19 Mehrfamilienhäuser in der „Autofreien Siedlung Weißenburg“ in Münster sind mit Photovoltaik-Anlagen mit Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 323 Kilowatt Leistung ausgestattet worden. Für das Projekt arbeitete die LEG-Immobilien-Gruppe mit Solarwatt zusammen, das die Solarmodule für die Anlagen lieferte. Der Großteil der Photovoltaik-Anlagen – genau 294 Kilowatt – sind nach Angaben der Unternehmen als Mieterstrom-Projekt realisiert worden. Die rund 500 dort lebenden Bewohner können damit künftig Solarstrom vom eigenen Dach beziehen. Es werde davon ausgegangen, dass nur etwa ein Drittel des Stroms ins Netz eingespeist wird. An der Umsetzung des Photovoltaik-Mieterstrom-Modells seien auch die Stadtwerke Münster und Stadtnetze Münster beteiligt gewesen.
„Wir dürfen beim Thema Photovoltaik nicht nur an die rund 16 Millionen Einfamilienhäuser in Deutschland denken, sondern auch daran, wie sich die Menschen in den mehr als 42 Millionen Wohnungen bestenfalls mit selbst erzeugtem Solarstrom versorgen können“, erklärte Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus. „Nur wenn wir möglichst schnell möglichst viele effiziente Mieterstromprojekte auf den Weg bringen, haben wir eine Chance, unsere Klimaziele zu erreichen und die Energiewende voranzubringen.“
Max Schenkel, Projektmanager bei der beteiligten LEG-Tochter Energie Service Plus, betonte die Bedeutung des im EEG 2021 etablierten Lieferkettenmodells. Damit sei eine wichtige Hürde bei der Umsetzung von Photovoltaik-Mieterstrom gefallen. Mit dem EEG 2023 würden sich zudem neue Perspektiven eröffnen. „Verbesserungsbedarf sehen wir noch beim Thema Direktvermarktungspflicht und in der Vielfalt von Anforderungen auf Netzbetreiberebene, auch wenn hier durch einheitliche Webportale bereits Fortschritte zu erwarten sind“, sagte Schenkel.
LEG und Solarwatt arbeiteten auch bereits bei Mieterstromprojekten zusammen. So sind im Berliner Viertel in Monheim Photovoltaik-Anlagen mit 207 Kilowatt installiert worden und in Köln auf 12 Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 73,44 Kilowatt.
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Toll, dass die Wohnungsgesellschaft das investiert hat. Leider machen das bisher zu wenige Wohnungsgesellschaften. Der Grund ist häufig, dass die Investition in die PV die Rendite der Immobilien schmälert. Die Eigentümer lehnen das daher häufig ab.
Besonders Immobilienfonds sind zögerlich, weil sie Probleme haben die Rendite ihrer Fonds zu erwirtschaften.
Und in diese Immobilienfonds sind viele Pensionsfonds investiert die aus den Erträgen Altersversorgungen zahlen müssen.
Wie soll man diesen Teufelskreis durchbrechen?
Es geht nur mit Zwang! Mieter müssen ein Recht auf eigenen Strom haben, ob das auf dem eigenen Dach ist oder durch einen pv-park der
Wohnungseigentümergesellschaft spielt keine Rolle und muss endlich passieren.
Zwang zu dem Bürokratiemonster „Mieterstrom“ fände ich etwas stark. Die Mieter sind im derzeitigen Mieterstrommodell auch nicht gezwungen, den Strom abzunehmen.
Den einzigen Zwang, den ich mir als sinnvoll vorstellen könnte, wäre der, die Dachflächen für Investoren zur Verfügung zu stellen, wenn man sie selber nicht nutzt. Aber auch das scheint mir nicht vordringlich. Zwang ist in unserem freiheitlichen Staat immer problematisch. Besser ist es, einen vernünftigen Anreiz zu geben. Das von den PV-Verhinderern ausgedachte Mieterstrommodell gehörte so schnell wie möglich auf den Müllhaufen und durch ein flexibles und unbürokratisches Eigenverbrauchsmodell ersetzt. So wie der Vermieter eine Heizungsanlage betreibt, sollte er auch eine PV-Anlage betreiben können, allerdings in der Nebenkostenabrechnung ergänzt um eine Garantierendite, die sich am zum Zeitpunkt der Errichtung geltenden Zinsniveau orientiert. Um den Reststrom kann sich der Mieter selber kümmern, wie er das sonst auch tut.
Am einfachsten und gerechtesten wäre es allerdings, wenn auch die PV-Anlage auf einem Mietshaus als Volleinspeiser mit auskömmlicher Einspeisevergütung incl. Garantierendite betrieben würde. Dann würde jeder in der Gemeinschaft der Stromverbraucher gleichermaßen davon profitieren, unabhängig davon, welche technischen Möglichkeiten das Haus, in dem er wohnt, bietet.
@JWC; es wäre mal angeraten Ihr ständiges Schwrz-Weißdenken zu Überarbeiten.
Es gibt mitunter auch GEMEINNÜTZIGE Wohnungsbaugesellschaften.
Eventuell wäre es hilfreich, deren Geschäftsführern eine fachliche Begleitung anzubieten?
Die Energiewende wird meiner Ansicht eher im Bestand anstatt im Neubau entschieden…..
@Ernst Gruber,
warum diese Polarisierung? Es soll menes Wissens auch Unternehmen geben, die gemeinnützig organisiert sein könnten.
