ich immer wieder auf die Tatsache hin, dass die Erneuerbaren seit 2010 „Virtuell“ zu Überschuss degradiert an der Börse verramscht werden, was europarechtlich verboten ist, da heißt es nämlich, dass Erneuerbare Energien in keinem Land diskriminiert werden dürfen.
Nur weil ich das was anders gestaltet werden muss, mit dem untermauere, wo und wann es
„Verunstaltet“ wurde, ist das doch nicht Rückwärtsgewandt.
Fundamentaler kann man doch gar nicht „Vorwärtsgewandt“ agieren, in dem man darauf hinweist wie, und wo, die Fehlkonstruktionen entstanden sind, die behoben werden müssen .
Abschließen noch ein Beispiel, wie angesichts der gegenwärtigen Lage allabendlich in den Talkshows diskutiert wird. Das Merit Order Prinzip muss weg, damit das letzte und teuerste Kraftwerk nicht den Börsenpreis bestimmen kann. Jeder der auch nur mal am Rande was davon gehört hat, gibt dann seinen Senf dazu. Wenn man die Hintergründe kennen würde, wüsste man, dass das ganz anderes gelöst werden kann, und auch seinen Ursprung in dem „Faulen Ei“ von 2010 hat. Denn wenn die Erneuerbaren noch im System integriert wären, würden die dafür sorgen, dass die teuren Kraftwerke erst gar nicht zum Zuge kämen auf der Merit Order Angebotskurve.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wir brauchen ein neues einfaches Gesetz in dem erneuerbare Energie als Grundlast definiert wird und nicht abgeschaltet werden darf. Die Stromerzeugung mit fossilem Gas wird dadurch massiv eingeschränkt und die Preise sinken. Auch mit Kohlekraftwerken kann man das Netz regulieren. Günstige Nachtstromtarife sollten hier bis zum Ausstieg möglich sein. Ich habe mit deutschen Ingenieuren von Siemens gesprochen welche jetzt massiv die Pumpspeicherkraftwerke in Österreich mit neuer Technik ausstatten um den deutschen Markt besser regulieren zu können. Niedrigste Einkaufspreise und teure Rückspeisung bei Strommangel lassen so ein einziges Speicherkraftwerk mittlerer Größe 5 Millionen Euro in der Woche verdienen. Das Wärmepumpen und E-Fahrzeuge den Stromverbrauch massiv ansteigen lassen ist ein Märchen. Die Erzeugung von Heizöl und Kraftstoffen aus Öl ist viel stromintensiver als der direkte Verbrauch mit E-Motor und der Nutzung von Umgebungstemperaturen bei der Wärmepumpe. Wir wissen nicht in was für einem Zustand die französischen Atommeiler wieder ans Netz gehen. Um den Frieden in der Ampel zu bewahren sollte man die drei AKW bis zum Frühjahr laufen lassen und bis zum Winter 23 24 kann die CSU in Bayern mal ein paar Spargelspitzen repowern um genug Energie zu haben.