In Baden-Württemberg liegt ein zusätzliches Potenzial für Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 123 Megawatt. Die Flächen dafür liegen auf Mülldeponien. Das geht aus einer Meldung der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg hervor.
Die Behörde hatte im Auftrag des Landesministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Deponieflächen, die ihre aktive Nutzungszeit hinter sich haben, auf ihre Eignung als Photovoltaikflächen betrachtet. Dabei kam heraus, dass sich 81 ehemalige Deponien mit einer Fläche von 125 Hektar zur Energiegewinnung nutzen lassen.
Keine Konflikte
„Um den Ausbau der erneuerbaren Energien voranzubringen, müssen wir alle denkbaren Möglichkeiten nutzen“, sagt die Umweltministerin des Landes, Thekla Walker (Bündnis 90/ Die Grünen). „Frühere Abfalldeponien bieten wertvolle Flächen, die wir für Photovoltaikanlagen einsetzen können. Dieses Potenzial dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ Die Ministerin kommentierte weiter, dass bei der Nutzung stillgelegter Deponien Konflikte über die Art Flächennutzung vor allem mit dern Landwirten vermieden werden können, da die Deponien anders nicht nutzbar wären. „Das gesamte Potenzial in Baden-Württemberg ist sicher noch höher, als unsere erste Erhebung zeigt“, sagt Ulrich Maurer, Präsident der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. „Denn nicht alle Betreiber und Flächenverantwortlichen haben an der Befragung teilgenommen.“
Das Potenzial solcher Flächen ist noch größer als die jetzt identifizierten 123 Megawatt. In Baden-Württemberg liegen „knapp 400“ stillgelegte Deponien. Davon wurden nur 175 in einer Vorauswahl durch die Landesanstalt betrachtet. Von dieser Vorauswahl habe man nur 81 wirklich bewertet und in die Potenzialanalyse einfließen lassen.
Wald oder sauberer Strom
Die Nutzung der alten Deponien mag wenig Konfliktpotenzial mit Landwirten bieten, doch gibt es auch hier Verhandlungsbedarf. Deponien, die auf Forstwirtschaftsflächen errichtet wurden, unterliegen dem Wiederaufforstungsgebot. Demnach müssen die Deponien wieder aufgeforstet werden. Das betrifft zumindest einen Teil, der 81 identifizierten Deponien. Bevor Projektierer sich auf diesen Flächen an die Planung machen können, muss das Gebot zumindest zeitweise ausgesetzt werden. Umweltministerin Thekla Walker kündigte an, zu diesem Thema mit ihrem Kabinettskollegen Peter Hauk (CDU), Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, ins Gespräch kommen zu wollen.
Die Flächen sind schon jetzt auf der Webseite des Energieatlas-BW einsehbar. Auf einer Karte lassen sich die geeigneten Deponien einsehen und detaillierte Informationen zu den Flächen abrufen. In einem Steckbrief, der zu jeder Fläche angelegt wurden, lassen Informationen zum Jahresertrag der bebaubaren Fläche abrufen. Zudem gibt es auch Informationen zu Entfernungen zur nächsten Bundesstraße oder Zugang zum Mittelspannungsnetz. Die Steckbriefe einhalten auch Informationen darüber, ob die Fläche vom Wiederaufforstungsgebot betroffen ist.
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