Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, aber die Wahrscheinlichkeit ist passé. Der Weltklimarat hat das Ausdrucksvermögen der Sprache bis ans Limit getrieben. Drastischer lassen sich das zunehmende Tempo der Klimaerhitzung und deren Auswirkungen nicht mehr verbalisieren. Er sagt, dass das Zeitfenster für Gegenmaßnahmen dabei ist, sich zu schließen. Doch noch sei es nicht zu. Wenige Jährchen würden noch bleiben.
Es ist ja verständlich. Er will nicht die Botschaft, dass Hopfen und Malz verloren ist, in die Welt setzen und damit bewirken, dass sämtliche Bemühungen um Klimaschutz aufgegeben werden. Andere Wissenschaftler nehmen diese Rücksicht nicht. Der australische Think Tank „Break Through“ veröffentlichte im April 2021 die Untersuchung „CARBON BUDGETS FOR 1.5 & 2°C„. Danach bewirkt die bereits jetzt in der Atmosphäre befindliche Treibhausgasmenge in wenigen Jahren die Überschreitung der 1,5 Grad. Die 2 Grad wären nur dadurch zu halten, dass sämtliche Klimagas-Emissionen umgehend gestoppt würden, was natürlich illusorisch ist.
Überraschen können diese Berechnungen überhaupt nicht. Vor etlichen Jahren wurde als besonders entscheidender „Kipppunkt“ das Tauen der Permafrostböden hervorgehoben, da hierbei riesige Mengen von Methan frei werden, das mit seiner in den ersten Jahren hundertfachen Klimawirkung von CO2 weitere Kipppunkte anstößt. Dieses Auftauen ist mitsamt seinen Dominoeffekten heute im vollen Gang.
Auch Matthias Hüttmann von der eher unaufgeregt agierenden Deutschen Gesellschaft für Sonnenenergie schreibt, dass „durch ständiges Hinauszögern von Maßnahmen“ die „Klimakrise“ nicht mehr überwunden werden kann und zur „Katastrophe“ mutiert. „Es kommt zu einem neuen klimatischen Zustand, der nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Die große Katastrophe, oder vielleicht auch anschaulicher die Apokalypse, ist erreicht.“
Hierzu tritt nun noch ein Krieg in Europa. Neben dem menschlichen Leid, das er verursacht, schädigt er nicht nur Klima und Umwelt zusätzlich und in katastrophalem Ausmaß, sondern hat das Zeug, sich zu einem Weltkrieg mit Atomeinsatz auszuweiten. Wenn es auch dazu kommt, dürfte das „Experiment Menschheit“ vorbei sein. Einstweilen hat sich die Gruppe der G7-Staaten, der Deutschland derzeit vorsitzt, darauf verständigt, die Ukraine über Jahre hin weiter mit Waffen zu beliefern.
Warum wurden und werden Maßnahmen gegen die Klimaerhitzung hinausgezögert?
Die Grundursache besteht darin, dass die profitorientierte Wirtschaft den Klimaschutz, den Umweltschutz und die Energiewende nicht will. Diese widersprechen dem ganzen Wesen der Profitmaximierung, welche Massenproduktion braucht und dementsprechend massive und rabiate Eingriffe in die Natur für Rohstoffe, Transportwege und vieles mehr.
Die erneuerbaren Energien sind kleinteilig und dezentral. Auch dies widerspricht dem Wesen des Kapitals, welches stets zunehmende Konzentration anstrebt. Die Regierungen hängen am Schlepptau der Konzerne. Schon das „Ur-EEG“ 2000 musste gegen den Willen der Regierung durchgesetzt werden. Eine Gruppe von Parlamentariern um Hermann Scheer (SPD) und Hans-Josef Fell (Grüne) verfassten es und brachten es als „Parlamentsgesetz“ durch den Bundestag. In der Folgezeit wurde es durch bürokratische Auflagen zunehmend deformiert. Heute verortet ein grüner Wirtschaftsminister Versorgungssicherheit und Friedensenergie nicht bei den Erneuerbaren, sondern im LNG, dem klima- und umweltschädlichsten Brennstoff überhaupt, von dessen Energie 30 Prozent allein für Gasverflüssigung, Transport und Re-Gasifizierung benötigt werden.
Trotz aller inszenierten Widrigkeiten – so wurden die erneuerbaren Energien beispielsweise lange Zeit völlig grundlos als „Strompreistreiber“ hingestellt – bestätigten Umfragen immer wieder neu, dass die Mehrheit der Bevölkerung die Energiewende will. Die Regierungen konnten daher nicht offen gegen die Energiewende vorgehen, sondern mussten hinterhältige Methoden anwenden. Hürden und Hemmnisse wurden in einem Bürokratiedschungel versteckt, der für Nicht-Fachleute undurchschaubar ist.
Akteure für Klimaschutz und Energiewende übersehen deren politischen Charakter
Aber auch viele Akteure der Energiewende blickten nicht durch. Sie gingen ingenieurmäßig an die Sache heran, betrachteten die Energiewende als ein technisches Problem. Widersinnige gesetzliche Regelungen führten sie auf mangelnden Sachverstand in den Ministerien zurück und bemühten sich, diesen mit ihrer Expertise unter die Arme zu greifen. Sie erkannten nicht, dass es bei der Energiewende nicht nur um eine neue Technik der Energieerzeugung geht, sondern um eine Umwälzung der ganzen Gesellschaft: um die Ablösung der lebensgefährlich gewordenen kapitalistischen Denk- und Handlungsweise durch eine globale Gemeinwohlwirtschaft und dass es hierbei zu einem brisanten politischen Konflikt mit den bisher führenden Kräften kommt und kommen muss.
In Kreisen von Klima-, Umwelt- und Naturschützern kann man aktuell erleben, dass Forderungen nach Beendigung des Ukraine-Kriegs mit der Begründung abgewiesen werden, dass sie „politisch“ seien, während man doch Umwelt- und Naturschutz zum Thema habe. Diese Trennung vorzunehmen, wo Krieg die schlimmstmögliche Schädigung von Umwelt und Natur darstellt, die vorstellbar ist, kann nicht nur mit Sparten-Borniertheit erklärt werden. Dahinter steckt vielmehr auch eine angstvolle Ahnung, dass mit dem Erkennen des politischen Charakters von Umwelt- und Naturzerstörung ein ganzes System, eine ganze Weltanschauung in die Brüche geht.
Gute Vorsätze nach 1945, doch Parlamentarismus ist nicht Demokratie
Der Weg vom 2. Weltkrieg in die BRD war mit besten Vorsätzen gepflastert. Sogar die CDU befürwortete damals die Sozialisierung großer Kapitalien. Dass „Eigentum verpflichtet“, wurde allgemein anerkannt. Nach der Nazi-Diktatur sollte eine „echte Demokratie“, also Herrschaft des Volkes, entstehen. Hier fängt allerdings der Betrug – oder wohlmeinend ausgedrückt: die Verwirrung – schon wieder an. Herrschen kann nämlich nur diejenige Schicht einer Gesellschaft, die die Produktion der materiellen Grundlagen und damit die Gestaltung der Lebenswirklichkeit in der Hand hat. Und das sind die Besitzer und Betreiber der Industrie und nicht „das Volk“. Dass das Volk Sprecher in die Parlamente wählen darf, bedeutet nicht, dass es herrscht. Den Parlamentarismus als „Demokratie“ zu bezeichnen, ist eine Irreführung. Denn die Herrschaft wird von den Führern der Produktion ausgeübt. Diese stehen nicht zur Wahl, gestalten aber die Realität. Oder wurde von einem Parlament beschlossen, dass das Automobil zu erfinden und zu verbreiten sei? Nein. Das Parlament kann über Marginalien mitbestimmen, zum Beispiel in welcher Höhe die Rücklichter zu montieren sind. Entsprechend verhält es sich bei allen weiteren epochemachenden Techniken, vom Fernsehen bis zur Digitalisierung.
