In Sachsen-Anhalt planen nur noch elf Prozent der Bauherren neue Wohngebäude mit einer Gasheizung. Damit dürften die Häuslebauer auf die gestiegenen Kosten für Gas reagieren und sich gegen weitere Preissteigerungen absichern wollen. Anstelle von Gasheizungen gaben 82 Prozent der Bauherren in Mitteldeutschland an, Wärmepumpen zu installieren. Das geht aus einer Meldung des Statistischen Landesamts Sachsen-Anhalt hervor.
Das Amt wertete hierfür die erteilten Baugenehmigungen für Wohngebäude der ersten Jahreshälfte aus und erfasste die darin enthaltenen Informationen zur geplanten Wärmeversorgung. Dabei kam heraus, dass die Zahl der Gasheizungen, die beim Bau neuer Wohnhäuser geplant werden, stark rückläufig ist. Zwischen Januar und Juni 2021 entscheiden sich immerhin noch 20 Prozent der Häuslebauer für eine Gasheizung.
Wärmepumpen in unserem Heft
Auch in unsere neuen Print-Ausgabe haben wir uns dem Thema Wärmepumpe gewidmet.
pv magazine Redakteurin Cornelia Lichner hat sich Auslegung und Steuerung von Photovoltaik zusammen mit Wärmepumpen genauer angesehen und stellt fest: „Es wächst zusammen was zusammen gehört“.
Zudem stellen wir eine Innovation aus dem Bereich netzdienliche Steuerbarkeit für Wärmepumpen vor.
Weitere Themenschwerpunkte sind neue Anforderungen an Leistungselektronik und aktuelle Hemmnisse für den Zubau im Sektor der Großanlagen. Das Heft erscheint am 13. September. In unserem Shop gibt es neben einem Abo auch die Print- und Digitalkopien der Einzelausgabe.
Damit lag das Bundesland aber auch schon im vergangenen Jahr unter dem Bundesdurchschnitt, was die Installation von Gasheizungen angeht. Im gesamten Jahr 2021 wurden in allen Bundesländern 34 Prozent der neuen Wohnhäuser mit einer Gasheizung geplant. Die Wärmepumpen waren bundesweit die beliebteste Heizungsform und wurde 2021 in der Hälfte der Bauvorhaben für Wohnhäuser verbaut. Fünf Prozent mehr als noch im Vorjahr. Für das laufenden Jahren existieren noch keine Zahlen für das gesamte Bundesgebiet.
Doch das Interesse ist zurzeit groß. Erst vor wenigen Wochen ergab eine Yougov-Umfrage, dass für 81 Prozent der Befragten eine autarke Strom- und Wärmeversorgung wichtig bis sehr wichtig sei. Das durch den Preis getriebene Wachstum könnte, die Pläne der Bundesregierung überholen. Das Bundesministerium setzte die Vorgabe, dass ab dem Jahr 2024, bei neu eingebauten Heizungen mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien verbraucht werden müssen.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Erschütternd, wieviele Neubauten letztes Jahr noch fossile Heizungen nutzten, obwohl auch ohne Ukraine-Krieg schon lange klar war wohin die Reise geht (gehen muss!).
Aber die Beharrungskräfte sind enorm, und Bauindustrie und Handwerk hängen an den gewohnten Lösungen, für die sie Expertise haben.
Die aktuelle Gaskrise ist eine einmalige Gelegenheit, Wärmepumpen ins Bewusstsein der breiten Bevölkerung zu bringen, aber ebenso wichtig ist es, von staatlicher Seite auf allen Ebenen (einschließlich Ausbildung!!) dafür zu sorgen, dass die Transformation auch in der Branche beschleunigt wird.