Am vergangenen Samstag gab es eine Explosion in einer Photovoltaik-Dachanlage im schweizerischen Schaffhausen unweit der deutschen Grenze. Kurz nach 16 Uhr hätten Angestellte eines Elektronikmarktes in dem Einkaufszentrum Herblinger Markt einen lauten Knall vom Dach vernommen. Nach Schweizer Medienberichten wie von 20min.ch flogen einzelne Teile über hundert Meter weit. Ein Solarmodul sei demnach ebenfalls vom Dach geflogen und vor dem Einkaufzentrum gelandet.
Nach Polizeiangaben wurde glücklicherweise niemand verletzt. Die Schadenshöhe liege nach ersten Schätzungen bei 10.000 Schweizer Franken. Feuerwehr und Polizei hätten den Dachbereich nach der Explosion kontrolliert und bestätigt, dass ein Teil eines Solarmoduls explodierte und aus seiner Verankerung auf dem Dach herausgeschleudert wurde.
Die genaue Ursache der Explosion werde durch die Experten von SHPower sowie weiteren Photovoltaik-Spezialisten untersucht, wie die Polizei Schaffhausen weiter mitteilte. Eine Manipulation oder Sabotage an der Photovoltaik-Anlage schloss die Polizei als Ursache definitiv aus.
Die Elektriker-Gruppe der örtlichen Feuerwehr habe zudem die von der Explosion betroffenen Solarmodule vom Netz genommen. Das Einkaufszentrum erklärte auf Anfrage von 20min.ch, dass die komplette Photovoltaik-Anlage vorerst abgeschaltet bleibe. Voraussichtlich Ende der Woche sei mit näheren Gründen zur Ursache der Explosion zu rechnen.
Nachtrag, 4.8.2022: Mittlerweile hat die Schaffhauser Polizei ihr Ermittlungsergebnis veröffentlicht, wonach es sich um eine Windhose handelte.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Wie soll denn bitte ein Solarmodul explodieren können?
Rein vom Bild liegt die Zerstörung im gewissen Winkel im Bezug auf die zusehende Verschattung, vielleicht lohnt sich folgendes zu prüfen:
Lagen die Stellen der Zerstörungslinie zum Schadenseintritt in der Sonne? Wenn ja bereits länger?
Wie eng sind die Rahmen der Module aneinander angelegt? Wenn auf direkten Stoßkontakt ohne Dehnungsfuge… könnten sich die Rahmen soweit erhitzt und damit ausgedehnt haben das diese unter statischen Seitendruck standen und aus dem gegendruck zu den Nachbar Modulen zerbarsten ähnlich wie beim blowup Druck auf überhitzten Plattenau Autobahnen im Hochsommer?
Wie soll denn ein PV-Modul explodieren? Da ist doch nichts dran, das genug Energie hätte, um eine Explosion zu bewerkstelligen. Das langgestreckte Schadensbild macht mir eher den Eindruck, als ob da ein schwerer, schneller Gegenstand aufs Dach gefallen ist. Am wahrscheinlichsten erscheint mir irgendein Abfallteil aus dem Flugverkehr, Stichwort „Blue Ice“. Flugzeuge verlieren das, wenn sie aus der Reisehöhe für die Landung in wärmere Luftschichten absteigen. Liegt Schaffhausen nicht in der Einflugschneise des Züricher Flughafens? Daneben sind natürlich noch die abseitigsten Möglichkeiten denkbar, vom Meteoriten bis zum Scherzbold, der mit selbst gebautem Katapult oder Rakete experimentiert hat.
Wenn es tatsächlich in der Einflugschneise eines Flughafens geschehen ist, kann alles möglich sein. Am Frankfurter Flughafens vergeht kein halbes Jahr in dem mal „nicht“ von umher fliegenden Ziegeln berichtet wird, infolge von anfliegenden Flugzeugen. Der Flughafenbetreiber Fraport hat da sogar ein Programm , wo sich Gefährdete melden können, um die Dachziegel mit besonderen Klammen ausstatten zulassen. Großflächige Teile, wie Wellblechtafeln werde da besonders angesogen. Großflächiger als Ziegel sind ja auch Solarpaneele.
Ich bin gespannt, was hier als Ursache herausgefunden wird.
