Planmäßig ist 2022 das Jahr des deutschen Atomausstiegs. Der Ukraine-Krieg hat jedoch wieder Diskussionen um das Laufzeitende für die drei letzten deutschen Atomkraftwerke hervorgerufen. Der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zufolge ist Atomkraft allerdings im zukünftigen Energiesystem weder notwendig noch rentabel. Basis für diese Aussage ist die Metaanalyse „Ein erneuerbares Energiesystem für Deutschland ohne Atomkraft – Studienvergleich zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2045“, in der die AEE einen Szenarienvergleich für die Jahre 2030 und 2045 durchgeführt hat. Basis sind die meistdiskutierten Studien der aktuellen Energiewende-Debatte, die ein breites politisches und inhaltliches Spektrum abdecken, etwa die „Klimapfade 2.0“ des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), die Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) und die Langfristszenarien des deutschen Wirtschaftsministeriums (BMWK).
Im Rahmen der ausgewerteten Studien besteht laut AEE ein klarer Konsens darüber, dass Klimaschutz und Versorgungssicherheit nur mit den erneuerbaren Energien sichergestellt werden können. Zudem weist die Agentur darauf hin, dass die Atomkraft auch kurzfristig keine Abhilfe bei Energieknappheit schaffen könne: Es fehle an Brennelementen, Personal und Sicherheitsvorkehrungen, die sich gar nicht schnell genug beschaffen beziehungsweise umsetzen lassen, um die noch bestehenden Kernkraftwerke einfach weiterlaufen lassen zu können. Nicht zuletzt blockiere die Atomkraft durch ihre mangelnde Flexibilität und hohen Kosten eine echte Energiewende.
Die Metaanalyse kommt laut AEE zu drei Kernergebnissen. Erstens seien Energiewende und Klimaschutz auch ohne Atomkraft realisierbar. Trotz verschiedener Pfade zum Erreichen der Klimaziele werde der deutsche Atomausstieg 2022 in keiner Studie in Frage gestellt. Zweitens seien die erneuerbaren Energien entscheidend für das Erreichen der Klimaschutzziele. Vor allem die kostengünstigen und potenzialreichen Technologien Windenergie und Photovoltaik müssen demnach dynamisch ausgebaut werden; bis 2045 müsse die installierte Leistung aus Wind und Solar laut den verglichenen Szenarien auf rund 433 bis 704 Gigawatt gesteigert werden. Und drittens wird Wasserstoff eine wichtige Rolle im zukünftigen Energiesystem einnehmen. Dafür müssren geeignete Rahmenbedingungen für die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff und anderen synthetischen, strombasierten Energieträgern aufgebaut werden, damit diese rechtzeitig in ausreichender Menge und zu vertretbaren Kosten zur Verfügung stehen.
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Die Diskussion über einen vorübergehenden Weiterbetrieb der 3 AKWs ist m.E. ideologiegesteuert. Es geht dabei doch um das Abwenden einer absehbaren Notsituation im Winter. Die überfällige Revision der AKWs kann bei Bedarf im Sommer nachgeholt werden.
Weiterbetrieb der 3 Kernkraftwerke mit geminderter/reduzierter Leistung ,ohne Nachkauf von Brennelementen
möglich ?
Einsatz gezielt für die Herstellung von Wasserstoff, bis vorhandene Brennelemente total verbraucht sind.
Grüße Dieter Straßburger
Danke für den Artikel – Ich hoffe hier fangen ein paar Leute mit mir zu diskutieren an.
Was spricht dagegen das AKW Isar 2 noch über den nächsten Winter zu bringen (gem. TÜV) ? Wenn ich mir den Strommix von Bayern anschaue und den Worten von R.H., dass wir Strom ohne Gaskraftwerke bereitstellen können frage ich mich wie das gehen soll.
Aktuell ist der Börsenstrompreis für das nächste Jahr im Base bei 300 €/MWh angekommen – Das bedeutet 0,30€/kWh im Einkauf. Jetzt noch grob 0,14€/kWh Netzentgelte, Stromsteuer, Umlagen oben drauf + 19% Ust. und kein Mensch wird mehr irgendwas produzieren wollen und verkaufen können.
Bei einer Verlängerung der AKWs würde meiner Meinung nach zumindest an der Strombörse eine Entspannung der Preise eintreten wodurch einerseits EVUs etwas besser beschaffen können und somit auch einen „normalen“ Preis an die Verbraucher weiterleiten können.
