RWE hat im ersten Halbjahr neue Photovoltaik- und Windkraftanlagen sowie Speicher mit 1,2 Gigawatt in Betrieb genommen. Damit sei die Erzeugung aus erneuerbaren Energien um rund 20 Prozent erhöht worden, teilte der Energiekonzern am Donnerstag bei der Veröffentlichung seiner Zahlen mit. Damit schreite die Umsetzung ihrer Growing-Green-Strategie voran.
Nach den 2 Milliarden Euro im ersten Halbjahr sollen weitere 3 Milliarden Euro in den Bau des grünen Portfolios investiert werden. Dies seien rund 30 Prozent mehr als ursprünglich geplant. „ Aktuell seien Projekte mit 4,8 Gigawatt im Bau. Daneben sei geplant ein wasserstofffähiges Kraftwerk in den Niederlanden mit einer Leistung von 1,4 Gigawatt zu übernehmen.
Die Investitionen zahlten sich bereits jetzt aus. So habe der Kapazitätszubau und die besseren Windverhältnisse Dies habe zu den 20 Prozent höheren Stromerträgen im ersten Halbjahr beigetragen. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei im ersten Halbjahr 2022 auf 2858 Millionen Euro deutlich gesteigert worden. Vor Jahresfrist lag es bei 1751 Millionen Euro. Das bereinigte Nettoergebnis stieg von 870 auf 1566 Millionen Euro, wie die vorläufigen Zahlen ergaben.
Das Segment Onshore Wind/Solar erzielte in den ersten sechs Monaten 2022 ein bereinigtes EBITDA von 491 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr war das Ergebnis durch das Extremwetter im US-Bundesstaat Texas noch niedriger ausgefallen. Für das laufende Jahr rechnet RWE mit einem bereinigten EBITDA zwischen 0,9 und 1,1 Milliarden Euro.
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Klingt alles toll. Und wann setzt sich RWE massiv politisch dafür ein, dass die Ausgleichsmechanismusverordnung von 2010 wieder kassiert wird?
Schön, dass RWE das Geld wenigstens wieder in erneuerbare Energien investiert. Es könnte natürlich auch, wie wenige andere Anbieter, es E.ON ermöglichen den preiswert erzeugten Strom zu günstigeren Preisen an seine Kunden zu verkaufen.
@ Sprenger.
Und woher wissen Sie, dass das nicht geschieht. Oder kennen Sie den Deal zwischen RWE und EON
Das bereinigte Ergebnis vor Steuern ist über 60% gestiegen. Das bereinigte Nettoergebnis hat sich verdoppelt. Das ist ein Fall für die Übergewinnsteuer! RWE will bis 2030 50 Milliarden Euro in erneuerbare Energien investieren. Dies geschieht weltweit, hauptsächlich in England und Schottland und Spanien. In Deutschland hält man sich sehr zurück, da der Strommarkt hier so lukrativ ist und mit Eon praktisch ein Monopol geschaffen wurde. Hier erneuerbare Energie aufzubauen wäre kontraproduktiv für das Geschäft. Wenn dann werden nur Vorhaben realisiert, welche hoch subventioniert sind. Dadurch werden bei Wasserstoffprojekten wieder gute Gewinne gemacht. Nationalstolz zeigt diese Firma keinen !
RGS schreibt.
Klingt alles toll. Und wann setzt sich RWE massiv politisch dafür ein, dass die Ausgleichsmechanismusverordnung von 2010 wieder kassiert wird?
@ RGS
Ich merke Sie haben den Durchblick.
Nein die Ausgleichsmechanismusverordnung, die ich hier das „Faule Ei“ von 2010 nenne, halten die sorgfältig im Dunkeln. Die gehörten doch zu denjenigen, die darauf gedrungen haben, dass diese Ermächtigungsverordnung überhaupt im Schnellverfahren durchgewunken wurde.
Siehe hier unter Gründe.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat: Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft Zitat Ende.
Oder glauben Sie, die würden ihren grünen Vorzeigestrom am Spotmarkt der Börse verkaufen, und dort zu Graustrom abwerten lassen wollen, wie das mit dem EEG Strom der Fall ist. ? Um das Thema Kannibalisierung der EE macht man in diesen Kreisen einen Bogen wie der Teufel um das Weihwasser.
Das hört sich bezüglich der Energiewende alles sehr wohlwollend an, ist zielführend aber leider nur für die Großen, was ich hier die zweite Energiewende nenne.
Ich muss immer wieder betonen, ich halte es für erfreulich, dass die nun alle aus den Ecken kommen, aber dabei bitte die EEG geförderte Energiewende nicht nur als Schnäppchenmarkt für ihre Ertragsoptimierungen missbrauchen.
