Der schnelle und massive Ausbau von erneuerbaren Energien, insbesondere von Windkraft und Photovoltaik, ist sowohl klimapolitisch geboten als auch ein wichtiger strategischer Schlüssel für die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland. Zu diesem Schluss kommt KfW Research in dem aktuellen Papier „Klimaneutralität und Energiesicherheit zusammendenken: Kapazitäten Windkraft bis 2030 verdoppeln, Photovoltaik rund vervierfachen“. Um den Energiebedarf zu senken und so den Flächendruck beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu reduzieren, sei gleichzeitig eine weitere deutliche Steigerung der Energieeffizienz in allen Wirtschaftssektoren unverzichtbar.
Die Erreichbarkeit des Ziels der Treibhausgasneutralität steht und fällt mit der ausreichenden Verfügbarkeit von Strom aus erneuerbaren Energien, so KfW Research. Nach Plänen der Bundesregierung solle bis 2030 – also in nicht einmal neun Jahren – der Anteil erneuerbarer Energien an der Bruttostromversorgung von derzeit 41 auf 80 Prozent gesteigert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kapazitäten von Windenergie an Land verglichen mit heute verdoppelt, die von Windenergie auf See und Photovoltaik nahezu vervierfacht werden. Zu ähnlichen Zahlen war im März der McKinsey Energiewendeindex gekommen. Das gegenwärtige Tempo beim Ausbau der erneuerbaren Energien müsse also massiv beschleunigt werden.
Beim Ausbau der Windkraft liegt aus Sicht der KfW die zentrale Herausforderung in der Bereitstellung von Flächen sowie darin, die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung zu gewinnen. Bei der Solarenergie gelte es, das große ungenutzte Potenzial von Photovoltaik-Dachanlagen zu erschließen. Notwendig seien zusätzliche Anreize für Hauseigentümer, Photovoltaik-Anlagen auf bestehenden oder neuen Gebäuden zu errichten. Um auch bei hohen Anteilen von wetterabhängigen erneuerbaren Energien eine hohe Stromversorgungssicherheit gewährleisten zu können, müssen laut KfW Research zudem der Stromnetzausbau beschleunigt, der europäische Stromhandel ausgebaut sowie die Flexibilisierung der Stromnachfrage und der Speicherausbau vorangetrieben werden.
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Es ist immer das gleiche. Man soll Anreize schaffen für Hausdächer und Speicher. Ich frage mich warum, das ist hinausgeschmissenes Geld. Der Ausbau im privaten Bereich hat doch massive Grenzen. Balkonkraftwerke haben eine Nachfrage von zum Teil 1000 % in 3 Monaten. Auch die Nachfrage nach Solar auf dem Dach und nach Speichern ist explodiert und im Moment viel zu groß, trotz 6,5 Cent Einspeisevergütung. Eine zusätzliche Subvention braucht es da nicht. Bei 6,5 Cent wird jeder Prosumer die Energiewende mit allen Sektoren schneller umsetzen, denn bei dem niedrigen Preis ist Stromverbrauch vom eigenen Dach verbunden mit E-Auto, Wärmepumpe und Komfort Strom der richtige, preiswerte Weg. Eine höhere Vergütung reicht auch noch wenn die Nachfrage massiv nachlässt. Die letzten vier Jahre hat sich PV im Ausbau verdreifacht. Warum sollte das nicht nochmal gelingen? Wenn alle Gemeinden dezentral ihre grüne Energie selbst mit ihren Bürgern ohne große Stromleitungen realisieren, dann wird die Energiewende noch schneller erreicht werden. Solar- und Windparks auf Grund der Gemeinde und dadurch billigeren Strom für die Bürger sichert eine hohe Akzeptanz.
