Versiegelte Flächen für die Photovoltaik-Erzeugung zu nutzen, wird derzeit viel diskutiert. Auch das die öffentliche Hand mit gutem Beispiel vorangehen sollte, wenn es um den Photovoltaik-Ausbau im Land geht. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Oliver Vogt fragte nun bei der Bundesregierung an, ob sie plane, im Bundesbesitz befindliche versiegelte Flächen wie Autobahnen, Kanäle oder Bahntrassen mit Photovoltaik-Anlagen überdachen und so einen Doppelnutzen dieser Flächen zu ermöglichen.
Kurzfristig wird dies wohl nicht erfolgen, wie sich aus der Antwort herauslesen lässt. „Photovoltaik-Anlagen oberhalb von Autobahnen, Kanälen oder Bahntrassen sind bisher in Deutschland weder realisiert noch getestet worden“, schreibt der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Patrick Graichen, in seiner Antwort an den Abgeordneten. „Für solche Anlagen gilt es zunächst, die technische Umsetzbarkeit, langfristige Nutzbarkeit und nicht zuletzt die Kosteneffizienz und das zukünftige Kostensenkungspotenzial, zum Beispiel im Rahmen von Machbarkeitsstudien oder Demonstrationsprojekten, zu prüfen, bevor ein breitenwirksames Fördermodell beispielsweise im Erneuerbare-Energien-Gesetz verankert wird“, so Graichen weiter.
Pilotprojekte, bei denen solche Konstruktionen ausprobiert werden, gibt es in Deutschland und anderen europäischen Ländern bereits. So erprobt in Baden-Württemberg das Fraunhofer ISE gemeinsam mit Partner ein Photovoltaik-Dach über der Autobahn. In der Schweiz realisiert zudem Energy Pier erste Pilotanlagen aus kombinierten Photovoltaik- und Windkraftwerken über der Autobahn. In Spanien wiederum gibt es sehr konkrete Pläne, einen Kanal mit insgesamt 160 Megawatt Photovoltaik zu überdachen. Das Projekt wurde letzten Herbst genehmigt. Ende vergangenen Jahres startete in Deutschland ein Forschungsprojekt. Dabei prüft der TÜV Rheinland das Potenzial von Photovoltaik-Anlagen an und in Schienenwegen, wobei der Solarstrom direkt ins Bahnstromnetz eingespeist werden könnte.
Vogt fragte bei der Bundesregierung ebenfalls nach, ob diese Möglichkeiten der Photovoltaik-Überdachungen nicht Priorität gegenüber Agri- und Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen haben sollten, um die Ernährungssicherheit im Land zu gewährleisten. Das Bundeswirtschaftsministerium verweis diesbezüglich auf die geplante EEG-Novelle, in der Parkplatz-, Agri- und schwimmende Photovoltaik-Anlagen im Gesetz integriert würden. „Die Nutzung der genannten versiegelten Bundesflächen für Solarenergie würde nur dann zur Ernährungssicherung beitragen, wenn dadurch landwirtschaftliche Flächen nicht in mindestens gleichem Umfang für Freiflächen-Photovoltaik-Anlagen in Anspruch genommen würden“, heißt es weiter. Genau daher stelle die Agri-Photovoltaik neben Dachanlagen „einen wichtigen Schwerpunkt der EEG-Novelle“ dar.
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Wer klärt Oliver Vogt auf ?
Solarparks schaffen Fläche für die Nahrungsmittelproduktion.
Weltweit werden 7 % aller Ackerflächen für die Biosprit Produktion genutzt.
Bezogen auf Deutschland sind es 6,7 % . ( 800.000 Hektar) . Quelle : Ufop.
Würde man den Weltendenergiebedarf nur mit PV Strom decken wollen, bräuchte man dafür lediglich 1% der Weltweit zur Verfügung stehenden Ackerflächen. Quelle : ( Energy Whatch Group und LTU Uni Finnland ).
Ein Hektar Solarpark bringt pro Jahr 1.000.000 Kwh. Reicht für 5.000.000 Km E- Auto Fahrkilometer.
Ein Hektar Biospritanbau bringt es auf Achtung .: winzige 50.000 Km im Verbrennerauto .
