In meinem letzten Beitrag hatte ich über den heimlichen Knaller von Habecks Ankündigungen am 11. Januar 2022 geschrieben – dem CO2 Exit im Stromsektor bis 2035.
Mancher Kommentar sah darin ein „Wiederkäuen staatlicher Propaganda“, die soweit weg von der Realität sei wie einst die 5-Jahrespläne der SED-Regierung in der DDR. Was bei anderen zu Schimpferei über den Staat generell führte. Ich denke, man muss bei seiner Kritik nicht gleich so in die Vollen gehen, denn man könnte diese Kommentare auch so übersetzen: Offenkundig erscheint vielen das Ziel unrealistisch oder ohne jede Unterfütterung eines Fahrplans dorthin verbunden mit wirksamen Maßnahmen einfach nur unseriös. Und über ein (Regierungs-) Ziel zu diskutieren, hat nichts damit zu tun, sich irgendeine Form von Propaganda anzueignen. Es ist eine Diskussion die mit weniger Aufregung geführt sicher zu einem besseren Ergebnis führt.
Nun wurde mit dem „Osterpaket“ eine ganze Reihe von Gesetzesnovellierungen begonnen. Das Bild der vorgelegten Unterlagen ist aus meiner Sicht sehr differenziert. Insgesamt reicht das auf keinen Fall aus, um das gesteckte CO2-Exit-Ziel bis 2035 zu erreichen. Erneut ist man zudem der Versuchung erlegen immer neue Vergütungstatbestände zu schaffen, welche dann sofort von der jeweiligen Teil- oder Nischeninteressengruppe sofort mit „ist zuwenig“ oder „reguliert zu stark“ attackiert werden. Das lenkt von den notwendigen Anpassungen in anderen Normen, Gesetzen und der Konzentration auf die „Arbeitspferde“ ab. Darum soll es hier aber nicht gehen.
Das Ziel CO2-Exit wurde stärker als jemals zuvor auf die nötigen Teilziele heruntergebrochen. Und mit mehr Realismus im Hinblick auf den ganz sicher massiv steigenden Stromverbrauch versehen.
Zu diesem stärkeren Realismus zählen die massiv angehobenen Ziele für den Photovoltaik- und Windkraftausbau. Deren Werte haben massive Auswirkungen unter anderem auf die Netzausplanungen oder auch auf die nun sofortig notwendigen massiven Speicher-Rollout „mit Hirn“.
Schauen wir uns die Gigawattziele einmal an:
Vor noch nicht einmal 2 Jahren hatten wir im EEG einen Deckel von 52 Gigawatt, der nur nach jahrelanger Mühe dem damaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier zu entreißen war. Dieser hielt noch bis kurz vor seiner Abwahl 2021 an völlig unrealistischen Stromverbrauchsszenarien fest – schließlich sollten die absurd niedrigen Erneuerbaren-Ausbauziele nicht sofort auffallen. Das hat fatale Folgen auf das ganze Energiesystem: Denn nun stehen wir anno 2022 vor jahrelang falsch geplanten Netzausbauplänen und einem vollkommen planlosen Umgang mit den notwendigen Speicherkapazitäten. Es gibt schlicht keine Stelle in der Regierung, welche dieselben überhaupt plant. Hinzu kommt nun das Platzen der „Gasblase“ durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine – die Folgen sind kaum absehbar.
Nun steht im EEG §4 bei Windenergie (am Land) ein Ziel von 160 Gigawatt bis 2040. Hinzu kommt das Ziel von 40 Gigawatt Windkraft offshore bis 2035
Und für die Photovoltaik sind folgende Ziele vorgesehen:
- a) 88 Gigawatt im Jahr 2024,
b) 128 Gigawatt im Jahr 2026,
c) 172 Gigawatt im Jahr 2028,
d) 215 Gigawatt im Jahr 2030,
e) 309 Gigawatt im Jahr 2035 und
f) 400 Gigawatt im Jahr 2040
Das macht zusammen 600 Gigawatt und sollte es beim Wind nicht klappen, wird noch viel mehr Photovoltaik aufzubauen sein.