Ziemlich lang konnte der schöne Schein von Demokratie und Geltung sinnvoller Gesetze aufrechterhalten werden. Wenn es Missstände gab, wurde die Ursache in fehlenden Mehrheiten für bessere Regelungen gesehen. Das nächste Mal also eine andere Partei wählen! Die Mitbestimmung weitete sich von Regierungen und Parlamenten sogar in weitere Regionen der Gesellschaft aus. Es kam zur Mitbestimmung in den Betrieben, und in weiteren wichtigen Bereichen. Gerade auch im Umweltschutz erkämpften sich Bürgerinitiativen einen Einfluss. Man konnte durchaus zur Überzeugung gelangen, dass es auf diese Weise möglich sei, dem Gemeinwohl immer mehr Geltung zu verschaffen.
Energiewende: Schluss mit lustig
Auch die von der Bevölkerung ausgehenden Initiativen zu einer breiten und eigenständigen Nutzung der erneuerbaren Energien wurden anfangs geduldet. Als aber absehbar wurde, dass die gesamte Energieerzeugung von den Erneuerbaren übernommen werden könnte und somit die grundlegende Branche der gesamten Wirtschaft und Gesellschaft von wenigen Konzernen in die Hände von Millionen Menschen übergehen würde, gab die konventionelle Energiewirtschaft mit den Regierungen als Transmissionsriemen Kontra. Andernfalls wäre es in der Energieerzeugung zu einer Sphäre echter Volksherrschaft gekommen, die sich dann möglicherweise auch auf weitere Bereiche ausgedehnt hätte.
Der Ukraine-Krieg hat eine zwiespältige Wirkung: Statt die Erneuerbaren schlagartig von allen Fesseln zu befreien, beschleunigt die Ampel-Koalition den Umstieg auf LNG. Auf der anderen Seite passiert jetzt das, wofür die Energiewende-Akteure viele Jahre mit relativ bescheidenem Erfolg gearbeitet haben: Ganz unabhängig von der Regierungspolitik gibt es einen Run der Bevölkerung auf Photovoltaik. Jetzt erkennt man, dass die Diffamierung der Erneuerbaren als „Preistreiber“ eine Lüge war, und dass das Gegenteil richtig ist.
Wir benötigen eine umfassend neue Weltanschauung
Hoffentlich kommt es zu weiteren Erkenntnisprozessen: Nämlich, dass die so schön scheinende Nachkriegsentwicklung in größerem Kontext betrachtet, eben doch nur eine Seifenblase war, die jetzt geplatzt ist. Jene Entwicklung hat durch Klima- und Umweltzerstörung zur Unbewohnbarmachung des Planeten beigetragen und mündet nun auch noch in einen Krieg, der möglicherweise alles beendet.
Der jetzige, von extremer Unsicherheit geprägte Moment demonstriert die Scheinhaftigkeit der Sicherheiten, in denen wir uns lange gewiegt haben. Dass heute, wo es um die Erhaltung der Lebensvoraussetzungen auf dem Planeten geht, ein Krieg um Macht- und Einflusssphären regionaler Mächte geführt wird, ist ein Anachronismus sondergleichen. Die Zeit des „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ und des „Blut und Ehre“ ist vorbei. Ebenso die der politischen Kräfte, die daran heute noch glauben und den Krieg durch Waffenlieferung verlängern.
Ebenso wie wir auf die umweltfreundlichen sanften und friedlichen erneuerbaren Energien umsteigen, müssen wir heute und in Zukunft auch Auseinandersetzungen mit Unseresgleichen auf „umweltfreundliche“ Weise austragen. Krieg ist antiquiert.
Wie andere friedliebende Kräfte lehnt auch der Dalai Lama Gewalt grundsätzlich ab. Nicht aus einem Kalkül, dass Gewaltlosigkeit vielleicht zielführender ist als Gewalt, sondern weil Gewaltanwendung grundsätzlich verfehlt ist, den Gesetzen der Schöpfung widerspricht. Franz Alt hat mitgehört, als er jungen ungeduldigen Tibetern sagte: „Wenn ihr zur Gewalt greift, werde ich sofort als Euer Dalai Lama zurücktreten“.
Ein Handeln erkunden, das frei von Zielvorstellungen ist und JETZT als stimmig und richtig empfunden wird, könnte ein sinnvolles Experimentierfeld für die Zeit sein, die uns noch verbleibt.
— Der Autor Christfried Lenz, politisiert durch die 68er Studentenbewegung, Promotion in Musikwissenschaft, ehemals Organist, Rundfunkautor, Kraftfahrer und Personalratsvorsitzender am Stadtreinigungsamt Mannheim, Buchautor. Erfolgreich gegen CCS mit der BI „Kein CO2-Endlager Altmark“, nach Zielerreichung in „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ umbenannt und für Sanierung der Erdgas-Hinterlassenschaften, gegen neue Bohrungen und für die Energiewende aktiv (https://bi-altmark.sunject.com/). Mitglied des Gründungsvorstands der BürgerEnergieAltmark eG (http://www.buerger-energie-altmark.de/). Seit 2013 verfügt der stellvertretende Sprecher des „Rates für Bürgerenergie“ im Bündnis Bürgerenergie (BBEn) über eine 100-prozentige Strom-Selbstversorgung durch Photovoltaik-Inselanlage mit 3 Kilowattpeak. —
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Auch die Milleniums-Entwicklungsziele wollen das Zusammenleben verbessern und das Verständnis für die natürlichen Regelungsmechanismen anregen.
Mit den Möglichkeiten wird Regentschaft oder/mit/zum Altruismus immer wieder eine individuelle Entscheidung bleiben.
