Thüringens Energieministerin Anja Siegesmund weihte am Freitag eine Photovoltaik-Freiflächenanlage mit 400 Kilowatt Leistung in Bürgerhand ein. Gleichzeitig verkündete sie den Start eines Förderprogramms für Bürgerenergie im Freistaat noch für dieses Jahr. Für den Bürgerenergie-Fonds stehen in diesem Jahr 500.000 Euro an Haushaltsmitteln zur Verfügung Er zielt darauf ab, den Projekten zu helfen, die oft hohen und finanziell riskanten Hürden vor Beginn einer Bauphase zu überspringen.
Dafür stellt das Land ein günstiges Darlehen aus, mit denen die Finanzierung von Projekten in der Planungs- und Startphase abgesichert werden kann. Mit den Geldern könnten Machbarkeitsstudien, Standortanalysen, Gutachten, Umweltverträglichkeitsprüfungen und weitere Schritte, die in der Regel vor dem Bau einer Anlage für erneuerbare Energien zu gehen sind, unternommen werden. Nach der Realisierung der Anlagen müssten die Darlehen dann zurückgezahlt werden. Wenn die Projekte nicht zustande kämen, bestehe keine Rückzahlungspflicht, wie es weiter hieß. Unterstützt werden Projekte für die erneuerbare Stromerzeugung, erneuerbare Wärme, Energieeffizienz bei Energienutzung und -versorgung von Gebäuden und Quartieren, neue Mobilität und die Digitalisierung im Energiesektor.
„Die Kooperation zwischen einer engagierten Bürgergenossenschaft und der Wirtschaft für eine starke Energiewende ist beispielhaft. Wir brauchen noch viel mehr Initiativen dieser Art“, begründete Siegesmund den Schritt. „Deshalb wird noch in diesem Jahr unser Bürgerenergiefonds starten. Mit dieser neuen Förderung wollen wir Wegbereiter sein für eine Energiewende in Bürgerhänden. Die Wertschöpfung soll nicht länger nur bei einigen wenigen Konzernen liegen. Sie soll breit verteilt werden und den Menschen im Land zugutekommen“, so die Landesenergieministerin weiter.
Bei dem eingeweihten Photovoltaik-Kraftwerk in Arnstadt handelt es sich um die bislang größte Photovoltaik-Anlage der Energiegenossenschaft Bürgerkraft. Ein Industrieunternehmen hat die Fläche zur Verfügung gestellt und nimmt rund 80 Prozent des Solarstroms ab. Der überschüssige Solarstrom wird ins Netz eingespeist. Das nächste Projekt ist auch schon in Planung und soll gemeinsam mit der Technischen Universität Ilmenau auf deren Uni-Campus entstehen.
Zum 1. April hatte Thüringen auch eine neue Runde seinen langjährigen Förderprogramms „Solar Invest“ geöffnet. Nach nur drei Tagen waren die Mittel zur Förderung von neuen Photovoltaik-Anlagen und Speichern jedoch schon wieder vergriffen.
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