Von den 400 Gigawatt Photovoltaik bis 2040 sollen 50 Prozent Photovoltaik-Freiflächenanlagen sein sowie 50 Prozent Gebäudegebunden.
Und nun wird auch endlich im Gesetz klar was die Vordenker der Branche schon seit 10 Jahren sagen: Die installierten Leistungen werden x-fach höher sein als die jeweils maximale Last im Stromsystem. Dies wird zwar durch den begonnenen massenhaften Rollout von Wärmepumpen und der vollständigen Ablösung des Verbrennungsbasierten Verkehrs steigen. Dennoch weit unter den Spitzenleistungen liegen und so muss sofort mit dem zeitlichen Verschieben erzeugter Energiemengen begonnen werden. Dabei ist zu beachten, das hier das Gros des Weges mit Stundenspeichern gegangen werden kann, wenn es zu einem ausgewogenen Wind- und Solarmix kommt. Zumal wird x- Millionen rollende Speicher sehen werden die „eh da“ Speicherung ermöglichen werden. Volldigitalisierung der Netze sowie deren auf das neue System Aus- und Umbauten sind dafür natürlich weiter nötig. Allerdings muss jeder neuer Netzentwicklungsplan die völlig veränderte Gaswelt einbeziehen und ohne Umwege in die neue Erneuerbaren-Welt führen – inklusive rollender und stationärer Speicher als was „Normales“.
Dafür ist mit den endlich erfolgten Anpassungen der Ziele im EEG auch formal der Rahmen gesetzt – die notwendigen Planungen müssen sich nun daran orientieren. Das ist was völlig anderes als die vielen Studien und Papiere, die all die Jahre vorher schon zu ähnlichen Ergebnissen kamen. Und das ist daher ein sehr sehr großer Schritt voran.
— Der Autor Karl- Heinz Remmers ist seit 1992 als Solarunternehmer tätig. Zu Beginn mit der Planung und Montage von Solaranlagen sowie der Produktion von Solarthermie-Kollektoren. Seit 1996 dann parallel unter dem Namen Solarpraxis mit eigenen Fachartikeln, Buch- und Zeitschriftenverlag und dem bis heute aktivem Solarpraxis Engineering. Zu den erfolgreichen Gründungen zählen auch die nun von namhaften Partnern gemachte pv- magazine Group und die Konferenzserie „Forum Neue Energiewelt“. Neben Solarpraxis Engineering sind heute Entwicklung, Planung, Errichtung und Betrieb von Solaranlagen als „IPP“ im Fokus der Aktivität. Zudem betreibt er aktive politische Arbeit im Rahmen des Bundesverbandes Neue Energiewirtschaft (bne). Mehr hier: https://www.remmers.solar/ueber-mich/ —
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Na endlich!
Eine wichtige Meldung aus Bruessel: Parlamentarier der Niederlande haben durch eine Petition erreicht das die EU ab sofort die Absenkung der MWSt. of Null % fuer PV erlaubt, dies muss aber in den Mitgliedstaaten geregelt werden.
Fuer die Niederlande wird ab dem 1.1.2023 mit 0% MWSt. gerechnet:
https://solarmagazine-nl.translate.goog/nieuws-zonne-energie/i26925/nederland-kan-btw-op-zonnepanelen-verlagen-naar-0-procent-europese-btw-richtlijn-officieel-gewijzigd?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=en&_x_tr_hl=en-US&_x_tr_pto=wapp
Das kann schneller gehen.
Viel Erfolg.
Das wäre nen großer Schritt, dann können alle direkt KUR machen. Dazu noch eine 1000€ Freigrenze für Einkommen aus PV, dann ist das Finanzamt bei Eigenverbrauchsanlagen bis 30/40 kwp komplett raus.
Wo ist das Management das die Ziele pro Jahr umsetzt ?
