Frankreich diskutiert zurzeit, die Laufzeiten bestehender Atomkraftwerke auf mehr als 50 Jahre zu verlängern. Damit würde Frankreich bis 2030 zusätzliche 19 Gigawatt AKW-Leistung Strom am Netz haben. Eine für den Energieversorger Green Planet Energy erstellte Kurzstudie von Energy Brainpool zeigt nun, dass dies in erheblichem Maße zur Abregelung von Solar- und Windenergieanlagen in Frankreich, Spanien und Deutschland führen würde.
Durch den Weiterbetrieb müssen 2030 in den drei Ländern insgesamt 2.160 Gigawattstunden Solar- und Windstrom abgeregelt werden, heißt es in der Studie. Auf Frankreich entfallen 781 Gigawattstunden, auf Spanien 780 Gigawattstunden und auf Deutschland 586 Gigawattstunden. Letzteres entspricht etwa einem Prozent des heutigen Stromverbrauchs in der Bundesrepublik.
In Zeiten hoher Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen können die nationalen und europäischen Stromnetze nicht die gesamte Stromproduktion aufnehmen, ohne überlastet zu werden. Die Netzbetreiber müssen dann Anlagen vorübergehend abregeln. Weil ältere Atomkraftwerke ihre Stromproduktion kurzfristig – vorrangig aus Kostengründen, so Green Planet Energy – nur auf rund 80 Prozent der installierten Leistung reduzieren, treffen diese Abregelungen in der Regel die flexibleren Wind- oder Solarkraftwerke, die ihren Strom dann nicht mehr einspeisen können.
Green Planet Energy weist darauf hin, dass der Schaden durch ungenutzte Ökostrommengen – die durch nationale Fördersysteme wie das EEG ja oftmals dennoch vergütet werden – noch weitaus höher ist, wenn neben Frankreich weitere EU-Staaten Laufzeiten für alte Atommeiler verlängern. Belgien etwa hat vor wenigen Wochen beschlossen, den Atomausstieg im Land um zehn Jahre zu verschieben. Auch in Deutschland gibt es immer wieder Forderungen, die letzten drei aktiven Atomkraftwerke über das Ende des geplanten Atomausstieg 2022 weiter am Netz zu lassen.
„Die in der Studie aufgezeigte massive Vernichtung von wertvollem Ökostrom ist neben der Atommüll-Problematik und dem Störfall-Risiko ein weiterer Beleg dafür, dass Atomkraft niemals ‚nachhaltig‘ sein kann“, sagt Sönke Tangermann, Vorstand bei Green Planet Energy. „Sie hilft uns in Europa weder beim Klimaschutz – noch dabei, wirklich unabhängig von fossilen Energie-Importen zu werden.“
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Die Atomkraftwerke ersetzen aber auch jede Menge Strom aus Gas und Kohle, fossile Brennstoffe, die aufgrund des Konfliktes mit Russland nicht nur teuer, sondern faktisch derzeit kaum erhältlich sind.
Dann soll man eben für unzuverlässige Quellen wie Sonne und Wind entsprechend Elektrolyseure zur Speicherung des überschüssigen Stroms als Wasserstoff errichten.
Die werden ja gebaut. Aber die sind zu teuer um die nur bei Bedarf manchmal laufen zu lassen. Die müssen rund um die Uhr laufen, sonst ist der Wasserstoff daraus nicht bezahlbar. Zumindest im Winterhalbjahr könnte man den Windstrom einfach in Wassertanks jagen, und damit Nah und Fernwärme betreiben.
@Sebastian:
„Dann soll man eben für unzuverlässige Quellen wie Sonne und Wind entsprechend Elektrolyseure zur Speicherung des überschüssigen Stroms als Wasserstoff errichten.“
Hier hast du deine eigene Aussage im selben Satz schon widerlegt. Aus Wirtschaftlichkeitsgruenden werden in absehbarer Zeit keine Anlagen gebaut, welche nur zu unvorhersehbaren Zeiten und kurzfristig betrieben werden koennen. Elektrolyseure fuer Spitzenlasten sind blonde Juenglinge mit schwarzem Haar in stockfinsteren, wolkenlosen Vollmondnaechten.
