Eine Ausschreibung der ganz anderen Art plant Baywa re für den Herbst. Der Münchner Projektentwickler sucht dabei Abnehmer für den Strom aus seinen Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Deutschland und Spanien. Es sei geplant für ein Gesamtvolumen von zehn Terawattstunden Abnahmeverträge mit einer Laufzeit von zehn Jahren auszuschreiben, hieß es am Freitag. Dabei handele es sich ausschließlich um Solarstrom, wie eine Sprecherin von Baywa re auf Nachfrage von pv magazine erklärte. Die Ausschreibungsbedingungen würden derzeit noch ausgearbeitet und sollen in den kommenden Monaten veröffentlicht werden. Es ist jedoch anzunehmen, dass in dieser Ausschreibung nicht zwangsweise der niedrigste gebotene Preis zu einem Zuschlag führen wird.
Mit dieser Idee einer Ausschreibung für PPA-Verträge reagiert Baywa re auf eine sehr hohe Nachfrage von Unternehmen nach Strom aus erneuerbaren Energien. Diese werde durch die wachsenden Nachhaltigkeitsverpflichtungen generiert, die sich viele Unternehmen angesichts des Klimawandels auferlegen. Gleichzeitig sehen Unternehmen langfristige PPA-Verträge als gute Grundlage, um sich vor steigenden Strompreisen zu schützen. Damit spielen sogenannte Corporate PPAs auch eine wichtige Rolle, um die Energiewende aktiv voranzubringen.
„Dies sind wirklich außergewöhnliche Zeiten für die Energiemärkte in Europa“, sagte Daniel Parsons, Head of PPA bei Baywa re. „Unternehmen sind mit hohen Preisen und zunehmender Unsicherheit konfrontiert und möchten zudem eine aktive Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen. Erneuerbare Energien sind die einzige Antwort hierauf und langfristige Stromabnahmeverträge sind ein wichtiges Instrument, um eine zuverlässige Stromversorgung zu sichern und mehr Erneuerbare-Energien-Projekte zu ermöglichen.“
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Ist das die richtige Energiewende? Ich denke die Gesamtmenge wird sich auf 10 Terawattstunden beschränken denn sonst müsste BayWa re 10 GWp aufgebaut haben. Das wären rein bei Solar 14 Mio. Module mit 700 Watt. Also sind die zehn Terawattstunden über diese zehn Jahre verteilt. Das Verfahren ist extrem gewinnbringend, denn der Höchstbietende bekommt den Zuschlag. Es werden sehr große Solarparks gebaut, aber der Strom wird zumindest virtuell 1000 km weiter verkauft. Wir haben über 2000 Städte und über 11000 Gemeinden in Deutschland. Sollten wir diese nicht vorrangig versorgen? Sollten nicht Agrarflächen in der Nähe der Bebauung für erneuerbare Energien gesichert werden? Das Thema Wasserstoff funktioniert nur wenn die Abwärme sinnvoll genutzt wird. Wenn da aber dann ein Solarpark steht, der seinen Strom nach Dänemark verkauft, dann ist es mit der Abwärme schwierig. Der Markt regelt alles, aber meist nicht zum Nutzen der Allgemeinheit.
Ernst Gruber schreibt:
Der Markt regelt alles, aber meist nicht zum Nutzen der Allgemeinheit.
@ Ernst Gruber.
Und schon gar nicht im Sinne der ursprünglichen Energiewende. Diese Entwicklung läuft eingleisig für die großen Player. So schön wie es bei oberflächlicher Betrachtung für die Wende aussieht, wenn wieder einige TW ohne Förderung auf den Markt kommen, der Teufel steckt im Detail. Meistens werden zu diesen Anlagen auch noch Speicher gebaut, die gefüllt werden wenn der EEG geförderte Strom der kleinen, dezentralen Erzeuger an der Börse für niedrige, oder negative Preise sorgt, wofür der normal sterbliche Verbraucher höhere EEG Umlage bezahlt. Selbst wenn die Umlage nun wegfällt, wird da was vom Staat finanziert, was nach dem Kosten/Nutzen Prinzip gar nicht nötig wäre.
Das erinnert mich an diese beiden Protagonisten.
https://www.pv-magazine.de/2021/02/19/im-gespraech-mit-philipp-schroeder-industriestrom-mit-erneuerbaren-energien-billig-machen/
Die sind sowohl in der Wirtschaft, als auch in der Politik aktiv.
Die Solarpflicht für alle Neubauten lässt grüßen.
Wie gesagt, es ist zu begrüßen wenn die Energiewende voran kommt, aber der Markt muss der Entwicklung angepasst werden.