Die Osterurlauber werden im nächsten Jahr sicherlich nicht mehr so billig in den Süden fliegen. Der Spruch, wir können uns keine Kinder leisten , sonst können wir nicht dreimal im Jahr in die Südsee fliegen muss vorbei sein. Unseren Stahl werden wir zum Großteil importieren müssen, sonst kann die Energielücke nicht geschlossen werden. Das Ziel 2050 in der Stahlindustrie komplett auch Wasserstoff zu setzen kommt viel zu spät.
Wenn es nicht schneller geht, dann gibt es die Industrie in unserem Land bald nicht mehr. Auch die Autofahrer haben mit dem Tempolimit ein kleines Übel. Die E-Autofahrer fahren meist nicht schneller als 120, dass werden die Benziner- und Dieselfahrer wohl auch hinkriegen. Dies spart über 10 % fossile Energie bei den PKW. Dieser Krieg kann noch Jahre dauern, bis Russland richtig ausgehungert ist. Endlich Steuern auf Kerosin ist schon lange fällig. Es ist ein Unding für 10 € nach Mallorca zu fliegen. Diese Preise gab es. Wir müssen es endlich schaffen ein Windrad in zwei Jahren von der Planung bis zum Betrieb hinzubekommen. Die Rotmilane werden für ein paar Jahre zusätzlich gefüttert und alle Greifvögel erhöhen dadurch ihre Population, trotz Windpark. Auch unser Landwirtschaftsminister hat immer noch die falschen Berater. Wir brauchen keinen neuen Flächen ausweisen sondern nur den Massaker für Biosprit in einen naturnahen Solarpark verwandeln. Damit wird die 70 fache Energie auf derselben Fläche erzeugt. Arbeiten Ölkonzerne wollen das nicht , den der Biosprit ist durch kurze Transportwege sehr billig, dass muss endlich aufhören. Stillgelegte Ökoflächen können wir weiterhin der Natur überlassen. Bremsklötze wie Lobby Lindner müssen direkt von Friday for future an den Pranger gestellt werden, denn die alten Sprüche aus der Wirtschaft können wir für diesen Umbruch nicht brauchen. Der Satz erneuerbare Energie ist Friedens Energie ist nur Heuchelei. Anscheinend macht Habeck jetzt Nägel mit Köpfen.
Ich nutze einfach Blitzer.de und lasse mich nicht von absurd niedrigen Geschwindigkeiten terrorisieren und fliegen kann ich auch vom benachbarten Ausland, wenn es hier zu teuer wird.
Karl-Heinz Remmers schreibt: „Allerdings muss jeder neuer Netzentwicklungsplan die völlig veränderte Gaswelt einbeziehen und ohne Umwege in die neue Erneuerbaren-Welt führen – inklusive rollender und stationärer Speicher als was „Normales“.“
Ich möchte ergänzen: der neue Netzentwicklungsplan darf nicht nur Strom und Gas, sondern auch noch Wärme dazufügen. Die neue Königsdisziplin der Energiewende nennt sich vermutlich „Abwärmenutzung“, weil – wie Remmers zutreffend schreibt – die installierten Leistungen werden x-fach höher sein als die jeweils maximale Last im Stromsystem! Damit nicht dauernd abgeregelt werden muss oder einach die Sicherungen durchbrennen gilt es grünen Strom zu speichern. Da bei jedem Speichern und Entspeichern Wärme anfällt, gilt es diese zu nutzen. Darum Königsdisziplin Abwärmenutzung. Kommunalwerke sind aus gutem Grund die idealen Partner für die Speicherung und der damit einhergehenden Abwärmenutzung, weil Wärme ungern lange Wege nimmt. Also „Good Bye altes Stromnetz“ und hin zum dezentral-zellularen Energiesystem in kommunaler Regie.