Wenn Jemand Millionen oder gar Milliarden investiert, dann mit einem Nutzungskonzept unter Profitmaximierung, also logischerweise 24/7-Betrieb. Solche Anlagen verhindern in absehbarer Zeit die Energiewende zu Erneuerbaren, durch ihren furchtbaren Wirkungsgrad und erhoehen damit logischerweise den Bedarf fuer „vorhersehbaren“ Strom aus Fossil- und Nukleargeneration.
Rate mal, wer gerade massivst Mittel und Foerdermittel fuer solche Projekte bindet. Man will sich ja nicht das Trilliarden-Geschaeft versauen, oder?
@ Dirk Schiller
in Hamburg Moorburg ist eine 500 MW Alkalische Elektrolyse geplant.
Der Wirkugsgrad soll bei 92% liegen und ich meine da kann man nicht meckern.
Teile der Abwärme können an dem Standort zusätzlich genutzt werden.
Ich gehe davon aus das an 3000 Stunden im Jahr, der Anteil an Grünstrom im Netz sehr hoch ist.
Mit dieser Betriebsstundenzahl , lässt sich bei den jetzigen Gaspreisen, die Wasserstoffproduktion allemal wirtschaftlich darstellen.
Die 1,4 Millionen Tonnen graunen Wasserstoffs die ohnehin Jährlich in der Industrie gebraucht werden, können somit am Kostengünstigsten grün gemacht werden,da ja ein Großteil der Infrastruktur schon vorhanden ist..
@Dirk Jensen
92% klingen gut, sind aber grottenschlecht, nach Transport und Verbrauch sind of kaum 30% tatsaechlich sinnvoll verarbeitet worden. Zur gleichen Zeit fehlt dieser Strom um Waermepumpen und EVs zu betreiben und damit muss konventionell ausgeglichen werden fuer Geraetschaften die 1/3-1/10 verbrauchen. Das heisst, der tatsaechliche Bedarf ist 9-30mal so hoch als bei einer sinnvollen zielgerichteten Verwendung.
Der Ausgleich erfolgt selbstredend mit Erdgas. Ensprechende Prozesse sind noch einmal ernorm schlechter im Wirkungsgrad. Ohne direkt nachzuschauen, habe ich 30-40% Prozesseffizienz in Erinnerung.
3.000 Stunden klingt viel, hier geht es aber um Ueberschussleistung. Diese tritt gehaeuft aber nicht ausschliesslich lokal auf. Es nutzt gar nichts, wenn wegen Transportschwierigkeiten abgertegelt wird, dann aber doch noch transpoertiert werden soll, diesmal zum Elektrolyseur. Schlussendlich bleiben pro Lokalitaet eventuell noch ein paar hundert Stunden mit ganz viel Glueck.
Es geht nicht um potentielle „3000 Stunden im Jahr, der Anteil an Grünstrom im Netz sehr hoch ist.“, denn in dieser Zeit wird gerade einmal ein Teil des derzeitigen Bedarfs gedeckt. Es geht um die paar Stunden im Jahr, in denen abgeregelt wird.
Das sind zur Zeit im Bereich von 3,3Mrd kWh, was bei n100% 100.000t Wasserstoff sind, pro Jahr uebrigens. Bei Investitionssummen fuer dutzende Anlagen im zweistelligen Mio-Bereich bleibt da noch nicht einmal das Geld fuer den Insolvenzverwaltyer uebrig aus den erzielbaren Ertraegen.
Wenn ich nur 20 Anlagen deutschlandweit annehme, dann koennten diese pro Anlage keine 50Mio€ Jahresumsatz erzielen. Zwar ist die Anzahl der Windkraftanlagen in Schleswig Holstein in der letzten Zeit dramatisch gefallen aber grob ueber den Daumen gepeilt braeuchte es immer noch hunderte Elektrolyseure alleine in Schleswig Holstein.
Alles in Allem sinnvoll, aber nicht jetzt. Erst einmal brauchen wir die Leistung. Wenn wir die vorhandenen Speicher sinnvoll nuitzen wuerden, koennten wir die gesamten 3.2TWh/a locker in bereits bestehenden Anlagen einlagern.
Statt dessen wird gebremst und erschwert, wo es nur geht. Am Ende der Argumentationskette steht dann wieder das gute alte Erdgas.
Ich stimme absolut ueberein mit denjenigen, die sagen, wir mussen Wind und Solar massiv ausbauen. Und wir muessen die Nutzung ermoeglichen. Direkt neben den abgeschalteten Windraedern sizten nicht selten Leute, die sich den Strom nicht leisten koennen. Weil er so teuer ist, da er mehrmals bezahlt werden muss, unter anderem wegen der Abschaltungen.
