Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) hat den FDP-Bundestagsabgeordneten Till Mansmann zum neuen Innovationsbeauftragten „Grüner Wasserstoff“ im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ernannt. Mansmann folgt auf Stefan Kaufmann, der sich dem Ministerium zufolge neuen beruflichen Herausforderungen außerhalb der Politik widmet.
„Mit seiner internationalen Erfahrung als Entwicklungspolitiker und seinem scharfen Blick als Finanzpolitiker wird er mit neuen Impulsen einen Beitrag zum Erreichen unserer ambitionierten Ziele leisten“, lobt die Ministerin Mansmann. „Darüber hinaus verfügt er durch sein Studium der Physik über ein umfassendes Wissen zum Thema Energie.“
Bis zu seiner erstmaligen Wahl in den deutschen Bundestag 2017 war Mansmann Redakteur bei einem mittelständischen Fachverlag mit Spezialisierung auf das Thema Steuern. Seit 2022 hat der 54-Jährige die Rolle des entwicklungspolitischen Sprechers der FDP-Bundestagsfraktion inne. Auf der Website der Fraktion bezieht Mansmann klar Stellung für E-Fuels. Elektrifizierung allein ist eine Sackgasse, so der Diplom-Physiker.
„Eine nachhaltige Wasserstoffwirtschaft birgt für Deutschland, Europa und unsere internationalen Partner vielfältige Chancen“, betont Mansmann. „Auf die neue Aufgabe, als Wasserstoffbeauftragter dazu beizutragen, bei der Entwicklung klimaneutraler Technologien und marktreifer Innovationen noch schneller zu werden, freue ich mich sehr.“
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Warum hat man nicht Walter Röhrl für diesen Posten genommen? Dem hätte man diesen Unsinn verzeihen können. Wenn man sein Wissen als Physiker wegen der Parteipolitik in den Mülleimer schmeißt verliert man alle Glaubwürdigkeit wenn man Energieverschwendung auf seine gelbe Fahne schreibt.
Wenn ein FDP Physiker den Einsatz von efuels befürwortet, dann sagt das eigentlich alles über die Prioritäten dieser Partei aus… die FDP bleibt rustikal neoliberal auf Kurs, nicht zu fassen. Wissenschaft brauchen die nicht.
Wer als Diplom-Physiker E-Fules befürwortet und die Elektrifizierung als Sackgasse sieht, dem sollte sein Diplom aberkannt werden, denn er hat anscheinend schon im Grundstudium nichts verstanden.
Bei solchen Personen fragt man sich immer, ob sie tatsächlich so unterbelichtet sind, dass sie das glauben was sie von sich geben, oder andernfalls in welcher Weise sie davon profitieren, Positionen zu vertreten die ganz offensichtlich keinen Sinn ergeben. Bei einem Physiker, dem man zumindest die Beherrschung der vier Grundrechenarten unterstellen darf, fällt es schwer zu seinen Gunsten anzunehmen, dass er tatsächlich nicht verstanden hat, dass e-fuels keine Lösung sind.
Man kann sicher alles in Frage stellen. Wir können auch wieder wie unsere Vorfahren vor 12.000 Jahren auf das Holzfeuer setzen. Tatsächlich hat heute noch niemand beantwortet, wo die Elektrizität für die schöne heile e-Autowelt der Zukunft herkommen soll. Wasserstofftechnologie ist Zukunftstechnologie und die gilt es zu fördern, wo es nur geht. Alleine schon, um eine binnenmarktfähige Energieversorgung zu schaffen. Die Folgen einer Weltmarktabhängigkeit sollte inzwischen jeder mitbekommen haben. Was wohl wenig bekannt ist= aus rd. 53 kW Solarstrom kann jeder PV-Besitzer 1 kg Wasserstoff generieren und damit rd. 100 km weit fahren. Was es braucht ist eine PV-Anlage, einen Batteriespeicher, einen H2-Flaschenbündel und eine Mini-Hochdruckpumpe. Alles heute schon auf dem Markt zu bekommen. Mit 300 kg Wasserstoff kommt dann auch ein gut gedämmtes Einfamlienhaus wärmetechnisch über den Winter. Hier wird dann noch eine Brennstoffzellenanlage und eine Wärmepumpe gebraucht. Und fertig ist die schöne heile Welt ohne jeden Energieversorger – und das schon heute. Aber das hat selbst die Politik noch nicht verstanden, sonst gäbe es wohl nicht das diesjährige Förderchaos bei den Wohnungsbauprogrammen.
