Die Volkswagen-Tochter Elli sowie der Netzbetreiber Elia Group und ihr Start-up re.alto haben am Freitag in Berlin eine Absichtserklärung (MoU) unterzeichnet. Dabei gehe es um die Realisierung der gemeinsamen Vision, Elektrofahrzeuge in das Stromnetz zu integrieren. Es seien gemeinsame Pilotprojekte in den kommenden Jahren geplant, um die möglichen Kernelemente für die Integration zu ermitteln sowie welche Vorteile daraus für Nutzer und das Energiesystem entstehen. Es liege eine große Chance darin, die Batterien der Elektrofahrzeuge für die Stabilisierung der Netze zu nutzen, so die beteiligten Unternehmen. Dazu müsse das Ladeverhalten jedoch besser an die Verfügbarkeit von Strom aus Photovoltaik und Windkraft angepasst werden.
Die Zusammenarbeit soll sich vorrangig auf vier Bereiche beziehen: Preissignale/Anreize, Marktdesign, Datenherkunft/-sicherheit und sichere Konnektivität. So solle etwa untersucht werden, wie Preissignale die Besitzer von Elektroautos und Photovoltaik-Heimspeichern motivieren, um das Stromsystem zu unterstützen. Beim Marktdesign geht es nach den Aussagen darum, dass Verbraucher ihren Energieversorger unabhängig vom Reiseziel frei wählen können und welche Hürden diesbezüglich aktuell bestehen. Zudem müsse sichergestellt werden, dass die Daten der Elektrofahrzeuge als zuverlässig und sicher anerkannt werden und vom Stromsystem genutzt werden können. Ferner gehe es um die Erforschung von Mechanismen, die eine sichere Datenübertragung ermöglichen. Dies beziehe sich auf die Festlegung von Rollen und Verantwortlichkeiten im Zusammenhang mit der Steuerung des Ladeverhaltens bei gleichzeitiger Gewährleistung einer sicheren Konnektivität.
„Verstehen wir die Batterie im Elektrofahrzeug als mobile Powerbank, bringt uns das einen dreifachen Nutzen: Erstens profitiert das Klima, da erneuerbare Energien gespeichert und so effizienter genutzt werden können; zweitens profitiert das Stromnetz, da das Auto zur Netzstabilität beitragen kann, und drittens kann der Kunde mit smartem oder bidirektionalem Laden zusätzliche Einnahmen erzielen“, erklärte Elli-CEO Elke Temme.
Der CEO der Elia-Gruppe, Chris Peeters, ergänzte, dass der rasante Anstieg von Elektrofahrzeugen verstärke die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Strom- und Verkehrssektor. „Wir wollen der wachsenden Zahl von Elektrofahrzeug-Nutzern ermöglichen, ihre Fahrzeuge zu laden und gleichzeitig das Stromsystem im Gleichgewicht zu halten. In einem nächsten Schritt werden die Batterien dieser Fahrzeuge auch so genutzt werden können, dass sie zum allgemeinen Energiekomfort für Endverbraucher beitragen“, sagte er.
Jeder der Partner wolle seine Kompetenzen in die Kooperation einbringen. Dabei steuere re.alto – das 2019 von der Elia Gruppe gegründet wurde – über fundierte Kenntnisse zu digitalen Marktplätzen und die Verbindung von Energiedaten mit digitalen Produkten über App-basierte Schnittstellen bei. 50 Hertz, als deutsche Tochtergesellschaft der Elia Group und die VW-Tochter für Strom- und Ladelösungen, Elli, vertiefen zudem ihre Zusammenarbeit. So sind sie bereits seit 2020 bei Projekten in Verbindung mit dem Regelenergiemarkt gemeinsam aktiv.