Wenn wir nennenswerte Ueberkapazitaten aufbauen irgendwann, dann machtr ein paralleler Ausbau von Wasserstoffgewinnung Sinn.
@ Sebastian.
Kaum erhältlich, das mag wohl so sein, aber „teuer“ zählt nicht.
Sie wissen doch sicher, dass das letzte, noch für den jeweiligen Bedarf benötigte Kraftwerk, an der Börse, wo die maßgebende Richtpreise entstehen, den Preis bestimmt.
Siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Merit-Order
So lange auch nur ein teures Gaskraftwerk benötigt wird, bestimmt das als Grenzkraftwerk den Preis. Die AKW profitieren lediglich von dem Mitnahme Effekt. Die Aktionäre würden sich freuen.
Sie sehen, das Märchenbuch vom billigen Atomstrom, den wir unnötig abschalten, muss man nur genau lesen, um zu erkennen für wen der Atomstrom billig ist. Nach dem gegenwärtigen Marktsystem, nicht für die Verbraucher.
Können ja die AKWs verpflichten neben jedes nen 5 GWh Akku aufbauen zu müssen, damit der die Überproduktion aufnehmen kann. Vllt. geht das dann auf einmal doch das Kraftwerk bei viel Sonne oder Wind auf Sparflamme laufen zu lassen.
Kein schlechtes Konzept. In der Realitaet wird man aber das Verursacherprinzip nur auf Erneuerbare Energien anwenden, ganz wie bisher und Nuklear den Hintern weiterhin mit Finanzen stopfen, wegen der Sicherheit natuerlich.
Finanzen, die schlussendlich dort fehlen, wo sie am meisten gebraucht wuerden und am meisten Sinn machen wuerden. Allerdings gibt es wohl bei den wenigsten EE-Firmen lukrativen Bedarf fuer Beratung und attraktive NED-Posten (non-executive director).
Wenn Solaranlagen abgeschaltet werden, dann erwärmen Sie das Klima.
Solaranlagen absorbieren ca. 97% der Solarstrahlung; nur ca. 15 % werden in Strom umgewandelt. Der Rest wird in Wärme umgesetzt. Bei der Stromerzeugung wird jedoch kein CO2 freigesetzt.
Wenn man bis 2030 die Photovoltaik auf 215 GWp ausbaut (Osterrpaket) und verstärkt Atomstrom importiert , dann wird es an sonnigen Tagen in den Mittagsstunden ein Stromüberangebot geben und die Solaranlagen müssen abgeschaltet werden (Stromspeicher sind leider noch sehr teuer). Abgeschaltete Solaranlagen produzieren keinen Strom und wandeln 97% der Solarstrahlung in Wärme um.
Zum Vergleich: Eine grüne Wiese reflektiert ca. 20% der Solarstrahlung ins Weltall. Gleichzeitig wird durch Photosynthese CO2 gebunden und durch Verdunstungskälte wird Wärme in große höhen verlustfrei transportiert (Latente Wärme).
Unter einem Solarmodul ist nur “Wüste“, es gibt keine Photosynthese und auch keine Verdunstungskälte.
Abgeschaltete Solaranlagen tragen also zur Erderhitzung bei.
Lösen lässt sich das Problem durch Solaranlagen mit Wendefunktion. Wird mehr Strom produziert als benötigt, werden die Solaranlagen um 180 ° verdreht und die reflektierende Rückseite der Sonne zugewandt. Dadurch kann man 90 % der Solarstrahlung ins Weltall reflektieren und die Atmosphäre abkühlen. An einem von mir gebauten Prototypen konnte ich damit die Oberflächentemperatur der Solarmodule von 60°C auf 30°C senken. Bei Regen sollen die Module senkrecht gestellt werden, damit die gesamte Fläche bewässert wird.
Im Prinzip ist das auch Geoengineering, aber ein gefahrloses.
