„Unser Ziel ist, dass Deutschland zum Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität und deren Integration in das Stromnetz wird.“ Das sagte Michael Kellner (Bündnis 90/Die Grünen), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, anlässlich des jetzt veröffentlichten Förderaufrufs „Forschung und Entwicklung für eine erfolgreiche Transformation zur Elektromobilität und Systemintegration“. Zum einen sei die Elektromobilität zentral für die Reduzierung von Emissionen im Verkehr. Zum anderen könnten elektrische Antriebe in Zukunft wesentlich dazu beitragen, den Bedarf für einen Stromnetzausbau zu reduzieren, indem sie über die Mobilität hinaus als Speicher genutzt werden. „Damit dieses bidirektionale Laden möglichst rasch Realität wird, unterstützen wir gezielt Forschung und Entwicklung in diesem Bereich“, so Kellner.
Das Ministerium ruft zur Einreichung von Interessenbekundungen mit verschiedenen Schwerpunkten auf. Ziel des Förderschwerpunkts „bidirektionale Flottenkraftwerke 2025“ ist es, das bidirektionale und stromsystemdienliche Laden durch anwendungsnahe Forschung weiter zu entwickeln. Die geförderten Projekte sollten das Ziel haben, den überwiegenden Teil der Ladevorgänge von elektrischen Fahrzeugen ab 2025 im Zusammenspiel mit anderen Komponenten des Energiesystems strommarkt- und systemdienlich zu steuern.
Weiterer Förderschwerpunkt sind Prosumer-Ladeinfrastrukturen für Eigenheime, Quartiere, gewerbliches Depot-Laden und öffentliche Hochleistungs-Ladezentren in Ballungsräumen sowie entlang von Autobahnen und Fernstraßen. Diese sollen durch eine Kombination von Eigenerzeugung und Zwischenspeicherung von Strom, marktdienlicher Steuerung und sektorübergreifendem Energiemanagement dazu befähigt werden, Ladevorgänge des batterieelektrischen Pkw- und Schwerlastverkehr stets zuverlässig, kostengünstig und abgesichert zu realisieren.
Hinzu kommt noch der Förderschwerpunkt „Produkte und Produktionsprozesse für eine erfolgreiche Transformation zur Elektromobilität“. Dessen Zuel ist, Wertschöpfung, Kosteneffizienz, heimisches Know-how, Lieferketten-Resilienz und Neuausrichtung der Produkte und Produktionsprozesse durch Forschung und Entwicklung so zu verbessern, dass die Transformation zur Elektromobilität unterstützt und erfolgreich bewältigt wird.
Unternehmen, Gebietskörperschaften, Einrichtungen der öffentlichen Verwaltung, Universitäten oder sonstige Forschungseinrichtungen können nun bis zum 30. September 2022 Projektskizzen einreichen. Das Ministerium begrüßt insbesondere die Beteiligung von mittelständischen Unternehmen, der Zulieferindustrie und von Anbietern innovativer digitaler Lösungen. Weitere Informationen gibt es neben dem Förderaufruf auch in der Förderrichtlinie.
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Der folgende Satz zeigt ja schon, wo das Problem liegt: „Zum anderen könnten elektrische Antriebe in Zukunft wesentlich dazu beitragen, den Bedarf für einen Stromnetzausbau zu reduzieren, indem sie über die Mobilität hinaus als Speicher genutzt werden.“
Wir brauchen Mega-Stromnetze, weil wir nichts aus der Vergangenheit gelernt haben. Wir setzen nach wie vor auf eine zentrale Energieversorgung in den Händen weniger Konzerne, indem wir die Energie z. B. Offshore in großen Energieparks im Norden erzeugen, um sie danach, mit viel Verlusten, quer durch das Land in den Süden zu transportieren, wo sie benötigt wird. Davon profitieren große Konzerne, die die Parks und die Mega-Trassen bauen und die die Energie liefern.
Mir wäre es recht, wenn die Regierung weniger Geld für die Forschung an einem Thema ausgeben würde, das bereits möglich ist. In Japan und auf der Insel Porto Santo kann man sehen, dass es möglich ist. Es könnte auch in Deutschland schon längst Realität sein, wenn es nur politisch gewollt wäre. Die Regierung sollte das Geld besser in die Realisierung stecken und parallel in die Forschung.