Seit mehr als 20 Jahren ist bekannt, dass wir mit der Ausbeutung unserer Erde nicht mehr so weitermachen dürfen. Hat das irgendjemand aus Politik und Wirtschaft interessiert? Lippenbekenntnisse gab es genug, aber praktische Umsetzung hat so gut wie nicht stattgefunden. Ideologisches Blablabla sollten wir langsam einstellen. Ich bin ein großer Fan von Friday for future. Ich finde aber Demonstrationen sollten sich gegen Personen, Gruppen oder Firmen und Konzerne richten. Wenn ich gegen Lobby Lindner protestiere ist das anders und erregt viel mehr Aufmerksamkeit als wenn ich für ein 1,5 Grad Ziel auf die Straße gehe. Der Autor schreibt hier, Kriege verursachen sehr viele Umweltverschmutzungen. Sollten wir nicht so handeln Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, damit ein weiterer Krieg von dieser Seite nicht mehr stattfindet? Es gab ja schon ein paar Kriege in Georgien und auf der Krim. Da hat der Westen nichts gemacht und wozu hat es geführt? Hat der Autor bisher einen einzigen Kommentar über die Ölpest im Ahrtal gesprochen oder geschrieben? Diese Katastrophe ich schon fast wieder vergessen. Corona und dieser Krieg haben uns gezeigt das Globalisierung auch sehr große Schwierigkeiten mit sich bringt. Energie und Rohstoffe werden auf einmal so knapp, dass sich die Preise zum Teil mehr als verdoppeln und Energie und viele Produkte ein kostbares Gut werden. E-Autos sind ausverkauft und Solaranlagen haben eine Wartezeit von einem Jahr. Warum ist das so? Die Kilowattstunde Gas hat drei bis fünf Cent gekostet und Betriebe haben den Strom für 15 Cent und weniger eingekauft. Jetzt auf einmal merkt man das durch die Preissteigerungen für fossile Energie die erneuerbare Energie noch billiger geworden ist. Viele wussten auch noch nicht das sie billig ist. Vor 30 Jahren hat das Benzin 1 Mark gekostet pro Liter. Die Grünen haben damals 5 Mark für den Liter gefordert. Sie haben die Umweltschäden eingerechnet. Diese Aussage hat sie in der Wählergunst zurückgeworfen, denn des Deutschen liebstes Kind… jetzt bekommen wir diese Preise real und ohne Forderung. Nur das bringt uns zum Umdenken, dass ist leider so! Jetzt merken die Bürger wie teuer es ist fossile Energie zu verbrauchen. Auf einmal rechnet sich die Wärmepumpe, das E-Auto und die Solaranlage. Auf Wasserstoff und e-fuels wartet niemand mehr, da man mittlerweile weiß, dass das nicht zu bezahlen ist. Ein Liter e-fuel für 8 bis 10 Euro dürfen da nur noch sehr betuchte Herrschaften ausgeben. Was mich bei diesem Artikel am meisten aufstößt ist die Kritik an der Ersatzenergie, welche wir durch Politik mit Russland dringend brauchen werden. Soll Herr Habeck 10 Jahre Verhinderungspolitik in ein paar Monaten ausbügeln? Erneuerbare Energie muss in allen Teilen so massiv wie möglich ausgebaut werden. Was dann nicht reicht um über den nächsten Winter zu kommen werden wir einkaufen müssen. Neben mehr Gas aus Norwegen kann aus den Niederlanden wieder wesentlich mehr kommen um unsere Lücken zu schließen. Flüssiggas muss dann leider den Rest machen. Der Autor schimpft gegen Flüssiggas, er möchte aber sicherlich auch im nächsten Winter eine erträgliche Raumtemperatur haben. Um dies zu erreichen und die Wirtschaft einigermaßen am Laufen zu halten muss man auch unpopuläre Maßnahmen ergreifen. Praktische Politik hat bisher sehr oft gefehlt, aber jetzt ist die große Chance da.
Hallo Herr Gruber,
Sie fragen: „Hat der Autor bisher einen einzigen Kommentar über die Ölpest im Ahrtal gesprochen oder geschrieben?“ – Ja, hat er: „Ahrtal wird Solartal – Ist die Regierung mit im Boot oder nicht?“ https://www.pv-magazine.de/2022/01/27/ahrtal-wird-solartal-ist-die-regierung-mit-im-boot-oder-nicht/
Außerdem habe ich u.a. an der ersten Stellungnahme des Runden Tisches Erneuerbare Energien (RTEE) mitgearbeitet „Flutkatastrophe: Wiederaufbau ja — und zwar erneuerbar!“
https://energiewende-2030.de/flutkatastrophe-wiederaufbau-erneuerbare-energien/
Noch ein Wort zur Behandlung von LNG auf der einen und EE auf der anderen Seite durch die Ampel-Regierung: Für LNG wird ein „Beschleunigungsgesetz“ in Rekordtempo durch den Bundestag gebracht. Für ein „Erneuerbare Energien Notgesetz“, auf dessen Notwendigkeit Hans-Josef Fell seit März hinweist https://hans-josef-fell.de/erneuerbare-energien-notgesetz/ interessiert sich die Regierung nicht.
Am RTEE sind wir noch weiter gegangen. Unsere Stellungnahme zum „Osterpaket“ „Mit Blaulicht zum EE-Ausbau“ kommt zu dem Ergebnis:
„Es gibt nur noch eine Option: Sämtliche Schleusen für die erneuerbaren Energien
müssen geöffnet werden. Die Bürokratie muss weg. Die Bevölkerung ist aufzurufen,
völlig autonom zu handeln: Nicht anders als wenn man sich eine Heizung oder eine
Waschmaschine kauft, sollen Solarmodule, Batterien, Laderegler und Wechselrichter
angeschafft werden können. Alle, die es irgend ermöglichen können, sollen allein,
zusammen mit Nachbarn, als Mietergemeinschaft, wie auch immer, Strom erzeugen.
Wir benötigen jede erneuerbare Kilowattstunde, denn wir befinden uns in einer
Notlage. Wie der Krankenwagen auf dem Weg zum Notfall das Blaulicht einschaltet
und dann an keinerlei Verkehrsregeln mehr gebunden ist, muss der Solarausbau durch die Bevölkerung völlig freie Bahn erhalten.“ https://energiewende-2030.de/wp-content/uploads/2022/03/PM-Osterpaketentwurf.pdf
Das aber ist regierungsseitig nicht gewollt.
Viele Grüße,
Christfried Lenz
PS: Erträgliche Raumtemperatur im Winter erzeuge ich durch Holzverbrennung. Dass dies alles andere als ideal ist (der im Holz festgelegt Kohlenstoff soll ja nicht wieder als CO2 in die Atmosphäre gelangen), ist mir bewusst und bedrückt mich. Wenn die überschüssigen Mengen an Strom und Wärme, die im Sommer auf meinem Dach erzeugt werden, in den Winter übertragen würden, wäre das Problem gelöst. Aber die Kosten einer Saisonspeicherung sind für mich schlicht illusorisch. Der SFV hat vor vielen Jahren schon auf die Wichtigkeit der Saisonspeicherung hingewiesen (und mit meinen Möglichkeiten habe ich das auch getan). Aber „von oben“ hieß es: ach, das hat Zeit, bis wir 60 oder 80 % EE im Mix haben. – Wäre damals auf uns gehört worden, wäre die Speicherung heute ausgereift und erschwinglich.
Herr Lenz. Ihre Antwort auf meinen Kommentar hat mir schon viel besser gefallen als ihr Artikel. Sie sprechen hier sehr viele praktische Dinge an, welche alles Sinn machen. 10 Jahre Tiefschlaf kann man nicht innerhalb von 1 bis 2 Jahren aufholen. Deswegen werden wir noch Alternativen in fossiler Form brauchen. Das der Umstieg schneller gehen kann und muss, wissen wir alle. Selbst Herr Söder merkt langsam, dass er Energie im eigenen Land machen muss, wenn er den Industriestandort Bayern nicht kaputt machen will, denn im Moment sieht es danach aus. Ich habe die Befürchtung, wenn dann irgendwann alle wollen, dann fehlt es an Komponenten und Material. Das Ahrtal ist zum Tal der Tränen geworden. Viele haben noch nicht die Möglichkeit überhaupt eine Solaranlage aufs Dach zu bauen, da Gutachten nicht fertig werden und keine Mittel fließen. Auch dies zeigt ein Bild des Schreckens unserer Bürokratie. Die Energielücke der Hausbesitzer im Winter muss über die Gemeinde realisiert werden. Die Eigenerzeugung von Wind oder Wasserstoff ist viel zu aufwendig und unrentabel. Mit ein paar großen Windrädern kann die Gemeinde alle versorgen. Auch mit Salzspeichern kann man die auch so stark beschworene Dunkelflaute vergessen machen. Leider funktioniert die Energiewende nur über den Geldbeutel und nicht über die Intelligenz.
