Kleine Photovoltaik-Anlagen bis 25 Kilowatt – vor dem EEG 2021 bis 30 Kilowatt – unterliegen der Regelung, wonach am Verknüpfungspunkt mit dem Netz die maximale Wirkleistungseinspeisung auf 70 Prozent der installierten Leistung begrenzt wird. Bei Betreibern sorgt diese Regelung immer wieder für Unmut und nun hat die Frage nach dem Sinn der Regelung auch das Bundeswirtschaftsministerium erreicht. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Moritz Oppelt hat bei der Bundesregierung nachgefragt, ob sie plane die Wirkleistungsbegrenzung bei Photovoltaik-Anlagen abzuschaffen oder zu reformieren
„Derzeit wird geprüft, ob die Gründe für die Regelung fortbestehen und wie sie angepasst werden kann“, erklärt Patrick Graichen, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium.“ Gegebenenfalls soll zeitnah ein Vorschlag vorgelegt werden.“ Nähere Ausführungen macht Graichen nicht.
Kürzlich hatte Johannes Weniger von der HTW Berlin in einem Interview mit pv magazine erklärt, dass durch diese EEG-Regelung je nach Standort bei optimal nach Süden ausgerichtete Photovoltaik-Anlagen durch die 70-Prozent-Limitierung maximal 3 bis 6 Prozent des Energieertrags verloren gingen. Die Verluste hingen auch davon ab, wie groß der Wechselrichter im Verhältnis zur Photovoltaik-Anlage ist. Mit einem vorausschauenden Laden der Batteriespeicher könnten die Verluste jedoch auch auf nahezu null reduziert werden, so Weniger weiter.
Über die Sinnhaftigkeit der Regelung lässt sich nach Ansicht des HTW-Forschers aus unterschiedlichen Blickwinkeln philosophieren. Ab einer gewissen kumuliert installierten Leistung sei jede Maßnahme zu begrüßen, die kumulierte Einspeiseleistung in einem Niederspannungsnetz zu reduzieren, sagt Weniger mit Blick auf die Zukunft. „Der Mehrwert der 70-Prozent-Regelung ist jedoch aufgrund von räumlichen Ausgleichseffekten insbesondere an wechselnd bewölkten Tagen vergleichsweise gering. Und auch an sonnigen Sommertagen sollte man die Hebelwirkung der 70-Prozent-Regelung nicht überschätzen“, sagt er weiter. Zudem erhöhe sie für Anlagenplaner den Beratungsaufwand enorm.
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Das war in gewisser Hinsicht eine durchaus schlüssige Idee. Irgendwie auch typisch Deutsch.
Im Verhältnis zum praktischen Nutzen und was das ganze an Entwicklung kostet… Das ist wie die 12,41 € Steuer für Eigenverbrauch. Es muss schließlich alles gerecht und ausbalanciert sein. Der gesunde Menschenverstand blieb da doch so einige Male auf der Strecke.
Zum Glück ist das schon vom Tisch. Man ist ja durchaus lernfähig 🙂
Da hätte der Staatssekretär Patrick Graichen, als er noch Chef von der Agora Denkfabrik war schon viel früher selbst drauf kommen können , dass das lediglich eine der vielen Steine ist, die der Energiewende in den Weg gelegt wurden. Wahrscheinlich wird von Seiten der Befürworter jetzt wieder dahingehend argumentiert, dass das eine wichtige Maßnahme ist um die Netzstabilität zu gewährleisten.
Verschleiert bleibt dabei, dass der Hund schon viel weiter vorn im System begraben liegt, nämlich in der Tatsache, dass 2010 diese „nun“ 70% Einspeiser aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, separat an der Börse verkauft werden müssen, und somit in den Bedarfs Prognosen der Versorger keine Rolle mehr spielen. Im Netz sind sie aber trotzdem und müssen raus. Wenn die noch, wie bis 2010 der Fall, den Versorgern zwingend mit Ökobändern zugeteilt würden, käme es nicht drauf an, ob da 70% oder 100% prognostiziert würden, es wären lediglich einige Prozent an Kohlestrom weniger nötig, um die Netze stabil zu halten.
