Gerade einmal zwölf Prozent der Mittel, die im Rahmen der Förderrichtlinie für den Aufbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur zur Verfügung stehen, sind zwischen 2017 und 2020 auch tatsächlich abgerufen worden. Das geht aus einer Antwort der vormaligen Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage hervor. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) fordert deshalb, die Bundesförderprogramme zu überarbeiten – oder besser gleich ganz neu zu konzipieren.
Nach Ansicht des BDEW – in dem eigenen Angaben zufolge rund 80 Prozent aller Ladesäulenbetreiber vertreten sind – ist das Förderverfahren für öffentliche Ladeinfrastruktur zu kompliziert und zu langwierig. Sie verursachen bei den Antragsstellern einen großen bürokratischen Aufwand. „Hier brauchen wir jetzt kluge und pragmatische Lösungen, die eine einfache und schnelle Förderung ermöglichen. Diese muss für alle Marktteilnehmer offen sein“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Das KfW-Programm für private Ladeinfrastruktur habe vorgemacht, wie das gehen kann.
Um die bestehende Förderung zu verschlanken und effektiver zu gestalten, sollten nach Ansicht der BDEW etwa die einzureichenden Anlagen sowohl vereinfacht als auch in ihrer Anzahl reduziert werden. Die Fristen zur Einreichung sollten angepasst werden, um eine realistische Zeitabfolge der Prozessschritte zu ermöglichen. Zudem würde eine einheitliche und vollständige Digitalisierung der Beantragung die Nutzung der Förderprogramme erleichtern. Für Rahmenverträge zur Beschaffung von Ladeinfrastrukturprodukten und Dienstleistungen sollte dem Verband zufolge ein Ausnahmetatbestand festgelegt werden, um den bürokratischen Aufwand zu reduzieren.
Hochlauf braucht Förderung
Deutlich effizienter und zielgerichteter wäre allerdings eine Neukonzipierung des aktuellen Fördersystems, betont der BDEW. Mit standardisierten Fördersätzen, einer Beantragung der Förderung nach Inbetriebnahme und einer gesonderten Förderung des Netzanschlusses könnte die Bundesregierung den Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur massiv vorantreiben, ist der Verband überzeugt.
Der BDEW weist darauf hin, dass sich die öffentliche Ladeinfrastruktur perspektivisch über ihre Auslastung selber tragen soll. Nur ein Ladevorgang pro Tag, heute oft der Fall, werde aber dafür aber nicht reichen. „Das bedeutet, dass wir deutlich mehr Elektrofahrzeuge brauchen, um die Ladeinfrastruktur wirtschaftlich auszulasten“, so Andreae. „Dieser Hochlauf muss zwischen Fahrzeugindustrie und Energiewirtschaft Hand in Hand gehen.“
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Herr Lindner von der FDP ist im Wahlkampf mit dem Versprechen angetreten, die Gesetze zu entbürokratisieren. Auch aus diesem Grund hat es die Partei in die Ampel geschafft. Wer seine Versprechen nicht einhält sollte bei der nächsten Wahl abgestraft werden , denn Lügen gehören nicht in die Politik . Ich stelle bisher nur noch mehr Bürokratie fest! Auch die Spritpreissenkung für alle kostet sehr viel Geld und ist aber für einen Großteil gar nicht nötig. Preise über 2 € regen auch etwas zum Sparen an. Man muss nicht mit 200 kmh über die Autobahn rasen und damit den doppelten Verbrauch verursachen.