Das Bundeswirtschaftsministerium hat sich am Freitag nochmal zum EEG 2023 geäußert. Es hob hervor, dass die Nutzung erneuerbarer Energien im überragenden öffentlichen Interesse liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. Damit haben erneuerbare Energien bei Abwägungsentscheidungen Vorfahrt, wie es hieß.
Zudem gebe es ab Samstag für alle neuen Photovoltaik-Anlagen eine höhere Vergütung. „Von Samstag an können Solaranlagen bis zu 13,4 Cent pro Kilowattstunde für ihren Photovoltaik-Strom erhalten. Die erhöhten Fördersätze gelten für Anlagen, die frühestens am Tag nach dem Inkrafttreten und damit ab dem 30. Juli in Betrieb genommen werden. Zugleich wird der Netzanschluss unter anderem für kleine Photovoltaik-Anlagen vereinfacht. Weitere Maßnahmen greifen am 1. Januar 2023“, so das Ministerium.
Es verwies jedoch auch darauf, dass die Regelungen im neuen EEG noch unter Vorbehalt der europäischen Beihilfegenehmigung stünden. „Hierzu sind wir mit der EU-Kommission in guten und konstruktiven Gesprächen. Diese Gespräche wurden früh angestoßen worden und sind daher bereits weit fortgeschritten“, erklärte das Bundeswirtschaftsministerium. Einen genauen Zeitpunkt, wann es mit dem Vorliegen der beihilferechtlichen Genehmigung rechnet, nannte es nicht.
„Wir müssen so schnell wie möglich unser Energiesystem umstellen, weg von fossilen Energieträgern, hin zu erneuerbaren Energien. Deshalb haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien deutlich zu verbessern“, erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. „Ab heute greift der zentrale Grundsatz, dass die Erneuerbaren im öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Das ist entscheidend, um das Tempo zu erhöhen.“ Mit Blick auf die Anhebung der Photovoltaik-Vergütungssätze sagte Habeck weiter: „Das sendet ein klares Signal in den Markt und gibt der Solarenergie einen entscheidenden Schub. Wir müssen alle beherzt und konsequent den Erneuerbaren-Ausbau vorantreiben.“
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frage zum foto: warum deckt man bei einem neubau das dach komplett mit ziegeln ein wenn nachher module draufkommen? braucht es wirklich zwei dächer? das erhöht bloss kosten und dachlast…
Die Kombination von zwei Funktionen in einem Bauteil ist nur dann sinnvoll, wenn es dadurch nicht teurer wird. Die derzeit erhältlichen dachintegrierten PV-Systeme sind aber deutlich teurer, sowohl als eine konventionelle Dacheindeckung, als auch als eine konventionelle PV-Anlage. Man spart nur bei der Erstinstallation, weil da aufgesetzte PV+Dacheindeckung geringfügig teurer ist als die integrierte Variante. Teurer wird es dann, wenn die PV am Lebensende angekommen ist: Dann muss man statt einer preisgünstigen aufgesetzten PV-Anlage eine teure dachintegrierte Anlage austauschen.
Es ist schwer zu prognostizieren, ob sich daran je etwas ändern wird. Zu wünschen wäre es. Aber es ist das Henne-Ei-Problem: Solange die Preisverhältnisse sind, wie sie sind, macht es kaum einer, und dann bleiben sie auch in Zukunft so, weil die Stückzahlen zu niedrig sind. Die Anbieter fühlen sich in ihrer Luxus-Nische mit guten Margen wohl. China liefert lieber billige Standardmodule aus Massenfertigung als vielfältige Sonderanfertigungen und ist damit keine Konkurrenz.
Ich denke da gibt es mehrere Argumente abzuwägen:
– Ziegel-Dächer halten 80 Jahre.
– Solarmodule halten ca. 25 Jahre.
– Solarmodule im Dach integriert ist komplizierter.
– Wenn ein Modul defekt ist, ist es schwieriger auszutauschen im Dach.
– Aufdachmodule sind besser hinterlüftbar. Hitze mindert den Ertrag der Module.
– ….
Wenn man die Ziegeln schon hat und die noch in Ordnung sind, macht es keinen sinn die abzureißen.
Wenn die Ziegeln aber eh runter müssen oder bei einem neuen Dach, gibt es durchaus Lösungen die Beides kompinieren.
Sowohl Solarziegeln als auch Indachmodule.
Ist das Finanzamt jetzt außen vor oder kümmern die sich immer noch um die Solaranlagenbetreiber?
Schönen guten Morgen,
ich appeliere an die Verfasser, dass nur verifizierte Angaben veröffentlicht werden.
Beispiel Dacheindeckung Ziegel: 80 Jahre sind nicht realistisch.
Tondach Ziegel werden in Zukunft wesentlich seltener eingesetzt, da die Kosten gerade signifikant steigen (Energieaufwand Produktion).
Wir habne mit Industriepartnern ein Indach-System entwicklet, welches bei Neubau oder Sanierung preislich auf dem Niveau von Aufdach-Systemen liegt. Wir haben zahlreiche Referenzobjekte in Süddeutschland.
Die Zukunft wird dem Energie-Dach gehören.
Toll, wenn die Indach-Systeme so günstig sind.
Ich habe hier ein reales Beispiel angegeben. Vielleicht ist es ein Sonderfall. Die Doppelmulden-Ziegel waren von 1916-1999 auf dem Dach. Der Dachdecker sagte damals: 20 Jahre hätten sie noch halten können!
Da stellen sie sich aber selber ein schlechtes Zeugnis aus! In eine mir bekannten Siedlung wurden vor 60 Jahren die Dächer mit Ziegeln aus Beton gedeckt und laut Aussage des Vermieters war noch keine Ziegel kaputt. Tonziegel ob glasiert oder nicht halten sicherlich die 80 Jahre. Sie haben mit ihrer Firma ein paar Referenzobjekte, aber über einen längeren Zeitraum haben sie keinerlei Erfahrung. PV Module halten sicherlich 50 Jahre, ob aber ihre Kunststoff Unterkonstruktion so lange hält kann man sicherlich bezweifeln. Auch die Hinterlüftung wird bei integrierten Anlagen heruntergespielt. Sollen ihrer Meinung nach die hier geschriebenen Kommentare zensiert werden? Ich glaube sie müssen noch viel lernen.
Hallo,
der Streit ist wieder mal entbrannt.
Ich baue in meiner Firma selbst Dachintegrierte PV-Anlagen auf. Es ist immer eine Frage von was ist unter den Modulen. Was die Austauschbarkeit angeht, ist wie beim Ziegeldach. Man legt sich zwei Module weg und diese lassen sich bei vernünftiger Bauweise auch später leicht wechseln. Wenn der ausführende Betrieb natürlich handwerklich beim Bau nur die Mindestnorm einhält, wechselt sich ein Modul später extrem schwer.
Auf Scheunen sind die PV-Module am besten unterlüftet, da dort ja keine Isolierung liegt. Bei Wohnhäusern passen wir dies etwas an um mehr Luft zu erhalten.
Es ist wie in jedem Gewerk eine Frage der handwerklichen Lösung vor Ort. Und natürlich gibt es Billiganbieter und Pfuscher, wie bei jeder Arbeit die gemacht werden muss.
Wir haben Einiges an Lehrgeld gezahlt, aber nun bauen wir so Material da ist echt tolle Indachlösungen auf die sich unsere Kunden viele Jahre verlassen können.
Ich finde inzwischen sieht so ein Dach auch viel schöner, als ein klassisches Ziegeldach aus.
Gruß