Bosch testet Transporter mit Brennstoffzellen

Teilen

Bosch hat zwei handelsübliche Elektro-Transporter mit Brennstoffzellen-Systemen ausgestattet: Die Batterien samt Peripherie wurden durch eine Brennstoffzelle, fünf Speichertanks für insgesamt gut zehn Kilogramm Wasserstoff und einer kleineren Lithium-Ionen-Batterie ersetzt. Ziel von Bosch ist es, die Antriebstechnologie in der Praxis zu erproben. In den ersten Testfahrten erreichten die voll beladenen Nutzfahrzeuge eine Reichweite von bis zu 540 Kilometern. Die Tanks zu füllen dauerte sechs Minuten. Damit könne die Brennstoffzelle für Flottenbetreiber, deren Transporter besonders weite Strecken am Tag zurücklegen und abends auf den Betriebshof zurückkehren, eine gute Ergänzung zum batterieelektrischen Antrieb sein, so Bosch.

Der Konzern hat für seinen Feldversuch fast durchgängig eigene Komponenten eingesetzt – das so genannte Fuel Cell Kit, das den Stack, das Anoden-Versorgungsmodul inklusive Wasserstoff-Dosierventil und Rezirkulationsgebläse, das Steuergerät, den elektrischen Luftkompressor und Speicherkomponenten sowie eine Vielzahl an Sensoren umfasst. Über eine Cloud-Lösung liefern die beiden Testfahrzeuge Daten aus dem realen Fahrbetrieb in Echtzeit auf die Rechner der Bosch-Entwickler. Dort ergänzen sie die Messwerte der Prüfstände.

Bei diesem Projekt arbeitet Bosch mit ABT e-Line aus Kempten zusammen. Der Partner hat dabei unter anderem die Kühlung sowie die Fahrzeugsteuerung und das elektrische Bordnetz angepasst. Bosch hat das Brennstoffzellen-System ausgelegt, es zusammen mit dem Wasserstoff-Speichersystem ins Fahrzeug integriert und die zugehörige Ansteuerung entwickelt.

„Mit den beiden Brennstoffzellen-Transportern erweitern wir unser Systemverständnis und zeigen, dass die Brennstoffzelle auch bei leichten Nutzfahrzeugen eine passende Antriebslösung sein kann“, sagt Markus Heyn, Bosch-Geschäftsführer und Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions. Bosch zeigt die beiden Testfahrzeuge auf der Fachmesse IAA Transportation, die vom 20. bis 25. September 2022 in Hannover stattfindet.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Popular content

Batteriespeicherkraftwerk, Windkraft
Sechs Vorhersagen für die Batterieindustrie 2025
20 Dezember 2024 Trotz volatiler Märkte steigt der Ausbau von Energiespeichersystemen, auch durch mehr Planungssicherheit dank Garantien.