Womit wir wieder bei meinem Lieblingsthema wären, dem faulen Ei, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde, und sich wie ein roter Faden nachteilig durch alle Bereiche der Wende zieht
Für neu hinzugekommene Leser siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat …Die Einführung des neuen Ausgleichsmechanismus hatte somit starke Auswirkungen auf die Einspeisung von erneuerbaren Energien und von Kohlekraftwerken. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Fazit: An den Einspeisevorrang sind sie Lobbyisten nicht ran gekommen, das wäre auch dem letzten Hinterbänkler aufgefallen Deshalb hat man so nebenbei die Netzsicherheit vorgeschoben und prozentual gekürzt, zum Wohle der Kohlekraftwerke..
Die Steine werden langsam aus dem Weg geschafft. Dies ist sogar ein Meilenstein, da Ökoenergie nicht mehr sinnlos hergeschenkt werden darf. Alle müssen ihren Hintern bewegen, auch die Netzbetreiber.
Ja, einer der vielen kleinen Hindernisse, die es den Prosumern so richtig madig machen sollten.
Ein großer Aha-Effekt kommt nach der Hausgeldabrechnung für 2022 mitte nächsten Jahres.
Selbst im konservativsten Norden werden die kleinen PV Anlagen auf EFH immer mehr. Eine wahre Freude.
Es geht langsam voran.
. . . die 70% Regelung ist nur Schikane der „Prosumer“ und eine bewußt ausgelegt Falle, die sofort abgeschafft gehört. Ganz traurig, daß darüber noch diskutiert werden muß. Da hat jemand PV nicht wirklich verstanden. Meine 56,7 kWp Ost-West 20-40 Grad Dach PV-Anlage mit Rundsteuerempfänger hat die Erlaubnis 50 kW einzuspeisen. Die 4 DC Wechselrichter leisten maximal 40 kW und in der Zeit von 12.30 – 14.00 Uhr leistet die Anlagen bei blauem April / Mai Himmel, leichtem Wind und 15 Grad Temperatur > 30 kW. Kommt eine Wolke vorbei, sind es nur noch 20 kW und ist der Himmel Wolkenverhangen, ja dann habe ich nur noch 5 kW.
Der Anschluß einer einzigen Freiflächenanlage bringt örtlich mehr PV-Strom ins Netzt, als der Entfall dieser Regelung für ganz Deutschland. ( Die genauen Zahlen dafür wird ganz bestimmt mal Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning nachliefern oder Torsten oder Martin )
Machen wir uns nichts vor, da gibt es ja auch noch die Pflicht, mit der viel zu tiefe Grenze, einen Rundsteuerempfänger einzusetzen. Wie will die Bundesregierung den Ihre PV-Zubau Ziele schaffen bzw. schaffen lassen von uns Bürgern, wenn Sie schon wegen der paar kW mehr im Netz der kleinen Einfamilienhausdächer mit irgendwelchen Netzstabilitätsproblemen argumentiert. Das ist wirklich lächerlich an dieser Stelle. Die Einfamilienhausbesitzer sind doch die ersten, die dann Ihren eigene PV-Strom für die Betankung Ihres eigenen privaten E-Autos nutzen und zusätzlich noch mit Wärmepumpen arbeiten werden. Jetzt keine Neiddebatte!
Die Energiewende muß die nächsten 5 Jahren überhaupt erstmal so richten starten & hochlaufen. Für mich hat die Ampelregierung für diesen Bereich noch so gar nichts aus ihrem Koalitionsvertrag realisiert. Ich kann mich noch ganz genau an diese ? schönen & leeren Worthülsen ? erinnern:
27.02.2022 Sondersitzung des Deutschen Bundestages mit Regierungserklärung und Debatte zum Kriegsbeginn vom 24.02.2022.
Redner waren auch: Bundeskanzler Olaf Scholz & Friedrich Merz & Annalena Baerbock & Christian Lindner
Erneuerbare Energien leisten nicht nur einen Beitrag zur Energiesicherheit und Energieversorgung
Erneuerbare Energien lösen uns von Abhängigkeiten
Erneuerbare Energien sind deshalb Freiheitsenergien
und Erneuerbare Energien sind damit auch Friedensenergien
Ich hoffe das kommt!
Mich interessiert dann noch, ob meine 60% Regelung durch die Förderung 1000 Speicher in Brandenburg von 2019 auch fahren würde.
