„Sie kommen da rein, durch ein Lichtkonzept können wir Tag, Dämmerung und Nacht simulieren“, sagt Philipp Schröder. „Die Kunden können an einem Cube und einer großen Bildschirmfläche spielerisch verstehen, wie interagiert das und welche Leistung benötige ich, wenn ich eine Wärmepumpe habe.“ Der Showroom an der Binnenalster in Hamburg ist ein Baustein in der Strategie des von ihm gegründeten Unternehmens 1Komma5°, um die Energiewende unter die Leute zu bringen.
Jetzt versuchen Sie mal, einem Unternehmer zu erklären, dass er im Land von Milch und Honig anfangen muss, jeden morgen Sit-Ups zu machen. Das ist ein Riesenproblem. Aber das ist für uns total in Ordnung. Wir möchten und müssen zeigen, dass wir in einem steigenden Markt unsere Einkaufskonditionen verbessern – das haben wir geschafft, die Produkte sind für uns nicht teurer, sondern günstiger geworden, und unsere Prozesse günstiger zu machen – dafür muss ich sie vermessen und digitalisieren.
Die Stammtischfrage „Wieso gehen in einem regenerativen Energiesystem nachts und im Winter die Lichter nicht aus?“, lässt sich zwar auch in solch einer Umgebung nicht einfach beantworten, da man dazu eigentlich komplizierte Simulationen benötigt. Zusammen mit einem Energiemanagement, das Lasten wie die Wärmepumpe nicht nur dann einschaltet, wenn die Sonne auf dem eigenen Dach scheint, sondern auch wenn der Windstrom im Netz in großer Menge fließt, kann man sich aber schon eher vorstellen, dass es funktioniert.
100 Prozent Wachstum für Installationsbetriebe
In dem dritten Podcast mit Philipp Schröder diskutieren wir ausgehend von den Fragen, die Endkunden haben, wie die 13 Handwerksunternehmen, an denen 1Komma5° Mehrheitsbeteiligungen erworben hat, 100 Prozent im Jahr wachsen können. Das ist deutlich mehr als der Markt in dem Anlagensegment, der trotz eigentlich sehr guter Bedingungen nur ein Plus von 34 Prozent hingelegt hat. Schröders Motto: Auch wenn sich als Installationsunternehmen derzeit relativ einfach Geld verdienen lässt, muss man die Effizienz steigern.
1Komma5° ist Initiativpartner dieses Podcasts.
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Die Selbstdarstellung des Herrn Schröder wird inzwischen in der Branche sehr kritisch gesehen. Die Frage ist, welche Probleme er mit seinem über den Kapitalmarkt finanzierten Firmen-Konstrukt löst. Die genannten Vorlaufzeiten für Kunden von 3-6 Monaten sind jetzt nicht wirklich unter Marktdurchschnitt. Wie viele junge Menschen 1Komma5 Grad ausbildet bleibt unklar, ebenso ob die Firma wirklich bevorzugt vom Großhandel beliefert wird, was ich bezweifle. Bei der Aussage dass man die Preise bewusst niedrig halten will musste ich ja schmunzeln, mich würde interessieren was seine Investoren dazu sagen. 😉
Hallo Herr Schröder
Wenn PV Anlagen am TV verkauft werden bekommen wir Schwung rein.
Jedoch wird dieser Markt sehr begrenzt sein.
Wir sind hier im Handwerk……selbst die Urlaubsbuchung am TV ist ein Nischenmarkt.
Handwerk bildet den Markt vor Ort.
Sicher gibt es da große Player….aber selbst diese bilden keine 2 stelligen Prozentanteile am Markt.
Im Einkauf werden auch Sie merken das Größe nicht alles ist. Es sei denn sie forcieren ihren Einkauf auf ganze Schiffsladungen oder eigene Fabriken.
Faktor Intelligenz und Kenntnisse sind bei ihrem Wachstum schwer zu stemmen.
Ich hoffe sie stimmen mir da zu , denn wir Handwerksbetriebe machen auch ohne ihre angestrebte 75% Marktmacht weiter….
Das braucht es nicht für die Energiewende.
Gruß SP Solar GmbH
Lieber Herr Meuerer,
Wir kennen uns nicht. Umso mehr freut mich ihr Feedback. Zu Ihren Punkten:
1. Das Problem was wir lösen wollen ist es mit gleichen Mitteln mehr zu erreichen und die Prozess zu vereinheitlichen: Also die Ressource Fachhandwerk besser einzusetzen durch Teil-Automatisierung etc.
2. Die Lieferzeit steht ja immer im Verhältnis zum Auftragsbuch. Mit einem neunstelligen Auftragsbuch ist die gleiche Zeitspanne anders zu bewerten als mit einem siebenstelligen.