Hallo Herr Winkler. Wie oft wollen sie ihren Unsinn hier noch verbreiten? Sie können Ihre Technik gerne zum Patent anmelden, aber es wird nie realisiert werden. Wie viel Fläche der Erde ist mit Solaranlagen bedeckt? Hier sind wir im einstelligen Promillebereich. Wäre es nicht sinnvoller wir würden mehr Solarparks bauen und damit die Erderwärmung gering halten?Sie werden sicherlich so viel Technikwissen haben, dass schneebedeckte Berge und Gletscher das Sonnenlicht sehr stark zurück reflektieren. Jetzt knallt die Sonne auf den Granit der Berge. Das ist zig tausend mal mehr als die paar Solaranlagen. Wir müssen erneuerbare Energie so preiswert wie möglich herstellen, nur das bringt uns Wohlstand auf Dauer. Für 240 GW benötigen wir 2,5 Mal 240 Mio. Module. Da können wir uns ihre tolle Technik nicht leisten.
Es muss keine 180 Grad sein, Totalreflektion reichte voellig aus. Wobei hier zugegebenermaszen die Oberflaechenbeschaffenheit des Panels eine Rolle spielt. Schmutzablagerung und andere Veraenderungen auf der Oberflaeche ist in beiden Faellen ein Problem.
Wenn wir ueber Wuesten reden, dann sollte der Einsatz von preiswerteren Panelen mit „spiegelnder“ Oberflaeche kein Problem sein.
Ein Maisacker ist eine Wüste.
Je Hektar und Jahr entzieht er dem Boden für sein Wachstum 3000 bis 4000 Kubikmeter Wasser.
Weil der Boden so viel nicht hergibt,wenn die Niederschläge nicht aureichen, wird auf den schlechteren Böden in meiner Region mit wertvollem Grundwasser künstlich beregnet.
Unser Grundwasserspiegel sinkt beständig.
Die Erde unter den Solarmodulen ist durch die Verschattung und wegen des fehlenden intensiven Bewuchses viel Feuchter.
Lieber Herr Winkler,machen Sie mal einen Spatentest.
Wenn die Solarmodule Quer verlegt werden und jeweils ein kleiner Spalt frei gelassen wird, kann die ganze Fläche bei Regen nass werden.
Zuerst gut informieren und dann schreiben. Die 3 AKWs in Deutschland liefern 5 bis 7% des deutschen Stromverbrauchs. Die Brennstäbe kamen bisher relativ preiswert zu 100% aus Atomraketen der Russen. Diese wurden bei uns abgereichert. Dies fällt jetzt wohl weg. Einen Raketenangriff würde ein AKW nicht überleben und wir damit auch nicht. Es ist nicht so einfach so ein Teil einfach weiterlaufen zu lassen. Die Mitarbeiter haben längst eine Abfindung bekommen und Brennstäbe und andere Betriebsmittel dauern bei sofortiger Bestellung oft Jahre. Herr Söder wollt das AKW Gundremmingen wieder hochfahren. Nach Beratungen mit Spezialisten wurde das verworfen, weil es technisch Jahre dauern würde, dies wieder hochzufahren. Auch 5 GW Akkuleistung sind die nächsten 5 Jahre nicht realisierbar. Die Technik gibt es noch nicht zu einigermaßen wirtschaftlichen Preisen. Auch die Wasserstofferzeugung funktioniert noch nicht im großen Maßstab. Das einzige was funktioniert und sehr preiswert ist, das sind Wind und Sonne kombiniert mit Gaserzeugung und Fernwärme unmittelbar an den Gemeinden und Städten. Wind und Sonne in Kombination decken 95% des Jahresverbrauchs. Deswegen muss dieses als erstes kommen, denn die Genehmigungen dauern ja auch noch sehr lange. Einfach mal Schlagzeilen raushauen geht schnell, Information vorher dauert länger.
Zur Überschrift des Artikels.
Zitat: „Längere Laufzeiten für AKWs drängen große Mengen an Solar- und Windstrom aus dem Netz“… Zitat Ende.
Dieses Verdrängen von Sonne und Windstrom haben wir doch schon seit 2010, wo die Erneuerbaren aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und separat an der Börse vermarktet werden müssen. Von da an standen die Netze wieder vorrangig der Kohle und den AKW zur Verfügung. An dieser kontraproduktiven Situation, ändert eine längere Laufzeit rein gar nichts.
Siehe hier..https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Warum kommen wir mit der Wasserstoffproduktion nicht voran?
Nicht die Erneuerbaren abregeln! Mit dem Überangebot an elektrischer Energie muss Wasserstoff erzeugt werden. Es muss ein Umdenken am Energiemarkt stattfinden, möglicherweise muss Hr. Habeck dafür die Regeln schaffen.