Laut Koalitionsvereinbarung soll der Energiemarkt neue Regeln erhalten. Das muss nun schleunigst passieren. Die aktuellen Markt-Regeln erzeugen durch die Strompreise einen Schaden für die Gesellschaft den die Regierung per Eid geschworen hat abzuwenden.
Ansonsten droht politisches Versagen.
Der Merit Order Effekt für die Preisbildung an der Strombörse und die Ausgleichsmechanismusverordnung erzeugen einen immensen Schaden an der Gesellschaft.
@ RGS
Dabei halte ich das Merit Order Prinzip als solches gar nicht für schlecht.
Es ist ja in Ordnung, wenn preislich aufsteigend angeboten wird, bis die Nachfrage gedeckt ist.
Es kann aber nicht sein, dass möglicherweise ein einziges teures Kraftwerk, das noch benötigt wird für alle anderen den Preis bestimmt. Sonne und Wind schicken ja bekanntlich keine Rohstoffrechnungen. Dieser Vorteil in unserem Strommix, wird vom letzten noch benötigten konventionellen Kraftwerk zunichte gemacht. Für die Verbraucher zunichte gemacht wohlgemerkt.
Dazu kommt, dass dieses Kraftwerk von denen betrieben, und angeboten wird, die an einem rentablen Preis interessiert sind.
Damit jeder der hier liest weiß von was die Rede ist,
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Wenn der Anteil im Strommix ohne Rohstoffkosten, sprich die EE, immer mehr wird, hilft meiner Meinung nur ein separater Kapazitätsmarkt, auf dem sich ein spezieller Preis bildet für die Phasen, wo die EE schwächeln.
Da hat einer der mit der Sache vertraut sein muss, schon mal ein Vorschlag gemacht
Siehe hier.
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
Zitat:…Terium forderte die Schaffung eines „dezentralen Kapazitätsmarktes“, auf dem sich ein Preis für gesicherte Erzeugungsleistung bilden könne. Damit könnten Kraftwerke refinanziert werden, die derzeit wegen des Ökostrom-Vorrangs kaum noch zum Einsatz kommen und deshalb vor der Stilllegung stehen. „Die Feuerwehr wird auch nicht allein für das Löschwasser bezahlt“, erklärte Terium: „Sie wird genauso dafür bezahlt, dass sie rund um die Uhr mit ihren Geräten in Bereitschaft ist – das wollen wir auch!“ Zitat Ende.
Gut .. jetzt hat der Ex RWE Manager in erster Linie an seine eigenen, konventionellen Kapazitäten gedacht, die da brach liegen. Genau so können das aber auch EE Kapazitäten, in Form von dezentralen Quartiespeicher, oder Energiegenossenschaften sein, die in den Kapazitätsmarkt eintreten.
Irgend was muss der Protagonist Terium da nicht im Sinne der oberen Etagen geplant haben haben, denn einige Zeit nach dieser Veröffentlichung war er freigestellt, wie man so schön sagt.
Und Jetzt?
@Sandra, an Ihne wird die Aufgabe hängenbleiben; Bitte!
Ließe sich das mal übersichtlich darstellen, durch welche Faktoren oder entsprechende Grenzkraftwerke der im Moment zu Grunde gelegte Preis für die E-Energie gebildet wird?
@ Thomas I
Woher soll das die Frau Enkhardt wissen, wo die Experten von der Monopolkommission dabei schon im Dunkeln tappen.
Schauen Sie mal hier:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wettbewerbshueter-warnen-vor-preismanipulationen-auf-dem-strommarkt-17823799.html
Glauben Sie ernsthaft es könnte mit Sicherheit jemand überprüfen, ob RWE das günstigste Grenzkraftwerk anbietet. Das „Verbraucher „ günstigste wohlgemerkt.
Meiner Meinung nach sind die Windfall Profits von RWE und anderen, die durch die geltenden Marktregeln aktuell entstehen skandalös. Denn den Gewinn von RWE und anderen können Menschen mit niederen Einkommen nicht mehr bezahlen.
Die aktuelle Regierung hat für faire Marktregeln und einen Interessensausgleich aller Marktakteure zu sorgen. Warum tut sich die deutsche Regierung damit so schwer?
In Frankreich läuft es nicht besser – denn deren Atomstrom Versorgung scheint am zusammenbrechen – aber anders. Da ist der Strompreis staatlich niedrig fixiert, weil sonst die Franzosen auf die Barrikaden gehen. Dafür schiebt dann der Staat der EDF die Milliarden aus Steuermitteln wieder hinten rein um das Defizit der EDF auszugleichen.