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Was? „drittens kann der Kunde mit smartem oder bidirektionalem Laden zusätzliche Einnahmen erzielen.“ Ich sehe schon das Leuchten in den Augend der Wallboxbesitzenden mit Solar auf dem Dach, Speicher im Keller und E-Auto in der Garage, die sich dann mitnichten netzdienlich verhalten werden, sondern gewinnmaximierend. Bezahlen darf das der Stromverbraucher, der nicht mitspielt bei diesem Spielchen, welches nicht netzdienlich sein kann, sondern das Netz belastet. Da Hauspeicher / Autobatterien/Wallboxen üblicherweise an der untersten Netzebene hängen wird das Geldverdienspielchen auf dieser Ebene eher zu mehr als zu weniger Stress im Verteilnetz führen. In meinen Augen gehören alle Speicher in die Hände und die Regie der Netzbetreiber und bitte genau an der Schnittstelle von Mittelspannung zu Niederspannung als Quartier-/Strassenzug-/Dorfspeicher. Damit Geld verdienen zu wollen kann nicht netzdienlich sein. Hauptargument für den Betrieb von Speichern beim Netzbetreiber ist die damit einehregehende Abwärmenutzung des Speicherbetriebs als künftiger Königsdisziplin der grünen Energiewelt mit direkter Kopplung an Nahwärmenetze incl. Nahwärmeanschlusszwang für alle Verbraucher.
Marktsignale waren schon immer die effizienteste Art der Steuerung, auf monetäre Auswirkungen reagieren Unternehmen wie Verbraucher am deutlichsten. Es kommt eben drauf an, diese Signale auch tatsächlich netzdienlich zu konstruieren. Wenn die Speicher genutzt werden, um Nachfrage und Angebot in Einklang zu bringen, sprich bei Lastspitzen das Netz zu entlasten und bei Angebotsspitzen Nachfrage zu schaffen, dann ist allen gedient.
Abgesehen davon, wollen Netzbetreiber kein Geld verdienen? Und wollen Sie diejenigen, die sich einen teuren Speicher gekauft haben, enteignen? Und was ist mit den Elektroautos, denn um die geht es ja hier primär?
Und das bisschen Wärme, das ein Stromspeicher abgibt, wird für etwaige Wärmenutzung kaum verfügbar sein.
Warum alles so kompliziert.
V2H ist heute realisierbar – die VDE AR 4105 regelt den Anschluß an das Niederspannungsnetz vollumfänglich. Sie macht nämlich keinen Unterschied, ob der AC Speicher auf Stützen, Rollen oder auf Rädern (mit Lenkrad) kommt.
Die Vorteile liegen auf der Hand: u.a. wird PV Strom vom Dach wird bestmöglich verwendet ohne an der Börse „verschleudert“ zu werden. Kostengünstige Umrichter und es sind keine sog. SmartMeter erforderlich. Es bleibt alles „behind the meter“.
V2G wird seit 14 Jahren diskutiert und die ISO 15118 ist komplex und teuer in der Umsetzung.
Von daher, ran an Eure Solateure und eAuto-Lieferanten und fragen: Wo bleibt eure Lösung für eine DC-BiDi Wallbox. Unsere Marktnachfrage zur Geltung bringen.
Die Zukunft ist heute machbar – nicht erst in 3-5 Jahren.
Mhm; für mich nicht so eindeutig.
Ja, das E-Fahrzeug als Speicher zur Verfügung zu stellen, leuchtet mir physikalisch ein.
Aber ebenso sind versch. Umwandlungsverluste physikalisch mit der Speicherung und Entladung verbunden.
Gibt das Geschäftsmodell hierfür ausreichende Berücksichtigungen?
Wurden techn.Vorraussetzungen realisiert, der erforderlichen Reichweitensteuerung genüge zu tun?
Ich hab noch Nichts über einen Steuerungseingriff an einer Wallbox gelesen!
Den Verbraucher wird man nur über Vergütungen erreichen!
DC vom Haus in das Auto und umgekehrt ist wesentlich schwieriger und teurer als eine AC- Lösung. E3 DC will nächstes Jahr 1000 Testgeräte auf den Markt bringen. Sogar der Preis über 5000 € ist bei dieser Menge nicht kostendeckend. Es wird noch drei Jahre dauern bis eine Kostensenkung der Boxen mit erheblicher Skalierung erreicht wird. E-Autos sind der ideale dezentrale Schwarmspeicher. So kann beim Ausbau im Niederspannungsnetz massiv gespart werden. Dass wir auf Speicher brauchen am Übergang von Mittel auf Niederspannung ist unabdingbar. Warum sollte ich mit meinem netzdienlichen Auto kein Geld verdienen? Ich stelle meinen Speicher zur Verfügung und erbringe so eine Dienstleistung.
