AEE: Atomkraft weder notwendig noch rentabel

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Planmäßig ist 2022 das Jahr des deutschen Atomausstiegs. Der Ukraine-Krieg hat jedoch wieder Diskussionen um das Laufzeitende für die drei letzten deutschen Atomkraftwerke hervorgerufen. Der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zufolge ist Atomkraft allerdings im zukünftigen Energiesystem weder notwendig noch rentabel. Basis für diese Aussage ist die Metaanalyse „Ein erneuerbares Energiesystem für Deutschland ohne Atomkraft – Studienvergleich zum Erreichen der Klimaneutralität bis 2045“, in der die AEE einen Szenarienvergleich für die Jahre 2030 und 2045 durchgeführt hat. Basis sind die meistdiskutierten Studien der aktuellen Energiewende-Debatte, die ein breites politisches und inhaltliches Spektrum abdecken, etwa die „Klimapfade 2.0“ des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), die Leitstudie „Aufbruch Klimaneutralität“ der Deutschen Energie-Agentur (dena) und die Langfristszenarien des deutschen Wirtschaftsministeriums (BMWK).

Im Rahmen der ausgewerteten Studien besteht laut AEE ein klarer Konsens darüber, dass Klimaschutz und Versorgungssicherheit nur mit den erneuerbaren Energien sichergestellt werden können. Zudem weist die Agentur darauf hin, dass die Atomkraft auch kurzfristig keine Abhilfe bei Energieknappheit schaffen könne: Es fehle an Brennelementen, Personal und Sicherheitsvorkehrungen, die sich gar nicht schnell genug beschaffen beziehungsweise umsetzen lassen, um die noch bestehenden Kernkraftwerke einfach weiterlaufen lassen zu können. Nicht zuletzt blockiere die Atomkraft durch ihre mangelnde Flexibilität und hohen Kosten eine echte Energiewende.

Die Metaanalyse kommt laut AEE zu drei Kernergebnissen. Erstens seien Energiewende und Klimaschutz auch ohne Atomkraft realisierbar. Trotz verschiedener Pfade zum Erreichen der Klimaziele werde der deutsche Atomausstieg 2022 in keiner Studie in Frage gestellt. Zweitens seien die erneuerbaren Energien entscheidend für das Erreichen der Klimaschutzziele. Vor allem die kostengünstigen und potenzialreichen Technologien Windenergie und Photovoltaik müssen demnach dynamisch ausgebaut werden; bis 2045 müsse die installierte Leistung aus Wind und Solar laut den verglichenen Szenarien auf rund 433 bis 704 Gigawatt gesteigert werden. Und drittens wird Wasserstoff eine wichtige Rolle im zukünftigen Energiesystem einnehmen. Dafür müssren geeignete Rahmenbedingungen für die Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff und anderen synthetischen, strombasierten Energieträgern aufgebaut werden, damit diese rechtzeitig in ausreichender Menge und zu vertretbaren Kosten zur Verfügung stehen.

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