Die 50.000 km allerdings im Winter, und das Auto wird dann mit der Abwärme des Verbrennungsmotors mit geheizt. Sollte man dazusagen, wenn man aufrichtig argumentieren will. Das Verhältnis fällt auch so eher zu Gunsten der PV aus, außer dort, wo die batterieelektrische Energieversorgung überfordert ist, also bei Flugzeugen und bei Bus- und Schwerlastverkehr auf Langstrecke. Davon ließe sich zwar auf einiges verzichten, oder durch die Bahn mit Stromversorgung aus Leitungen ersetzen, aber nicht alles.
Es ist eine Krux der meisten Diskutanten, dass sie nicht mehrgleisig denken können: Bloß weil etwas in einem Vergleich schlechter abschneidet, heißt das nicht, dass es in allen denkbaren Vergleichen den kürzeren zieht. Deshalb ist das „Dieses zu 100% und nichts anderes“ immer falsch: Fast alles hat seine Nische, und die Gewichte können sich der technischen und gesellschaftlichen Entwicklung folgend auch verschieben. Hat man nur auf eine Technik gesetzt, steht man bei einer solchen Gewichtsverschiebung plötzlich mit leeren Händen da, so wie wir jetzt mit unserer starken Gasabhängigkeit.
Genauso lächerlich ist das ständige Gejammere um die Ackerflächen: Eigentlich hatte die EU geplant, ab dem kommenden Jahr 4% der landwirtschaftlichen Flächen aus der Produktion herauszunehmen (170.000ha, gut für 170GW PV), um die Überproduktion zu reduzieren. Da hörte man kein Geschrei des Bauernverbandes, weil das nämlich dank der dafür vorgesehenen EU-Entschädigungen zu Sofaeinkommen für die Landbesitzer geführt hätte. Wegen Ukraine wird es jetzt allerdings verschoben.
Wenn man jeweils diese 4% der Flächen für 20 Jahre mit einer PV-Freiflächenanlage aus dem Verkehr ziehen würde, in denen sie sich regenerieren können, dann wären wir gerademal nach 25*20=500 Jahren einmal rum. Wer weiß denn, wie die Welt in 500 Jahren aussehen wird?
Solaranlagen machen absolut sinn. Am besten Noch Windräder mit Solarpanelpropellern dazu.
Mein Vorschlag:
Die dreidimensionale Autobahn-Nutzung.
Sehr geehrte Damen und Herren,
Vielleicht sollte Herr Oliver Vogt, einmal Japan besuchen.
Dort wird seit Jahren die Fläche an Bahngleisen und Autobahnen die sonst nicht nutzbaren Flächen
mit Photovoltaik bestückt.
Anstatt sinnlose Millionen für irgendwelche Studien,
auszugeben.
Einfach mal den zuständigen Minister in Japan anrufen.
Und fragen ob sich das rechnet und lohnt.
warum soll es nicht sinnvoll sein, die PV-Anlagen senkrecht auf dem Mittelstreifen und ggf. rechts und links der Autobahn zu bauen? Dann würden auch die aufwändigen Überbauungen entfallen. Auf Ackerflächen o.ä. sollen die senkrechten Module ja funktionieren. Noch ein Vorteil wäre bei Autobahnrandanbringung etwas Lärmschutz und verschandeln kann man an den Autobahnen sowieso nichts.
Wenn man sich auf dem Foto zum Artikel die Fundamente ansieht, die notwendig sind, um diese Anlage auch bei starken Winden am Boden zu halten, dann macht so etwas nach meiner Meinung keinen Sinn. Für Fundamente benötigt man Beton. Zur Herstellung von Beton werden Unmengen Energie benötigt. Man braucht Sand dafür. Eine Ressource, die auf der Erde auch schon zunehmend knapper wird. Und das alles nur dafür, um mit ein paar Quadratmeter PV eine Autobahn zu überdachen. Das ist mit Kanonen auf Spatzen geschossen.
Wir haben noch so viele freie Dächer und Flächen zur Verfügung, bei denen man nicht so einen hohen Aufwand treiben müsste. Aber unsere Autobahnen sind halt eine sehr gute Werbefläche, um zu zeigen, wie weit Deutschland schon bei den regenerativen Energien gekommen ist.