Es ist bekannt dass die fossile Industrie durch Einfluss auf Abgeordnete Gesetze verhindert
hat die die Erneuerbaren Energien voranbringen. Das hat z.B. Herr Diehl ja oftmals aufgezeigt.
Die andere Seite der Medaille ist aber dass von einem großen Teil der Bevölkerung ein
„weiter so“ gewünscht wird. Das Ergebnis der letzten Wahlen zeigt das sehr deutlich.
Die Grünen lagen vor den Wahlen bei fast 40% und waren am Wahlabend weit darunter.
Das lag nicht nur an der Person Baerbock sondern viele Wähler haben wieder die Altparteien
gewählt die bekanntermaßen gegen eine Energiewende arbeiten.
Das betrifft nebenbei gesagt auch den Umstieg auf Wärmepumpen und E-Autos die
erst jetzt im Angesicht der Krise nachgefragt werden. Aber mehr um Geld zu sparen und nicht
um nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Erde zu hinterlassen.
Jetzt ginge es darum die Bürger:innen durch Unterstützung beim Wechsel auf
EE zu motivieren und eine auskömmliche Förderung der privaten Dachanlagen
anzubieten die eine Amortisation der Solaranlage (wieder) innerhalb von 10 Jahren ermöglicht.
Wärmepumpen sind noch zu teuer und es ist ein Fehler WP mit großen Leistungen
anzubieten die in ungedämmten Altbauten eingebaut werden. Für die hierfür
erforderlichen Dämmmaßnahmen sind Mittel als Zuschuß bereitzustellen, vor allem für
Haushalte und Vermieter die es sich ansonsten nicht leisten könnten.
Der Autor vertritt in anderen Artikeln die Meinung dass jede/r nur soviel Solareniergie
erzeugen soll dass der Eigenbedarf gedeckt ist. Das würde bedeuten dass die Dachfläche
nicht ausgenutzt und wertvolle Arbeitszeit nicht sinnvoll eingesetzt wird. Wenn ich schon
auf dem Dach bin kann ich dieses auch gleich vollbelegen und die Anlage wird insgesamt
günstiger je mehr ich baue. Das kommt dann auch unmittelbar der Energiewende zu gute.
Selbstverständlich muss die Bürokratie bei Dachanlagen stark verringert werden.
Die unentgeldliche Wertabgabe bringt nicht viel ein und macht den Finanzämtern
nur unnütze Arbeit. Also ersatzlos streichen.
Balkonkraftwerke werden ausgebremst durch Verpflichtung des Anschlusses durch einen
Elektriker und schikanöse Bedingungen der VNB´s. Die Leistungsbegrenzung auf 600VA
ist zu niedrig und muss mindestens 800VA betragen. Die Normierungskommission
sollte sich dazu durchringen den normalen Schukostecker als Anschluss zu genehmigen
damit „Plug and Play“ möglich wird. Die Festlegung auf den Wielandstecker und
Elektrikerpflicht (die eh keine Zeit haben) wird viele kleine Anlagen verhindern.
Es gibt also noch viel zu tun wenn wir nicht bei 2° Erderwärmung landen wollen.
Friedrich schreibt.
Der Autor vertritt in anderen Artikeln die Meinung dass jede/r nur soviel Solareniergie erzeugen soll dass der Eigenbedarf gedeckt ist. Das würde bedeuten dass die Dachfläche nicht ausgenutzt und wertvolle Arbeitszeit nicht sinnvoll eingesetzt wird. Wenn ich schon
auf dem Dach bin kann ich dieses auch gleich vollbelegen und die Anlage wird insgesamt günstiger je mehr ich baue. Das kommt dann auch unmittelbar der Energiewende zu gute.
@ Friedrich.
Die lobbyistische Einflussnahme auf die Politik, auf die ich hier gebetsmühlenartig hinweise, ist in vielen Fällen leider nicht auf Anhieb zu erkennen.
So auch in dem Fall wo Sie schreiben, wenn ich schon auf dem Dach bin lege ich gleich alles voll, das kommt der Energiewende zugute.
Es kommt nach der 2010 von Lobbyisten konstruierten Gesetzeslage nämlich nicht der Energiewende zugute.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Zitat Ende.
Der EE Verbrauchsvorrang wurde aufgehoben. Das heißt all den Überschüssigen Strom den man ins Netz einspeisen muss, fließt seit 2010 außerhalb des Versorgungssystems in einen „Schnäppchenmarkt“.., und dient nicht der Energiewende, sondern kommt lediglich denen zugute die damit lukrative Geschäfte machen. Im Sinne der Energiewende, wahrlich kein Anreiz die Dächer voll zu legen.
Balkonkraftwerke können bedenkenlos mit dem Schukostecker installiert werden. Dazu wurde eine DIN Norm von Holger Laudelay erstritten. Ein Elektriker ist nicht von Nöten! Auch eine Anmeldung ist nicht notwendig! Mit dem Wohnungseigentümer sollte man die Befestigung absprechen, aber ein Verbot seitens des Vermieters ist nicht statthaft. Ein Landgerichtsurteil stellte letztes Jahr Umweltrecht vor Vermieterrecht. Die Einspeisevergütung ist hoch genug. Die Nachfrage ist im Moment immens, trotz nur 6,5 Cent. Viele merken erst jetzt, dass der Erhalt und der Betrieb ihres Hauses sehr teuer werden kann. Hier sucht man nach Alternativen und jeder baut seine Solaranlage so groß wie möglich, denn man muss in Zukunft alle Sektoren berücksichtigen. Die Nachfrage nach Anlagen zwischen 10 und 15 kWp macht mittlerweile den Hauptanteil der Neuinstallationen aus. Umso größer die Anlage umso weniger fällt der Stromverbrauch der Wärmepumpe im Altbau ins Gewicht, gerade in der Übergangszeit. Gas und Öl sind zu teuer geworden und werden noch teurer werden, deshalb ist eine Wärmepumpe immer rentabel und demnächst alternativlos.
Im großen und ganzen stimme ich mit der Meinung des Autors überein, wenn ich auch den ‚Hinweis‘ auf den Ukraine- Krieg eher abwegig finde.Auch halte ich eher allgemein formulierte ‚Rundumschläge‘ gegen die konservative Energiepolitik für wenig erfolgversprechend. Vielmehr müssen :
(1.) ‚anklagend‘ Ross und Reiter benannt werden: z.B. altgediente höchste Beamte im Wirtschaftsministerium, die entweder aus alter Verbundenheit mit Fossil – Lobbyisten und wegen ihrer Aktienbeteilung an den grosßen Energiekonzernen gegen die dezentrale Energieproduktion arbeiten und mit bürokratischen Mitteln diese zu verhindern versuchen,
(2.) konkrete Anfangsforderungen zur Vergesellschaftung (Verstaatlichung) der für Klimaschutz wichtigen Industriezweige gestellt werden, anfangen mit der schnellen Verstaatlichung der Energieleitung auf den Ebenen der Kommunen , der Länder und des Bundes.