Absolut, ja. Speicherung it wichtig. Allerdings stoesst mir hie sauer auf,dass bei Speichrung immer nur von Wasserstoffspeichern ind Lithiumbatterien gesprochen wird. Ein enormer Teil unserer Energie wird fuer Waerme aufgewendet. Diesen Teil als Strom zu speichern ist voelliger Quatsch.
Waermespeicherung is vielfaeltig, ob in Wasser, der Bausubsanz, in Phase-Change-Speichern als latente Waerme oder noch anders, es gibt die vielfaeltigsen Moeglichkeiten und sehr viel davon ist bereits vorhanden. Wir muessen nur irgenwann einmal anfangen, es auch sinnvoll zu nutzen.
Wir schalten Windkraft ab, weil diese angeblich nicht genutzt werden kann. Warum wird dieser Strom nicht guenstig angeboten? Etliche Haushalte koennten den Strom relativ lokal abnehmen und muessten dann nicht spaeter Kohlestrom statt dessen nutzen. Statt dessen muessen sie Beides bezahlen, den abgeschalteten Windstrom und den Kohlestrom spaeter.
Leider sehe ich nach wie vor nicht, dass Loesungen, die fuer alle Stakeholder vorteilhaft waeren, auch nur ansatzweise in Erwaegung gezogen werden. Es wird weiter gebremst, wo auch immer menschenmoeglich.
Zu dem Thema nur der Hinweis, daß zZ eine nette, dicke Unterwasserstromleitung nach „Groß-“ Britannien und deren AKWs projektiert wird. Warum wohl?
Wir verlassen uns mit unserem Energieparadies auf unsere Nachbarn. Das geht nicht. Und diese willkürlichen 1,5 oder von mir aus 5° Abkühlung kann man vergessen. Das Problem liegt nicht in Mitteleuropa, das von wärmerem „Klima“ energetisch profitiert, sondern im globalen Süden und in Asien, wo man schon immer mit der Hitze kämpft. Dort muß man für die Leute was tun. Da sich das aber nicht rentiert, wird nichts gemacht. Daher lieber hier für gutes Geld die Häuser zubappen mit Rohölprodukten und massenhaft chinesische Module auf die Dächer schrauben, die 6 Monate lang fast nichts bringen, aber man kann ja noch Speicher dazu verkaufen.
Diese „Wende“ ist der größte Murks aller Zeiten, aber auch das ist ja eine Leistung. Wann tritt in Berlin mal wieder jemand zurück? Es ist dringend.
@B.Hoffmann:
Es sind KEINE weiteren Interconnectoren zum UK erlaubt, das zentrale Atomstromsystem verkraftet das nicht:
https://www.bbc.com/news/uk-england-hampshire-60660975
Auch steigen die Preise dermassen stark durch die Abhaengigen die ‚ihre Grossmuetter‘ verkaufen das die Wirtschaft der Lieferlaender das nicht ueberleben wuerde:
https://www.montelnews.com/no/news/1308589/-ekstrempriser-m%C3%A5-ikke-definere-kabeldebatten
https://www-montelnews-com.translate.goog/no/news/1309862/tidenes-hyeste-strmpriser-i-sr-norge-i-mars?_x_tr_sl=auto&_x_tr_tl=en&_x_tr_hl=en-US&_x_tr_pto=wapp
https://www.montelnews.com/no/news/1311362/statnett-kraftbransjen-har-vrt-feig-under-strmpriskrisen
Sobald sich die bunte Presse des Themas annimmt ist der Interconnector tot, siehe Norwegen.
Das Unterseekabel kann man in beiden Richtungen benutzen, ja es wehrt sich noch nicht einmal, wenn GB dadurch Strom aus den Offshore- Windparks, die das Land an seinen Küsten projektiert, Richtung Europa liefern wird. Sind Sie möglicherweise mir R.Hoffmann aus dem Ruhrgebiet, einem Zeitgenossen, der partout wider besseres Wissen versucht, Solarthermie in Mißkredit zu bringen, näher verwandt?
