Ohne CO2-Abscheidung aus der Luft wird es nicht möglich sein, in Europa bis Mitte des Jahrhunderts Treibhausgasneutralität zu erreichen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Universität im dänischen Aarhus, mit Unterstützung von Kollegen der TU Berlin. Zugleich weisen sie darauf hin, dass der Kontinent zwischen 2025 und 2035 jährlich 400 Gigawatt an zusätzlicher Solar- und Windenergieleistung benötigt.
Die Wissenschaftler haben den Weg des europäischen Energiesystems zu einer Netto-Null-Energieversorgung und zur Begrenzung des globalen Temperaturanstiegs in diesem Jahrhundert auf 1,5 Grad modelliert. Die Ergebnisse wurden letzte Woche in der Zeitschrift Joule veröffentlicht.
Der Studie zufolge muss das Stromnetz ausgebaut werden, um die Flut der intermittierend erzeugenden erneuerbaren Energien aufnehmen zu können. Power-to-X-Technologien, einschließlich der Erzeugung von grünem Wasserstoff, werden auch benötigt, um schwer dekarbonisierende Industrien, die Luftfahrt, die Schifffahrt und den Güterverkehr mit Strom zu versorgen. Grüner Wasserstoff ist unverzichtbar, um die fluktuierenden Erträge von Solar- und Windparks auszugleichen.
Nach Angaben der Wissenschaftler liegt der bisherige europäische Rekord für den jährlichen Zubau von Photovoltaik und Windenergie-Leistung bei 50 Gigawatt. Den Forschern zufolge würde eine Anhebung des maximalen Temperaturanstiegs in diesem Jahrhundert auf zwei Grad weniger Zubau erfordern, wäre aber teurer, wenn man die Auswirkungen des verschärften Klimawandels mit einbezieht.
Die Modellierung wurde mit dem Prime-Computing-Cluster der Universität Aarhus durchgeführt.
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Die EU plant mit ihrem „REPowerEU“ Programm einen Ausbau der Erneuerbaren auf 1.236 GW in 2030
https://ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/repowereu-affordable-secure-and-sustainable-energy-europe_en
Die Photovoltaik soll von 136 GW in 2021 auf 600 GW in 2030 anwachsen (ca. 58 GW Jahr)
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/IP_22_3131
Die Windenergie von 190 GW heute auf 480 GW in 2030 (ca. 36 GW Jahr)
https://windeurope.org/newsroom/press-releases/north-sea-offshore-wind-to-help-repower-the-eu/
Gleichzeitig wurde 2021 weltweit 168 GW an Photovoltaik installiert
https://www.solarpowereurope.org/press-releases/world-installs-a-record-168-gw-of-solar-power-in-2021-enters-solar-terawatt-age
Bei Windenergie waren es weltweit 94 GW.
https://renewablesnow.com/news/world-adds-936-gw-of-wind-in-2021-gwec-says-even-more-is-needed-779796/
400GW pro Jahr klingt leider fernab von allem was wir irgendwie logisch erreichen könnten. Und das bereits in drei Jahren
Es tut mir leid, aber das sind vollkommen unrealistische Phantasiezahlen. Mag sein, dass das der notwendige Wert ist. Es ist aber schlicht nicht zu machen – allein schon aus Mangel an Installationsbetrieben bei der PV und Monteuren beim Wind. Das hat auch nichts mit „mangelndem politischen Willen“ zu tun, wie man aus der grünen Ecke ständig hört, diese Zubauzahlen sind einfach physikalisch niemals zu erreichen.
Die Jammerer oben haben ja keine Ahnung, wieviel Geld und Arbeitskraft bisher in die konventionellen Energieerzeuger geht. Jetzt sind noch die Arbeitskräfte (geburtenstarke Jahrgänge) da, um etwas für die Zukunft zu investieren. In ein paar Jahren sind die alle in Rente. Der größte Jahrgang, 1964, geht 2031. Dann wird es düster auf dem Arbeitsmarkt, aber bis dahin muss in Anlagen investiert werden, die dann für 20 Jahre ohne viel weiteren Aufwand ihre Arbeit tun.
Warum tun sich old-school Print Journalisten so schwer mit Verweis auf Quellen? Hier der Journallink:
https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2542435122001830?dgcid=author
Und hier kurze Zusammenfassung der Leadautorin:
https://twitter.com/martavictoria_p/status/1527018765317287937