Im September schmilzt Überschuss auf EEG-Konto erstmals in diesem Jahr

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In diesem Jahr kannte das EEG-Konto bisher nur eine Richtung: Monat für Monat stiegen die Überschüsse an. Im September nun gab es erstmal ein Verlust – als höhere Ausgaben als Einnahmen. In der Folge sank der Überschuss von 17,44 auf 16,82 Milliarden Euro. Die Ausgaben lagen also 617,7 Millionen Euro über den Einnahmen, die nach der Abschaffung der EEG-Umlage hauptsächlich aus der Vermarktung des Stroms aus den Photovoltaik- und Windkraftanlagen im EEG ergeben.

Im August verzeichneten die Übertragungsnetzbetreiber noch Einnahmen von gut 2 Milliarden Euro aus der Vermarktung des Stroms der EEG-Anlagen. Im September sanken diese Einnahmen auf knapp 830 Millionen Euro. Dies ist zum einen auf die gesunkenen Marktpreise und zum anderen auf die niedrigeren Mengen zurückzuführen, wie es von den Übertragungsnetzbetreibern auf Nachfrage von pv magazine hieß. Waren es im Juni und Juli noch mehr als 5000 Gigawattstunden lag die zu vermarktende Strommenge im September bei 3158 Gigawattstunden. Der durchschnittliche Vermarktungspreis fiel zudem von 422 Euro pro Megawattstunde im August auf 261 Euro pro Megawattstunde im September.

Doch dies allein begründet noch nicht den deutlichen Verlust im September. Er resultiere insbesondere aus den Ausgaben von rund 600 Millionen Euro, die sich aus der Jahresabrechnung mit den Verteilnetzbetreibern ergeben. Diese Kosten fielen im September an und daher übersteigen die Ausgaben die Einnahmen in diesem Monat, wie die Übertragungsnetzbetreiber erklärten. In der Folge der Jahresabrechnung seien ebenfalls die Erlöse nach § 57 (5) EEG und § 3 (7) EEV angestiegen und die Rückzahlungen nach § (7) EEV erhöhten sich. „In der Jahresendabrechnung werden regelmäßig Abweichungen zwischen den in der Jahresendabrechnung und den unterjährig gemeldeten und abgerechneten Mengen und Kosten bereinigt“, erklärten die Übertragungsnetzbetreiber zur veröffentlichten Tabelle auf netztransparenz.de.

Aus dieser Auflistung geht auch eine deutliche Steigerung der „Kosten aus der Abrechnung EEG-BK nach § 11 StromNZV“ hervor. Lagen sie im August noch bei 5,4 Millionen Euro erreichten sie im September knapp 47 Millionen Euro. „Diese Steigerung ist unter anderem im Zusammenhang mit sehr hohen Preisen für Ausgleichsenergie zu sehen“, erklärten die Übertragungsnetzbetreiber. Zudem auffällig in der Rechnung, dass beim „Habenszins“ im September mit 15,5 Millionen Euro wieder reichlich Negativzinsen angefallen sind. Angesichts der Zinserhöhungen in der zurückliegenden Zeit eher ungewöhnlich, dass auch dieser Posten im September den bisherigen Höchststand für das laufende Jahr erreicht. „Tatsächlich sind bei Neuverträgen positive Zinsen zu erwirtschaften, allerdings werden die Guthaben teilweise über einen mehrmonatigen Zeitraum angelegt, sodass es noch (Alt)Verträge mit negativen Zinsen gibt“, gaben die Übertragungsnetzbetreiber als Erklärung an. „Wäre in der Vergangenheit nicht über mehrere Monate angelegt worden, wären die Konditionen damals – und für den Gesamtzeitraum – wesentlich schlechter gewesen.“

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