Die meisten wissen mit Sicherheit nicht, dass sowohl Gas und Strommenge für dieses Jahr (2022) bereits von den meisten EVUs 2021 an der Börse beschafft worden worden ist, wo die Strom/Gas-Welt noch in Ordnung war (Strom EK < 0,07€/kWh | Gas EK <0,04 €/kWh). Die Wellen an Preiserhöhungen werden ab 2023 gigantisch.
Ich lach mich kaputt über die Kommentare 🙂 Strompreise stabilisieren mit den 3 AKW´s??? Ein guter Witz. Die Leistungsfähigkeit von AKW werden scheinbar noch immer stark überschätzt. In Frankreich stehen aktuell (seit Monaten) ca. 60% aller AKW wegen Störungen, Mängeln und Revisionen, etc. Wenn man den Strompreis stabilisieren will sollte man hoffen, dass unsere Nachbarländer mal auf günstige Erneuerbare umstellen statt zu versuchen in 20 Jahren neue AKW in Betrieb zu nehmen wenn sie keiner mehr braucht. Die Atomkraft ist tod. Aber einige Ewiggestrige haben es halt noch nicht kapiert. Träumt also gerne weiter und überlegt evtl. mal wo in eurem Garten wir den Atommüll lagern können.
Polemik hilft nicht weiter. Von den ideologischen Atomkraftgegnern wird mit keinem Wort erwähnt, dass nun die Kohlekraftwerke mit dem vorher von den gleichen Personen verpönten CO2 vertstärkt gebraucht werden müssen, um Gasverstromung zu vermeiden. Es geht nicht um die teuere Herstellung
neuer Atomkraftwerke, sondern nur um einen etwa 1-2-jährigen Weiterbetrieb der noch betreibbaren.
Das Argument und Problem der Endlagerung bleibt bestehen, vergrößert sich aber durch den
relativ kurzen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke nur unerheblich. Würden man nun schon seit Wochen und Monaten den Weiterbetrieb nicht massiv ablehnen, sondern konstruktiv versuchen, könnte die Beschaffung der Brennstäbe in anderen Ländern der Erde schon eingeleitet sein.
Nach Habeck sollen wir Privathaushalte im Kleinen bei der Energie sparen, auf der anderen
Seite wird argumentiert, dass der Weiterbetrieb von einigen Atomkraftwerken „nichts“ bringen würde. Im Leben ist es ganz schwierig ohne Widersprüche zu bleiben, daher sollte man realistisch
und flexibel bleiben, wenn die aktuellen Umstände es erfordern.
In Frankreich stehen einige AKW still wegen Störungen etc. Und deswegen sollen die in Deutschland, welche offensichtlich einwandfrei arbeiten, vom Netz gehen? Ein schwaches Argument.
Dem Kommentar von Guenther Kretzer schließe ich mich an.
Seit der Finanzkrise sind ein Großteil der Bürger hierzulande zu sehr verwöhnt worden um jetzt irgendwas zu ändern. Nur durch unmittelbare Not oder Angst vor der Zukunft kann man hierzulande noch irgendetwas bewegen. Die Nachfrage nach E-Autos, PV-Anlagen und Wärmepumpen ist explodiert, aber nur durch die Angst seine energetrechnung nicht mehr zahlen zu können. Allein aus diesem Grund müssen die AKWs weg, denn die Gesellschaft muss die Politik zwingen schneller zu handeln. Ein AKW ist kein Spielzeug! Auch hier gibt es hunderte von Seiten Vorschriften über Betrieb und Sicherheit. Auch bei Putin hat man gesehen, dass er einen Angriff auf ein AKW nicht ausschließt. Frau Merkel und ihre Partei haben die AKWs nicht nur wegen dem Unfall, sondern auch aus rein wirtschaftlichen Gründen abschalten lassen. Anlagen älter als 40 Jahre sind ein Milliardengrab, siehe Frankreich. Die CDU CSU nahen Großkonzerne sind mit den Entschädigungen viel besser gefahren als mit einem Weiterbetrieb. Wir können innerhalb eines Jahres erneuerbare Energie aufbauen um 10 AKWs stillzulegen. Wir müssen es nur in Tesla Geschwindigkeit tun und das geht nur über unmittelbaren Zwang.