Aus eigener Erfahrung kann ich auf jeden Fall sagen, dass die Behauptung, Solarmodule würden bei uns 6 Monate im Jahr fast nichts bringen, nur einer solchen Phantasie entsprungen sein kann. .
Selbst in NRW, das im Vergleich zu Bayern nicht gerade von der Sonne verwöhnt ist, sind es drei bis allenfalls, wie in diesem Winter vier Monate, wo es schlecht läuft mit der Photovoltaik.
Wir müssen uns davon verabschieden bis 2035 klimaneutral zu sein. Das wird noch 25-30 Jahre dauern. Der Mangel an Material und Fachkräfte wird dafür sorgen. E-Autos mit langen Lieferzeiten, Gasthermen die immer noch eingebaut werden, Altbauten die zunächst saniert werden müssen usw.. Dazu kommt, dass 40 Millionen fossile Heizungen nicht von heute auf morgen ausgetauscht werden. Es wird ein Ausbau des schon heute vorhandenen Chaos, PV Anlagen bremsen Windkraft aus, mehr nicht. Solange keine Infrastruktur für die Speicherung der Energie geschaffen wird, wird es ein Rohrkrepierer. Rollende Speicher sind nicht vorhanden und werden bei weitem nicht reichen. Wir müssen zunächst 20 TWH für den Winter vorhalten mit steigender Tendenz.
80 % der Energiewende schaffen wir bis 2030. Die restlichen 20% werden etwas dauern. Entscheidend ist Wind und Sonne zu kombinieren und das in Massen. Ein Konzern wie EnBW stellt in einem Jahr 1,5 Millionen Module auf den Acker um ein GW Strom zu erzeugen. Dazu braucht man nicht einmal 10% Fachpersonal im Vergleich zur Hausdach Montage. Die neuen Windräder produzieren über 12 MW Leistung. Warum sollen wir bis 2030 nicht 10000 davon aufbauen? Die Solarteure für Dachanlagen sind schon am Limit und können nicht mehr zur Energiewende beitragen, da die Auftragsbücher voll sind. Es wird am besten auf Gemeindegrund genug Wind und Solar aufgebaut im Verbund mit einem großen Akku und mit Wasserstofferzeugung kombiniert. Der entstehende Verlust wird als Fernwärme für die Gemeinde oder Schwimmbäder oder ähnliches genutzt. Wärmepumpen werden für genug Energie sorgen auch wenn die Häuser nicht gedämmt sind. Mittlerweile rechnen sich diese auch im Altbau. Dafür muss genug erneuerbare Energie da sein und dann kann man die Gebäude nach und nach sanieren. Die Bürger bekommen günstigen Strom und der Gewinn der Anlagen bleibt in der Gemeinde. Auch Bürgerbeteiligung macht hier großen Sinn, dann steht die Bevölkerung auch hinter den Projekten. Die ganze Gemeinde wird so zu 100 % autark.
Waermepumpen haben sich schon immer im Altbau auch gelohnt. Es war nur das boese Aschenputtel, welches mit kuenstlich erhoehten Strompreisen und kuenstlich gesenkten Gaspreisen in der Asche gehalten wurde.
Ich weiss nicht, warum solche Diskussionen immer auf der radikalen Kante gefuehrt werden muessen. Speicher scheinen nur Lithiumbatterien sein zu duerfen. Waermepumpen muessen unbedingt als einziges System das Haus versorgen muessen usw. .
Luft-Luft Waermepumpen (aka Klimaanlagen) bringen gerade in der kalten Jahreszeit bessere Ertraege und sind deswegen seit sehr langer Zeit in optimierten Systemen als Zuheizung im EInsatz. Diese kann man nicht nur mit Erdwaermepumpen kombinieren.
Man kann sie auch z.B. mit einer Gasheizung kombinieren. Damit laesst sich in der Uebergangszeit der Betrieb der Gasheizung vermeiden. Und dank geringer Stromaufnahme von wenigen hundert Watt (meine 230-260W) laesst sich sowas wundervoll aus selbst kleinen Solaranlagen und/oder Batterien wundervoll, ohne das Netz zu belasten, betreiben.
