75 Prozent der Wohngebäude in Deutschland sind für den Einbau einer Wärmepumpe geeignet. Zu diesem Ergebnis kommt die „Wärmepumpen-Ampel“, die im Zuge einer Dissertationsarbeit an der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) München von Simon Greif entwickelt wurde. Rund 17 der insgesamt 19 Millionen Wohngebäude in Deutschland seien mithilfe von Algorithmen analysiert und Potenziale berechnet worden. Das Ergebnis: Eine Luft-Wärmepumpe ließe sich bei 65 Prozent der Gebäude installieren, bei 47 Prozent Erdsonden-Wärmepumpen, bei 24 Prozent Erdkollektor-Wärmepumpen und 37 Prozent seien für den Einbau von Solar-Eisspeicher-Wärmepumpen geeignet.
Da sich die Potenziale der verschiedenen Technologien überschneiden, ergibt sich der FfE zufolge ein Gesamtpotenzial von 75 Prozent der Gebäude, die durch mindestens eine der Technologien beheizt werden könnten. Mit der „Wärmepumpen-Ampel“ sei ein Tool entwickelt worden, um bei dieser komplexen Thematik den Wohngebäude-Eigentümern eine Orientierungshilfe zu geben. Die Eignung der Gebäude für die verschiedenen Wärmepumpen-Technologien ließe sich so einfach ermitteln und funktioniere über eine Postleitzahlsuche.
Nach Angaben der Forschungsstelle gab es eine solche Potenzialanalyse für dezentrale Wärmepumpen in Deutschland bislang nicht. Die Ergebnisse, die in Kürze mit der Dissertation vollständig veröffentlicht werden, lieferten somit einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung von Zukunftsszenarien. Immerhin will die Bundesregierung bis 2030 den Einbau von 6 Millionen Wärmepumpen erreichen. Aktuell gibt es rund eine Million Wärmepumpen, was einer Nutzung des Potenzials von etwa fünf Prozent bei 19 Millionen Wohngebäuden entspricht.
Die Arbeit für das Projekt von Greif wurde von der Stiftung Energieforschung Baden-Württemberg (SEF-BW) gefördert sowie von den Lechwerken (LEW), den Stadtwerken München (SWM) und Viessmann unterstützten.
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Interessanter Artikel, gleich mal ausprobiert. Und mit Erschrecken festgestellt, dass es eher so ist, das nicht 75% geeignet sind, sondern eher 75% ungeeignet. Die Mär der Wärmepumpe kommt mittlerweile einem modernen Märchen gleich. Da fehlt die Differenzierung.
Puh. Mangelhafte Datenqualität. Leider.
Absolut jedes Haus sollte sich mit einer Wärmepumpe beheizen lassen. Man muss einfach nur Mal Luft-Luft Wärmepumpen der auch Klimaanlagen genannt werden berücksichtigen.
Grob daneben. Mein Haus ist laut Karte für eine Erdwärmesonde nicht geeignet. Ich betreibe aber seit 3 Jahren eine Wärmepumpe mit Erdsonde in einem Haus das 1981 gebaut wurde und nur eine Einrohrheizung mit konventionellen Heizkörpern besitzt. Die Heizung funktioniert viel besser als erhofft. Genauer hinschauen lohnt sich. Ich habe im Winter bei kalten Temperaturen bei der alten Ölheizung die Vorlauftemperatur so lange gesenkt, bis ich im ersten Zimmer 21 Grad nicht mehr erreicht habe. Das war bei einer Vorlauftemperatur von 43 Grad der Fall. Kein Problem für eine Wärmepumpe. Das Austauschen des schlechtesten Heizkörpers würde die Effizienz noch verbessern. Mein Platzproblem hat die Gemeinde und mein Nachbar gelöst. Ich durfte den Mindestabstand von 3 Meter zur Grundstücksgrenze geringfügig unterschreiten.
ich habe mir gerade mal den Wärmepumpenatlas angesehen. Mir ist dabei aufgefallen, dass beim Doppelhaus auf meinem Nachbargrundstück die eine Haushälfte mit grün, die andere mit gelb dargestellt ist. Dies erscheint mir sehr fragwürdig.