10 AKWs pro Jahr ersetzen. Das wäre schön. Das ist sogar noch unwahrscheinlicher als dass morgen auf einmal jeder Vegetarier ist und nur noch mit Bahn und Rad in die Arbeit fährt.
man hat 20 Jahre PV-Ausbau für 5 AKWs benötigt. Ich wäre schon mehr als glücklich wenn jährlich 1 AKW durch PV und 1 AKW an Wind substituiert werden könnte.
VG
Ein Freund
@ ein Freund. Ein AKW erzeugt 1,4 GW-leistung permanent im ganzen Jahr. Um das zu ersetzen braucht man überschlagen 2 GW PV und ein GW Wind und Zwischenspeicher für den Überschuss. Wieso haben wir dann in den letzten 20 Jahren nur fünf AKWs ersetzt? Wir haben über 50% erneuerbare Energien im Netz. Kann man das mit fünf AKWs erreichen? Technisch ist es kein Problem 10 AKW im Jahr zu ersetzen, aber vielleicht brauchen wir erst Notfall Gesetze. Zu ihrer bissigen Anmerkung. Vor 40 Jahren hat keine den Ausdruck Veganer gekannt und trotzdem gab es nur einmal Fleisch in der Woche. Viele konnten sich auch kein Auto leisten und das Fahrrad benutzte fast jeder. Der Gedanke an schlechtere Zeiten kommt in unsere Gesellschaft fast nicht mehr vor. Viele Jammern auf sehr hohem Niveau aber vielleicht kommen ganz schnell Zeiten wo das Jammern auf niedrigem Niveau angebracht ist.
Ernst Gruber schreibt.
Nur durch unmittelbare Not oder Angst vor der Zukunft kann man hierzulande noch irgendetwas bewegen.
@ Ernst Gruber.
In normalen Zeiten wird man eher belächelt, wenn man etwas bewegt.
Ich hab’s selbst erfahren..
Als wir 1992 unsere erste kleine Photovoltaikanlage aufs Dach bastelten, musste ich mir von vielen sagen lassen, dass das ein Hobby für grüne Spinner wäre. Zwanzig Jahre später, als wir alle Dächer mit Solarplatten belegt haben, wurde das auch noch skeptisch beäugt. Seit 4 Jahren haben wir das Wohnhaus gedämmt, eine Wärmepumpenheizung installiert, den Gaszähler abgeklemmt, und die Leitung verplombt. Vor einiger Zeit, saß ich in einer Runde wo es, wegen der zu erwartenden Gasknappheit, um das Frieren im Winter ging, da machte ich nur so beiläufig die Bemerkung, ich werde nicht frieren. Prompt war ich auch wieder der Außenseiter, und musste mir die die Bemerkung gefallen lassen,, „Du denkst ja nur an Dich“ Dass ich vorher auch schon an andere gedacht hatte, die mir nur nicht zugehört hatten, weil Hobbys für grüne Spinner sie nicht interessierte, wird da vollkommen vergessen.
Kurze Anmerkung:
In 20 Jahren wurden ca. 50 GWp PV-Anlagen gebaut. = Ca. 50 TWh/a
1 AKW bringt ca. 10 TWh/a also wurden in 20 Jahren nur durch PV 5 AKWs ersetzt. Der gesamte Zubau an PV Energie substituiert leider aktuell nur die auslaufenden AKWs.
Wie gesagt, ein Zubau von 10 GWp/a [Also 1 AKW für PV] würde meine Erwartungen übertreffen.
Mehr würde ich für so einen gigantischen Energiemarktwandel gar nicht erst erhoffen. Sie können mir aber gerne erklären, wie Deutschland es schaffen soll, mehr als dieses 1 AKW/a an PV Ertrag zuzubauen.
Bei Wind waren wir 2017 mal bei 6,5 GW Zubau – da hätte man schon 1,5 AKWs pro Jahr. [20 TWh/a]. Also sie sehen. Falls Deutschland es schaffen sollte 1 AKW an PV [10 GWp/a = 10TWh/a] zuzubauen und 2 AKWs an Wind [8 GW/a = 20TWh/a], dann wäre das bereits ein sehr guter Fortschritt.
Ein Freund schreibt.
