Solarwatt schließt eine technische Kooperation mit Stiebel Eltron im Bereich Wärmepumpen. Das sei der nächste Entwicklungsschritt auf dem Weg vom Photovoltaik-Systementwickler zum Sektorenkuppler, erklärte das Dresdner Unternehmen, nachdem es bereits eine Partnerschaft im Bereich Elektromobilität mit BMW eingegangen ist. „Wenn wir die Sektorenkopplung in Einfamilienhäusern konsequent umsetzen, können wir 20 bis 25 Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland einsparen“, sagt Geschäftsführer Detlef Neuhaus bei der Vorstellung der neuen Partnerschaft am Mittwoch.
Im Mittelpunkt der Kooperation zwischen Solarwatt und Stiebel Eltron steht der „Solarwatt Manager flex“. Der Energiemanager integriert das thermische Energiemanagement von Stiebel Eltron mit dem elektrischen von Solarwatt. Er priorisiert die angeschlossenen Verbraucher und berücksichtigt dabei auch das Elektroauto und die Wärmepumpe. Bei dem Energiemanagement im Haus ist es mit der Kooperation zum Beispiel möglich, das Haus als Wärmespeicher zu nutzen. Dargestellt an einem Musterhaus lassen sich durch die Erhöhung der Temperatur im Pufferspeicher und um zwei Grad in den Räumen rund 36 Kilowattstunden Energie speichern, womit das Haus in den nächsten Tag auskommt, ohne nachts Netzstrom zu benötigen.
Die Effizienz im Haus erhöht das System, indem es die Einschaltzeiten so plant, dass die Außentemperaturen möglichst hoch sind. Um dieses Ziel zu erreichen, erstellt das System unter Berücksichtigung aller Parameter sowie mit Wetter- und Verbrauchsdaten einen Fahrplan, wann die Wärmepumpe angeschaltet wird. Die Kommunikation des Energiemanagements mit den Wärmepumpen wird dann nicht mehr mit dem SG ready-Standard umgesetzt, sondern über Modbus, was mehr Steuerungsmöglichkeiten erlaubt.
Das Ziel der Bundesregierung ist, im Jahr 600.000 Wärmepumpen zu installieren, das sind rund viermal so viel wie heutzutage. „Wir stellen uns in unserer Kooperation der Frage, wie wir das hinbekommen“, sagt Nicholas Matten aus der Stiebel Eltron Geschäftsführung. Er sieht auch keine Alternative. Private Haushalte haben einen Anteil am Gesamtenergiebedarf von rund 30 Prozent. Raumwärme ist dabei der dominierende Part. Für Wasserstoff sieht er viele Einsatzmöglichkeiten, aber nicht bei der Heizung. Der Strombedarf, wenn man mit elektrisch erzeugtem grünem Wasserstoff heizt, sei fünf- bis achtmal so hoch wie bei einer Wärmepumpenheizung.
Dabei sieht Matten keine große Limitation für den Einsatz der Wärmepumpen. „Wir haben Lösungen, mit denen wir so gut wie jedes Gebäude mit Wärmepumpentechnologie heizen können“, sagt er. Man müsse nicht unbedingt die Fassade dämmen, auch wenn das natürlich die Energiekosten beeinflusse. „Bei minus 20 Grad Außentemperatur können wir locker 70 Grad Vorlauftemperatur erreichen“, so Matten weiter. In der Vergangenheit seien auch die Wärmepumpen ähnlich wie die Photovoltaik ausgebremst worden. Unter anderem durch die Preisstruktur. Die Strompreise seien mit die höchsten in Europa gewesen, Gas besonders günstig. „Das ändert sich gerade.“
Eine große Herausforderung ist derzeit die Verfügbarkeit. „Der Boom, der innerhalb weniger Monate hochgepoppt ist, haben wir so noch nicht gesehen“, sagt Detlef Neuhaus. Er glaubt, dass Solarwatt das Wachstum noch im Griff habe. Es helfe, dass neue Mitarbeiter gerne in eine Zukunftsbranche kämen. Was die Wärmepumpen angeht, hält Nicholas Matter die Industrie für in der Lage, die notwendigen Komponenten zu liefern. „Unsere Hausaufgabe ist, dafür zu sorgen, dass sie hier gefertigt werden“, sagt er. Er plädiert dafür, dass die Bundesregierung unterstützt, Menschen aus anderen Branchen zu qualifizieren.
In Kürze wird pv magazine in einem Podcast von den Premium-Partnertagen berichten, auf denen Solarwatt unter anderem über die Wärmepumpen-Integration informiert hat.
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Na, dann viel Erfolg! Seit einem Jahr versucht mein Elektriker meine neue Stiebel-Eltron Wärmepumpe über ISG web durch mich fernsteuerbar zu machen und in mein KNX zu integrieren. Bisher ohne Erfolg, da er sich nicht Vollzeit darum kümmern kann.
Solange die Installateuere für den Austausch einer Gasbrennwerttherme in der DHH mit einer 8kW Wärmepumpe, welche für 13.000 Euro zu haben ist, letztendlich 50.000 Euro verlangen, wird das nichts.
Wer soll sich so etwas (trotz Förderung) leisten können?
Das sollte sich nur leisten, der keine Alternative hat: Ein EFH mit Ölheizung ohne Chance, an ein Gasnetz oder ein Wärmenetz angeschlossen zu werden. Wer bisher am Gas hängt, kann noch eine Weile daran bleiben, und hoffen, dass statt Gasnetz ein Wärmenetz verlegt wird. In einer DHH kann man auch schauen, ob man sich mit dem Nachbarn zusammen tut? Der eine stellt die Wärmepumpe auf, der andere einen Speicher, gemeinsam kümmert man sich um solarthermische Unterstützung. Und damit die benötigte Leistung nicht uferlos wird: So viel wie möglich wärmetechnisch sanieren: Perimeterdämmung, dreifachverglaste Fenster, Dachdämmung (45cm), wo es halt je nach Baujahr und Baukörper möglich und sinnvoll ist.
Nehmen Sie mal die 50.000 und überlegen Sie, ob man dafür nicht etwas besseres bekommt, als die Minimallösung Luft-Wasser-Wärmepumpe.