3. Alle unsere Betriebe sind Ausbildungsbetriebe und die Zahl der Auszubildenden steigt, auch weil junge Bedarf nach neuen Konzepten haben und oft nicht mehr begeistert sind von anderen Betrieben der Branche im “weiter so”
4. Wir werden nicht bevorzugt vom Großhandel beliefert. Sondern direkt vom Hersteller. Wir sind selbst ein Großhandel.
5. Wir halten Preise nicht künstlich niedrig, wir versuchen nur einfach in allen Belangen fitter als der Markt zu sein, dass ist aus unser Sicht wichtig, wenn der Wettbewerb eines Tages wieder einsetzt!
5. Schmunzeln Sie ruhig! Ohne ein Lächeln wäre das Leben schließlich auch doof.
Kommen Sie uns doch einmal in Berlin oder Hamburg besuchen. Dann können Sie Ihre Hypothesen persönlich prüfen.
Alles Gute,
Philipp Schröder
Hallo Herr Schröder,
spannende und sicherlich zielgerichtete Antworten, auf die Fragen von Hr. Meurer. Kommunikation auf Augenhöhe schadet nie.
Bitte erlauben Sie mir eine weitere Frage!
Was passiert mit 1,5 Grad in sagen wir 4-5 Jahren – dann, wenn der Exitweg lohnenswert und nahbar ist. Dann, wenn alle Ihre Buy & Build Prinzipien auch für die einzelnen Handwerker (Solateure) aufgehen könnten / würden.
Ist es dann so, das Deutschlands ggfs. bis dahin größter Solateurbetrieb und Energiemanager von heut auf morgen, in sagen wir fremden Händen sein wird?
Ich denke schon – oder? Ich meine, sonst würden Sie nicht so durchstarten und das unicorn-hockeystick-prinzip umsetzen.
Doch was passiert dann? Haben wir dann in Deutschland keine eigenen Solateure mehr? Haben wir weitere idiologische Hedgefonds im europäischen Energiemarkt – jetzt dann aber mit Asset und Energiemanagement-Vehicle?
Wie denken Sie dazu? Was ist Ihre Richtung? Wo liegt der eigene trust / fear mode?
Viele Grüße und viel Erfolg.
Danny
Hallo Danny,
Der Markt in Deutschland wird schon in 2025 zu 70% von den Top 20 Unternehmen dominiert werden im Eigenheim Bereich. Wenn man heute schon die Anteile von:
Enpal, EKD, Zolar, jes, daheim solar, Energieversum (EnbW), sonnen (Enersol) und uns zusammen nimmt im ersten Halbjahr haben diese Anbieter schon in 2022 einen Anteil von ca. 25%.
Unsere Strategie antizipiert genau dass und bildet ein Modell für Unternehmer ab die Teil einer Gruppe werden möchten und so gemeinsam eine Chance haben die Komplexität abzubilden.
Es wird aber immer „Schrauber“ geben. Die werden letztlich aber die Hebel im Einkauf und vor allem den Kunden selbst zunehmend verlieren. Spätestens wenn Komplettpackete von den „Großen“ über TV Werbung andere Maßstäbe setzten.
Hallo Herr Schröder. Erfolgreich werden nur diese Firmen sein welche die gesamte Sektorenkopplung mit ihrer eigenen Firma oder im Verbund darstellen können. Nur sehr wenige Firmen können vom Dachdecker über die Wärmepumpe bis zum E-Auto alles. Es würde sogar Sinn machen auch die Sanierung eines Hauses mit einzubeziehen. Was viele hier sehr kritisch sehen wenn sehr viel Geld für Marketing und einen professionellen Vertrieb ausgegeben wird. Die Mietmodelle mancher Anbieter sind unseriös und haben mit win-win nichts zu tun. Durch sehr gute vorausschauende Logistik haben sie auch sehr kurze Wartezeiten beim Erstellen der Anlage. Dies erhöht den Umsatz noch weiter. Das sich das Angebot nicht rechnet spüren die Kunden erst nach dem ersten Winter. Firmen wie E3 DC oder Sonnen hat man oft als zu teuer abgestempelt aber jetzt spielen sie ihre sehr gute Technik bei der Vernetzung aller Komponenten aus und sind Marktführer. Wenn auch Sie Ihr Angebot zum Vorteil des Kunden ausrichten werden sie auch das erwünschte Wachstum haben.
Lieber Herr Gruber,
Ich kann mich noch gut daran erinnern wie viele hier bei PV Magazin Lithium Batterien gegenüber Blei Batterien verschrien haben. Und heute sind alle Bleianbieter weg und auch die Billiganbieter im Lithium Bereich haben zu recht Probleme.
Gleiches gilt, da gebe ich Ihnen recht, für die Installation. Wer glaubt das ein „weiter so“ sei was der Kunde will, der irrt. Der Kunde möchte die Komplexität aus einer Hand bei hoher Qualität und Zuverlässigkeit umgesetzt wissen und erwartet eine zeitgemäße Vernetzung und Wartung. Und nur wer sich heute damit beschäftigt wie er genau diese Komplexität meistern kann, wird morgen eine Alleinstellung haben.
Danke für Ihren Kommentar und alles Gute!