Halten Sie uns gern auf dem Laufenden, Frau Enkhardt.
Ich habe gerade ein Update veröffentlicht:
https://www.pv-magazine.de/2022/08/03/swissolar-ursache-fuer-explosion-in-schaffhausen-koennte-gasansammlung-gewesen-sein/
Viele Grüße!
Wärmeausdehnung wäre ein möglicher Grund, das schlagartige versagen einer Bypass -Diode könnte das PV Modul ebenfalls schlagartig zerstören, die Verschattung ist auf dem Bild nicht zu übersehen.
Die Wärmeausdehnung wäre zu langsam, bevor das irgendwas explodiert, reißt das Glas, schmilzt die Rückseitenfolie durch bzw. fängt das Modul an zu brennen. Eine Diode explodiert ebenfalls nicht sondern geht thermisch durch, schmilzt und brennt ebenfalls. Brandspuren kann man auf dem Bild ebenfalls nirgendwo erkennen, man sieht lediglich den Schatten eines großen Gebäudes. Es sieht wesentlich mehr danach aus, als ob ein schwereres Objekt mit ziemlicher Wucht/Geschwindigkeit unten links aufgeschlagen ist und sich quasi eine Schneise nach oben rechts gebahnt hat. Dazu würde passen, dass sich die Zerstörung in Richtung oben rechts verbreitert und unten links z.T. PV-Module nach unten eingedrückt und manche nach rechts verbogen sind. Das Objekt muss irgendwo Mittig dieser Zerstörungsschneise liegen geblieben und die Zerstörung außen herum und weiter nach oben rechts durch die abgerissenen und weggeschleuderten PV-Module verursacht worden sein. Wäre da etwas explodiert, müsste die Zerstörung ringförmig/oval und nicht Schneise stattgefunden haben, aber das ist nur meine Laienhafte Einschätzung von dem was auf dem Bild zu erkennen ist.
Ja, Ne, is klar. Ein Solarmodul explodiert…👣… Nachtigall, ick hör dir trappsen 😎
Da ist nie und nimmer was explodiert.
Die Behörden machen es sich wieder einfach. Irgendwelchen Schwurbelkram in den Raum stellen, die Schuld in die Technik (die Anlage) schieben und möglichst keine Ermittlungsarbeit investieren.
Jämmerlich.
Mich macht die folgende Aussage nachdenklich.
Zitat:…Die genaue Ursache der Explosion werde durch die Experten von SHPower sowie weiteren Photovoltaik-Spezialisten untersucht, wie die Polizei Schaffhausen weiter mitteilte. Eine Manipulation oder Sabotage an der Photovoltaik-Anlage schloss die Polizei als Ursache definitiv aus. Zitat Ende. Ohne auch nur einen Experten gehört zu haben, schließen die definitiv aus. Für mich ungewöhnlich, so schnell und auch noch definitiv.
Es wird doch nicht einer den gegenwärtigen PV Boom etwas bremsen wollen ???
Wenn ich Revue passieren lasse, was in den letzten 25 Jahren diesbezüglich alles geschehen ist, halte ich nichts mehr für unmöglich.
Zumal ich vor nicht allzu langer Zeit in einem Forum, von einem Energiewende Gegner gelesen habe, in bestimmten Fällen könnte man ja mal mit Steinen nachhelfen.
Eine Bypass-Diode könnte schon mal explodieren, das hätte aber nicht annähernd genug Energie um auch nur Backbox zu beschädigen. Es hat aber nicht nur die Panele aus der Verankerung gerissen, sondern die Verankerung im mittleren Bereich selbst, ist in Richtung Süd-Süd-West mitgerissen worden, grob geschätzt um ca. 1 Meter. Das ist sehr viel mehr als auch thermische Ausdehnung gewährleisten würde (maximale Expansion der Anlage scheint auf 10mm konzipiert). Davon abgesehen ist die Verschiebung, zum Zerstörungsherd hin, sehr wahrscheinlich auf eine erhebliche Zugbelastung, und nicht eine Expansion, zurückzuführen.