Das hat nur die Politik nicht verstanden, sondern ich auch nicht! Ein Eigenheim mit Wasserstoff über den Winter zu bringen kostet 150.000 € Aufpreis. Es ist weder nachhaltig noch sonst was. Bis 2030 sollen 15 Millionen E-Fahrzeuge auf dem Markt sein. Deren Versorgung mit Strom stellt bei einer intelligenten Steuerung keinerlei Probleme dar. Jeder Eigenheimbesitzer mit E-Auto baut sich eine Solaranlage aufs Dach. Somit speist er schon mehr ins Netz ein als sein E-Auto verbraucht oder verbraucht mit seinem Fahrzeug sehr wenig öffentlichen Strom. Wasserstoff werden wir sehr viel brauchen, aber mit Sicherheit nicht im Eigenheim. Bisher wurden von HPS 200 Anlagen verkauft, denn das muss man sich wirklich leisten können. Durch den Gasmangel wird jetzt auch sehr viel Strom verbraucht und der Preis steigt massiv. Eine Kilowattstunde Strom aus dem Solarpark inklusive Naturschutz kostet heute drei bis fünf Cent. In 10 bis 20 Jahren wird dieser Preis auf einen Cent sinken. Erst dann wird Wasserstoff ohne Subventionen marktfähig sein.
Sie haben aber schon mitbekommen, dass es hier um die E-Fules und nicht um die Wasserstofferzeugung per se ging? Abgesehen davon muss ich kein Wasserstoff mit 53 kWh Strom und teuren Apperaturen herstellen, wenn ich mit 15 kWh Strom aus der selben PV bereits 100 Kilometer weit komme.
Zentrale Wasserstofferzeugung und Speicherung macht m.E. durchaus Sinn, aber eben nicht für die Mobilität. Und 100 k€ plus 500 Euro jährlich (Wartung) für eine Picea auszugeben, muss man sich auch erst einmal leisten können und wollen.
@ Winfried B.
Sie schreiben: 53 kWh Strom für 1kg Wasserstoff = 100 km Autofahrt. Mit 53 kWh fahre ich mit meinem E-Auto auf der Landstraße 400 km weit.
Wo haben Sie eigentlich die Zahl her: 53 kWh für ein kg Wasserstoff? Ist das nur der Stromverbrauch bis zur Elektrolyse? Wenn ja, die meisten Verluste kommen dann noch auf dem Weg vom Elektrolyseur bis zum Rad am Fahrteug.
@Winfried B.
mit meiner Zoe benötige ich für 100km zur Zeit 12 kWh.
Mit 53 kWh fahre ich demnach rund 440 km weit.
Wasserstoff wäre also eine riesige Energieverschwendung die wir uns gerade jetzt
nicht leisten können. Vor allem wenn man diese Zahlen hochskaliert auf Millionen
von Fahrzeugen.
Die FDP entwickelt sich zum Energiewendeverhinderer Par excellence. Für mich aktuell wieder unwählbar.
Ein Physikstudium in der Lobhudelei hochgejazzt! Unsäglich! Außer dass er in Physik mal einen Abschluss gemacht hat, wird in dem Text nichts weiter genannt, was auf Kompetenzen in Sachen Energiewende hinweist.
Vom eingesetzten Strom für PKW kommt beim rein elektrischen Auto 70% der Energie am Rad an.
Beim Brennstoffzellenfahrzeug sind es 15-18%.
„Die Produktion von 1 Liter e-Diesel aus CO2 und H2 benötigt 23-27 kWh elektrische Energie (LBSt, 2020)
Ein Diesel-PKW verbraucht 6 L Diesel auf 100 km→gesamt 160-170 kWh benötigt für 100 km Reichweite
→ Mit dieser Energiemenge kann ein E-Auto 1000 km weit fahren (mit e-Diesel PKW: 100 km) → Nach wie vor lokale Emissionen (Ruß, NOx, Lärm)
→ Sehr teuer (Tankfüllung für 300-400 EUR o. Steuer)“
Quelle: Vortrag Prof. Fichtner, Energie- und Umweltzentrum Allgäu , 26. März 2022
Jetzt mal ruhig, Brauner.
Der Beitrag zeigt doch nur, dass weder Entscheidungsträger der Politik noch deren berufenen „Beauftragten“ sich ausreichend in der Matherie auskennen müssen, um Ihren weiteren Lebensunterhalt verdienen zu können.
Mit deren Entscheidung könnte jedoch der Untergang der Energiepolitik abschließend besiegelt werden.
Grüner Wasserstoff hat ersteinmal Nichts mit E-Fuels zu tun!
Wasserstoff ist bislang nicht kostengünstig herzustellen.
E-Fuels sind bislang eine Labor-Entwicklung, ohne Sicht auf Machbarkeit und Preise.
Und wofür soll sich der gute FDP-Mann jetzt einsetzen?