Habe mal was an die Verfasser geschrieben:
Guten Tag,
Ihr Ergebnis für mein Haus (Adresse s.u.) hat mich doch ein wenig amüsiert.
• … Luft-Wärmepumpe wahrscheinlich geeignet.
• … Erdsonden-Wärmepumpe gegebenenfalls geeignet.
• … Erdkollektor-Wärmepumpe eher nicht geeignet.
Ursprünglich, vor 2012, verbrauchte ich mit meinem Reihenendhaus ca. 31.000kWh/a Gas (+ 150kWh Strom + Schornsteinfeger + Wartung) und hatte eine STA.
Nach ordentlichen Dämmmaßnahmen, Installation einer Außenwand-Flächenheizung und Umrüstung auf eine Nibe S1155-6 PC mit einem senkrecht installierten Ringrabenkollektor (6m x 22m, -1,0 bis -2,5m) nördlich – nordöstlich vom Haus mit einer Entzugsleistung von ~4kW (die STA gibt es immer noch) habe ich für Heizung, WW und passive Kühlung für die SWP 1990kWh/a und für die Steuerung, den Pumpenstrom für die STA und die FriWa 65kWh/a gebraucht.
Noch ein paar Daten:
Heizleistung: ~3,6kW bei NAT -8,1 , (alt: 3,8kW bei NAT -10°C, ursprüngliche Auslegung)
Beheizte Nutzfläche: 200m²,
Raumtemperaturen 20 – 22°C, ± 0,5K
Beheizung durch eine Außenwand-Flächenheizung, thermisch abgeglichen, keine ERR, nur über Heizkurve (eine RT Messung wird noch nachgerüstet, aber nur für Feinoptimierung bei solaren Gewinnen)
Zeitraum 1.10.2021 bis 30.09.2022:
SWP: 1990kWh/a Strom,
STA + FriWa: 65kWh/a Strom.
WP Heizung: 7339kWh/a Wärme,
WP WW Erzeugung: 646kWh/a Wärme,
STA WW Erzeugung: 1444 kWh/a Wärme,
WW Verbrauch incl. Speicherverluste ohne STA Betrieb: 1642kWh/a, (4,5kWh/Tag bei SWP Ladung. Da die STA höhere als nötige Temperaturen erzeugt, sind die Speicherverluste bei STA Ladung deutlich höher)
WP passive Kühlung: 765kWh/a Kälte
zu Beurteilung:
Erdsonden sind hier nicht möglich, da ab -4m nur noch Sand (siehe auch Kataster NRW)
Für normale Erdkollektoren zu wenig Grundstücksfläche, senkrechte Ringgrabenkollektoren bei den nördlichen REH bis ca. 8kW Entzugsleistung möglich. Bei den Reihenmittelhäusern und südlichen REH ist die Grundstücksfläche für SoleWP zu klein.
Luftwärmepumpen sind bei den Reihenmittelhäusern und den südlichen REH möglich, z.B. Lambda EU13
Ich vermisse Luft/Luft Wärmepumpen = Klimageräte zum Heizen und Kühlen.
Leider ist die Wärmepumpen-Ampel aus meiner Sicht zu negativ und teilweise nicht richtig (der mögliche Ertrag von Erdquellen wird nicht mit dem Kataster abgeglichen)
Offensichtlich wird ohne Kenntnis des Dämmstandards geurteilt, die umgebenden Mietshäuser der Gronauer Str. wurden alle mit Wärmeschutz etc. versehen und sind heute eigentlich alle zumindest Luftwärmepumpen geeignet.
Wieso keine Erdsonden in Sand?
Ich habe die Wärmepumpenampel für meinen Wohnort angesehen und festgestellt, dass sie viele unbrauchbare Ergebnisse bringt und damit eher abschreckend wirkt. Ich habe selbst eine Wärmepumpe und kenne einige Objekte mit Wärmepumpe, die hier allesamt als ungeeignet gekennzeichnet sind, obwohl die Wärmepumpen gute Ergebnisse liefern.
Wir wollen auf Erdwärme umsteigen. Interessant ist auch, dass Dreiviertel der Häuser auch für Wärmepumpen geeignet sind. Es wird Zeit, dass wir generell umrüsten.