Im Oktober 2021 erhielt das Projekt „EWS Sonnenfeld Bruck/Leitha“ einen Zuschlag bei der Auktion „Muster- und Leuchtturmprojekt Photovoltaik“ des Klima- und Energiefonds in Österreich. Nun war der offizielle Baubeginn für die Photovoltaik-Anlage, in der sowohl landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Flächen als auch Biodiversitätsaspekte in Einklang gebracht werden sollen. Dazu überzeugte das 3-Megawatt-Projekt die Jury bei der Auswahl mit einem geringen Flächenverbrauch.
„Das wesentliche Ziel der Entwicklung ist der maximale Stromertrag bei minimalem Flächenverbrauch und möglichst geringen Kosten“, hieß es von den Initiatoren. Demnach können weiterhin 80 Prozent der Fläche landwirtschaftlich genützt werden, 18 Prozent dienen der Steigerung der Biodiversität mittels Blühstreifen und Bienenweiden und 2 Prozent der Fläche werden temporär durch die Errichtung der Photovoltaik-Anlagen verbraucht. Insgesamt fünf Hektar werden für den 3-Megawatt-Solarpark beansprucht, der ab Herbst jährlich rund 3600 Megawattstunden* Solarstrom produzieren soll. Insgesamt mehr als 5700 Solarmodule würden dafür installiert.
Ein interdisziplinäre Team werde die Forschungsanlage begleiten. Die Universität für Bodenkultur wolle in den nächsten drei Jahren durch angewandte Forschung Fragen zur gleichzeitigen Erzeugung von Sonnenstrom und Lebensmitteln auf Acker- und Grünland klären. Zudem würden die technischen Komponenten in Kombination mit der landwirtschaftlichen Nutzung erprobt.
„Wir erwarten uns Auskünfte darüber, wie die maschinelle landwirtschaftliche Bewirtschaftung praktisch am besten funktioniert, welche Pflanzenkulturen sich optimal eignen und welche Auswirkungen die Agri-Photovoltaik-Anlage auf die Biodiversität hat“, sind sich die Geschäftsführer Michael Hannesschläger vom Energiepark Bruck und Joachim Payr von EWS Consulting GmbH. Die Initiatoren sind überzeugt, dass Agri-Photovoltaik einen wesentlichen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele bis 2030 beitragen kann. Zusätzlich 11 Terawattstunden Solarstrom werden bis dahin jährlich benötigt, um die Energiewende im Stromsektor zu vollziehen.
„Damit uns der Ausstieg aus fossilem Gas gelingt, werden wir unsere heimischen grünen Energien aus Wind, Wasser, Sonne und Biomasse massiv ausbauen. Dazu müssen wir alle an einem Strang ziehen – Bund, Länder und Gemeinden und innovativ sein. Hausdächer, Lärmschutzwände aber auch landwirtschaftliche Flächen können für die Stromerzeugung genutzt werden“, hieß es weiter.
„Die Agri-PV-Anlage Sonnenfeld Bruck/Leitha trifft den Nerv der Zeit und darüber hinaus gleich mehrere wichtige Aspekte wie z.B. die Berücksichtigung des Flächenverbrauchs und der Biodiversität“, ergänzte Ingmar Höbarth, Geschäftsführer des Klima- und Energiefonds. So sei auch geplant, die Flächen mit unterschiedlichen Kulturen zu bewirtschaften. „Im Rahmen des Projektes können landtechnische und pflanzenbauliche Fragestellungen zum Thema Agri-Photovoltaik bearbeitet werden. Damit können Konzepte für eine nachhaltige Nutzung von landwirtschaftlichen Flächen entwickelt werden“, so Alexander Bauer, der für das Institut für Landtechnik der Universität für Bodenkultur Wien. Die Forschungsergebnisse würden dann zeigen, welche Kulturen für den Einsatz am Sonnenfeld Bruck/Leitha bestens geeignet seien.
*Anmerkung der Redaktion: Wir haben die fehlerhafte Angabe am 4.5. korrigiert. Danke an den aufmerksamen Leser.
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super ENDLICH tut sich was,.. selbst die einstigen vehementesten Gegner der Erneuerbaren Energien sind jetz auf einmal mit dabei, das Forschungsergebnis welche Kulturen sich am besten für Agri PV eignen ist längst bekannt,…