Erst heute hatte ich um die Mittagszeit ein Plateau, weil da niemand zu Hause war, also kein Home-Office, kein kochen, keine Waschmaschine usw
Bei mir sind es sogar nur 50% der installierten Leistung die ich einspeisen darf. Das kann ein Akku dann wirklich kaum mehr ausgleichen. Klar, die Förderung war damals auch nötig da die Speicher auch sehr teuer waren aber entweder haben wir jetzt Krise und brauchen alles an Strom aus EE oder eben doch nicht…
Für die Kleinen brauchen wir diese pauschale Abregelung nicht, und die Großen müssen sich nach Bedarf abregeln lassen, wenn die Strompreise sonst negativ würden, weil ihr Strom weder verbraucht, noch gespeichert oder exportiert werden kann. Endlich ist das vordringliche Ziel nicht mehr die Behinderung der Erneuerbaren, wie das noch unter Gabriel und Altmaier war, sondern Wohlwollen.
Was noch fehlt ist eine beherzte Förderung, damit möglichst wenig abgeregelt werden muss. Dazu müssen Speicher im Netz ausgeschrieben werden, die in einer Doppelfunktion den Strom einfach speichern aber auch Netzengpässe vermeiden.
Ich verstehe diese Regelung sowieso nicht.
Ich habe eine 600 Wp Anlage und mein Wechselrichter hat einen Stromsensor, dieser misst den Bezug. Damit kann ich die Einspeisung auf 0 Watt setzen.
Damit wäre diese Regelung obsolet, zumindest bei neueren Anlagen. Die Wechselrichter von Fronius, zum Beispiel, haben alle diese Funktion.
Eben das besagt die Regelung doch das die Einspeisung auf 70% der Dachleistung begrenzt wird. Auch dynamisch möglich durch Speicher oder Eigenverbrauch. Und die 600Watt Anlage auf Nulleinspeisung zu begrenzen macht in dem Zusammenhang wenn es nur um allgemeine Erhöhung der Produktion geht ja keinen Sinn.
Ich bin etwas erstaunt…. Da wird eine entsprechende Frage von der CDU gestellt….
Und dabei war es die CDU zusammen mit der FDP, die so einen Blödsinn überhaupt erst auf den Tisch gebracht haben. 🤷🏻♂️
Diese Wendehalspolitik hatten wir doch schon einmal. Als Opposition muss man grundsätzlich dagegen sein. So kommen auf diese Weise sogar anfragen vom schwarzen Flügel. Selbst in Bayern hat man gemerkt, dass die nächsten Jahre irgendwann der Saft ausgehen wird. Besser eine späte Erkenntnis als nie.
JCW schreibt.
Für die Kleinen brauchen wir diese pauschale Abregelung nicht, und die Großen müssen sich nach Bedarf abregeln lassen, wenn die Strompreise sonst negativ würden, weil ihr Strom weder verbraucht, noch gespeichert oder exportiert werden kann.
@ JCW.
Auch die Großen müssten nicht abgeregelt werden, wenn ihnen der gesetzlich vorrangige Verbrauch, im Lande nicht auf drängen von Lobbyisten 2010 genommen worden wäre.
Für neu hinzugekommene Leser siehe hier unter Auswirkungen.
.https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:.. Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste.
.Für die Reform wurden verschiedene Gründe genannt. Befürworter waren vor allem die liberalen Wirtschaftspolitiker der FDP sowie die großen Elektrizitätsversorgungsunternehmen mit ihren Lobbyorganisationen wie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft. Zitat Ende.
Fazit: Seit 2010 können Kohlekraftwerke wieder zum Nachteil der Energiewende drauf los produzieren, sorgen an der Börse für Überschuss und negativen Preise, weshalb die großen PV Anlagen abgeregelt werden .müssen.
Ps.: Wenn ich mich hier ständig wiederholen muss, kommt das daher , weil die Realität immer noch nicht bei allen angekommen ist.
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Regelung vor 2010 war für einen Markt gemacht, in der die Erneuerbaren praktisch noch keine Rolle spielten. Da ging so was. Heute liefern sie schon die Hälfte des Stroms, und in Zukunft noch viel mehr. Da brauchen wir neue Regelungen, keine längst überholten. An der Physik kommt keiner vorbei, und da muss es für Strom, der produziert wird, auch jemanden geben, der ihn abnimmt, sonst muss man ihn abregeln.
Eine davon abgetrennte Frage ist die der Finanzierung: Da muss dafür gesorgt sein, dass Einspeisevergütungen auskömmlich sind, aber auch keine unangemessene Bereicherung auf Kosten der Stromverbraucher ermöglichen. Diese Aufgabe kann im Detail sehr knifflig sein. Die Rezepte der Vergangenheit sind auf Grund der völlig veränderten Marktstruktur dabei ein schlechter Ratgeber.