@M. Lemser; kaufen sie sich ein Balkonkraftwerk und speisen sie in ihr eigenes Netz ein. Wenn das jeder tut, der es kann, wir werden sehen was dann passiert. Da sitzen viele alte Herren auf ihren Stühlen und verdienen wie blöd mit ihren alten Wasserkochern. Die wollen nichts ändern. Man kommt nur über deren Geldbeutel an ihr Gehirn. Es muss weh tun.
Nur eine kurze Frage: Woher beziehen eigentlich die Franzosen ihre Brennstäbe?
Stellen sie diese selber her?
Wo wird das Uran dafür abgebaut und aufbereitet?
Haben die Franzosen ein Endlager?
(Sind doch ein paar Fragen mehr geworden)
Nachtrag: man hat denen – welche die Wasserkocher betreiben – die Abregelung in die Hand gegeben ( indirekt ). Laut meines Wissens – kann man keinen Wasserkocher abregeln. Es geht aber ganz einfach bei elektrischer Einspeisung ( Fernsteuerbarkeit ).
> Die diskutierten Laufzeitverlängerungen in Frankreich würden dazu führen, dass allein in Deutschland 2030 fast 600 Gigawattstunden Grünstrom durch Abregelung verloren gingen.<
Ich nehme mal an, dass hier das Jahr 2020 gemeint ist und nicht das Jahr 2030, aber gut.
Dennoch sollte man diese Zahl kurz einordnen: 600 GWh mögen viel klingen, immerhin 600 Millionen Kilowattstunden. Nur ist das im Vergleich zu den durch die Kernkraftwerke erzeugten Strom nichts.
Die sechs deutschen Kernkraftwerke haben im Jahr 2020 haben laut KernD 64 TWh erzeugt, also rund 64.000 GWh. Da sind 600 GWh Verlust an Ökostrom verkraftbar, denn die Alternative wäre gewesen, dass 600 GWh Ökostrom erzeugt worden wäre und 63.400 GWh Strom aus fossilen Energien. Das wäre insgesamt schlechter für das Klima gewesen.
Viele Grüße,
Maik
bitte betrachtet mal immer dieses Diagramm:
https://www.agora-energiewende.de/service/agorameter/chart/power_generation/05.04.2022/08.04.2022/today/ und was die „Energieversorger“ vorhalten müssen – was NIE gebraucht wird. Weil das derzeitige System es nicht anders zulässt.
Zitat aus dem Artikel.
Die diskutierten Laufzeitverlängerungen in Frankreich würden dazu führen, dass allein in Deutschland 2030 fast 600 Gigawattstunden Grünstrom durch Abregelung verloren gingen. Zitat Ende.
Womit wir wieder bei dem „Faulen Ei“ wären, das der deutschen Energiewende 2010 mit der bekannten Ermächtigungsverordnung ins Nest gelegt wurde.
Siehe hier, unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Wenn der EEG Strom – wie bis 2010 der Fall – noch mit Ökobändern den Versorgern zwingend zugeteilt würde, wäre der sicher beim Verbraucher, und es könnte diese, Energiewende kontraproduktive Situation, gar nicht entstehen.
Nach all den vielen und recht guten Diskusionsbeiträgen muß ich leider gestehen, bin ich noch nicht sehr viel weiter!
Kann mir jemand ein Konzept zur E-Energieversorgung für die BRD in 2023, 2024, 2025 nennen?
Wie lange wollen wir uns noch mit dem Wiedereinsatz der Kernenergie beschäftigen?
Weiterer Bezug von anreichebaren Uran macht auch abhängig.
Ja, durch die Erneuerbaren werden wir ein sehr volantives System der Stromversorgung bekommen. Ein „zappeldes“ Stromnetz.
Es gilt daher nicht nur Anreize zum Aufbau von Kapazitäten wie Wind oder PV-Anlagen zu bieten, sondern auch zu klären, wie denn die bisherige Verfügbarkeit an bisher vorhandener elektrischer Leistung für die Verbraucher sicher geregelt werden sollen.
Im Fachchargon wird dieses bislang als Frequenzregelung bezeichnet.
Eine Banlace an Erzeugung, Auspeisung oder Zukauf und Steuerung von regelbaren Verbrauchern!
Wann wird es Regelkreise für den Verbraucher geben?
Wo werden die Kapazität und Verfügbarkeit von Stromspeichern in der zukünftigen Stromversorgung BRD als Konzept ausreichend abgebildet?