Einhausung von Straßen und Schienentrassen
finde ich gut! Vorallem an den vielbefahrenen Fernbahnstrecken an Siedlungsgebieten und auch Natur- und Landschaftsschutzgebieten wären partielle Einhausungen, also rundum Verglasung mit weitgehender Solarmodul-Auslegung sicher ein positiver „Mehreffekter“: 1. Lärmreduzierung, 2. Schutz der Tiere, die ja massenweise Opfer der Hochgeschwindigkeitsfahrzeuge werden, 3. Witterungsunabhängigkeit, und 4. Energieerzeugung für den Verkehr dieser Strecken. Vom Design her würde sicher noch einiges gehen…
Warum gerade die Bahn hier nicht schon längst aktiv ist, bleibt mir unverständlich – aber ich begreife ja auch nicht, warum die Post ihre schönen Transporter nicht mit Solarfolien a.d. Dach beklebt, Warum die Gemeinden nicht längst Lärmschutzwände mit PV längs der Straßen genehmigen, ja forcieren und selbst initiieren, warum unsere Schulen nicht längst die Dächer und Fassaden ihrer Gebäude, die Parkplätze, zur Stromerzeugung nutzen. Das alles ist so gar nicht zu begreifen, dass es einen auch schon nicht mehr wundert, wenn der Staat jetzt 100 Mrd € Sonderschulden für die Aufrüstung ausweist aber 0 € für die Erneurbaren bereitstellt.
Vor ein paar Wochen war auf pv-magazin zu lesen: Ba-Wü Verkehrsminister will Lärmschutwände mit PV fördern. Schön! Meine Nachfrage im Ministerium ergab: diese Förderung greift gar nicht bei privaten PV-Projektierern. Gemeint seien nur Projekte von „Energieerzeugern“ auf den landeseigenen Flächen entlang der Bundesstraßen, also, für den eher unwahrscheinlichen Fall, dass bplw. die EnBW in PV investieren wollte, dann würden sie auch von „the länd“ finanziert.
Alles andere hätte mich auch gewundert!
Mit sonnigen Grüßen
Claus Scheuber
Hier wurden keine Zahlen genannt. Was soll denn das kW überdachte Autobahn netto kosten? Das ist doch eine entscheidende Größe.
Das BMWI ist skeptisch, dass Autobahnen und andere versiegelte Flächen in Bundesbesitz zusätzlich mit PV genutzt werden kann. Außerdem soll dies irgendwelche Auswirkungen auf Ernährungssicherheit und Agri- PV haben. Ich frage mich langsam, was da im Ministerium los ist. Eigenverbrauchsabgabe, 70%- Regel und weitere Erneuerbaren- Bremsen sind weiter in Kraft, während der Chef alle Despoten dieser Welt abklappert, um dann noch langfristig die nächste Kapitalvernichtung nach Desertec zu planen. Die Energiewende kann nur dezentral mit Bürgerbeteiligung gelingen.
Eckhard Sabarth, Solarberater
Hausdächer bei EFH könnten vorrangig zur Energiewende beitragen. Diese sollten gefördert werden. Info: Eine bis 10 kwp PV-Anlage mit Speicher kostet fast 30.000€. Sodass die Schikane mit dem Finanzamt keinen Sinn ergibt. Nach 10 ….Jahren braucht man eine Neue Batterie und Wechselrichter….noch mal 9000€ fallen an, von Gewerbe mit Gewinnabsicht kann man auf 20 Jahre nichts erkennen. Unsere Finanzämter sind mit 0€ Gewerbe beschäftigt.
Zum Vergleich- Die Förderung der ElektroAutos gibt Schlaumeiern eine zusätzlichen steuerfreien sofort Einnahme. (die man mit Aktien und Sparbuch nicht verdienen kann)
An die Verantwortlichen der Politik macht endlich was Uns allen nutzt.
Fördert diese PV Anlagen Wie die ElektroAutos. Lasst die Einspeisevergütung sowie das Gewerbe wegfallen, so hat jeder was davon.