JCW schreibt:
Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole: Die Regelung vor 2010 war für einen Markt gemacht, in der die Erneuerbaren praktisch noch keine Rolle spielten. Da ging so was. Heute liefern sie schon die Hälfte des Stroms, und in Zukunft noch viel mehr. Da brauchen wir neue Regelungen, keine längst überholten. An der Physik kommt keiner vorbei,
@ JCW.
Und warum funktioniert das bei denen, die der Energiewende wohlgesonnen sind.
Siehe hier https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html
Zitat:…..Frage: In der Debatte über die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) fällt immer wieder das Argument, der Ausbau gehe zu schnell. Der Strom könne nicht ins Netz integriert werden. Stimmt das?
Antwort:..Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat. Die Versorgungssicherheit ist derweil sogar noch gewachsen.
Es gibt inzwischen gute Vorhersagen, wie viel Wind- oder Solarstrom voraussichtlich ins Netz eingespeist werden wird. Das weicht bei Wind nur noch um etwa zwei Prozentpunkte von der Realeinspeisung ab.
Zitat Ende.
Für mich ein Zeichen dafür, dass die Energiewende leider in einem „Kalten Krieg“ zwischen zwei Systemen bewältigt werden muss.
Für Anlagen bis 25 kwp, IBN 2021 und iMSys ist die 70% Grenze schon gefallen 😉
https://www.clearingstelle-eeg-kwkg.de/haeufige-rechtsfrage/70
Das ist interessant, aber leider bin ich das auf die Schnelle nicht vollständig durchdrungen:
für Anlagen zw. 07 und 25 kWp gilt:
– ab 01.01.2021 aber vor BSI Markterklärung: 70% Abregelung notwendig
– nach BSI Markterklärung: Anbindung der PV-Anlage an das Smart-Meter-Gateway, damit NB aktuelle Leistung der PV abrufen kann
Meine 11,2 kWp Anlage ist erst in diesem Jahr in Betrieb gegangen und wir haben auch einen neuen Zweirichtungzähler erhalten. Wenn ich das richtig recherchiert habe, müsste ich eigentlich Smart-Meter bekommen haben, korrekt? Davon sehe ich aber nichts. Und wenn ich das hätte, wäre die eingestellte dyn. 70%-Abregelung obsolete?
Würde für mich persönlich bedeuten: Ich könnte also ggf. ein wenig mehr einspeisen, müsste aber für den Smart Meter bezahlen…
Bei mir verteilen sich 6,29 kWp auf NO- und SW-Dach. Entsprechend dem Sonnenstand erreicht die Anlage niemals 70% von 6,29 kWp.
Guten Tag,
ich habe eine Wirkleistunsbegrenzung von 50%, die ich gerade dabei bin einfach abzuschalten. Leider bin ich noch nicht so weit, weil ich technisch nicht so fit bin, aber ich glaube in den nächsten Tagen schaffe ich das.
Ich tue das, als „Notwehr“, denn ich halte es für einen Gesetzesbruch derjenigen, die diese Regelung abschaffen können und das bis heute nicht getan haben. Wir leben mitten im Klimawandel und in Deutschland wird kleinen Stromerzeugern mittels PV-Anlagen das Verschleudern von nachhaltig hergestellten Strom „aufgezwungen“.
Das bedeutet völliges Versagen, Unterstützung von Energieverschwendung und damit zerstörung von Lebensgrundlagen durch Unterlassen einer billigen Lösung.
Liest sich nett, bleibt aber politische Augenwischerei für die meisten… Es wird bei heutigen Anlagen selten die 70% Abregelung erreicht. Viel wichtiger wären keine Steuern oder Umlagen auf Eigenverbrauch. Gerade für die Energiewende, der entscheidende Hebel. Arbeitsentlastung für die Finanzämter, gigantisch….Aber he, ist ja auch nur von der EU, hoppla, sogar schon von 2018.
„Alle am 13. November 2018 vom Europäischen Parlament beschlossenen Legislativvorschläge sind Teil des Pakets „Saubere Energie für alle Europäer“. Der für die Photovoltaikbranche wohl wichtigste Teil dieser Beschlüsse betrifft den Eigenverbrauch von selbst erzeugtem Strom. Er darf nicht durch Umlagen oder Steuern belastet werden.“
Seit etwa Anfang Mai wird mein Speicher hauptsächlich aus dem Überschuss der 50% Abregelung meiner 10 kWp OW Anlage geladen. Letzte Woche wurden an drei von fünf Tagen 1 x 1,0 kWh und 2 x 1,5 kWh abgeregelt. Zufällig hatte ich letzte Woche mir einen Fall genauer angeschaut. Das Netz wird bei uns auf 240 V geregelt. Im betrachteten Zeitraum hatte das Netz 238 V Spannung und 49,89 Hz, d.h. es lag eine Unterversorgung vor. Meine Solaranlage hätte zu diesem Zeitpunkt 1,5 kW zusätzlich einspeisen können, durfte aber einfach nicht.