Danke für den Artikel – Ich hoffe hier fangen ein paar Leute mit mir zu diskutieren an.
Was spricht dagegen das AKW Isar 2 noch über den nächsten Winter zu bringen (gem. TÜV) ? Wenn ich mir den Strommix von Bayern anschaue und den Worten von R.H., dass wir Strom ohne Gaskraftwerke bereitstellen können frage ich mich wie das gehen soll.
Aktuell ist der Börsenstrompreis für das nächste Jahr im Base bei 300 €/MWh angekommen – Das bedeutet 0,30€/kWh im Einkauf. Jetzt noch grob 0,14€/kWh Netzentgelte, Stromsteuer, Umlagen oben drauf + 19% Ust. und kein Mensch wird mehr irgendwas produzieren wollen und verkaufen können.
Bei einer Verlängerung der AKWs würde meiner Meinung nach zumindest an der Strombörse eine Entspannung der Preise eintreten wodurch einerseits EVUs etwas besser beschaffen können und somit auch einen „normalen“ Preis an die Verbraucher weiterleiten können.
@ Ein Freund.
Ich fange gerne an mit Ihnen zu diskutieren.
Ich hab Verständnis für diejenigen die sich weniger mit der Materie beschäftigen und glauben, wenn wir AKW noch eine Weile am Netz halten könnte man die Strompreise, sprich Börsenpreise niedriger halten. Leider lässt unser gegenwärtiges Strommarktdesign das gar nicht zu.
Dazu müssen Sie wissen wie die Börsenpreise, sprich Großhandelspreise für Strom entstehen, deren Höhe Sie beklagen.
Schauen Sie mal hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
Auf der Merit Order ( MOE ) Angebotskurve der Grafik wird von links nach rechts, mit steigenden Preisen, solange angeboten, bis der jeweilige Bedarf gedeckt ist. Das letzte, noch für die Nachfrage benötigte Kraftwerk, bestimmt den Preis, sprich Börsenpreis, oder Großhandelspreis.. Alle anderen benötigten Kraftwerke werden nach diesem Preis bezahlt, und profitieren von einem sogenannten „Mitnahmeeffekt“ Besonders profitieren – ganz links auf der Kurve – die abgeschriebenen AKW davon, weil diese die niedrigsten Gestehungskosten haben. Deshalb nennt man die im Volksmund auch „Gelddruckmaschinen“
Sie werden anhand des Systems selbst erkennen, wenn die AKW nun weiterlaufen, Preis bestimmende Grenzkraftwerke werden die nicht, und somit bleiben die weiterhin lediglich nur Gelddruckmaschinen.. Das Gegenteil ist der Fall, deren Mitnahmeeffekt wird größer wenn die Börsenpreise steigen, die Aktionäre freuen sich.
Deshalb halte ich „Kohle statt Gas“ wie es gegenwärtig im Raum steht, für eine weitaus sinnvollere „Notlösung“. Denn wenn billigere Kohlekraftwerke anstatt der teuren Gaskraftwerke zu Preis bestimmenden Grenzkraftwerken werden, muss der Börsenpreis sinken, wie Sie selbst an dem obigen MOE Link nachvollziehen können.
Perfekt. Vielen Dank. Das nehme ich so mit
@ Ein Freund.
Schön, dass Sie sich damit beschäftigt haben. Wie gesagt, ich nehme keinem Übel wenn er nicht so tief einsteigt, wie ich das als Rentner mit viel Zeit, schon seit Jahren tue. Oberflächlich betrachtet klingt es ja auch ganz sinnvoll, was Sie geschrieben haben
Wir können uns freuen wenn wir bis zum Jahresende ohne Gau aus einem rissigen AKW hier oder bei unseren Nachbarn aussteigen und das wird hoffentlich andere animieren es uns gleich zu tun wenn….
Ja wenn die Vorgaben für eine PV Anlage bis 10 KW zu installieren endlich so einfach werden wie eine Balkonanlage. Und Menschen die finanziell das nicht eben aus dem Portemonnaie entnehmen können bei dem Antrag für entsprechenden Kredite unterstützt werden. Ältere Menschen können nicht einfach einen Kredit aufnehmen
Dann besteht noch die Notwendigkeit die Netzbetreiber zu reformieren.
Alles einfach machbar und sinnvoller als auf alte ausgediente und gefährliche Ressourcen zurück zu greifen.