Greenpeace hat gefordert, dass Pflanzen welche eigentlich für Viehfutter und Ernährung gedacht waren nicht mehr als Biosprit verwendet werden dürfen und haben ein Verbot gefordert. Wir haben genug Freiflächen, denn auf 2,4 Millionen Hektar werden heute in Deutschland Energiepflanzen angebaut. Diese haben die schlechteste Ökobilanz! Auf derselben Fläche mit Photovoltaik erzielt man die 70 fache Menge an Strom im Vergleich zu Raps oder Mais. Die Pflanzen werden gespritzt und mit Kunstdünger versorgt. Die Böden sind kaputt und das Grundwasser nicht mehr trinkbar. Wie lange lassen wir uns das noch gefallen? Die oben angesprochenen Projekte sind alle Nonsens. Sind sie schonmal auf der Autobahn im Regen gefahren? Die Gischt steigt mindestens 20 m hoch. Wer ist hier von den Befürwortern bereit die Solaranlagen nach jedem Regen zu reinigen? Das ist Reifenabrieb und sehr viel Dreck, Benzin und Öl. An der Bahn sind die Verwirbelungen noch stärker. Viele wissen nicht was es bedeutet 200 GW Solarleistung bis 2030 zu installieren. Für ein GW benötigt man 2,5 Millionen normale Module. Extra große Module
für Solarparks haben mittlerweile 700 Watt. Selbst davon bräuchte man 1,2 Millionen Stück und das mal 200! Können wir uns so teure Spielereien wie überdachte Kanäle und Autobahnen leisten? Wir könnten ja die A9 von Berlin nach München. Auch Agri- Photovoltaik, Photovoltaik auf Gewässern, oder noch schlimmer als Moor-PV ist zu teuer und hat keinen Sinn, denn dann können sich die Böden wieder nicht erholen. Biogas muss Biogas bleiben und darf nicht noch verstromt werden. Es kommen nur noch Gülle und landwirtschaftliche Abfälle in die Anlage und wir haben genug freie Flächen für Photovoltaik, Wind und Speisepflanzen und können zusätzlich Blühstreifen und Biotope schaffen, um endlich wieder etwas mehr Natur und Insekten zurückbekommen. Die Weizenpreise sind hoch und wir können hier genug produzieren um uns und auch andere Länder zu unterstützen wo diese Pflanze nicht wächst. In Bautzen steht mit Kunella die einzige deutsche Fabrik, welche Rapsöl produziert, das sind 6% des deutschen Verbrauchs. Wir werden wieder 100% produzieren müssen und vor allem wir können das. Raps ist mehr wie genug da, wir setzen ihn nur falsch ein. Das ein CDU- Politiker diese Anfrage verfasst hat, kann ich verstehen, den sie haben die letzten 10 Jahre davor auch nichts begriffen.
Es gibt diverse Projekte weltweit, die als Referenzen herangezogen werden können. Einiges hat sich als sinnvoll, anderes als unsinnig erwiesen – doch um den Unterschied zu erkennen, muß man eben alle Projekte kennen. Hier findet sich die aktuell umfassendste Übersicht – sachlich, knapp aber äußerst kompetent: https://www.buch-der-synergie.de/c_neu_html/c_04_07_24_solarstrassen_a.htm
Ach! Ich würde mir wünschen, wenn der gemeine Michel sich von der Politik und deren Vertretern mehr Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit einfordern würde.
Wie kann sehendes Auges eine Überdachung von öffentlichen Verkehrstrassen gefordert und intensiv diskutiert werden, wenn denn das Problem Verschmutzung, Korrosion durch Streusalz-Einsatz und vor allen Dingen ntwendige Rettung aus der Luft vollkommen ausgeblendet werden?
Welche Fähigkeiten sollten Entscheidungsträger notwendigerweise mitbringen, um eine Diskussion in den entsprechenden Gremien auch wirkungsvoll vorran treiben zu können.
Nicht jeder Politiker ist ein Fachmann, in welchem Gebiet auch immer.
Es wäre für einige der Politiker keineswegs eine Schande sich für bestimmte Fragen als nicht kompetent zu outen.
Fehlentwicklungen nach Parteibuch oder aus dem Bauch des jeweiligen Entscheiders herraus sollten wir uns in der jetzigen angespannten Lage wirklich nicht leisten!