Damit möchte ich sagen, dass unsere Anlagen durch fehlgeleitete Gesetze nicht fitt für die Energiewende sind.
Bei großen Wolken und blauem Himmel treten in Teilnetzen Schwankungen auf, obwohl Schatten und Licht sich in der Theorie ausmitteln.
Würden wir die maximale Einspeiseleistung an den Netzparametern festmachen, so könnten wir für mehr Netzstabilität sorgen und weniger Regeleingriffe durch die Netzbetreiber erforderlich machen, da gerade beim Übergang der abgekühlten PV Module vom Schatten ins Licht kurzfristig große Leistungsreserven zur Verfügung stehen.
Alter Falter schreibt.
Würden wir die maximale Einspeiseleistung an den Netzparametern festmachen, so könnten wir für mehr Netzstabilität sorgen und weniger Regeleingriffe durch die Netzbetreiber erforderlich machen, da gerade beim Übergang der abgekühlten PV Module vom Schatten ins Licht kurzfristig große Leistungsreserven zur Verfügung stehen.
@ Alter Falter.
Das macht er doch offensichtlich, entgegen der Gesetzeslage, der Chef des Netzbetreibers 50 Hertz.
Hier noch einmal.
https://m.tagesspiegel.de/wirtschaft/energiewende-80-prozent-erneuerbare-sind-kein-problem/13688974.html
Wir verstehen uns als Labor der Energiewende. Unser Netzgebiet umfasst mit dem Nordosten etwa ein Drittel Deutschlands. Im vergangenen Jahr lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Stromverbrauch rechnerisch bei 49,5 Prozent. Wir werden in diesem Jahr deutlich oberhalb von 50 Prozent liegen. Es gibt keine andere Region, die vergleichbar viel nicht stetige Energien, wie Solar- und Windstrom, sicher ins System integriert hat…. „DIE VERSORGUNGSSICHERHEIT“.. ist derweil sogar noch gewachsen.
Einigen muss das wohl gar nicht gefallen haben, denn frühzeitig hat er seinen Vertrag aufgelöst. Was dabei besonders erwähnenswert ist, und seine Linie betätigt, er soll ein Angebot von Altmaier als Staatssekretär abgelehnt haben.
Siehe hier:
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/boris-schucht-verlaesst-50hertz-15926044.html
Zitat:…Der von Peeters betriebene Umbau des Konzerns war ein Grund für Schuchts Schritt. Die neue Gruppen-Struktur lässt dem deutschen Chef weniger Handlungsfreiheit, vor allem auch in strategischen Fragen. Die aber hat Schucht genossen und gelebt Zitat Ende.
Ähnlich erging es dem Ex Chef von Innogy bei RWE, als er die folgenden Pläne umsetzen wollte.
Siehe hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/energie/article125425602/RWE-setzt-jetzt-voll-auf-die-Energiewende.html
So sieht die Energiewende hinter den Kulissen aus.
@Hans Diehl: Ist doch sehr interessant, was möglich ist, wenn der Wille vorhanden ist. Die Realität in Punkto Speicher bildet sich m.E. etwas anders ab, wenn vermehrt auf erneuerbare Energie gesetzt wird.
Es gibt Tage, an denen man wunderbar international handeln kann und Tage an denen das Netz mit der besten Vorhersage einfach satt ist.
Schade dass wir die Vorteile der Gaskraftwerke nicht ausspielen können.
Um so wichtiger ist, dass wir uns nach jedem kWh bücken und nicht weiterhin schlechte Wirkungsgrade gesetzlich und technisch in unsere Anlagen einprägen. Einfache und intelligente Lösungen sind gefragt und ein Gesetzgeber, der Schritte in die richtige Richtung fördert. Es muss nicht immer Geld sein, mit dem der Getzgeber um sich wirft. Manchmal reicht eine klare und vernünftige Position.