Wer dem Autor der Studie folgt, der ist bereit, drei einwandfrei arbeitende AKW stillzulegen mit der Hoffnung, dass die damit entstehende Lücke durch noch nicht installierte Photovoltaik- und Windkraftanlagen ersetzt wird. Also: ich beabsichtige, ein Haus zu bauen, das in ca 15 Jahren fertig gestellt sein soll, und kündige darum meinen Mietvertrag zum 31.12.22. Ja, das ist vorausschauende Politik.
Kohlekraftwerke sollen die Zwischenlösung sein, aber hieß es von denen nicht, dass sie mitverantwortlich seien für den Klimawandel?
Der Autor begründet die notwendige Stilllegung sowohl betriebswirtschaftlich als auch sicherheitstechnisch.
BETRIEBSWIRTSCHAFTLICH: wie kann es sein, dass der Betreiber eines dieser AKW versichert, das vorhandene Uran reiche mindestens bis Spätsommer 2023 ? Angeblich soll ab 2023 auch das Personal fehlen. Warum gerade dort? Umgekehrt – Personalprobleme bei der Installation von PV Anlagen, die sind bekannt. SICHERHEITSTECHNISCH: Wenn die gesetzlichen Sicherheitsprüfungen in den letzten Jahren tatsächlich ausgefallen wären (was ich bezweifle), dann hätten die AKW schön längst still gelegt sein müssen.
@ radlcaesar
lesen Sie meinen Kommentar, den ich dem Diskutant „Freund“ geschrieben habe, und Sie werden erkennen, wem ein Weiterlaufen der AKW was bringt. Was die Lücke betrifft, die gibt es nur bei denen, die sich nur oberflächlich mit der Materie beschäftigen.
Lieber die Taube auf dem Dach als den Spatz in der Hand, so müsste die Überschrift des Artikels und der Meta- „Analyse“ der AEE eigentlich lauten. AKW stilllegen und darauf bauen, dass vollkommen unrealistische Zuwächse bei der Installation von erneuerbare Energie realisiert werden. Man vergleiche nur die Zahlen der Vergangenheit mit denen, die ab sofort umgesetzt werden müssten, um das selbst-gesteckte Ziel zu erreichen: das 3 – 5 fache der bisher jährlich installierten Kapazität. Das dazu erforderlich Personal stammt vermutlich aus den stillgelegten AKW, die Stromnetze sind wie von Geisterhand errichtet, der Widerstand gegen die Windräder hat sich in Wohlgefallen aufgelöst. Das ist keine Kritik des Ziels, aber des Wegs: ist es nicht besser, mit dem 1. Schritt zu beginnen als mit dem vorletzten?
Das Papier der AEE (das ist ein eingetragener Verein!) ist voller Widersprüche: Die Quellen sagen einen Bruttostromverbrauch ab 2045 von ungefähr 1.000 Mrd kWh voraus, während dieselben Quellen für denselben Zeitraum eine installierte Leistung von Photovoltaik und Windenergie von 500 bis 600 Mrd kWh erwarten. Eine gewaltige Deckungslücke, die größer ist als heute. Und wie soll die gefüllt werden? Gas, Kohle?
@ radlcaesar schreibt.
Lieber die Taube auf dem Dach als den Spatz in der Hand, so müsste die Überschrift des Artikels und der Meta- „Analyse“ der AEE eigentlich lauten.
@ radlcaesar
Auch hier kann ich Ihnen nur empfehlen, lesen Sie genau meinen Kommentar, den ich dem Diskutant „Freund“ geschrieben habe. Und dann erklären Sie mir mal, wie und wann die AKW dem Spatz in der Hand zugute kommen sollen.
Sehr geehrte Experten alle,
Das Gas, das uns im kommenden Winter fehlen wir, wird wesentlich in den Wohnungen zur WÄRMEERZEUGUNG!! gebraucht. Die Heizungsanlagen, die wir haben, lassen sich leider nicht so einfach auf Strom umstellen, auch nicht in den Nah- oder Fernwärme-versorgungsanlagen.
Meines Wissens wird die Ab-Wärme der AKWs gar nicht, auch nicht zur Wohnungsheizung genutzt.
Das Problem der Wohnungsheizung bleibt also bei Ihren Diskussionsbeiträgen eigentlich unberührt.