Unsere E-Autos stecken voller Intelligenz. Sie können Ladevorgänge regeln und für die Sicherheit beim Laden und Entladen sorgen. Auch die Ladesäulen sind schon sehr intelligent. Wenn man dafür sorgt, dass die Schnittstelle zwischen Ladesäule und Fahrzeug problemlos und bidrektional funktioniert, dann könnte ein Fahrzeug auch jetzt schon ein Haus versorgen. Die ca. 1 – 5 kWh, die ein Wohnhaus in der Nacht benötigt, in der die eigene PV nichts liefert, stehen in den meisten Fahrzeugbatterien der E-Autos am Abend zur Verfügung.
Das Problem sind die Verhinderungsstrategien der Energieversorger, der Netzbetreiber und der Politik. Es könnte sich damit tatsächlich ein Markt entwickeln, der dem Prosumer die Möglichkeit gibt, seinen Strom dort einzukaufen, wo er billig oder evtl. sogar kostenfrei ist und damit sein Haus in der Nacht günstig zu versorgen. So, wie man die Gasflasche für den Gasherd im Wochenendhaus dort einkauft, wo man sie am preisgünstigsten bekommt, könnte man auch seinen Strom z. B. günstig bei einem Bauern in der Nachbarschaft kaufen, der eine große PV sein eigen nennt und keine Lust mehr hat, ihn für wenig Geld einzuspeisen. Wettbewerb senkt erfahrungsgemäß die Preise. Wenn man jedem Verbraucher solche Möglichkeiten gäbe, sich wirklich an der Energiewende zu beteiligen und vor allem auch davon zu profitieren, dann wären wir mit der Energiewende schon viel weiter. Stattdessen gibt es Normen und Gesetze, die das ganz klar verhindern. Sie sorgen dafür, dass die großen Konzerne an der Energiemacht bleiben.
@Roland
recht sinniger Beitrag; jedoch wie soll es aussehen, DAS ENERGIEKONZEPT?
Ja, leider wird in der BRD mit der Netzargentur nur an der Oberfläche der Probleme der Stromversorgung gekratzt. Eine andere Instanz ist nicht in Sicht.
Es hat den Anschein, MA der Energieargentur lehnen sich zurück und gehen 16:00 Uhr in den Feierabend und überlassen die Handlungsfelder eher den 4 großen Energieversorgern.
Eine Batterieladung und auch die Entladung ist mit Verlusten behaftet.
Ein Batteriespeicher altert bislang mit zunehmenden LadeZyklen.
Wer wird diese bei Stromentnahme ausgleichen?
OK. Ein Ansatz wäre mindestens, die Ladung von Fahrzeugen dem Bedarf des Netzes als neg. Regelleistung unterzuordnen und den Stromfluss entsprechend zu drosseln.
Wie könnte ein solcher Regelkreis aussehen? Wer traut sich einen solch großen Regelkreis zu bedienen?
Gibt es schon eine Definition für entsprechende Steuerungsleitungen für die Wallboxen?
Achtung: Das Konzept der bidirektionalen Ladung setzt vorraus, dass das entsprechende Fahrzeug an seiner Versorgungsleitung am EFH angeschlossen sein wird.
Bei dem Anteil an Mietverhältnisen von 50% in BRD dürfte das nur fürdie Wenigsten möglich sein. Die anderen Teilnehmer rasen derweil um den Block, um eine der freien öffentlichen Ladestation zu erreichen……
Hilfreich wird das nicht wirklich. Wir werden nach anderen Lösungen suchen müssen.
