Der bayerische Ministerrat hat den Weg frei gemacht für den Erwerb eines Grundstücks für das geplante Wasserstofftechnologie-Anwenderzentrum (WTAZ) in Pfeffenhausen bei Landshut. Das Zentrum wird sich ab 2024 auf die Wertschöpfungskette der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien für die Mobilität konzentrieren. Es soll Unternehmen die Möglichkeit geben, entsprechende Produkte zu entwickeln, zu testen und zu zertifizieren. Zur Produktion von grünem Wasserstoff soll am Standort bis 2023 ein fünf Megawatt starker Elektrolyseur installiert werden.
Bayern will die Einrichtung mit mindestens 30 Millionen Euro unterstützen. Das WTAZ gehört zu den vier Nationalen Wasserstoffzentren in Deutschland. Die Bundesregierung will die Zentren mit insgesamt 72,5 Millionen Euro fördern.
Mit Daimler Truck steht bereits ein Ankernutzer für das WTAZ bereit. Das Unternehmen will in Pfeffenhausen Brennstoffzellen-LKWs prüfen. „Die Entscheidung von Daimler Truck zeigt, wie wichtig das WTAZ für den Hochlauf der Wasserstofftechnologie in der Mobilität ist“, sagt der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Gerade im Schwerlastverkehr bilde Wasserstoff eine ideale Alternative zu fossilen Brennstoffen. „Nur dadurch schaffen wir die Verkehrswende hin zu klimaneutralen Fahrzeugen auf unseren Straßen.“
Parallel dazu treibt Daimler Truck aber auch die Entwicklung batterieelektrischer Fahrzeuge voran. So hat sich das Unternehmen kürzlich am Anlagenbauer Manz beteiligt. In diesem Zuge haben die beiden Firmen auch einen Kooperationsvertrag über eine strategische Partnerschaft geschlossen. Dies sei der erste Schritt, eine Pilotlinie für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batteriezellen sowie die Montage von Batterien am Daimler Truck Standort Mannheim aufzubauen. Zudem sei geplant, gemeinsam innovative Batterietechnologie und dazugehörige Produktionsprozesse für Lkw und Busse zu entwickeln.
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Und wo bekommt der 5 MW Elektrolyse in BAYERN den grünen Strom her? Läuft der Elektrolyseur nur an sonnigen oder windigen Tagen, wenn Bayern einen Stromüberschuss hat?
@..Frank Bleichinger
Echt grün wäre der Strom nur wenn er über PPA Verträge bezogen würde.
Wenn es der Überschussstrom sein sollte, bekommt „Kohlestrom“ ein grünes Mäntelchen umgehängt. Die Grundlage dafür, wurde schon 2010 gesetzlich geschaffen.
Siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen ..„STARKEN ANSTIEG der KOHLESTROMPRODUKTION“.. zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden…Zitat Ende.
Dann wird der „Physikalisch“ überschüssige Kohlestrom nicht mehr in andere Staaten exportiert, sondern im eigenen Land zu grünem Wasserstoff gepanscht.
Das ist die ewige Frage nach Dual-Use, wenn man mit Strom arbeitet. Die gleiche Frage kann man auch bei Stromleitungen stellen. Es ist aber reine Polemik. Natürlich hätte man, um Kraftwerke, die sich nicht abregeln lassen (Braunkohle und Kernkraft), schon längst Speicher bauen können, die den Überschussstrom aufnehmen, z.T. hat man das ja auch gemacht in Form von Pumpspeicherwerken.
Das Problem mit dem Dual-Use hingegen löst man nicht, indem Dinge behindert, die die Erneuerbaren genauso oder sogar noch mehr benötigen, nämlich Speicher und Leitungen. Die Lösung besteht in der Belegung der unerwünschten Kohlekraftwerke mit ihren externen Kosten in Form einer CO2-Abgabe. Gegen Kernkraft hilft nur, das schlichte Verbot. Die Belegung mit den Endlagerkosten klappt nicht, weil hier der Staat die Haftung bereits übernommen hat, und tatsächlich kennt sie bis heute keiner.
Dieser Wikipedia-Artikel, den der Herr Diehl hier ständig postet, ist auch schon etwas überaltert und gehörte überarbeitet. Den Export des Kohlestroms kann man nämlich gar nicht verhindern, wenn man in der EU einen offenen Markt hat, und die Nachbarn noch deutlich weniger Erneuerbaren Strom. Der Export wird nur unattraktiv, wenn die Kohle dank CO2-Zertifikaten teuerer wird, und so läuft es ja schon. Immer, wenn Wind für ein paar Tage angekündigt wird, drosseln die Braunkohlekraftwerke ihre Leistung. Für eine Drosselung bei angekündigten guten Solarerträgen reicht es noch nicht. Da bräuchte man genug Kurzfristspeicher, die die Nachtlücke auffüllen, dann würden auch die der Kohle das Wasser abgraben. Das aber haben die GroKo-Parteien zu verhindern gewusst.