@RGS … ich sehe es exakt genauso wie Sie. Merit Order funktionierte in einem stabilen System noch ganz gut, wenn die Erneuerbaren auch hier schon die Vorteile nicht ausspielen konnten bzw. durften. Jetzt aber in der Krise ist diese Preisfindung eine Katastrophe, weil ausgerechnet die Schwächsten heftig zahlen müssen und die Stärksten unfassbare Gewinne einfahren… das kann unmöglich das richtige Mittel in diesen Zeiten sein, ansonsten fliegt uns diese Gesellschaft auseinander.
Was mich hier sehr wundert, ist die Diskussion darum… die gibt es nämlich so gut wie gar nicht. Statt explizit dieses untaugliche Merit Order Prinzip anzusprechen, stürzen sich die Medien auf die Übergewinnsteuer… man sollte vielleicht mal die Ursache des Übels anpacken und nicht (noch kompliziert und uneinig) die Symptome angehen wollen. Die Medien sind hier sehr schwach aufgestellt, denn eigentlich braucht es offenbar Druck an die Politik, um auf europäischer Ebene endlich die notwendigen Änderungen einzuführen… solche wie z.B. von Herrn Diehl genannt, das wäre dann mal wirklich grundlegend und würde sehr viel Gutes im Sinne der Energiewende bewirken.
Detlef K. schreibt
@RGS … ich sehe es exakt genauso wie Sie. Merit Order funktionierte in einem stabilen System noch ganz gut, wenn die Erneuerbaren auch hier schon die Vorteile nicht ausspielen konnten bzw. durften. Jetzt aber in der Krise ist diese Preisfindung eine Katastrophe, weil ausgerechnet die Schwächsten heftig zahlen müssen und die Stärksten unfassbare Gewinne einfahren… .
Was mich hier sehr wundert, ist die Diskussion darum… die gibt es nämlich so gut wie gar nicht. Statt explizit dieses untaugliche Merit Order Prinzip anzusprechen, stürzen sich die Medien auf die Übergewinnsteuer… man sollte vielleicht mal die Ursache des Übels anpacken.
@ Detlef K.
Dass es die Diskussion darüber so gut wie nicht gibt liegt daran, dass das zum einen eine sehr komplexe Materie darstellt, und zum anderen zeigt es, wie lobbyistisch vernetzt unsere Mainstreampresse schon zu sein scheint. Selbst, die in Sachen Energiewende viel zitierte Agora Denkfabrik, macht um dieses Thema einen großen Bogen. Wenn, wie ich das hier im Forum tue, und den Ursprung dieses Übels, nämlich die Ermächtigungsverordnung von 2010, ständig beim Namen nenne, kann es der eine schon nicht mehr hören, und ein anderer findet meine Kommentare mysteriös, obwohl Beide der Energiewende wohlgesonnen sind, wie sie zum Ausdruck bringen.
Damit auch neu hinzugekommene Leser wissen um was es geht, im Folgenden die Ermächtigungsverordnung von 2010
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Aber nun noch mal zurück zum Merit Order Effekt ( MOE ).und wie der bis 2010 kompensierend auf die Verbraucherpreise gewirkt hat. Die Versorger bekamen einen EE Teil zwingend mit Ökobändern zugeteilt und mussten den Vergüten
Den Rest des Versorgungsvolumens mussten die sich konventionell beschaffen, und die „Mehrkosten“ die ihrem Portfolio dabei entstanden war die EEG Umlage.
Wenn damals die Börsenpreise – MOE bedingt – sanken, wirkten die kompensierend ( Kosten/Nutzen Effekt ) auf den relativ teuren EE Pflichtanteil im Portfolio der Versorger. Die Umlage war sozusagen Merit Order bereinigt.
Das hat sich ab 2010 geändert. Nicht mehr kompensierend wirkt der MOE auf die Verbraucherpreise, sondern das Gegenteil ist der Fall. Je mehr die Börsenpreise — MOE bedingt — sinken, desto „Nummerisch“ größer wird der Abstand zu den Vergütungen, und somit die Umlage höher. Die „Nebelkerze“ EEG Konto lässt grüßen.
Ganz besonders deutlich war das zwischen 2011 und 2016
Siehe hier:
https://www.iwr-institut.de/images/seiteninhalte/presse/grafiken/strompreis_terminmarkt.png
In dieser Zeit haben sich die Strom Beschaffungskosten für die Versorger fast halbiert. Im gleichen Zeitraum hat sich – dem paradoxen System geschuldet – die EEG Umlage von 3,530 auf 6,354 Cent/kWh erhöht.
Der Ex Chef vom Fraunhofer Institut nennt es im folgende Video größte Schweinerei der deutschen Energiewirtschaft.
Siehe hier:..https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Man achte auf den Verlauf der Unlagenkurve im Verhältnis zu den Vergütungsbalken, bis und ab 2010.
@Sandra
für eine effektiv lesbare Berichterstattung der versch. Kennzahlen und Ergebnisse wäre eine besserlesbare Tabellenform der Werte hilfreich
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