Abschaffung von Bürokratischen Hürden wäre mal ein Anreiz ganz ohne Steuergeld in die Hand nehmen zu müssen! Der Großteil meiner Nachbarn möchte gerne PV aber hat Bammel vor dem Bürokratie Terror der zum Anfang auf einen zukommt. Mag sein das andere damit gut zurecht gekommen sind aber wir kämpfen nach 2 1/2 Jahren immer noch mit dem Finanzamt, würde mich aber trotzdem nicht anders entscheiden. Aktuell kommt es mir leider auch so vor, als wenn Lobbyisten gerade einiges dafür tun um Hausdach PV zu verunglimpfen und Flächenanlagen von Investoren schön zu reden, ala Hausdach nicht gut für die Allgemeinheit, nur Eigenverbrauch usw. Wüsste nicht was besser für die Allgemeinheit ist, als wenn ich meinen Haushalt so gut wie möglich aus dem Netzbezug rausnehme, dann bleibt mehr Gas und Strom für die, die keine Chance haben PV zu installieren oder die Industrie.
Ich war vor 5 Jahren auch noch für Dächer voll machen. Die letzten 10 Jahre wurde das durch die Politik stark eingeschränkt und mit Bürokratie überhäuft. Jetzt wo wir schnell zu bauen müssen, fehlt es an Material und Fachkräften. Solarteure haben ihr Personal versucht gut aufzustocken, aber da man nicht nur angelernte Arbeiter braucht fehlen Fachkräfte an allen und Ecken und Enden. Die Dächer werden nach und nach zugebaut werden, doch nur im Rahmen der Möglichkeiten. Für die schnelle Energiewende scheiden sie somit aus. Deswegen, und nur deswegen bin ich für Solarparks um einen schnellen Hochlauf zu generieren. EnBW hat im Norden von Berlin in zwei Jahren ein Gigawatt Leistung aufgebaut. Das sind eine Terawattstunde Strom. Davon brauchen wir aber 7 oder 800 GW die nächsten 15 Jahre. Für ein GW Haus Dach PV bräuchten wir 100. 000 Häuser mit 10 kWp Da diese Aufgabe so gigantisch ist geht das nur mit großen Anlagen. Ich bin kein Lobbyist und wenn dann nur für grünen Strom und sonst bin ich Realist.
Dachanlagen sorgen für eine breite Basis von Personen, die als Prosumer die Energiewende mit tragen und die Sektorenkopplung voran bringen.
Freiflanlagen können für weniger Geld große Strommengen liefern und binden weniger Arbeitskräfte, die gerade im PV-Bereich die nächsten Jahre vollkommen überlastet sein werden.
Fazit: Wir brauchen beides, Dachanlagen für die Akzeptanz und Freiflächenanlagen für einen schnell erreichten hohen EE-Anteil. Nur so wird dieses gesellschaftliche Großprojekt gelingen.
Viele Grüße
crink
Ganz nüchtern betrachtet, bedarf Solarenergie keinerlei Förderung. Notwendig sind: Energiespeicher, die gesamte Werschöpfungskette bis zum Solarmodul in der EU, Fachpersonal und ein klares Bekenntnis zur dezentralen, zellularen Energieversorgung und kein Hoffen auf die Kernfusion, damit alles beim Alten bleiben kann.
@Gruber Ernst
Sie vergessen dass es viele kleine Elektrobetriebe und Dachdecker gibt die nebenbei
Dachanlagen anbieten aber keine Flächenanlagen bauen. Mit einer Konzentration auf
Freiflächenanlagen würden sie ihr Kerngeschäft verlassen und ihre Kunden verlieren.
Desweiteren würden auch die Kundendienstler fehlen die elektrische Hausgeräte
reparieren oder anliefern. Selbst Heizungsfirmen haben heute Dachanlagen im Programm.
Dass zuwenig für diese Berufe getan wurde so dass es einen Facharbeitermangel gibt
wird ja schon seit Jahren beklagt. Hier sollte man ansetzen und die Berufe wieder attraktiver
machen damit wieder mehr Menschen in die Handwerksberufe gehen.
Hallo Friedrich, es werden im Moment so viele Dachanlagen gebaut wie möglich. Aber durch den Mangel an Personal und auch Material geht einfach nicht mehr. Deswegen werden Dachanlagen nicht beliebig hochskaliert werden können. Hier ist die Belastungsgrenze jetzt schon überschritten und die Firmen haben Aufträge bis 2024. Das allein ist mein Ansatz. Die Energiewende im großen Stil ist also nicht mit vor allem privaten Dachanlagen zu erreichen.