Seit 1. Juni hat die Green City AG einen neuen Eigentümer. Das französische Unternehmen Qair hat das Kerngeschäft übernommen. Die meisten Arbeitsplätze bleiben erhalten. Auch ein großer Teil der rund 150 Projektgesellschaften gehören zu der Transaktion dazu. Teilweise kooperiert Qair dabei mit strategischen Partnern. Die Franzosen steigen damit in den deutschen Markt ein. Finanzchef Jochen Nüssle spricht von einem wichtigen Schritt hin zu einem „echten pan-europäischen Akteur“. Bislang ist der Spezialist für erneuerbare Energien unter anderem in Schottland, Griechenland, Spanien, Polen und Frankreich aktiv.
„Der Verkauf sichert darüber hinaus die Betreuung sämtlicher Kraftwerke der ebenfalls insolventen, anleihefinanzierten Beteiligungsgesellschaften der Green City AG, der Green City Energy Kraftwerkspark II GmbH & Co. KG, der Green City Energy Kraftwerkspark III GmbH & Co. KG und der Green City Solarimpuls I GmbH & Co. KG“, teilte das Münchner Unternehmen mit. Zahlreiche Kleinanleger haben hier investiert und bangen derzeit um ihr Geld. „Es konnte ein signifikanter Kaufpreis zur Gläubigerbefriedigung erzielt werden“, sagte Insolvenzverwalter Axel Bierbach von der Kanzlei Müller-Heydenreich Bierbach & Kollegen.
Insolvenzquote noch nicht bekannt
Das bedeutet nicht zwangsläufig, dass sämtliche Ansprüche von Gläubigern erfüllt werden. Nach Ansicht der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger (SdK) fahren die Investoren mit dem Verkauf an ein Unternehmen jedoch besser als mit einer Zerschlagung der Green-City-Gesellschaften. Die Insolvenzquote dürfte deutlich höher ausfallen. Der Wert gibt an, wie viel Prozent ihrer Forderung Gläubiger erhalten. Wie hoch er ausfallen wird, ist noch nicht absehbar. Die SdK rechnet aber damit, dass nach der Gläubigerversammlung am 6. Juli eine erste Schätzung möglich sein wird. (Jochen Bettzieche)
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