Darum:
„Grundsätzlich haben in der Peripherie bei Erzeugern und Verbrauchern angesiedelte Speicher den Nachteil, dass man damit rechnen muss, dass sie immer wieder gegeneinander arbeiten: Der Erzeuger speichert ein, weil er gerade eine Erzeugungsspitze hat, von der er annimmt, dass sie im Netz nicht gebraucht wird, der Verbraucher speichert gleichzeitig aus, weil er gerade eine Verbrauchsspitze hat, die von seinem Anschlussvertrag nicht gedeckt ist. Das Gegenteil kann genauso der Fall sein: Der Erzeuger speichert aus, weil er davon ausgeht, dass im Netz Mangel ist und er Platz im Speicher für die nächste Erzeugungsspitze machen will, der Verbraucher speichert ein, weil er gerade keinen Bedarf hat, und Reserve für seine nächste Verbrauchsspitze haben will. Dabei wäre es in beiden Fällen besser, wenn der erzeugte Strom direkt ohne doppelte Zwischenspeicherung verbraucht würde. Der einzige Grund für gleichzeitiges Ein- und Ausspeichern könnte in der gleichmäßigen Auslastung eines an seiner Leistungsgrenze betriebenen Netzengpasses bestehen. Das weiß aber der Netzbetreiber besser als Erzeuger und Verbraucher. Deshalb sollte auch der Netzbetreiber die Hoheit über den Speicherbetrieb haben. Der Speicherbetrieb in der Peripherie stellt eine Fehlallokation von Ressourcen dar. Ein Kompromiss wäre es, wenn Speicher in der Peripherie vom Netzbetreiber gesteuert werden. Dies wird aber wieder dem Speicherbesitzer nicht gefallen, ganz abgesehen von dem bürokratischen und technischen Aufwand, der dafür nötig wäre.“ (Quelle: Kommentar von JCW, https://www.pv-magazine.de/2022/08/05/wirsol-erhaelt-genehmigung-fuer-hybrides-445-megawatt-photovoltaik-speicher-kraftwerk-in-australien/)
Plus meine ergänzenden Gedanken:
Speicher gehören nicht nur aus diesen Überlegungen in die Hand von Neztbetreibern, sondern auch noch aus folgendem Grund: Abwärmenutzung!! Jeder Speicher gibt beim Laden/Entladen Wärme ab. Wenn die genutzt würde, dann wäre es effizienter. Stichtwort: Königsdisziplin Abwärmenutzung.
Wärmenutzung funktioniert nur gut in der Nähe der Wärmesenken. Also gehören Speicher in die Städte und Dörfer und damit an die Schnitttellen von Mittelspannung zur Verteilnetzebene. Damit soll dann auch kein Geld verdient, sondern eine sicher Versorgung mit Strom und Wärme garantiert werden.
Zur Finanzierung aller Speicher schlage ich eine Speicherumlage vor, die auf jede verbrauchte Kilowattstunde eines jeden Stromabnehmers aufgeschlagen wird. Speicher in Privathaushalten – die auch noch böserweise manchmal explodieren – sowie Speicher in Wind- und Solarparks bedarf es dann einfach nicht mehr, weil sie auch keinen business case hätten.
Bei den Wind-und Solarparkbetreibern werden jetzt vermehrt Akkus für den eigenen Stromverbrauch in der Nacht und an schlechten Tagen verbaut. Für mich macht das zumindest wirtschaftlich Sinn. Die Akkus von 80% der E-Fahrzeuge werden die nächsten Jahre von der Leistung her noch größer ausfallen und sich zwischen 60 und 100 kWh einpendeln. Der Speicher im Fahrzeug ist im Moment noch die billigste Lösung Strom in Akkus zu speichern. Das zwei Speicher auch gegeneinander arbeiten können sehe ich ein. Wie verhält sich das mit 10-oder 15 Millionen Fahrzeugen? Da kann maximal eine
Terawattstunde Strom gespeichert werden. Der Akku Besitzer kann bestimmen wie viel und in was für einem Zeitfenster er Strom auf oder abnimmt. Der Rest ist Sache des Netzbetreibers. Durch die Netzdienlichkeit und schonenden Umgang beim Betrieb hält der Akku nachweislich länger. Diese Speicher müssen nicht extra gebaut und bezahlt werden, denn sie sind da. Die Steuerung mit Algorithmen werden dem Netzbetreiber große Vorteile bringen. Die Akkus im Haus können kleiner ausfallen oder man kommt ohne sie aus. Die Abwärme kann hier nicht genutzt werden das ist richtig, aber die zusätzlichen Herstellungskosten für ca 200 Gigawattstunden Speicher lassen dieses Manko klein erscheinen.