Dass bei geringerem Gasimport auch die generelle Stromproduktion betroffen ist, sehe ich auch, denn wir produzieren ja in entsprechenden Anlagen Strom mit Gas. Dafür brauchen wir AUCH Alternativen.
Allerdings lassen sich Kohleverstromungsanlagen sehr viel flexibler einsetzen als AKWs. Auch das sehe ich in der hier geführten Diskussion nicht beachtet.
Hallo,
schauen sie sich mal die Verkaufszahlen von Heizlüfter und Ölradiatoren an. Das ist die Alternative wenn das Gas aus geht. Ich glaube dafür braucht man Strom.
@Ernst Gruber schrieb weiter oben an ein Freund:
1. Juli 2022 um 13:34 Uhr
@ ein Freund. Ein AKW erzeugt 1,4 GW-Leistung permanent im ganzen Jahr. Um das zu ersetzen braucht man überschlagen 2 GW PV und ein GW Wind und Zwischenspeicher für den Überschuss. Wieso haben wir dann in den letzten 20 Jahren nur fünf AKWs ersetzt?
Hallo Ernst,
ein AKW mit 1,4 GW Bruttoleistung erzeugt pro Jahr (7000 h) netto ca. 10 Mrd. kWh Strom. Das ist soviel wie 10 GWp PV-Kraftwerke erzeugen,
oder aber 4 GW Windkraftwerke (ca. 1000 Anlagen à 4 MW. Die drei noch am Netz befindlichen AKWs liefern also soviel Strom wie 30 GW PV.
Wenn ich die Kommentare lese dann meine ich wie an der Börse, das die Aktie AKW total unterschiedlich analysiert wird. Die einen schreiben das die Aktie die nächsten Jahre durch die Nachfrage massiv steigen wird und die anderen sagen, dass diese Aktie bald nichts mehr wert sein wird. Aber wer hier hat denn so viel Ahnung von der Materie, dass er hier nicht nur Vermutungen, sondern allumfassende Fakten liefern kann. Ministerpräsident Söder in Bayern wollte Grundremmingen auch wieder großspurig ans Netz nehmen. Nach eindeutigen Analysen hat man das aus Kostengründen unterlassen. Auch bei den drei noch Laufenden AKWs gibt es Verträge welche beim Nichteinhalten Milliarden kosten. Auch wenn die AKW Ende des Jahres abgeschalten werden erleben wir keine Dunkelflaute. Mit diesen Milliarden schnell Sonne und Wind zu nutzen macht viel mehr Sinn.
@ Alfred. Ein AKW erzeugt leider rund um die Uhr den gleichen Strom. Durch dieses dumme Wort Grundlast läuft bei uns seit Jahren etwas schief. Was will ich noch um 2:30 Uhr mit der vollen Leistung von drei Kernkraftwerken. Warum sind Nachttarife und Nachtspeicherheizungen so stark subventioniert worden? Warum werden nachts Windräder abgeschaltet? Weil man AKWs nicht abregeln kann! Dadurch wird die grüne Energie zurückgedrängt, was wir eigentlich gar nicht wollen. Atom, Kohle und Gas haben die letzten 10 Jahre den Preis bestimmt und der ist nicht nach unten gegangen. Hätten die erneuerbaren Energien wie früher den Preis bestimmt und hätten wir diese 10 Jahre massiv ausgebaut, dann hätten wir jetzt Strompreise unter 20 Cent für den Endverbraucher. Mich ärgert ihre Milchmädchenrechnung. Zählen sie mal selber nach wie viele AKWs wir in Deutschland schon abgeschaltet haben und wo hier als Ersatz der Strom herkommt und warum wir mit viel weniger GW als in ihrer Berechnung, über 50% Grünen Komfortstrom im Netz haben. Die Gesamtstrommenge eines AKW gegen den täglichen Bedarf zu rechnen ist falsch und geht nicht. Wir brauchen keine 30 GW PV um 3 AKWs zu ersetzen. Windräder erzeugen bereits auch in Deutschland Leistungen von 10, 12 oder 15 MW. Ihre Rechnung stammt noch aus dem letzten Jahrzehnt. Alleine mit Repowering kann man die Windleistung mehr als verdoppeln. Es ist Fakt, dass die AKWs wegkommen denn der Strom aus diesen ist die teuerste Energie welche wir uns leisten.