Geschmäckle!
Aktueller Stand der Technik: setzt man die gleiche Menge (regenerativer) Primärenergie ein, dann kommt man mit Wasserstoff doppelt so weit wie mit e-Fuels, mit Akkus aber 6mal so weit.
ABER: Wasserstoff und e-fuels stehen erst am Anfang der Entwicklung.
Ich erinnere nur an die PV von vor 30 Jahren: selbst umweltorientierte Leute hatten damals nicht erwartet, dass die PV mal so günstig wird ( mind Faktor 15) und der Wirkungsgrad so hoch (etwa Faktor 3-4).
Es wird Anwendungen geben, wo es fast nur mit e-fuels geht, wie Flugverkehr. Problem: e-Kerosin ist ein Kopplungsprodukt, heißt, es werden nur 5-10 % e-Kerosin hergestellt, der Rest sind e-Diesel, e-Benzin und Wachse. Und dafür muss es auch Abnehmer geben.
Trotzdem: in den nächsten 5-10 Jahren schaffen nur Akkus eine echte Lösung, weil für Wasserstoff oder e-fuels gar nicht genug Energie da ist. Dann aber könnte sich das vielleicht etwas relativieren.
Fazit: egal für was, man kann nie genug Solarstrom produzieren!!!
Unter den richtigen Voraussetzungen sehe ich trotz Energieverschwendung sogar Vorteile beim Einsatz von eFuels und Wasserstoff.
Eine denkbare Voraussetzung wäre, dass diese Industrie den benötigten Strom aus erneuerbarer Energie selbst erzeugt. Darüber hinaus sollte sie an der Börse Strom verkaufen und im selben Wert einkaufen können.
Am Strommarkt würde ich durch diesen Handel einen dämpfenden Effekt erwarten.
Statt Gelder für THG-Quoten zu verteilen, sollte mit dem Geld EE Anlagen finanziert werden, d.h. das Geld kommt in einen Topf. Einzahler dürfen ihr Geld ein Jahr lang wieder aus dem Topf für den Aufbau von EE Anlagen entnehmen. Wurde das Geld von dem Einzahler nicht entnommen, dann dürfen andere Einzahler das Geld für den Aufbau von EE Anlagen entnehmen. Bleibt nach drei Jahren etwas übrig, so dürfen auch Nichteinzahler sich an dem Topf für den Aufbau von EE Anlagen bedienen.
Entlang von Schnellstraßen und Autobahnen ist noch genügend Platz für das eine oder andere Windrad oder PV Modul. Schlaue Energiekonzerne könnten einen Teil ihrer Energie-Rohstoffe direkt vor Ort zu besseren Konditionen verkaufen.
Wenn man so finanzstarke Sportwagenfahrer und Politiker für die Energiewende gewinnen kann, dann wäre mir das entgegen jeglicher Vernunft auch recht.
Immerhin bieten zusätzliche Konzepte Flexibilität und konkurrierende Weiterentwicklungmöglichkeiten.
Man muss sich mal die Produktionskette von Wasserstoff und E-Fuels vom Strom bis in den Tank nach dem gegenwärtigen Stand der Technik vergegenwärtigen um zu erkennen welche Ressourcen dafür aufgewendet werden müssen.
Porsche plant eine gigantische Anlage in Chile, die in ca. 10 Jahren 1% des gegenwärtigen deutschen Spritverbrauchs an E-Fuels aus Windstrom produzieren soll.
Und beim Wasserstoff müsste er, wenn er aus PV Strom beispielsweise in Afrika gemacht werden soll, mit gigantischen Mengen Reinstwasser hergestellt werden, das wiederum nur aus Meerwasser Entsalzungsanlagen energiaufwendig stammen kann, hergestellt werden.
Dann muss er mit weiterem Energieauwand gekühlt und komprimiert werden um ihn in Schiffen nach D. zu transportieren. Dafür benötigte man eine gigantische Flotte an Schiffen. In D. Angekommen muss er in Kühltanklastern zu den Wasserstoff Tankstellen gefahren werden. Dort muss er weiter unter großem Druck und Tiefkühlung mit hohem Energieaufwand und höchsten Sicherheitsstandards eingelagert werden.
Dann kann so eine Tankstelle nur eine sehr geringe Zahl an PKW pro Tag laden, weil jeder Ladevorgang aufwendig vorbereitet werden muss.
Und dann stellen sie sich bitte noch vor dass bei 1 Mio Brennstoffzellenfahrzeugen in D. der erste Tank eines Fahrzeugs in der Garage eines Reihenhauses in die Luft fliegt und die vier umstehenden Häuser gleich mit inklusive Bewohner.