Polizei: Windhose beschädigt Photovoltaik-Dachanlage in Schaffhausen

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Eine Windhose hat die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Einkaufszentrums Herblinger Markt am vergangenen Samstag massiv beschädigt. Zu diesem Ergebnis kamen die Ermittlungen und technischen Überprüfungen, die die Schaffhauser Polizei und das Forensische Institut Zürich gemeinsam durchführten. Die Erkenntnisse deckten sich zudem mit mehreren Augenzeugenberichten. «Eine Explosion an den betroffenen Solarpanels kann somit definitiv ausgeschlossen werden», hieß es von der Polizei am Donnerstag weiter.

Bereits am Mittwochmorgen hatte die Schaffhauser Polizei die Sicherheitsabsperrung im betroffenen Bereich aufgehoben. Eine Gefahr für den Bevölkerung schloss sie aus. Bei dem Vorfall am Samstagnachmittag war niemand verletzt worden. Der Sachschaden an der Photovoltaik-Anlage liegt nach Polizeiangaben bei mehreren zehntausend Schweizer Franken.

Der Schweizer Photovoltaik-Verband Swissolar hatte zuvor berichtet: „Aus verlässlicher Quelle wissen wir, dass die Ursache eine Verpuffung war. In einem partiellen Dachbereich ist unbekanntes Gas ausgetreten. Dieses hat sich unter der Drainagematte gesammelt und ist explodiert.“ In einem ersten Bericht der Polizei zu dem Vorfall hatte es gehießen, die Photovoltaik-Anlage sei explodiert, wobei Solarmodule aus der Verankerung gerissen wurden und zum Teil vom Dach vor den Einkaufsmarkt geschleudert wurden.

Die Geschäftsleiterin des Shopping Center Herblingertal AG, Barbara Aebersold, bestätigte jedoch auf Anfrage von pv magazine, dass die Messungen keinen Gasaustritt ergeben hätte. Die Ursache sei definitiv eine Windhose gewesen. Die Photovoltaik-Dachanlage sei weiterhin abgeschaltet, sagte Aebersold weiter. Die Aufräumarbeiten haben demnach bereits begonnen, nachdem die Polizei das Dach wieder freigegeben hatte. Zunächst seien provisorisch die Löcher in der Dachhaut geflickt worden, die durch die herumfliegenden Solarmodule und herausgerissenen Unterkonstruktionen entstanden waren. Zudem würden die beschädigten Module und Unterkonstruktionen vom Dach geschafft. Danach stehe die technische Prüfung der übrigen Solarmodule auf dem Dach an. Die Photovoltaik-Anlage bedeckt immerhin 7000 Quadratmeter. Für den kommenden Donnerstag ist die Überprüfung der unbeschädigten Anlagenteile durch einen unabhängigen Kontroll geplant. „Ich gehe davon aus, dass wir 50 bis 60 Prozent der Anlage danach wieder ans Netz anschließen können“, so Aebersold weiter. Wie lange die Instandsetzung der beschädigten Anlagenteile dauern werde, konnte sie noch nicht abschätzen. Bei dem entstanden Schaden geht das Einkaufszentrum von einem sechsstelligen Betrag aus.*

Mittlerweile hat sich auch Swissolar gemeldet und seine Einschätzung berichtigt und sich für die Fehlinterpretation entschuldigt. „Ein uns bekannter Experte vor Ort hat nach einer Begehung eine Gasexplosion im inneren Dachbereich als Ursache ausgemacht, was sich nach Rücksprache mit der Polizei Schaffhausen ebenfalls als Fehlinterpretation herausgestellt hat“, erklärte der Schweizer Photovoltaik-Verband am Donnerstagnachmittag. Weiter hieß es von Swissolar: „Mit den Worten eines Kommentators gesagt: Da hat sich wohl die ominöse Gasansammlung in Luft aufgelöst.“

*Anmerkung der Redaktion: Der Absatz ist nach der Rückmeldung des Shopping Centers nachträglich in den Artikel eingefügt worden. Zudem hat auch Swissolar seine erste Einschätzung mittlerweile korrigiert, wie wir im letzten Absatz des Artikel nun noch berichten.

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