Auf lange Frist wird das alte spekulative Aktiemarktwirtschaftskonzept sowieso in den Hintergrund treten müssen, wenn EEn quasi ‚umsonst‘ verfügbar sind und sich auch KI sowie Robotik sich durchgesetzt haben werden. Der wirtschaftliche (!!!) Erfolg Chinas ist ein deutlicher Fingerzeig in dieser Richtung, natürlich ist die diktatorische Ausrichtung Chinas kein Vorbild, vor allem im Zusammenhang mit der katastrophalen Coronapolitik. Aber lieserten ja auch die USA kein gutes Beispiel
Ergänzung: ein neuer, populistischer Slogan für Umweltvereine etc: die neue Form der Bestechlichkeit von Politikern ist derBesitz von Energieaktien !!!
PS : NATÜRLICH bezieht sich meine Forderung nach Verstaatlichung n i c h t auf mittelständische Betriebe und auch n i c h t auf Windrad – Modulhersteller
Also, während der Arikel bei mir selbst auf Abstossung gestoßen ist, wurde beim weiterem Lesen des Forums die Mundwinkel eher wieder etwas nach oben gezogen.
Grund-Aussage des Artikels eher unschön; danach erfrischende Diskussion. Ja!
Doch ob das für die weitere Entwicklung reichen wird, wird die Zukuft zeigen.
Wir werden zukünftig keine großen Unternehmen für Stromerzeugung mehr haben. Auch die Gesetzgebung und die verantwortlichen Staatssekkritärinen können sich nicht weiter auf die verläßliche Zuarbeit von Stromerzeugungsunternehmen verlassen.
Das Gros der Stromerzeugung wird sich zuküftig im klein-klein der Privaten, oder auch Mittleren Unternehmen abwickeln. Eventuell werden die örtlichen Energieversorger wieder mehr Gewicht bekommen, was zu begrüßen wäre.
Die bisherigen Interessensvertreter von Groß-Unternehmen werde auch weiterhin ihren Einfluß als Influencer bei den Entscheidungsträgern in Bundestag versuchen, bei jeder weitern Gesetzesgebung geltend zu machen. Die werden nicht weg sein!
Ich kann nur dazu appellieren, die angestrebte Vergütungssituation für die Erneuerbaren für 2025 oder besser2030 als Ziel-Größe zu entwerfen, um die notwendigen rückwärtsgerichtet Schritte für die einzelnen Sparten fest legen zu können.
@Ernst Gruber, nicht als Kritik, aber als Korrektur: Fluessiggas ist LPG (Liquefied Petroleum Gas, Propan, Butan), hier scheint mir aber die Rede von LNG (Liquefied Natural Gas), verfluessigtem Erdgas zu sein.
@Friedrich Das Ammenmaerchen von den teuren Waermepumpen haelt sich wie tote Fliegen auf einer ungewaschen Frontscheibe. Guenstige Luft-Luft Waermepumpe in Monoblock-Bauweise sind teils fuer unter 1.000€ zu bekommen und brauchen nur 2-3 Loecher in der Wand und eine Steckdose. Ich hatte mir eine zu Weihnachten gegoennt. Seitdem hat das kleine Dingelchen meinen Wohnkomfort deutlich erhoeht und mir nebenbei 2Mh Elektrizitaet gespart.
Ich konnte nicht widerstehen und habe nun fuer meine Mutter ebenfalls eine solche Waermepumpe besorgt, Kostenpunkt 1,200€. Sie hatte mir stolz berichtet, dass sie fuer 60€ Holz gekauft hat. Ich habe ihr vorgerechnet, dass sie fuer 60 Euro in der Uebergangszeit 4 Monate lang die Waermepumpe betreiben kann und kein Holz und kein Erdgas benoetigt.
Sie scheint ganz gluecklich damit und kann im Winter Teile der Spitzenlast immer noch ueber Erdgas abdecken. Damit ist das System quasi eine Hybridwaermepumpe. So kann eine enorme Menge Gas eingespart werden und aufgrund der geringen Aufnahmeleistung sind ein paar Solarpanele geplant, welche den Betrieb mindestens in der Uebergangszeit mehr als abdecken.
Bei einer spaeteren Umruestung auf eine groessere Waermepumpe, fuer den Rest des Hauses, hilft die Luft-Luft Waermepumpe den Einsatz des Heizelementes zu minimieren. Auch hier speziell in der Uebergangszeit.
Kurz: Die Kosten sind sehr ueberschaubar und der Gewinn ist enorm. Man muss nur anfangen, statt in Schockstarre auf die immer wieder erwaehnten angeblich unaufbringbaren Kosten zu verharren und fleissig weiter mit Gas zu heizen als ob es kein morgen gaebe und dies damit dann auch sicher zu stellen.
Hallo Dirk. LNG ist natürlich richtig. Mich würde interessieren was für eine Wärmepumpe sie für sich und ihre Mutter eingebaut haben. Auch viele andere würden für diese bezahlbare Alternative dankbar sein.
Peter Bechert schreibt am 18 Mai um 15.45 Uhr.
Im großen und ganzen stimme ich mit der Meinung des Autors überein, wenn ich auch den ‚Hinweis‘ auf den Ukraine- Krieg eher abwegig finde. Auch halte ich eher allgemein formulierte ‚Rundumschläge‘ gegen die konservative Energiepolitik für wenig erfolgversprechend. Vielmehr müssen :
(1.) ‚anklagend‘ Ross und Reiter benannt werden: z.B. altgediente höchste Beamte im Wirtschaftsministerium, die entweder aus alter Verbundenheit mit Fossil – Lobbyisten und wegen ihrer Aktienbeteilung an den großen Energiekonzernen gegen die dezentrale Energieproduktion arbeiten und mit bürokratischen Mitteln diese zu verhindern versuchen,
@ Peter Bechert.
Ich nenne hier in meinen Kommentaren die Energiewende einen „Kalten Krieg“ zwischen zwei Systemen, und der Autor bringt die Kampfhandlungen genau auf den Punkt.
Was Ross und Reiter betrifft, die Sie genannt haben wollen, ist für oberflächliche Betrachter schwierig, weil da zu viele Wölfe in Schafspelze geschlüpft sind.
Eines der Beispiele ist die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
( INSM ), unter vielen anderen im folgenden beleuchtet.
https://www.sonnenenergie.de/index.php?id=30&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=287
Thomas I schreibt. Am 18. Mai um 20.58 Uhr.
Also, während der Artikel bei mir selbst auf Abstossung gestoßen ist, wurde beim weiterem Lesen des Forums die Mundwinkel eher wieder etwas nach oben gezogen. Grund-Aussage des Artikels eher unschön; danach erfrischende Diskussion. Ja!
@ Thomas I
Könnten Sie mal genau erklären, was Sie an der Grundaussage des Artikels eher „unschön“ finden.
Ich verfolge ja nun, wie schon öfter erwähnt, die Energiewende und die Rahmenbedingungen dazu akribisch, seit wir 1992 mit unserer ersten PV Anlage ans Netz gingen. Leider liest man Artikel, die so den Punkt treffen eher seltener..
Das kommt nicht zuletzt daher, was der Autor im folgenden beschrieben hat.
Zitat aus dem Artikel….Aber auch viele Akteure der Energiewende blickten nicht durch. Sie gingen ingenieurmäßig an die Sache heran, betrachteten die Energiewende als ein technisches Problem. Widersinnige gesetzliche Regelungen führten sie auf mangelnden Sachverstand in den Ministerien zurück und bemühten sich, diesen mit ihrer Expertise unter die Arme zu greifen. Sie erkannten nicht, dass es bei der Energiewende nicht nur um eine neue Technik der Energieerzeugung geht, sondern um eine Umwälzung der ganzen Gesellschaft: um die Ablösung der lebensgefährlich gewordenen kapitalistischen Denk- und Handlungsweise durch eine globale Gemeinwohlwirtschaft und dass es hierbei zu einem brisanten politischen Konflikt mit den bisher führenden Kräften kommt und kommen muss Zitat Ende.