Welche Mindestleistung als % wird an einem Elektriseur gebraucht und wie könnte ein Geschäftsmodell für dessen „zuspeisendenden“ Betrieb aussehen?
Ich breche hier jetzt mal ab.
Aus meiner Sicht wäre es dringed geboten, daß die Bundesregierung sich zeitnah zusätzliche Beratungsleistung in Form von wissentschaftlichen Beistand leistet, um ein umfassendes Konzept zu vielen offenen Fragen vorlegen zu können.
Wo bleiben die Kommentare, Bedenken oder auch Konzepte der führenden Institute?
Wo bleiben die Beiträge von unseren Universitäten?
Diese abschalteritis muss langsam Mal aufhören. Es ist einfach und billig zu fordern das die Fossilen ihre Kraftwerke abschalten sollen. Die EE brauchen Speicher, Akkus und P2G, welche als Doppelstruktur aufgebaut werden müssen und die Energiemenge liefern muss die ein entsprechendes Fossiles Kraftwerk liefern kann, auch im Winter. Dann und erst dann, kann man dieses Abschalten.
Es bringt uns nicht weiter wenn wir am Tag im Juli Jubeln können, wenn wir im Dezember Angst haben müssen, dass die Lichter ausgehen und das Stromnetz von Kohle, Atom und Gas noch gehalten wird weil die gesamten EE nicht Mal 10% Anteil haben.
Es bringt auch nichts zu sagen, wir haben doch schon 56GW PV, da können wir doch unsere 6GW AKWs abschalten. Zum Vergleich: 2020 hat PV 50.000GWh produziert, im selben Jahr haben die 6 AKWs 64.000GWh produziert.
Auch Nachts und im Winter.
Ich würde die Kraftwerke in Abhängigkeit der Rechnerrischen gesicherten Leistung und der Energiemenge abschalten.
Wenn Wind und PV zusammen mit Akkus und P2G in einem Jahr rund um die Uhr 1GW und 10000GWh leisten kann, dann wird ein Fossiler Block mit entsprechender Leistung abgestellt. Vorher nicht. Nur so kann die Stabilität und die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben.
@ Jan.
Meinen Kommentar haben Sie offensichtlich nicht verstanden…Es geht nicht einfach um „Abschalteritis“ wie Sie das nennen, sondern um gezieltes „Anpassen“.. der Fossilen Kraftwerke im Sinne der Energiewende. So wie das bis 2010 mal gesetzlich geregelt war.
Zu Ihrer Information, hier noch einmal.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Wenn das 2010 auf drängen von Lobbyisten nicht geändert worden wäre, hätten wir einen nahtlosen Übergang, von Fossilen auf die EE. Bei zunehmenden EE, wäre die Nachfrage nach Kohlestrom kontinuierlich zurückgegangen, und die Kohlekraftwerke unrentabel vom Netz gegangen. Milliarden an Abfindungen wären dem Steuerzahler erspart geblieben..
Die Atomlobby ist nicht tot zu kriegen. Frankreich baut im Moment ein AKW. Sie haben insgesamt 57 Atomreaktoren. Ein Drittel davon ist nicht am Netz, denn sie sind über 40 Jahre alt und sehr störanfällig geworden. Das neu gebaute AKW sollte nach 7 Jahren fertig sein. Jetzt wird seit neun Jahren gebaut und es wird erst in 11 Jahren fertig sein. Der Strom aus diesem AKW kostet mindestens 20 Cent, ohne Entsorgungskosten über Jahrmillionen. Dieser Strom aus Frankreich müsste mit Transport, Handel und guten Gewinnen von RWE oder anderen mindestens 50 Cent kosten, denn Steuern kommen auch noch oben drauf. Wollt ihr das alle bezahlen? Was ist wenn Putin nicht mehr ein noch aus weiß und er bombardiert deutsche AKWs? Wir brauchen diese teure gefährliche Energie nicht mehr! Solarstrom kostet vom Solarpark 3 Cent pro kWh. Da können dann noch alle Abgaben oben drauf kommen und die kWh wird irgendwann 20 Cent kosten, wenn genug da ist. 50 GW in zwei Jahren sind machbar und würde sehr viel Entlastung bringen. Sonne und Wind ersetzen rund ums Jahr 95% des Energiebedarf. Für den Rest braucht es Speicher in jeglicher Form.