Jinko Solar: Störung der Lieferketten und hohe Transportkosten wirken sich beim Ergebnis aus

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Am Ende des ersten Quartals hat Jinko Solar die Marke von 100 Gigawatt ausgelieferter Solarmodule geknackt. In den ersten drei Monaten selbst lieferte der chinesische Photovoltaik-Hersteller knapp 8,4 Gigawatt aus, davon entfielen gut 8 Gigawatt auf Module, wie es bei der Vorstellung des Quartalsberichts am Donnerstag hieß. Gegenüber dem vierten Quartal sind die Lieferungen damit um 13,4 Prozent gesunken, doch gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 56,7 Prozent gestiegen. Ähnlich entwickelten sich dabei auch Umsatz und Ergebnisse. Der Umsatz lag bei 2,33 Milliarden US-Dollar – dies stellt sogar ein Plus von 85,9 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2021. Der Bruttogewinn stieg im Vergleich um fast 64 Prozent auf 351,2 Millionen US-Dollar. Allerdings beim Nettogewinn musste Jinko Solar gegenüber dem Vorjahreszeitraum beträchtliche Einbußen hinnehmen. Unter dem Strich blieben im ersten Quartal 4,6 Millionen US-Dollar. Auf die Ergebnisse schlugen im wesentlichen höhere Material- und Transportkosten durch.

Xiande Li, Vorstandschef von Jinko Solar sprach von „soliden Ergebnissen“. „Trotz eines sehr herausfordernden Umfelds aufgrund makroökonomischer Unsicherheiten und Unterbrechungen der Lieferkette infolge des Wiederauflebens von Covid-19 in der ganzen Welt haben wir unsere interne Kostenstruktur weiter verbessert, und unser Bruttogewinn stieg im ersten Quartal um mehr als 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr“, so Li. „Die Preise für Polysilizium und die Transportkosten blieben im Quartal hoch und volatil. Die Maßnahmen zur Epidemieprävention und -eindämmung in China seit März haben zu logistischen Engpässen und einem starken Rückgang der Transportkapazitäten geführt, was den Kostendruck weiter erhöhte.“ Jinko Solar habe frühzeitig auf die Situation reagiert und Rohstoffreserven angelegt. So solle sichergestellt werden, dass der Hersteller die Produktions- und Lieferfristen einhalten könne.

„In China haben sich einige Projekte aufgrund des Ungleichgewichts in der Lieferkette und logistischer Unterbrechungen infolge des Covid-19-Wiederaufschwungs etwas verzögert“, sagte Li weiter. Es gebe jedoch eine stabile Nachfrage im Land und bis Ende März wurde zudem eine neue Ausschreibungsphase für mehr als 50 Gigawatt für Großanlagen gegeben. „Bei Kraftwerksprojekten haben die konstant hohen Preise entlang der Lieferkette einige Kunden davon überzeugt, nicht länger mit dem Start neuer Projekte zu warten“, sagte Li. Wegen des Ukraine-Kriegs erwartet Jinko Solar zudem eine steigende Nachfrage aus Europa in diesem Jahr. Weltweit gehe der Hersteller für 2022 von einem Photovoltaik-Zubau von etwa 250 Gigawatt aus.

Jinko Solar bekräftigt Prognose

Der Vorstand bekräftigte zugleich die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. „Wir glauben, dass die Auswirkungen der Pandemie auf die Produktion und den Betrieb nur vorübergehend sind und dass die kontinuierliche Freigabe von Polysiliziumlieferungen die allmähliche Erholung der Branche unterstützen wird“, erklärte Li. Für das Gesamtjahr rechnet Jinko Solar mit einem Absatz zwischen 35 und 40 Gigawatt, auf das zweite Quartal 2022 sollen dabei zwischen 8,5 und 9,5 Gigawatt entfallen.

Wegen der starken Nachfrage wolle Jinko Solar zudem in den weiteren Ausbau seiner Produktion von n-type-Solarzellen investieren. Für das Gesamtjahr sei angestrebt die Kapazitäten für Wafer, Zellen und Module für diese Technologie auf 55 bis 60 Gigawatt zu erhöhen. Dabei seien 16 Gigawatt an Produktionskapazitäten für die n-type-Technologie bereits planmäßig hochgefahren worden, weitere 16 Gigawatt sollen in der zweiten Phase folgen. „Wir gehen davon aus, dass wir unseren Marktanteil und unsere Rentabilität in den kommenden Quartalen durch den schrittweisen Verkauf von hochwertigen n-type-Modulen erhöhen werden“, so Li.

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