Die Energieersparnisse sind enorm. In meinem Fall bringt der Einsatz einer einzigen Luft/Luftwaermepumpe eine jaehrliche Vermeidung von 2.000-4.000kWh Energie, die ich sonst aus dem Netz gezogen haette. Sowas ist mit geringstem Aufwand moeglich.
Dank des sehr kleinen Systemvolumens sind Geraete mit R290 problemlos machbar und z.B. als Monobloc-Varianten von Powrmatic, Remko und anderen Anbietern verfuegbar. Damit faellt dann auch das Argument der umweltschaedlichen Kuehlmittel flach.
@ Michael Schimpf. Warum schreiben Sie hier noch irgendetwas? Wenn sie meinen sie sind der Größte, wenn Sie Verbote ignorieren, dann gute Nacht! @B. Hoffmann. Haben sie schon einmal was von dem europäischen Stromnetz gehört? Hier sind alle Länder verbunden und die unterschiedlichen Wind- und Sonnenverhältnisse werden so genutzt. Dadurch werden Stromspitzen auf andere Länder verteilt und bei Bedarf geht es andersrum. Vergessen Sie mal den Atomstrom, denn der ist viel zu teuer. Großbritannien baut massiv Windkraft aus, da sie mehrere Tausend km Küste haben. Dafür sind diese Leitungen da! Aus Norwegen ist auch schon eine Leitung fertig geworden, mit einem Gigawatt. Mehr als 4 Gigawatt können die Trassen gar nicht transportieren. Es geht nur mit Energiewende vor der eigenen Haustür. Grüner Strom ist mit weitem Abstand die billigste Energie von der wir alle stark profitieren werden. Die Wirtschaft investiert schon sehr viel Geld um die Energiewende zu schaffen. Das tun sie nicht wegen dem Klima. Das tun sie um billiger zu produzieren und Vorteile auf dem Markt zu haben. Deutsche Firmen stecken massenweise Geld in afrikanische Projekte mit großen Solarparks um auch dort den Strom billiger zu machen und natürlich für sich selbst Wasserstoff zu beziehen. In Namibia baut eine deutsche Firma Solarparks zweimal so groß wie Mallorca auf um dort Wasserstoff zu produzieren und der Bevölkerung zu liefern. China baut mehr grüne Energie pro Jahr als jeder andere Kontinent. Deutschland gibt es schon mehrere Firmen die hier wieder Solarmodule im Gigawatt Bereich produzieren. Mit dem neuen Gesetz soll dies schnell und massiv ausgebaut werden. Wir in Deutschland werden als erstes Land die Energiewende schaffen. Das bringt große Vorteile und andre werden und müssen es nachmachen. Wir haben jetzt schon 60% grüne Energie im Netz und die hält unseren Strompreis relativ günstig. Wind- und Solarparks decken bei vollem Ausbau 95% des Strombedarfs, für den Rest brauchen wir Speicher. Diese werden immer billiger und der Preis hat sich den letzten 2 Jahre für Großspeicher halbiert. Es ist alles machbar, aber mit Pessimisten kommt man nicht weit.
Danke Herr Gruber, weise Worte. Die Zeit der Schwarzmaler muss enden, viel zu lange wurde von diesen die Politik bestimmt. Die Voraussetzungen sind gut, das Potenzial ist gerade hierzulande gewaltig… müssen nur wollen und vor allem… machen.
@Michael Schimpf
Ich kann es kaum glauben !! Ziehen sie auf einen anderen Planeten bitte.