Ich selbst bekam das unlängst bestätigt, als ich hier im Forum, gegenüber dem User „Sebastian“ unterschiedlicher Meinung war, und er dabei zum Ausdruck brachte, dass er ohnehin meine Kommentare hier mysteriös finde. Seinen Eindruck untermauerte er mit dem Hinweis, dass er schließlich in der Branche tätig wäre. Nicht nur ich gingen davon aus, dass er bei der konventionellen Stromwirtschaft beschäftigt ist. Zur Überraschung outete er sich dann als Beschäftigter in der EE Branche.
Hallo Herr Diehl, genauso wie Thomas I fand ich den Artikel nicht sehr hilfreich, denn nur negative Dinge aufzuzählen hilft der Energiewende nicht weiter. Unsere Gesellschaft wird noch Jahrzehnte brauchen, um zu erkennen, dass das Bruttoinlandsprodukt nicht immer nur nach oben gehen kann. Auch einen Streit nicht mit militärischen Mitteln auszutragen wird in absehbarer Zeit noch nicht machbar sein. Auch wenn eine demokratische Seite möchte, ohne Waffen aus zu kommen, muss die Gegenseite erst erfahren, dass militärische Waffen keinen Erfolg haben. Dies funktioniert dann meist nur über wirtschaftlichen Druck. Zum Streiten gehören mindestens immer zwei, aber die Einsicht Auseinandersetzungen friedlich zu lösen ist in diesem Fall nur auf einer Seite. Diesen Krieg als sehr großen Umweltskandal darzustellen, mag richtig sein aber viel schlimmer sind die friedlichen Umweltverschmutzungen. Auch hat mir die Kritik an Herrn Habeck nicht gefallen. Er hat in einem halben Jahr mehr auf die Reihe gebracht als die letzten drei Wirtschaftsminister zusammen. Das ein Flüssiggasterminal dank der FDP schneller durch das Parlament geht als irgendwelche Windräder dürfte verständlich sein. Es gibt immer noch politische Zwänge. Aber das Repowering und ein kurzes Genehmigungsverfahren hätten wir die letzten 10 Jahre dringend gebraucht und jetzt kommt es endlich. Man sollte auch mal zufrieden sein mit dem erreichten, obwohl alles natürlich noch schneller gehen könnte.
@ Ernst Gruber.
Der Thomas hat von der Grundaussage des Artikels geschrieben, die er unschön findet. Die Grundaussage des Artikels spiegelt absolut zutreffend die Tatsachen, wie jahrelang die Energiewende ausgebremst wurde. Da ist die Kritik am gegenwärtigen Wirtschaftsminister, oder der Krieg in der Ukraine für mich lediglich eine Randerscheinung, über die man geteilter Meinung sein kann, und keine Grundaussage. Da trifft der Kommentar von Peter Bechert schon eher den Punkt.
Haben Sie den Link unter meinem Kommentar zur Kenntnis genommen, da ist genau das aufgezeigt, was ich im Artikel als Grundaussage wahrgenommen habe.
Hier noch einmal.
https://photovoltaikbuero.de/pv-buero-blog/vom-hoffnungstraeger-zum-suendenbock-teil-1/
@Hans Diehl,
Sie möchten erklärt wissen, warum der Artikel von mir eher als „unschön“ tituliert wurde; möchte ich Ihnen gerne antworten:
Viele Passagen des Artikels sind mit Begriffen durchkreuzt, die auch dem polarisierendem Manifest von Karl Marx entnommen sein könnten:
„Die Grundursache besteht darin, dass die profitorientierte Wirtschaft den Klimaschutz, den Umweltschutz und die Energiewende nicht will.“
„Die erneuerbaren Energien sind kleinteilig und dezentral. Auch dies widerspricht dem Wesen des Kapitals, welches stets zunehmende Konzentration anstrebt. “
„Sie erkannten nicht, dass es bei der Energiewende nicht nur um eine neue Technik der Energieerzeugung geht, sondern um eine Umwälzung der ganzen Gesellschaft: um die Ablösung der lebensgefährlich gewordenen kapitalistischen Denk- und Handlungsweise durch eine globale Gemeinwohlwirtschaft und dass es hierbei zu einem brisanten politischen Konflikt mit den bisher führenden Kräften kommt und kommen muss.“
Ja, die Akzeptanz für die Erneuerbaren zu erwirken, gleicht eventuell einem Kampf der Klassen.
Kann das nicht besser anderst zum Ausdruck gebracht werdenß
Durch die Wahl der sprachlichen Mittel werden hier einige Interessierte sich eher verstört abwenden.
Außerdem springt Herr Lenz unvermittelt von einem zum anderen Absatz in der Weltanschauung und Beurteilung von Ursachen recht Plötzlich von einem Thema zum anderen.
Das verstehe ich unter dem Begriff “ unschön“.
Die Grundaussage des Artikels ist jedoch eher zu bestätigen.
Im Übrigen gehöre ich keinerlei der sophistikated Influencern der Industrie an; mittlerweile im Ruhestand befindlicher Dipl.Ing ohne jegliche Verpflichtngen.
Vielen Dank
@Ernst Gruber
Ich persoenlich habe leider auf ein etwas teureres Modell zurueckgreifen muessen. In der „Kompaktklasse“ gibt es meinen Recherchen zufolge nur zwei Geraete, das Powrmatic Vision Compact und das Remko KWT 180 DC. Diese Geraete sind nur ~810mm breit. Fuer mich wurde es das Powrmatic Vision Compact Geraet. Fuer meine Mutter habe ich auf ein deutlich preisguenstigeres ~1000mm breites Modell zurueckgreifen koennen, das PAC-W 2600 SH, welches von mindestens zwei „Herstellern“ vertrieben wird.
Der Einbau war relativ simpel in meinem Fall, da ich es in der Kueche eingebaut habe. Ich habe eine Kondensatleitung zur relativ benachbarten Kuechenspuele verlegt. Meine ~800mm dicken Waende hatte ich schlussendlich von einer befreundeten Kernbohrfirma bohren lassen, welche in unter 1 Stunde den Naturstein (Granit etc.) 2x durchbohrt hatten. Ich habe an dieser Stelle etwas modifiziert und habe 200mm bis etwa 100mm vor der Aussenseite gebohrt und 180mm fuer den Rest. Dadurch konnte ich mit feuerhemmendem Bauschaum die Zu- und Abluftleitung isolieren, um ein Durchkuehlen der Wand zu verhindern. Die aussen reduzierte Bohrung erlaubte einen visuell erfreulichen Abschluss mit den mitgelieferten Klappen.
Der Hersteller schreibt von ca. 2h Montagezeit. Das ist in vielen Faellen problemlos machbar.
Der Betrieb war denkbar einfach. Alle Heizkoerper in den beiden Raeumen abdrehen (Kueche + Wohnzimmer sind bei mir verbunden), Stecker in die Steckdose, die gewuenschte Temperatur am Geraet einstellen und fertig.
