18 EU-Staaten feiern Photovoltaik-Rekorde

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Gleich 18 EU-Staaten konnten in diesem Sommer neue Rekordwerte bei der Solarstromerzeugung verzeichnen. Ein kräftiger Zubau machte dies möglich. Angesichts der Gasverstromung, die sich momentan keiner in Europa so richtig leisten kann, sind das erfreuliche Nachrichten. Durch den Solarstrom konnte Gas im Wert von 29 Milliarden Euro gespart werden, wie ein aktueller Bericht von Ember Climate zeigt.

„Während Europa von der Gaskrise erschüttert wird, bringt die Solarenergie eine dringend benötigte Entlastung“, sagt Paweł Czyżak, Senio Energie- & Klimadaten Analyst, bei Ember Climate. „Die Investitionen in Photovoltaik-Kapazitäten haben sich gelohnt. Jede Terawattstunde Solarstrom hat dazu beigetragen, unseren Gasverbrauch zu senken und den europäischen Bürgern Milliarden zu sparen.“

Ember Climate zeigt in einer Auswertung des europäischen Strommarktes, dass zwischen Mai und August dieses Jahres der Anteil von Photovoltaik an der Stromerzeugung bei zwölf Prozent lag – im Vorjahr waren es noch neun Prozent. Damit zog Photovoltaik beim Anteil am Strommix gleich mit der Windenergie und lag sogar noch etwas vor der Wasserkraft, die elf Prozent ausmachte. Zwischen Mai und August lag der Anteil der Kohle am Strommix bei 16 Prozent.

In den vier Sommermonaten dieses Jahres erzeugten die europäischen Photovoltaik-Anlagen 99,4 Terawattstunden. Deutlich mehr als die im Vorjahr erreichten 77,7 Terawattstunden. Dieser Sprung von 22 Terawattstunden ist beachtlich. 2021 wurden im Vergleich zum Vorjahr nur acht Terawattstunden mehr Solarstrom erzeugt. Im Jahr davor waren es auch nur zehn Terawattstunden, davor sogar nur zwei Terawattstunden.

Mehr Zubau = weniger Kosten

Die Analysten sehen den üppigen Zubau der letzten Jahre als Grund für gestiegene Erzeugung. Rund 15 Prozent mehr installierte Kapazität schaffe der Kontinent. Allein im vergangenen Jahr installierten die Mitgliedstaaten zusammen 23 Gigawatt Photovoltaik-Leistung.

Das größte Wachstum der Solarbranche verzeichnete Polen. Hier wuchs der Anteil an der Produktion um das 26-fache. Auch in Finnland und Ungarn stieg der Anteil am Strommix um das 5-fache. Auch in Litauen und den Niederlanden konnte die Solarstrommenge am Markt vervierfacht werden. Insgesamt zehn der 27 Mitgliedstaaten verzeichneten einen Solarstromanteil von über zehn Prozent an ihren Strommärkten. Den höchsten Anteil, hatten die Niederlande mit 23 Prozent, gefolgt von Deutschland mit 19 Prozent und Spanien, wo 17 Prozent des Stroms durch Photovoltaik erzeugt wurden. Die Niederlande haben ihre installierte Leistung von 11 auf 14 Gigawatt angehoben und führen so trotz eher moderater Einstrahlung das Feld in Europa an.

„Es ist klar, dass wir so viel Solarstrom brauchen, wie wir bekommen können“, sagt Czyżak „Das EU-Parlament hat die perfekte Gelegenheit, sie uns zu geben, indem es das 45-Prozent-Ziel für erneuerbare Energien annimmt und Europa auf den Weg bringt, bis 2030 eine Photovoltaik-Kapazität von 600 Gigawatt oder mehr zu erreichen.“

Es hagelt Rekorde

Zahlreiche Mitgliedstaaten haben ihre Zubaumengen vergrößert. Gleich 18 Länder konnten daher einen neuen Rekord bei der Erzeugung von Solarstrom zwischen Mai und August verzeichnen. In Österreich waren es 2,4 Prozent, in Belgien 12,8 Prozent, in Zypern 13,3 Prozent, in der Tschechischen Republik 5,1 Prozent, in Dänemark 12,9 Prozent, in Estland 13,9 Prozent, Frankreich 7,7 Prozent. Auch in Deutschland waren die erreichten 19,3 Prozent ein neuer Rekord für diesen Zeitraum. Weitere Rekorde gab es in Griechenland mit 15,3 Prozent, in Ungarn 14,7 Prozent, in Italien 15 Prozent, in den Niederlanden 22,7 Prozent, in Polen 8,1 Prozent, in Portugal 9,3 Prozent, in Rumänien 3,8 Prozent, in der Slowakei 3,4 Prozent, in Slowenien 3,1 Prozent und in Spanien 16,7 Prozent. Belgien und Dänemark erzeugten laut Ember Climate erstmalig mehr als 10 Prozent Solarstrom zwischen Mai und August.

Um die Erzeugungsleistung der Photovoltaik-Anlagen auszugleichen, hätten Energieunternehmen etwas 20 Milliarden Kubikmeter Gas einkaufen müssen. Die Kosten dafür hätte derzeit bei 29 Milliarden Euro gelegen, sagen die Analysten von Ember Climate. Allein den Zuwachs des letzten Jahres, die 22 Terawattstunden, durch Gas auszugleichen, hätte vier Milliarden Kubikmeter Gas gebraucht und sechs Milliarden Euro gekostet.

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