Ich bezweifle, dass die Stundenspeicherung eine große Rolle spielen wird. Es wird letztlich vom Preisverhältnis von Kurz- und Langzeitspeicherung abhängen, das man heute nicht sicher vorhersehen kann, aber wenn es sich nicht wesentlich ändert, wird es kaum sinnvoll sein, Elektrolyseanlagen oder Hochtemperaturspeicher (das erste für die Langzeitspeicherung, das zweite für die Mittelfrist) mit Strom aus Stundenspeichern zu füttern. Lang- und Mittelfristspeicher werden nur wirtschaftlich zu betreiben sein, wenn der Strom, den sie bekommen, fast nichts kostet. Die Zwischenspeicherung in Stundenspeichern (=Akkus nach derzeitigem Stand der Technik) kostet aber ein paar cent/kWh. Statt also die Elektrolyseanlagen 24h durchlaufen zu lassen, ggf. mit Strom aus Akkus, was ja eine zweimalige Speicherung des Stroms bedeuten würde, wird der größte Teil des untertägigen Ausgleichs durch Modulation der Lang- und Mittelfristspeicher beim Einspeichern erreicht werden. Akkus werden vielleicht Erzeugungsspitzen aufnehmen, Verbrauchsspitzen abdämpfen und Netzengpässe überbrücken. Dabei werden sie aber immer in Konkurrenz zu den Modulationsmöglichkeiten der Speicher und Rückverstromungsanlagen stehen.
Und ich werde auch nicht müde zu betonen: Zur Energiewende gehört vor allem auch die Wärmewende. Heizung und Warmwasser müssen im wesentlichen aus Abwärme der Stromerzeugung (bei der Rückverstromung von H2 und aus Hochtemperaturspeichern) und allen möglichen Industrieprozessen kommen. Wenn das nicht reicht, müssen noch Solarwärme und große Wärmespeicher dazukommen. Dazu bedarf es des sofortigen Aufbaus von Nah- und Fernwärmenetzen. Das muss den Kommunen verpflichtend auferlegt werden. Kein Neubaugebiet ohne Wärmenetz, und ein strikter Zeitplan, wie bestehende Siedlungsgebiete erschlossen werden.
Für diejenigen, die sich nicht an Wärmenetze anschließen lassen, wird fast nur die Wärmepumpe als Alternative bleiben. Die braucht in der Heizzeit genug Strom. Den bekommt sie nicht aus Photovoltaik, sondern aus Windkraft. Deren Anteil kann man also nicht klein werden lassen, bloß weil das politisch bequemer ist.
Hallo JCW,
Stundenspeicher sind sehr wohl wichtig.
Wie man https://energy-charts.info/charts/power/chart.htm?l=de&c=DE&stacking=stacked_absolute_area&interval=week&legendItems=01111111111111100&year=2022&week=-2 entnehmen kann, gibt es im Durchschnitt jeden Tag z.T. geplante Überschüsse im Gigawatt Maßstab.
Dies ist grundsätzlich nicht schlimm und gehört zum Handel und Ausgleich des europäischen Stromsystems sowie Lastganplanung.
Mit dem Ausbau der Erneuerbaren wird es früher oder später wieder die Situation von 2020 geben, als es an Nachfrage fehlte. Inzwischen mehren sich die Tage wieder an denen der Preis auf 0 Cent / kWh sinkt https://energy-charts.info/charts/price_volume/chart.htm?l=de&c=DE&interval=year. Dies bedeutet bekanntlich Verluste in Milliardenhöhe. Deshalb ist es wichtig, jetzt diese Milliarden zu investieren, damit diese nicht als Verlust auftreten, sondern als Invest mit Amortisation.
Im Heimbereich werden Speicher um 500 EUR / kWp angeboten. Bei 5000 Zyklen kostet die kWh 10 Cent. Auf den Märkten findet man Zellen für 125 EUR / kWh. 5 Cent / kWh für Leistunselektronik, Container und Überwachung scheinen da realistisch zu sein.
Wenn man den Stromreishub anschaut, ist dieses Geld schnell eingespielt. Wir denken noch immer zu viel in Wasserstoff. Von Kohle oder Gas, die wir im Sommer einsparen können wir etwas auch im Winter verheizen und dann sinnvoll Abwärme nutzen.