Soweit gefundene Geraete (alles Monoblock):
Powrmatic Vision – Serie
Remko KWT – Serie
Electriq 10000 BTU/ 12000 BTU (guenstigste Geraete, allerdings vermutlich Import notwendig)
QLIMA WDH229
Olimpia Splendid Unico – Serie
ECOIS PAC-W 2600 SH (auch unter Trotec gehandelt)
ARGO Apollo 12 HP
„Serie“ meint, dass verschiedene Geraete verfuegbar sind. Ich persoenlich wuerde nur Geraete mit R290 Kaeltemittel verwenden, da muss man aufpassen. Leider sind die Preise fuer dies Geraete stark am steigen, noch um den Jahreswechsel konnte man das Electriq 10000 BTU fuer unter 700€ erwerben, derzeit sind es eher ca. 800-900€.
Ich habe oft von Bedenken gehoert, dass im Winter diese Geraete nicht funktionieren wuerden, das exakte Gegenteil ist der Fall. Das Powrmatic hat enorme Einsparungen erbracht in den kaeltesten Monaten. Und es hat zu keinem Zeitpunkt deutlich ueber 260W moduliert. Es koennte bis ca.560W modulieren und manuell bis 800W kurzfristig. Allerdings macht es in meinem Fall keinen Sinn, den Naturstein herabkuehlen zu lassen, um ihn dann muehevoll und verlustreich wieder auf Temperatur bringen zu wollen. Deswegen lief das Geraet im Januar und Februar durchgaengig und hat nur die Modulation angepasst und gelegentlich enteist.
Dirk, vielen Dank für die ausführliche Info.
Schön, dass die Diskussion noch nicht ganz (?) zu Ende ist und ich endlich einige Gleichgesinnte gefunden habe, die nicht nur auf zu ‚industriefreundliche‘ Politiker schimpfen, sondern auch erkannt haben, dass es wirklich auf lange Sicht eine grundsätzliche Transformation der Wirtschaft und Gesellschaft braucht, wenn die Katastrophe abgewendet werden soll, wir aber nicht mehr allzuviel Zeit haben ( ich altersbedingt sowieso nicht ). Und das betont Herr Lenz ja zu Recht in jedem seiner Beiträge.
Worauf es mir ankommt: der Kampf um die Wende ist auch Kampf gegen das Großkapital und alle Aktienpaket-Besitzer, die da meinen, sie hätten ein garantiertes Recht darauf. nur durch ‚Nichtstun‘ und Ausbeutung der arbeitenden Bevölkerung immer reicher werden zu können – so reich, dass auch ihre Nachkommen dies ‚Recht ‚ beanspruchen können, wie das früher beim Adel der Fall war.
Wir könnten doch sehr wirksam mit den Gewerkschaften anfangen. Ich war total positiv überrascht, als ich gehört habe, dass die Erzieher und Sozialarbeiter in diesem Bereich einen Sockelbetrag und keine Prozente bekommen. 130 bis 180 € brutto im Monat mehr. Das hilft den kleinen und unteren Einkommen und ist somit auch ein Heizkostenzuschuss und ein abmildern der Inflation gerade im Nahrungsmittelbereich. Bisher gab es immer nur Forderungen nach Sockelbeträgen und am Ende stand eine Einmalzahlung und hohe Prozente. Die IG Metall fordert auch wieder über 8% Lohnsteigerung. Bei einem Verdienst von 5000 € sind das 400 € und bei einem Verdienst von 2000 € nur noch 160 €. So geht die Schere immer weiter auseinander. Für was brauche ich dann noch eine Gewerkschaft wenn sie so unsozial handelt? Ich würde, wenn ich einen geringen Verdienst hätte, für diese Organisation nicht auf die Straße gehen. Besser Verdienende zahlen höhere Beiträge, dass ist bisher der Grund und die große Mehrheit der Geringverdiener werden mit einer Einmalzahlung und einem prozentualen Zuwachs abgespeist welcher den Arbeitgebern nicht so weh tut. Die Gewerkschaften möchten die Inflation kompensieren. Die 12 € Mindestlohn haben hier sicherlich sehr geholfen, aber die Möglichkeiten zum Betrug wurden hier vom Gesetzgeber nicht ausreichend eingeschränkt. Statt 8% Lohnsteigerung sollten die Gewerkschaften 300 € für alle durchsetzen, denn der Staat kann nicht auf Dauer Zuschüsse für Geringverdiener geben. Die Grundbedürfnisse müssen von allen bezahlt werden können und nicht nur noch von der sogenannten Mittelschicht oder höher.
Gegenthese,
Die Vorstellung vom „neuen Menschen“, der nach einem Bewusstseinswandel nachhaltiger agiert, ist das größte Hindernis für einen Wandel zur Nachhaltigkeit. Weil er nicht realistisch und damit die realistischen Wege blockiert. Hätten wir vor 30 Jahren mit einer Wende zur Nachhaltigkeit begonnen, welche durch eine wachsende Besteuerung des Co2 Ausstoßes und Naturverbrauchs das gesamtwirtschaftlich nötige einzelwirtschaftlich rentabel gemacht hätte, wäre die Wende zur Nachhaltigkeit heute schon abgeschlossen. Und es wäre sogar ein soziales Projekt, wenn wir die Erträge der Besteuerung des Nicht nachhaltigen pro Kopf rückversteilen. Nur passt so ein Erfolgsmodell nicht in das Denken der Prediger vom „neuen Menschen“. Aber kaum ein Idee ist so erfolglos wie eben diese Idee vom neuen Menschen und hat in letzter Konsequenz so viel Blut an den Fingern. Mit dem Scheitern einer Wende zur Nachhaltigkeit hat diese Idee dann sogar das Ende der Menschheit zu verantworten. Die Rationalitätenfalle klebt am Menschen, nicht an einem „falschen System“, man kann ihr also auch nicht mit einem Systemwechsel beikommen. Der Kapitalismus mit seinem Eigennutzdenken ist deshalb auch das im Bezug auf Innovation und Produktivität das erfolgreichste System. Der Staat wird aber auch gebraucht, um die Marktversagen bei den Externalitäten zu heilen. Aber eben nur dazu und nicht wie heute als Innovations- und Produktivitätsbremse. Denn beides wird dringend gebraucht, wenn wir spottbillige fossile Energiesklaven durch teure menschliche Arbeit ersetzen wollen.
Mehr dazu hier -> http://www.klimaeinkommen.de
Hallo Herr Buschbeck,
der „neue Mensch“ ist keine „Vorstellung“ oder „Idee“. Er existiert! – Nehmen Sie nicht wahr, dass im Bereich der erneuerbaren Energien, der ökologischen Landwirtschaft und weiteren Bereichen hoch qualifizierte Menschen tätig sind, die an anderer Stelle weitaus mehr verdienen könnten, denen eine sinnhafte Tätigkeit aber mehr wert ist als mehr Geld? – Da ist er doch schon, der „neue Mensch“! Warum ein Hirngespinst aus ihm machen – und auch noch ein blutrünstiges?
Auf jeder Entwicklungsstufe der Menschheit sind es unterschiedliche Charaktertypen, denen eine führende Rolle zufällt. Auf der Stufe der Jäger und Sammler waren es andere als später in der Sesshaftigkeit. Die Führungspersönlichkeiten des auf Landwirtschaft und Handwerk basierenden Feudalismus waren nicht in der Lage, die moderne Industrie aufzubauen. Hierfür brauchte es den viel schneller, raffinierter und verschlagener agierenden Kapitalisten.