Zudem: „Die Polizei geht davon aus, dass eine Explosion auf dem Dach des Herblinger-Markt in Schaffhausen mehrere Solarpanels beschädigte und vom Dach schleuderte. Nun meldet sich ein Anwohner bei TELE TOP, der den Vorfall beobachtet hat. Er widerspricht den bisherigen Erkenntnissen und berichtet, eine Windhose hätte die Solarpanels aus ihren Verankerungen gerissen. Eine Explosion habe es nicht gegeben.“
Nun meldet sich ein Anwohner, der den Vorfall beobachtet hat. Er widerspricht den bisherigen Erkenntnissen und berichtet, eine Windhose hätte die Solarpanels aus ihren Verankerungen gerissen. Eine Explosion habe es nicht gegeben. (https://www.toponline.ch/news/schaffhausen/detail/news/explodierte-solarpanels-anwohner-beobachtet-windhose-00190123/)
Das klingt nach einer sinnvollen Erklärung….
Für die Windhose spräche, dass nur einzelne Module sehr weit weg getragen wurden, und dass die Schneise in der Anlage nicht ganz gerade erscheint. Sollte sich von einem Impact-Ereignis leicht unterscheiden lassen: Die Windhose reißt die PV-Module aus der Verankerung ohne sie stark zu zerstören. Bei einem Impact-Ereignis gibt es mindestens ein sehr stark zerschmettertes Modul. Wäre schon interessant, ob man bei der Konzeption von Dachanlagen in Zukunft Windhosen mit einkalkulieren muss.
kopiert das Bild mal heraus, ladet es in ein bearbeitendes Tool, vergroessert es und schaut euch die Schneise an – welche da geschlagen wurde. Man sieht es deutlich.
die Idee das da etwas von „Oben“ eingeschlagen ist – hat was
Es kann sich durch die Hitzeausdehnung Spannung aufbauen, die sich dann schlagartig entlädt.
Weltraumschrott ist auch keine Seltenheit mehr.
@D. Zimmermann
schauen sie mal genau hin, es hat von einem Feld auf das rechte, benachbarte Feld übergegriffen
@JCW
könnte auch der Unterdruck gewesen sein, da die Module gegenseitig schräg zueinander montiert sind und somit ein Flugzeugprofil ergeben
wir werden sehen – was da jemand findet, wenn man es überhaupt finden will !!
Irgendwo im Web ist auch ein Bild gezeigt, mit eindeutig gebogenen Rändern nach INNEN, kommt mir sehr komisch vor.
Windhose scheidet meiner Meinung nach aus, da die dann vom Rand her die Module abgeräumt hätte.
Sieht mir eher danach auch, als wenn da was im flachen Winkel eingeschlagen ist.
Die „Windhosen“ oder genauer Wirbelschleppen verursachen keinesfalls nur vom Rand her Schäden. Das Haus meiner Eltern steht bei Ostwind direkt in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens und mehrere Nachbarn hatten bereits Schäden mitten im Dach dadurch. Bei einer KFZ Werkstatt in der Nähe flogen schon mehrfach mittig Dachplatten weg aber die Fraport weigert sich dieses wie die anderen Hausdächer klammern zu lassen.
Die Meldung der Schaffhauser Polizei, wonach am 31. Juli auf einem Dach in Herblingen eine Photovoltaik-Anlage explodiert sei, ist falsch. Leider wurde die Meldung von zahlreichen Medien ungeprüft weiterverbreitet. Dabei hätte eine kurze Rückfrage bei einem Solarprofi sofort Zweifel aufkommen lassen.
Aufgrund eigener Recherche und aus einer verlässlichen Quelle weiss Swissolar, dass die Ursache der Explosion eine Verpuffung war. In einem partiellen Dachbereich ist unbekanntes Gas ausgetreten. Dieses hat sich unter der Drainagematte gesammelt und ist explodiert. Die Photovoltaik-Anlage war also nicht der Grund für die Explosion.
Vielen Dank. Wir haben dazu heute auch bereits ein Update veröffentlicht:
https://www.pv-magazine.de/2022/08/03/swissolar-ursache-fuer-explosion-in-schaffhausen-koennte-gasansammlung-gewesen-sein/
Vielleich könne die Redaktion per Fußnote den Artikel verlinken?
https://www.pv-magazine.de/2022/08/04/polizei-windhose-beschaedigt-photovoltaik-dachanlage-in-schaffhausen/
Guter Hinweis, danke!