Hallo, Sie sprechen eine typisch deutsche Mentalität an. Alles regeln, nichts riskieren und schon gar nicht jemanden auf die Füße treten. Die Stromversorgung muss zentral geregelt werden. Aber warum? In meiner über zwanzig jährigen Erfahrung als Stromerzeuger habe ich schon vieles mit der Netzagentur und dem Finanzamt erlebt…. Seid drei Jahren fahre ich ein E-Auto. Ich bin sehr zufrieden. Meine Wallbox habe ich auf sechs KW gedrosselt damit ich nur Strom von der PV-Anlage (10kwh) lade. Das funktioniert prima. Reicht der Strom zum Laden nicht aus so springt meine Batterie im Haus (10Kwh) ein. Nur in der dunklen Jahreszeit muss ich Strom dazu kaufen. Ein E-Auto mit der nötigen Technik zum bi-laden V2H ist mein großer Wunsch. Bisher wohl nicht erfüllbar. Leider!
Hallo Herr Eichhorn,
man kann es kaum besser auf den Punkt bringen. PVA- und E-Autobesitzer sollten sich in Netzwerken zusammenfinden. Es gilt auch die Fragen der NEA für PVA-Nutzer zu regeln, müssen wir erst auf den ersten großen Blackout warten ?
Bauen Sie mal eine PVA auf einem fremden Dach.
Die Liste lässt sich locker um viele weitere PVA-Themen verlängern.
Wir sollten uns organisieren, um die Politik zu zeigen, diese Fragen voranzubringen.
Freundliche Grüße
Volkmar Langer
da gibt es von meiner Seite nichts mehr dazu zu sagen – absolut treffend.
z.B. versucht mal etwas über eine Steuerbox heraus zu bekommen, welche am smarten Meter funktionieren soll und die Möglichkeit schaffen soll !! die PV Leistung herunter zu schalten. Wir – ich – ( Hardwareingenieure ) sind so etwas von sauer auf unsere Politiker – wir können dies schon lange. Wer blockiert das? Ab und zu würde ich gerne die Person(nen) in die Finger bekommen. Versucht mal eine größere PV Anlage ans Netz zu bekommen. Es macht einfach keinen Spaß mehr – und dann noch das Bauamt – einfach schrecklich.
Die 80 Millionen sind ja schon wieder auch für andere Dinge aufgeteilt. Dieses Geld hätte man schon vor drei Jahren bereitstellen können. So hat e3dc sich lange einen Partner suchen müssen und ist dann mit VW fündig geworden. Das größte Hindernis stellt sicherlich die unterschiedliche Netzstruktur dar. VW ist international aufgestellt und setzt sich deshalb auf eine dc-lösung. Einphasige Ausspeisung gibt es schon, aber das hat mit intelligentem Netzmanagement nichts zu tun. In Europa wird hauptsächlich auf eine dreiphasige AC Lösung gesetzt. Andere Autobauer möchten keine diese Lösungen, denn der Vorteil der E-Autos würde noch größer und mit dem Verbrenner ist diese Lösung schlecht machbar. So wird es frühestens 2025 etwas werden. Es ist auch nicht richtig, dass die großen Energieversorger mega Leitungen wollen, denn damit soll ja grüner Strom transportieren werden. Deswegen unterstützt und missbraucht man auch grüne Vereine und Naturschutzorganisationen. So werden deutschlandweite Proteste organisiert um Stromtrassen oder Autowerke zu verhindern oder zumindest stark zu verzögern. Wenn Tesla 10 Millionen Kubikmeter Wasser im Jahr verbraucht sind tausende aus ganz Deutschland auf den Beinen um diesen Autobauer schlecht zu reden. 50 km weiter südlich pumpt die leag das zehnfachen an Grundwasser mit genehmigtem Vertrag weg. Jetzt wären die
Baunkohleflöße trotzdem untergegangen und so pumpte man illegal noch viel mehr. Da gab es eine Bürgerbewegung mit 30 Einheimischen, das war’s danach. Die Energiewende wird dezentral erfolgen. Der südlink könnte gerade mal 4 GW transportieren. Das ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Unsere Multis investieren massiv im Ausland war in England Schottland oder Spanien mehr Geld verdient ist. Am Schluss kommt dann Deutschland dran. Solarparks mit PPA Verträgen sind das einzig lohnende Geschäft hier. Was mich wundert, dass die Kommunen ihre Existenz nicht mit Erneuerbaren sichert. Aber auch da gibt es sicherlich lobbyistische Zwänge.