Für die Zukunft geht es darum, die abstrakte und rein quantitative Größe des Profits als Endzweck allen Wirtschaftens mit ihren inzwischen tödlichen Auswirkungen durch eine neue Zielsetzung abzulösen: Herstellung von Produkten, die konkret nützlich sind, nicht nur hinsichtlich ihres Gebrauchs, sondern auch hinsichtlich ihrer Umweltwirkung bei Herstellung und Anwendung.
Gegenüber der eindimensionalen Denk- und Handlungsweise des Kapitalisten braucht es hierfür Akteure mit einem weiten Horizont, auch „Ganzheitlichkeit“ genannt. – Und diese weiter entwickelte Intelligenz existiert. Bislang in einer Minderheit. Auch ist es alles andere als sicher, dass sie als fortgeschrittene und somit führende anerkannt wird, bevor die kapitalistische Ausrichtung den großen Crash herbeigeführt hat. Doch ihr Vorhandensein in Abrede zu stellen, geht an den Tatsachen vorbei.
Viele Grüße,
Christfried Lenz
@ Hans Diehl. Wie viel Zeit bleibt uns noch und was sollten wir mit dieser anfangen? Das war die Überschrift dieses Artikels. Wenn die Grundaussage des Artikels sich auf die Fehler seit dem Zweiten Weltkrieg konzentriert, dann wäre die Überschrift mit einer Themaverfehlung verbunden. Die Grundaussage, was tun wir jetzt und was müssen wir in Zukunft noch dringend tun stehen für mich hier ganz vorne. Dazu gehört dann auch, was Herr Habeck im Moment richtig oder falsch macht. Für die Gegenwart und auch die Zukunft ist der Ukraine Krieg für die erneuerbaren Energien mit nichten eine Randnotiz! Er wirkt wie ein Brandbeschleuniger der erneuerbaren Energien. Bevor CO2 in aller Munde war, wussten wir alle, dass uns die Landwirtschaft mehr Schaden als Nutzen bringt. Der Nitratgehalt meines Brunnens ist schon seit 30 Jahren grenzwertig. Auch das Bienensterben gibt es nicht erst seit zwei Jahren sondern auch seit über 30 Jahren. Der unsachgemäße Umgang mit Glyphosat hat massenhaft Insekten dezimiert. Das wurde doch von der Gesellschaft genauso hingenommen wie jetzt die Verpestung unserer Luft. Wir werden weiterhin eine kapitalistische Gesellschaft haben, aber vielleicht mit einer anderen Verteilung. Wenn Produkte ohne Fußabdruck hauptsächlich im Recyclingverfahren hergestellt werden können und grüne Energie im Überfluss vorhanden ist, dann könnten wirklich alle davon profitieren. Die größte Frage ist aber, ob das Klima das zulässt.
@ Ernst Gruber.
„Wie viel Zeit bleibt uns noch“ heißt ja die Überschrift. Die Überschrift stellt natürlich die „Grundaussage“ dar, somit haben Sie Recht. Das, was der Autor zu der jahrelangen Verhinderungspolitik geschrieben hat, ist für mich so zutreffend, dass ich ohne auf die Überschrift zu achten meine eigene Grundaussage daraus kreiert habe.
@ Herrn Gruber. Die Gesellschaft der Zukunft kann ruhig eine Marktwirtschaft im Sinne der neuzeitlichen ‚Erfinder‘ (Adams) und Fürsprecher ((Hegel) sein, aber eben keine (!) spekulativ – kapitalistische, sondern eine von der Gesellschaft ‚locker‘ kontrollierte Marktwirtschaft, deswegen auch immer wieder mein Hinweis auf Chinas Wirtschaft, ohne Chinas Innenpolitik(!).
Diese Kontrolle durch die Gesellschaft haben auch Adams und Hegel für sehr wichtig gehalten, um eben genau die heute beobachteten Auswüchse zu verhindern.
@ Herrn Buschbeck
Gegen-Gegenthese: die heute erfolgreichste Volkswirtschaft ist die chinesische und sollte deshalb als Vorbild. Die Erzkapitalisten in England haben schon lange abgewirtschaftet und die USA sind auf dem besten Wege dazu! Die von Ihnen vielleicht gemeinten Innovationen stammen meist nicht aus den USA, sondern aus Deutschland und wurden von Superkapitalisten zum ‚Wohle‘ deutscher Aktienbesitzer (VW, EON, RWE etc.) durch den überproportional großen Einfluss der ‚Dividentenjäger- und Privatisierungspartei‘ FDP ins Ausland vertrieben, ich erinnere nur an die Erfindung des ersten in Kleinserie hergestellten Elektroaudis, der gleich wieder eingestellt wurde, weil er als Neuheit nicht sofort die überhohen Gewinnerwartungen erfüllte, oder noch früher: die Schließung des letzten deutschen Kamerawerkes, weil dieses nur (!) einen Gewinn von knapp über 5% einbrachte, viel zu wenig für den Dividenden – geilen Aktienmarkt.
PS. Audi hatte den 1. Mildhybrid hergestellt, noch vor Toyota
@ Herrn Buschbeck
Gegen- Gegenthese Nr 2
Ich musste lange darüber nachdenken, was die uralte (!) Heilsidee vom neuen Menschen mit der Energiewende zu tun hat . Die einzige Erklärung, die ich gefunden habe, ist: Sie haben meine Ausführungen über die nötige Transformation der Gesellschaft und Wirtschaft sehr missverstanden. Mit ‚Transformation ‚ meine ich bestimmt nicht eine Rückkehr zum längst überholten Sozialismus oder gar Kommunismus, sondern eine Verwandlung in eine bisher n i e dagewesene Ordnung, die an zu erwartenden Energieüberfluss (vor allem PV) und Überfluss an Arbeitskraft (KI und Robotik) angepasst ist.
Auch in dieser Hinsicht ist China bereits sehr weit fortgeschritten, wobei die Grundlagenforschung größtenteils von deutschen Firmen unwissendlich übermittelt wurden (gemeinsame Forschung, Jointventure). Das Gute der chinesischen Wirtschaftordnung muss durch intensive realistische Forschung herausgefiltert werden, und vom überwiegend Schlechten oder gar Bösen streng getrennt werden.
I. Ü. bin ich der Meinung, dass das heutige China mit Kommunismus (!) überhaupt nichts zu tun hat außer der Regierungsform der Parteiendiktatur, aber das ist auch schon die einzige Gemeinsamkeit mmit früheren komm. Staaten.
@ Peter Bechert. Wenn sie China in irgendeiner Form von nachahmenswert in Spiel bringen, dann kann ich das in keinster Form mittragen. Genau diese Innenpolitik die Sie nicht möchten hat China in diese führende Position gebracht. Mit Meinungsfreiheit, Menschenwürde und nicht rigoroser Ausbeutung seiner Menschen wäre das nicht gelungen.
@ Herrn Gruber.
Ihr Argument lässt sich m.M. eben genau durch die von mir genannte Untersuchung widerlegen. Auch wirtschaftshistorisch ist Ihre Einstellung zu China nicht haltbar: China hat gleich nach Mao eine staatlich kontrollierte Marktwirtschaft erlaubt und der Privatinitiative den Vorrang eingeräumt.
Übrigens: noch in der Geschichte konnte allein durch Zwang und Kontrolle eine prosperierende Wirtschaft aufgebaut werden, dafür liefern alle früheren kommunistischen Staaten, auch China zur Zeit Maos , schlagende Beweise. Der Zusammenbruch der kommunistischen Staaten hatte genau diesen Grund: wirtschaftliche Erfolglosigkeit