JCW schreibt.
Dieser Wikipedia-Artikel, den der Herr Diehl hier ständig postet, ist auch schon etwas überaltert und gehörte überarbeitet. Den Export des Kohlestroms kann man nämlich gar nicht verhindern, wenn man in der EU einen offenen Markt hat, und die Nachbarn noch deutlich weniger Erneuerbaren Strom.
@ JCW.
Das ist nicht nur ein Wiki Artikel, sondern die gültige Gesetzeslage die damit in der Praxis dargelegt wird.
Den Export von Kohlestrom kann man nicht verhindern, da haben Sie Recht. Seit 2010 die EE nicht mehr den Versorgern zwingend zugeteilt werden, ist es aber „Virtuell“ EEG Strom der angeblich als Überschuss exportiert werden muss. Sie haben doch sicher schon die Schlagzeilen gelesen, die da lauten, „Um die Netze nicht zu überlasten mussten wieder für Millionen Euro Ökostrom ins Ausland verschenkt werden. Tatsächlich ist das aber Kohlestrom, denn physikalisch ist das mit dem dezentral erzeugten Ökostrom gar nicht möglich. Damit das trotzdem funktioniert, hat man 2010 beschlossen, dass Ökostrom nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt wird.
Siehe hier:….https://www.netztransparenz.de/portals/1/EEG-Jahresabrechnung_2018.pdf
Der Artikel ist nicht überaltert, sondern die Ermächtigungsverordnung die da beschrieben wird, war schon von Anfang an ein Schlag ins Gesicht der Energiewende, was heute noch Gültigkeit hat und sich keiner traut was zu ändern.
Wenn der EE Strom noch den Bilanzkreisen der Versorgern mit Ökobändern zwingend zugeteilt würde, wären solche Spielchen, zum Nachteil der Energiewende, nicht möglich.
„Um die Netze nicht zu überlasten mussten wieder für Millionen Euro Ökostrom ins Ausland verschenkt werden.“
Solche Interpretationen stehen aber nur in Bildzeitung oder Welt und ähnlichen Qualitätsmedien. Das braucht man als intelligenter Mensch doch nicht glauben. Die Springerpresse und noch ein paar andere sind von Putin gekauft. Andere sind noch erbärmlicher: Die schreiben einfach ab, weil sie glauben, damit im Mainstream mitzuschwimmen. Das darf man doch nicht zitieren. Das beste ist, man ignoriert es, und wendet seinen Blick auf die wirklichen Probleme.
Ob Öko- oder Kohlestrom exportiert wird, ist völlig egal. Die Bezeichnung als das eine oder andere ist reine Polemik. Wir haben noch einen Strommarkt, in dem es beides gibt, und entsprechend kann es beides sein, oder eine Mischung.
Sie beklagen, dass die Kohlekraftwerke feste Lieferverträge haben, die Erneuerbaren aber nicht. Stimmt aber nicht: Die Erneuerbaren haben auch Lieferverträge: PPAs oder garantierte Einspeisevergütungen. Nur der EEG-Fonds, der die Einspeisevergütungen garantiert, der hat Probleme mit der Vermarktung, weil er den Strom nicht so lange speichern kann, bis er lukrativ verkauft werden kann. Das ist aber ein physikalisches Problem. Wenn es diese Speicher gibt, dann ist es gelöst. Kohlekraftwerke haben schon Speicher, die seit Millionen Jahre auf ihre Entladung gewartet haben, und können deshalb mit großer Wahrscheinlichkeit eingegangene Lieferverpflichtungen erfüllen. Insofern sind sie derzeit noch im Vorteil. Den Erneuerbaren hat man Speicher planmäßig vorenthalten, aber das hört jetzt auf. CDU ist weg vom Fenster, und SPD und FDP haben klein beigegeben. Die FDP als Partei der Innovationsverhinderer könnte noch ein Problem werden, aber nach den Denkzetteln bei den letzten Landtagswahlen (erstaunlich, wie wenig sich die Wähler täuschen lassen), wird sie vielleicht vorsichtiger bei ihrer „Weiter-so“-Politik.