Notwendig sind große Batteriespeicher und Elektrolyseanlagen an vielen Knotenpunkten im Netz, um den Überschuß an Ökostrom zu speichern und die massive Abschaffung der Bürokratie, die die Anlagekosten enorm verteuert, den Markt verunsichert und den möglichen Zubau massiv begrenzt.
Ich würde noch ergänzen: Eine faire Verteilung von Chancen und Risiken. Hohe Risiken haben nämlich hohe Kosten zur Folge. Tritt das Risiko nicht ein, kassiert der Risikonehmer die Risikoprämie zusätzlich, tritt es dann doch irgendwann ein, versucht er die Kosten auf die Allgemeinheit abzuwälzen.
Wie leicht diese Kostenabwälzung geht, sieht man jetzt an den ganzen Energieprämien etc. Wer dem Risiko steigender Energiepreise nicht rechtzeitig vorgebeugt hat, will jetzt Geld vom Staat, während er sich vorher lustig gemacht hat über Ökos,die Passivhäuser bauen, weil sich das ja nie rechnen würde.
@ Manfred Thümler
Klingt alles sehr zielführend was Sie schreiben, wenn da die versteckten Fouls nicht wären.
Denn nach der gegenwärtigen Gesetzeslage ist der Überschussstrom physikalisch Kohlestrom, den die Energiewende doch eigentlich verdrängen soll. Um darzustellen wie der zustande kommt, muss ich mich einmal mehr wiederholen.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat: Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Und so hat es das IWR zusammengefasst. dargestellt.
Zitat IWR…Der steigende Anteil erneuerbarer Energien hat am Spot- und Terminmarkt zu immer niedrigeren Strom-Einkaufspreisen geführt. Grund ist ein von der Politik beschlossener Wechsel der EEG-Lieferung ab 2010 (Wälzungsmechanismus). Bis 2009 erhielten die Stadtwerke den EEG-Strom als sog. EEG-Stromband monatlich tatsächlich physisch geliefert, so dass die großen Vorlieferanten (RWE, E.ON, Vattenfall, EnBW, etc.) auch faktisch weniger an die Stadtwerke liefern konnten. Seit 2010 muss der EEG-Strom an der Börse verkauft werden und das hat weitreichende Folgen: RWE, E.ON & Co. beliefern Stadtwerke seit 2010 wieder weitgehend vollständig mit konventionellem Strom, der EEG-Strom an der Börse kommt zusätzlich auf den Markt und drückt auf die Preise. Zitat Ende.
Weil EE Strom als Überschuss physikalisch gar nicht möglich sein kann, wird seit 2010 der EE Strom nur noch „Kaufmännisch“ ( Virtuell ) gehandelt.
Siehe hier:
https://www.netztransparenz.de/portals/1/EEG-Jahresabrechnung_2018.pdf
Sie sehen, Energiewende ist mehr als logisches denken, wenn man hinter die Kulissen schaut.
Um diesen lobbyistischen Konstruktionen zu entgehen, hilft nur ein dezentraler Heimspeicher, damit der erzeugte Ökostrom auch im Sinne der Energiewende Verwendung findet.
Nun ist es Juli und noch nichts ist passiert. Oder habe ich was verpasst? Ich dachte „Jede Kilowattstunde zählt“ wäre die Losung. Oder geht der Satz noch weiter mit „…, aber nicht die von der PV.“? Vielleicht Zeit für die Redaktion mal wieder nachzufragen, wie denn so der Stand ist. Bald ist der Sommer rum.
Eine gute Idee, nochmal einen Sachstand zu erfragen. Hat jemand Kontakte zum Ministerium?
Über den Unsinn der Regelung kann ich nur schmunzeln. Ich bin der Einzige im ganzen Viertel, der seine Anlage wegen Hausneubau nach 2010 in Betrieb genommen hat – und einige Nachbarn haben 8-10 KW auf dem Dach.
Und wenn die Sonne runterbrutzelt, dann speisen alle Nachbarn ihre volle Erzeugungsmenge ein. Nur ich, ich muss meine Anlage auf 70% runterdrosseln. Zeigt, wie irrsinnig die Regel ist. Als würde meine max 1,8 KW gedrosselte Leistung dann das Netz zusammenbrechen lassen.
In Frankreich laufen die Atom-Krafterke mit reduzierter Leistung da das Kühlwasser zu warm wird.
Bei uns wird die Einspeisung der Photovoltaik auf 70% bzw 50% bei vorhanden Akkus reduziert.
Was soll der Unsinn ?