Es ist ein eher kleines Pilotprojekt, doch die Wirkung könnte groß werden: Die Wasserwerke Westfalen (WWW) haben auf dem Gelände des Kraftwerks Echthausen eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 745 Kilowatt Leistung in Betrieb genommen. Die 1674 Solarmodule sind auf einer Fläche von 3644 Quadratmetern installiert und mit 20 Grad Neigung nach Süden ausgerichtet, wie es von den Wasserwerken Westfalen hieß. Die geschätzte Jahresproduktion von 700.000 Kilowattstunden Solarstrom will der Betreiber für die Trinkwasser-Erzeugung im Werk direkt nutzen. Kombiniert mit der bereits installierten Photovoltaik-Dachanlage könnten so etwa ein Drittel des jährlichen Strombedarfs gedeckt werden. Im Wasserwerk Echthausen werden immerhin rund 20 Millionen Kubikmeter Trinkwasser jährlich produziert.
Was nach einem Selbstläufer klingt, war jedoch nicht ganz so einfach. „Freiflächenanlagen in der Wasserschutzzone II (WSZ) stellen beim aktiven Umbau der Stromversorgung die ‚Königsdisziplin‘ dar“, erklärt WWW-Geschäftsführer Bernd Heinz. So sei das Genehmigungsverfahren für die Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit besonderen Anforderungen verbunden gewesen und Neuland für die Wasserkraftwerke Westfalen. Trotz frühzeitiger Einbindung aller Beteiligten und einem konstruktiven Verfahren seitens der Behörden habe es fast 17 Monate gedauert, ehe es grünes Licht für die Pilotanlage gegeben habe. „Dieses Projekt zeigt, dass Wasserschutzinteressen und Photovoltaik-Ausbau mit Eigenanlagen in der Schutzzone II vereinbar sind“, ergänzte WWW-Geschäftsführer Bernhard Klocke das erfreuliche Ergebnis zusammen. „Und mit gesetzlichen und politischen Vorrangregelungen sehen wir künftig weitere und schnellere Photovoltaik-Projekte als realistisch an.“ Das Unternehmen plane bereits, in weiteren Wasserwerken Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu errichten.
Doch nicht nur die Wasserkraftwerke Westfalen, sondern auch andere Unternehmen der Branche könnten sich am erfolgreichen Pilotprojekt orientieren. Aus vielen Teilen Deutschlands gingen Anfragen von Wasserversorgern zur Pilotanlage Echthausen ein. Nach Einschätzung des Unternehmens seien auch viele Branchenkollegen bereit, großflächig in Photovoltaik zu investieren.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Was spricht denn von wasserschutzrechtlicher Sicht gegen PV-Anlagen? Es werden keine Emissionen erzeugt und auch sonst kann ich keine Gefährdung erkennen. Die Auswaschung von giftigen Metallen aus den Modulen ist sehr unwahrscheinlich. Oder geht es um eine „Versiegelung“ von Flächen?
Ulrich außer der Bürokratie steht nichts entgegen.