Ein wenig Phantasie wäre mal gefragt und eventuell auch entsprechend unterstützt!, wenn auch nur argumentativ!
Bitte um weitere Infos.
Hallo Thomas. Mieter und Vermieter sollten etwas von der Solaranlage haben. Gemeinnützige Gebäudebesitzer und Gebäudeverwalter haben bisher sicherlich den kleinsten Anteil mit PV auf ihren Dächern. Ich traue diesen Gesellschaften die Handhabe einer Mieter Solaranlage auf alle Fälle zu, denn sie sind auch jederzeit in der Lage ihre Gewinne durch Spekulation, Sanierung und laufende Mieterhöhungen zu maximieren. So dumm sind die nicht. Auch die Argumente von JVC kann ich nachvollziehen. Das ist nicht schwarz-weiß. Die lange Zeit des Redens und des beratens der Wohnungsbaugesellschaften ist vorbei, wir müssen endlich handeln. Es darf auch politischer Druck sein.
@ JVC. Das Modell mit voller Einspeisung wäre ideal, aber es macht keiner. Hier brauchen wir wieder den Zwang. Subventionen können wir uns bei der Masse an Strom welche wir brauchen nicht leisten. Preiswerte oder kostenlose Darlehen über die KfW müssen da reichen. Gerade in Ballungsräumen ist die Erzeugung vor Ort oberstes Gebot. Die Wohnungsbaugesellschaften machen auch durch verfehlte Politik Milliarden Gewinne, aber in PV investieren Sie nicht. Das geht nicht mit Freiwilligkeit!
@Ernst Gruber
Wohnungsbaugesellschaften zu einer zusätzlichen Handlung, als die ordinäre Verwaltung der Immobilie zu bringen, erfordert eine Zusatzleistung für Kapital und Mitarbeiter.
Partizipiert eine Wohnungsbaugesellschaft an der Errichtung einer PV-Anlageund deren Vermarktung?
Hier müßten wir noch etwas arbeiten!
stutzig macht mich, dass eine flach aufgeständerte Unterkonstruktion auf einem extensiv begrüntem Dach ausgeführt wurde. Wie wird der Bewuchs unter den Modulen im Schach gehalten? Eine ordentliche Gründachpflege wird hier kaum möglich sein, oder?
Es gibt Pflanzen die werden nicht höher als 10 oder 20 cm
@Ernst Gruber
haben wir noch andere Probleme als die Wuchshöhe von Dachbegrünung.
Extensiv oder fremd bewässert?
Ich glaube, hier verzetteln sich einige Diskutanten.
Es reicht nicht wenn man nur vom Wechselrichter zum Modul denkt. Flachdächer wurden sehr oft mit hitzeresistenten Pflanzen zur Verbesserung des Klimas in der Stadt realisiert. Jetzt werden PV-Anlagen vermehrt in Flachdächer integriert und da spielt auch die Begrünung eine große Rolle. Sie werden sicherlich auf einem begrünten Dach eine höhere Stromausbeute haben als auf einem Dach mit Kies oder Dachpappe. Die Verdunstungskälte generiert hier mehr Ertrag. Auch Moorpflanzen welche mit dem aufgefangenen Regenwasser der Module versorgt werden bringen mehr Ertrag und haben Vorteile für die Luft in der Stadt. PV ist sehr vielfältig und so war die Frage von Ruben mehr als berechtigt. Meine Antwort fiel auch nur kurz aus. Überdenken Sie Ihre Kommentare in Zukunft doch ein bisschen mehr.
@ PV Magazin:
Hier wäre ein Bericht oder Interview gut mit einer Expert*in aus einem Immobilienfonds Gesellschaft wie der Deka, Union Investment, Swiss Live, Allianz oder Ähnlicher um zu erfahren, warum bisher nicht mehr passiert im Bestand. Was ich höre, sind es die Kosten der Investitionen in PV oder Erneuerbare Wärmeversorgung. die bisher den Wert von Immobilien nicht erhöhen. Die Mieter ziehen nicht aus und zahlen was immer es kostet zumindest im Wohnungsbereich. Wobei es vielleicht langsam kippt und Kaltmieten reduziert werden müssen, weil Mieter die Warmmiete nicht mehr zahlen können.
Im Büro- und Retailsektor werden Mieter aber fragen Flächen zu reduzieren wenn Mietverträge auslaufen und im Winter ist die Frage wie sich Gebäude und ganze Eragen sich stilllegen lassen um dann die Energiversorgung runterzufahren.
Hallo, bin private EFH-Eigentümerin in Berlin seit über 30 Jahren und habe in den 90er Jahren als eine der ersten an dem sog. 1000-Dächer-Programm teilgenommen. Das ging ungefähr bis 2015 gut bis die ersten Siemens – Module ausfielen und ich habe dann für rd. 9000,- Euro neue Module selbst gekauft. — Immer alles brav eingespeist ins Netz. Dann fiel nach 20 Jahren der Zuschuss aus und jetzt stehe ich wieder da!! Meinen selbst erzeugten Strom darf ich nicht benutzen, Akku hilft nicht, alles untersag, wollte ich kaufen. Ich muss für gerade 7,5 Ct einspeisen und darf brav für über 35 Ct meinen Strom einkaufen. Es ist eine absolute Sauerei, aber ich kann nichts dagegen machen, nur einfach weniger Strom verbrauchen…. Viele Grüße aus Berlin von Lucie F.