Ausschreibungen für Photovoltaik-Dachanlagen stark unterzeichnet – Durchschnittlicher Zuschlagswert steigt auf 8,53 Cent pro Kilowattstunde

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Wer eine Photovoltaik-Dachanlage mit mehr als 300 Kilowatt Leistung in Deutschland bauen will, muss sich an den Ausschreibungen beteiligen, um 100 Prozent des Solarstroms vergütet zu bekommen. Die alte Bundesregierung hatte das sogenannte zweite Segment mit zwei Gigawatt zusätzlichem Ausschreibungsvolumen in diesem Jahr bedacht: So standen mit Stichtag 1. April insgesamt 767 Megawatt für Zuschläge zur Verfügung. Eingereicht wurden allerdings nur 171 Gebote mit 212 Megawatt Gesamtleistung, wie die Bundesnetzagentur in der vergangenen Woche veröffentlichte. Damit war die Runde deutlich unterzeichnet, allerdings lag die eingereichte Menge nur leicht unter dem Vorrundenniveau. Hintergrund könnte auch sein, dass die aktuelle Bundesregierung mit dem EEG-Osterpaket plant, wieder für Dachanlagen bis einem Megawatt Leistung eine feste Vergütung zu zahlen.

Der durchschnittliche Zuschlagswert erhöhte sich in der März-Ausschreibung gegenüber der Vorrunde von 7,43 auf 8,53 Cent pro Kilowattstunde. Die Spanne der Zuschlagswerte lag der Behörde zufolge zwischen 7,00 und 8,91 Cent pro Kilowattsunde. Insgesamt seien 163 Photovoltaik-Anlagen mit 204 Megawatt mit einem Zuschlag versehen worden. Sieben Gebote mussten wegen Formfehlern ausgeschlossen werden.

Die Innovationsausschreibung, die für den 1. April terminiert war, sah wie schon in den Vorrunden nur einen Gewinner: Kombinierte Photovoltaik-Speicher-Kraftwerke. Für die 397 Megawatt ausgeschriebenes Volumen gingen 45 Gebote mit 435 Megawatt ein. Erstmals konnten auch Gebote für Anlagenkombinationen besonderer Photovoltaik-Anlagen abgegeben werden, also Agri-, Parkplatz- und schwimmende Photovoltaik-Anlagen. Diese wurden bei der Verteilung der Zuschläge bevorzugt behandelt.

Insgesamt seien 13 Gebote für die besonderen Photovoltaik-Anlagen eingereicht worden, die eine Gesamtleistung von 22 Megawatt haben und alle bezuschlagt worden, wie es von der Bundesnetzagentur weiter hieß. 12 Zuschläge mit 21 Megawatt gingen dabei an Photovoltaik-Kraftwerke auf landwirtschaftlichen Flächen und einer an ein Parkplatz-Projekt.

Erneut seien in der Innovationsausschreibung ausschließlich Gebote für Anlagenkombinationen von Photovoltaik-Anlagen mit Speichern abgegeben worden. Insgesamt verteilte die Behörde 43 Zuschläge für Anlagen mit 403 Megawatt. Analog zu der Ausschreibung der Photovoltaik-Dachanlagen stieg auch der Preis bei den Innovationsauktionen. Der mengengewichtete durchschnittliche Zuschlagswert lag bei 5,42 Cent pro Kilowattstunde – nach 4,55 Cent pro Kilowattstunde in der Vorrunde. Das niedrigste erfolgreichste Gebot lag bei 3,95 Cent pro Kilowattstunde, das höchste bei 7,43 Cent pro Kilowattstunde. Diese Preise werden anders als bei den Ausschreibungen für Photovoltaik-Dach- und -Freiflächenanlagen als fixe Marktprämie zusätzlich zu den Erlösen am Strommarkt an die Betreiber bezahlt.

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