Ressourcenschonung durch nicht gewinnorientierten Betrieb von Speichern, die vermutlich einen bunten Strauss an Technologien umfassen werden (reine Wärmespeicher, reine Stromspeicher, Mischformen, Redox-Flow, LithiumX, NatriumX, etc. für Kurz-Mittel-und Langfristspeicherung) und maximale Effizienz incl. Abwärmenutzung sind ein klares Plädoyer für den Speicherbetrieb durch den Netzbetreiber an den Schnittstellen der verschiedenen Stromnetzspannungsebenen. Es ist offensichltich, dass Gas keine gute Übergangstechnologie ist. Die Idee, dass sich Wind- und Solarstrom gut ergänzen und ein paar Wochen Dunkelflaute im Jahr mit Reserverkraftwerken zu überbrücken dürfte auch kritisch zu sehen sein. Darum ein Vorschlag des massiven Ausbaus von Speichern, um vollständig mit grünem Strom die gesamte Energieversorgung rund um die Uhr zu stemmen. Dazu ein paar Zahlen: Jahresstrombedarf für eine all-electric-society ca. 1.300 bis 3.000 Terawattstunden. Wenn diese Menge hauptsächlich durch Solarparks (weil sie auf lange Sicht am preiswertesten Strom liefern können) erbracht wird, dann sollten 750 bis 1.500 Terawattstunden Speicher Speichervolumen vorhanden sein, um im Sommer und Tagsüber keinen Solarstrom wegschmeissen zu müssen. Die Abwärmeverluste dieser Speicher sehe ich bei ca. 20 Prozent – also 150 bis 300 Terawattstunden Wärme. Dazu noch in jede Quartierspeicherlösung eine Hochtemperatur-Wärmepumpe für das angeschlossene Nahwärmenetz und fertig ist die Wärmewende. Das würde Millionen einzelne Wärmequellen in Wohnungen und Häusern sparen. Beim kommenden Fachkräftemangel sollte diese Energiewelt (Solarparks, Speicher incl. Abwärmenutzung plus Wärmenetze beim Netzbetreiber) leichter zu hegen und zu pflegen sein, als kleinteiligere Lösungen (Balkonkraftwerke, Dach-PV, Auto als Strompeicher, keine Abwärmenutzung, jeder hat seine eigene Wärmequelle, etc.). Das sind einige meiner hintergründigen Argumente, warum ich konsequent auf eine dezentrale, zellulare Energiewelt setze, die von Profis betrieben wird und nicht von Privatleuten. Nicht jeder Mensch hat ausserdem die Zeit, die Muße, das Know-How und das Geld sich um seine Energieversorgung privat zu kümmern. Eine arbeitsteilige Gesellschaft bei diversen Gütern der Daseinsvorsorge (Energie, Wasser, Gesundheitswesen, Schule, Uni, Abfallwirtschaft, Mobilität, Verteidigung, Justiz, Polizei, Feuerwehr) finde ich wirklich besser, als alles selber machen zu müssen.
Ich kann verstehen, dass es einem in den Fingern juckt, bei Strom autark zu sein. Das gibt ein gutes Gefühl und ist ja auch ein schönes technisches Spielzeug. Aber in unseren Zeiten der existentiellen Krisen, der knappen Ressourcen, der wenigen Zeit und des Fachkräftemangels sollten wir das tun, dass schneller zum Erreichen der Klimaziele führt. Alles andere wäre egoistisch und nicht gemeinwohlorientiert.