Jedenfalls können wir so massiv Gas und CO2 sparen.
Darum meine ich, sollten wir bis zur Wirtschaftlichkeitsgrenze Speicher in jedem System fördern aber nicht überfördern und nicht überfordern sowie von Abgaben befreien. Auch ein privater Speicher in Größe des nächtlichen Verbrauchs kann Wirtschaflich dargestellt werden und wird zukünftig zunehmend netzdienlich agieren.
Das ist prinzipiell nicht korrekt. Gerade Luft-Waermepumpen werden am effizientesten in der warmen Tageszeit betrieben, also der Tageszeit, in der der Solarertrag am hoechsten ist.
Ein Waermepumpensystem ohne Speicher ist selten sonderlich erfolgreich. Der Speicher muss kein Wasserspeicher sein, aber ohne funktioniert es nicht wirklich gut. Insofern ist ein Betrieb tagsueber kein Hindernis, obwohl scheinbar zu diesem Zeitpunkt die Heizlast geringer ist.
Die Einwürfe und Diskussionsbeiträge sind ja ganz gut und schön und haben mit Sicherheit ihre Berechtigung; doch:
Haben wir schon so Etwas wie eine (ehemalige) Rundsteuerung, mit der entsprechende Verbraucher ein Stromüberschuss im Netzt signalisiert und den Impuls bekommen, jetzt in Betrieb zu gehen?
Denkt die Netzargentur als für die Netzstabilität zuständige Behörde weiterhin in den ehemaligen Strukturen der großen Stromerzeuger und nur zugelassenen Verbrauchern oder Erzeugen als Regelenergie?
Ein Umdenken könnte hier sehr viel mehr erreichen und die größten Einflüsse durch aktive Steuerung der (normalen) Verbraucher abfangen!
Meines Erachtens fehlt hier ein zuverlässiges und schlüssiges Konzept für den Energiehaushalt.
Da empfehle ich „Überdimensionierter Netzausbau behindert die Energiewende: Erforderliche Änderungen beim Netzentwicklungsplan Strom“, ein sehr deprimierendender Lesestoff, welcher aufzeigt, dass die Situation sehr viel schlimmer ist, als es von aussen aussieht. Es gibt weitgehend kein aktives Management der Netze, da der Netzzustand groesstenteils noch nicht einmal bekannt ist. Dann noch zu erwarten dass mit solchen Voraussetzungen ein intelligentes Netzmanagement umsetzbar waere, ist schon grenzenlos optimistisch.
Das Stromnetz wird ueberwiegend geregelt und nicht gesteuert.
Auf die großen ausgebauten Netze zu warten ist utopisch. Es gibt nur eine Möglichkeit und die heißt dezentrale Versorgung, separat für jede größere Gemeinde oder in dem Fall einer Stadt aber auch ein Zusammenschluss von Ortschaften wäre sinnvoll. Die Stadt Wunsiedel in Oberfranken macht es vor und wird in kurzer Zeit autark sein. Dort wird Sonne und Wind kombiniert und Wasserstoff erzeugt. Dieser wird durch Zugabe von CO2 zu künstlichem Gas. Außerdem werden Biogasanlagen mit eingebunden. Wind und Sonne sind so gut ausgebaut, das viel mehr Energie da ist , als gebraucht wird und damit funktioniert alles optimal. Auch die ganze Industrie in dieser Stadt wird komplett versorgt und hat weniger Energiekosten zur Herstellung von Produkten. Auch in Pfaffenhofen in Bayern entsteht ein solches Projekt. Die Abwärme bei der Erzeugung von Wasserstoff wird auch zu 100% genutzt. Nur so funktioniert die Energiewende ohne die großen Player. Der Ertrag bleibt in der Gemeinde, bei den Betrieben und bei den Bürgern. Große Stromtrassen sind überflüssig. Wenn diese autarken Gemeinden dann noch Energie untereinander austauschen können, dann wäre das optimal.